Das Programm der Retrospektive Berlin Visionen stellt diese Woche einen Querschnitt durch die ikonisch gewordenen kinematografischen Stadtbilder der letzten 40 Jahre da. Victoria (D 2015, Sebastian Schipper) findet rauschhafte Bilder einer Kreuzberger Partynacht, die ab einem Punkt eine Abzweigung mit fatalen Folgen nimmt. Wir zeigen den Film am Dienstag um 20 Uhr. Komplementär und zugleich kontrastiv verhalten sich die beiden Filme, die am Freitag zu sehen sind. Angela Schanelecs Plätze in Städten (D 1998) ergründet um 18.30 Uhr in kontemplativen Einstellungen das Innenleben einer wortkargen Abiturientin, deren Umgebung mehr sagt als sie selbst. In sich selbst muss auch der Protagonist Icke von Berlin Calling (D 2008, Hannes Stöhr) horchen, auf dessen Partyhochflug der Absturz folgt. Der Film läuft im Anschluss um 21 Uhr. Zur gleichen Zeit, also um 21 Uhr am Samstag lässt sich Jan-Ole Gerster ebenso von Woody Allen wie vom DEFA-Klassiker Berlin - Ecke Schönhauser … (DDR 1957, Gerhard Klein) inspirieren, um den Studiumsabbrecher Niko (Tom Schilling) durch die Berliner Kiezkultur stolpern zu lassen. Am Sonntag um 19 Uhr geht es noch einmal zurück in die Zeit vor der Wende. Hermann Zschoche inszenierte 1983 ein feinfühliges Jugenddrama, das die Sozialkritik an der Situation junger Leute nicht scheut: Insel der Schwäne. Mehr |