Während seines Jurastudiums in Paris lernte Wolfgang Ramsbott den Tänzer und bildenden Künstler Harry Kramer kennen, mit dem er mehrere Experimentalfilme drehte, darunter Die Stadt (1956), Défense 58-24 (1958) und Die Schleuse (1962). In Sackgasse (1963) tritt Kramer als Tänzer in einer Industrielandschaft auf, ebenso fulminant gefilmt und montiert wie die Großstadtimpressionen in Aufzeichnungen (1965); beide unterlegt mit fetzigen Jazzrhythmen. Am Samstag um 18 Uhr. Lose basierend auf einem Skript des amerikanischen Schriftstellers und Comedians Peter Paul Bergman entstand 1966 Wolfgang Rambotts Krimiparodie Flowers ist sein Name. Ein Detektiv bekommt es mit der schönstenFrau der Welt zu tun, die ihn aber ins Verderben zu ziehen droht. Vom Schriftsteller Uwe Brandner stammt der dystopisch-experimentelle Film Blinker (1969), dessen Titelrolle Hanns Zischler in einer seiner ersten Rollen als Mischung aus Denker und Agent verkörpert. Am Samstag um 19.30 Uhr. Nach dem internationalen Erfolg von Deutschland bleiche Mutter drehte Helma Sanders-Brahms mit der deutsch-französischen Co-Produktion Flügel und Fesseln (1984) einen zweiten Film mit dem LCB. Die internationalen Stars Brigitte Fossey und Hildegard Knef spielen darin Isabelle und Paula. Während Paula ihre Theaterkarriere nach dem Zweiten Weltkrieg aufgeben musste und von Deutschland nach Frankreich ging, ins Heimatland ihres Mannes, führt ihre Tochter Isabelle jenes Leben einer unabhängigen, erfolgreichen Schauspielerin, das sich Paula immer erträumt hatte. Die alte Wunden reißen auf, als Isabelle nach Dreharbeiten in Berlin zu ihren Eltern in die Normandie fährt, um dort ihre kleine Tochter abzuholen. Am Sonntag um 18 Uhr. Ein weiteres Programm mit Kurzfilmen von Wolfgangs Ramsbott: Dessen erster Film für das LCB mit dem spröden Titel Technische Universität Berlin (1965) sollte eine Art Imagefilm für die Universität werden, erweist sich dann aber doch als Experimentalfilm. Als Leiter der Filmabteilung realisierte Ramsbott in den Folgejahren vor allem experimentelle Dokumentarfilme zu literarischen Themen. Neben dem auf Walter Höllerers Gedichten basierenden Fotofilm Der weiße Hopfengarten (1966) entstand aus Anlass des 150. Todestags von E.T.A. Hoffmann ein überbordender filmischer Essay, E.T.A. Hoffmann 1776-1822 (1972). Am Dienstag um 19 Uhr. Mehr |