Zu Beginn der Woche am Dienstag um 20 Uhr wiederholen wir Possession (FR/D 1981, Andrzej Żuławski). Der Regisseur beschwört eine unheimliche Vision vom West-Berlin der 1980er Jahre herauf, in der Isabelle Adjani und Sam Neill mit unvorhergesehenen Konsequenzen einander fremd werden. Ein Silberner Bär und sechs Deutsche Filmpreise für eine einzige Plansequenz: Sebastian Schippers Victoria (D 2015) war seinerzeit der Berlinfilm der Stunde. In einer Nacht lässt Schipper seine Figuren erst feiern gehen, durch die nächtlichen Straßen Berlins rennen und zuletzt eine Bank überfallen. Ein Film wie ein Rausch, den am Donnerstag um 20 Uhr zu erleben ist. Eine ähnliche Zeitdiagnose leistete sieben Jahre zuvor Berlin Calling (D 2008, Hannes Stöhr). Auf den Höhenflug folgt der Absturz: Der Berliner DJ Ickarus (gespielt vom Musiker Paul Kalkbrenner) leidet nach einem Auftritt unter einer drogeninduzierten Psychose und versucht wieder Fuß in seinem Leben zu fassen und zu sich zu finden. In den Nebenrollen machen Corinna Harfouch und Regisseur RP Kahl auf sich aufmerksam, dessen Regiearbeit sie später in der Reihe sehen können. Wir zeigen Berlin Calling am Freitag um 21 Uhr. Am Samstag um 19 Uhr zeigen wir noch einmal Christian Petzolds Gespenster (D/FR 2005). Im Anschluss folgt Oh Boy (D 2012). In lakonisch-komischen Episoden stolpert Protagonist Niko (Tom Schilling) nach einem abgebrochenen Jura-Studium durch seinen Kiez, trifft alte Bekannte, Familie und Freunde. Kameramann Philipp Kirsamer fängt Berlin in stilvollem Schwarzweiß ein. Im Vorfeld der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2012, bei dem Oh Boy sechs Lolas gewann, gaben Hauptdarsteller und Regisseur dieses Interview. Mehr |