Wie hat der Schieferbergbau im Hunsrück Menschen und Landschaft verändert? In Geschichten aus den Hunsrückdörfern (BRD 1982) nimmt sich Edgar Reitz viel Zeit, um den Leuten in seiner Heimat zuzuhören. Es geht um Bergwerke in der Region und den Abbau von Schiefer. Am Freitag um 20 Uhr. Alles, was die Menschen dem Berg entreißen, sucht sie früher oder später heim. Sonne Unter Tage (2022) dreht sich um die Wismut-AG und die Umweltbewegungen in der DDR, um den Abbau von Uran und Radium, woraus mal Schmuck, mal Bomben hergestellt werden. Schicht für Schicht legt der Dokumentarfilm ein toxisches Leuchten frei. Am Samstag um 18 Uhr. Volker Koepps Dokumentarfilm Die Wismut (1993) begibt sich ins Erzgebirge auf der Suche nach den Spuren der Uranförderung, die für die Atombewaffnung der UdSSR eine entscheidende Rolle spielte. Koepp zeichnet das Bild einer leidenden Landschaft mit Menschen, die gleichmütig und würdevoll vom Bergbau und seinen Folgen erzählen, von Ausbeutung, Verstrahlung und Krankheit. Am Samstag um 19 Uhr. Als schlagende Wetter bezeichnet man unter Tage die Vermischung von Methan und Luft, die zu einer Explosion führen kann. In Karl Grunes Schlagende Wetter (1923) läuft alles auf eine solche Explosion hinaus. Diese ist bereits angelegt im oberirdischen Beziehungsgeflecht rund um Maria (Liane Haid), die ein uneheliches Kind bekommt und den Bergarbeiter Thomas (Eugen Klöpfer) heiratet, ehe der eigentliche Vater George, ebenfalls Bergmann, Ansprüche auf Kind und Frau erhebt. Das Stummfilmdrama wird live begleitet von Peter Gotthardt am Klavier. Am Sonntag um 18 Uhr. Oft drehen sich die Bergbaufilme um Männer. Die Perspektive der Frauen steht im Zentrum der Dokumentarfilmprojekte von Christa Donner, Gabriele Voss und Erika Runge. In Frauen-Leben (BRD 1980) sprechen Frauen aus verschiedenen Generationen über weibliche Arbeit und (verhinderte) Selbstverwirklichung. Warum ist Frau B. glücklich? (BRD 1968) konzentriert sich dagegen auf eine einzelne Frau: Die stoische Maria Bürger, Mutter und verwitwete Putzkraft in einem Bergwerk im Ruhrgebiet, ist von Arbeitslosigkeit bedroht und berichtet von sozialer Not und menschlicher Solidarität. Die Filme werden eingeführt von Britta Hartmann, Professorin für Filmwissenschaft und audiovisuelle Medienkulturen an der Universität Bonn. Am Dienstag um 19 Uhr. Mehr |