Sommer auf dem Land. Der Horizont ist weit, die Bienen summen, das Sonnenlicht taucht die Felder in warme Farben. Hier lebt Ewa mit Mutter, Tochter und kleinem Sohn; ihr Mann verdient sein Geld in Norwegen und kommt nur selten nach Hause. Aus Einsamkeit lässt sich Ewa, die auf einer Rosenplantage arbeitet, auf eine Affäre mit einem Teenager ein. Dann verschwindet ihr zweijähriger Sohn. In Dzikie róże (Wilde Rosen, 2017) entfaltet sich ein Drama von antikem Ausmaß. Hier der Trailer. Die Regisseurin Anna Jadowska, geboren 1973 in Oleśnica und Absolventin der Filmhochschule in Łódź, wird anwesend sein. Am Freitag um 19 Uhr. Der fabelhafte Dokumentarfilm Komunia (Kommunion, 2016) schildert das Zusammenleben einer Familie, in der ein autistischer Junge alles dafür tut, um zur Kommunion zugelassen zu werden. Im Zentrum steht seine 14-jährige Schwester Ola, die als Ersatzmutter fungiert. Die 1982 in Warschau geborene Regisseurin Anna Zamecka studierte zunächst Journalismus, Anthropologie und Fotografie und später Dokumentarfilm an der Wajda Film School. Mit Komunia gewann sie den Europäischen Filmpreis. Der Trailer ist hier zu sehen. Am Samstag um 20 Uhr. Zwei Nixen steigen aus der Weichsel und finden sich mitten in der bonbonbunten Welt der Achtzigerjahre wieder. In einem Warschauer Tanzclub sollen sie als neue Bühnenattraktion die Kassen klingeln lassen, doch die Gestalten aus dem Fluss lassen sich nicht domestizieren. Mit ihrem Debüt Córki dancingu (Sirenengesang, 2015) schuf die 1978 in Wrocław geborene Regisseurin Agnieszka Smoczyńska einen wilden Genremix aus Musical, romantischer Komödie, modernem Märchen, Ostalgie-Trip, Trash und Horror. Hier geht’s zum Trailer. Die Regisseurin ist zu Gast. Am Sonntag um 20 Uhr. Książę i dybuk (Der Prinz und der Dybbuk, 2017) erzählt die abenteuerliche Lebensgeschichte von Michał Waszyński, der als Sohn eines armen jüdischen Schmieds zur Welt kam, einer der produktivsten polnischen Regisseure der 1930er Jahre wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg amerikanische Großfilme wie The Fall of the Roman Empire (1964) produzierte. Die 1976 in Racibórz geborene Regisseurin Elwira Niewiera, die Książę i dybuk zusammen mit Piotr Rosołowski drehte, folgt Waszyńskis Spuren um die halbe Welt und entwirrt ein Netz aus Wahrheit und Fiktion. Einen Eindruck vermittelt der Trailer. Beim Filmfestival in Venedig gewann der Film den Venice Classics Award. Am Montag um 19 Uhr. Anna Kazejak, geboren 1979 in Bytom und Absolventin der Filmschule in Łódź, erzählt in Obietnica (The Word, 2014) die Geschichte von Lila und Janek, die sich mit Freud und Leid des Erwachsenwerdens herumschlagen. Sie machen erste Erfahrungen mit Liebe, Loyalität und Verrat, probieren Drogen und verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit Skype und Facebook vor dem Computer. Dann verlangt Lila von Janek eine Tat, die sich durch keine Tastenkombination wieder rückgängig machen lässt. Hier ist der Trailer zu sehen. Am Dienstag um 19 Uhr. Mehr |