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Moritz Döbler
Chefredakteur
02. September 2023
Liebe Frau Do,
manchmal kann eine einzige Gehässigkeit riesigen Schaden anrichten. Paul Kirchhof hatte für die CDU/CSU eine grundsätzliche Steuerreform entworfen. Doch als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder ihn als „diesen Professor aus Heidelberg“ titulierte und das Konzept als akademischen Unfug diffamierte, nahm seine Herausforderin Angela Merkel das Projekt vom Tisch. Die Bundestagswahl gewann sie, aber es dürfte auch mit dieser Begebenheit zu tun haben, dass sie sich in den folgenden 16 Jahren ihrer Regierungszeit nie an eine – bis heute dringend benötigte – Steuerreform wagte.
Das ist eine sehr lange Herleitung zu unserem Interview mit Evonik-Chef Christian Kullmann, der „diesen Professor aus Kiel“ kritisiert. Gemeint ist der Ökonom Moritz Schularick, der den Industriestrompreis ablehnt, weil er keine Zukunft für energieintensive Unternehmen in Deutschland sieht. Logisch, dass Kullmann als Chef eines großen Chemiekonzerns dieses Argument nicht weglächeln kann. In dem Interview spricht er über die Gefahr einer Deindustrialisierung, das geplante neue Werk in den USA und die Bundesregierung (“schwierig“) , geführt haben es Antje Höning und ich. Er macht übrigens nicht Front gegen die Grünen, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur findet er „klasse“.
Ein Impfpass und ein Smartphone., FOTO: dpa/Stefan Puchner
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Heute wichtig
Impfpass: Der bislang nur in Papierform verfügbare gelbe Impfpass der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll digitalisiert werden und die Nachfolge des EU-Impfzertifikate-App antreten. Das bedeutet: Bald gibt es keinen gelben Zettel mehr, sondern alle Impfungen sollen digital nachweisbar sein. „Die Vorbereitungen sind weit fortgeschritten“, heißt es aus der EU-Kommission. Weitere Details dazu kennt Gregor Mayntz .
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Meinung am Morgen
Lindemann: Gestern hatte ich Sie auf einen Text von Dorothee Krings zum Fall Aiwanger hingewiesen, in dem es darum geht, wie lange Menschen eigentlich für ihr früheres Verhalten moralisch verantwortlich gemacht werden können. Wie es in dieser Affäre weitergegangen ist, hat Kerstin Münstermann recherchiert. Das Ausloten von Schuld beschäftigt Dorothee Krings jedoch auch in einem anderen Fall. Es geht um Rammstein-Sänger Till Lindemann, gegen den nicht länger ermittelt wird. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass er „sexuelle Handlungen an Frauen gegen deren Willen vorgenommen“ habe, schrieb die Staatsanwaltschaft. Doch neben der strafrechtlichen Bewertung bleiben moralische Fragen. Es komme darauf an, dass Journalisten „nicht zu Akteuren werden, die selbst Haltung beweisen wollen“, sondern berichten, was sie wissen und was nicht, hält Dorothee Krings fest. „Dabei die Unschuldsvermutung hochzuhalten, kann hartherzig wirken, und muss dazu in einer Öffentlichkeit durchgehalten werden, in der gerade Gefühlsbekundungen vielfach Echo finden.“ Auch in aufgeregten Zeiten bestätigt sich eine alte Regel unseres Handwerks: Erst wissen, dann meinen.
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AfD hat Pläne – die Gasleitung nach Russland reparieren zum Beispiel
So gesehen
Ich bin zwar nach einer Person of Color benannt, nämlich dem Heiligen Mauritius, aber selbst bin ich keine. Zur Ausstellung „Das ist kolonial“ im Museum Zeche Zollern in Dortmund habe ich also nicht immer Zugang, denn jeweils samstags ist der Raum vier Stunden lang als sogenannter Safer Space reserviert für People of Color. „Wir möchten damit Menschen, die von Rassismus betroffen sind, einen geschützten Raum geben, in dem sie sich zurückziehen und offen austauschen können“, sagt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe. So ehrenwert das Anliegen ist, sollte doch eine öffentliche, staatlich finanzierte Ausstellung uneingeschränkt für alle zugänglich sein, meine ich. „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden“, heißt es schließlich im Grundgesetz, dessen Geschichte gestern in Bonn feierlich gewürdigt wurde, unter anderem vom Bundeskanzler. Dass da immer noch „Rasse“ steht, irritiert mich, aber das ist eine andere Debatte. Die Hautfarbe zu einem Einlasskriterium zu machen, halte ich jedenfalls, trotz der guten Absicht, für grundfalsch. Nun ist das zwar sicher eine sehenswerte, aber doch kleine Ausstellung; ein Riesentamtam um diese Sache wäre unangemessen. Und ich kann heute sowieso nicht hinfahren, weil ich meine Mutter besuche. Aber sich auf die Werte unserer Gesellschaft zu besinnen, schadet wirklich nie. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein Wochenende der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Am Montag meldet sich Christian Sieben als Ihre „Stimme des Westens“.
Herzlich
Ihr
Moritz Döbler
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PS: Wie liebt es sich im Rheinland? Unsere neue Serie „Die nackte Wahrheit“ finden Sie hier.
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