Liebe/r Leser/in, wie Sie vielleicht wissen, begrüßen wir immer montags Politiker, Wirtschaftslenker und Kulturschaffende zur FOCUS-Blattkritik. Dann sprechen wir über unser Magazin und über die Themen, die unsere Gäste besonders beschäftigen. Heute hatten wir Dr. Jens Baas zu Gast, den Chef der Techniker Krankenkasse, der größten gesetzlichen Krankenkasse Deutschlands. Der Arzt, der die TK seit 2012 leitet, hat derzeit vor allem ein Anliegen: Die Krankenkassen müssen dringend digitaler werden, im Verhältnis zu den Ärzten ebenso wie im Verhältnis zu den Patienten. Als seine Hauptwettbewerber sieht Baas dabei Apple, Google & Co. Denn die Großkonzerne könnten mit ihrem Service den deutschen Gesundheitsmarkt auf den Kopf stellen. Und ehe die kommen, meint Baas, sollten die Krankenkassen selbst tätig werden. Baas ist kein Pessimist, er sieht die Chancen der Digitalisierung und insbesondere die der künstlichen Intelligenz. Bei der Bewertung von Diagnosen habe er durchaus Vertrauen in die KI. Jens Baas ist ein so spannender Gesprächspartner, dass wir ihn gleich im Anschluss an seinen Blattkritik um ein Interview gebeten haben. Sie lesen es demnächst in Ihrem FOCUS. Einen schönen Start in die Woche nach den Landtagswahlen, deren Ausgang mein Kollege Jan Schäfer unten kommentiert, wünscht Ihnen und | herzlich Robert Schneider Chefredakteur FOCUS-Magazin |
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Macht es wie die Linkspartei Keine andere Partei hat ihre Stimmenverluste bei den gestrigen Landtagswahlen so schnörkellos zugegeben wie die Linkspartei. Ein „beispielloses Desaster“ nannte Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch den Absturz seiner Partei in Sachsen und Brandenburg. Wenn die Linke auch sonst nicht als Vorbild taugt – in diesem Fall ist sie eines. Ehrlich, unmissverständlich – so hätte man sich das auch von anderen Parteien gewünscht. Stattdessen verlegen sich die Spitzen von CDU und SPD mal wieder aufs Schönreden. Aus den Führungsetagen wird gestreut, warum die eigenen Stimmenverluste in Wirklichkeit eine Bestätigung für die bisherige Regierungspolitik ist. Die FDP sieht die Schuld für ihr Scheitern gar komplett bei den anderen Parteien und der Themenzuspitzung am Ende des Wahlkampfs. Gut-Wetter-Machen als Stilmittel moderner Politik. Ob die Spitzen etablierter Parteien irgendwann merken, dass das Erstarken der AfD auch damit zu tun haben könnte? |
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Für die SPD wird es noch schlimmer Ab Mittwoch touren acht SPD-Duos (im Bild Ralf Stegner und Gesine Schwan bei ihrer Vorstellung) und ein Einzelbewerber durch Deutschland und werben auf 23 Regionalkonferenzen für sich selbst als künftige Vorsitzende. Für die SPD geht es im Kern um zwei Fragen. 1. Inhalt: Wie radikal will sich die Partei erneuern? Viele wollen nach links, vor allem durch höhere Steuern. Mehr Staat! Nur wenige, darunter der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius und die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping, sprechen von Steuersenkungen. 2. Form: Bleibt die SPD in der Regierung, oder verlässt sie die große Koalition? Das Lager um Vizekanzler Olaf Scholz argumentiert, dass die SPD in der Bedeutungslosigkeit verschwinden könnte, wenn sie ohne Grund geht. Dann würde die SPD in die Einstelligkeit rutschen. Die Fraktion um Juso-Chef Kevin Kühnert argumentiert anders: Je länger die SPD in der Regierung bleibt, desto schwächer wird sie. Eines steht fest: Egal, wie sich die Partei entscheidet – für die SPD wird es erst mal noch schlimmer, so oder so. Erst wenn eine neue Parteiführung im Amt ist und endlich klärt, wie die SPD genau Klimaschutz machen will, welche Integrationspolitik sie verfolgt und wie sie zur Wirtschaft steht, wird es irgendwann vielleicht besser. Doch das dürfte Monate, eher Jahre dauern. |
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Schadenfreude wird ihm nicht gerecht Er war der vielleicht beste Fußballer aller Zeiten, aber Diego Armando Maradona sollte immer so viel mehr sein: Held, Heiliger, Heilsbringer. Jetzt beschreibt eine Kinodokumentation des Oscar-Preisträgers Asif Kapadia („Amy“), wie der überirdisch begabte Spieler aus einem Armenviertel von Buenos Aires an seinem frühen Ruhm und an den Erwartungen zerbrach und abrutschte in Drogensucht und Kriminalität. Wie gehen wir in der modernen Entertainmentgesellschaft um mit unseren Hoffnungsträgern und Identifikationsfiguren? Warum lassen wir gerade diejenigen so brutal und mit solch einer Schadenfreude fallen, die wir zuvor auf besonders hohe Sockel gehoben haben? Diesen Fragen geht unser „Agenda“-Stück in der aktuellen FOCUS-Ausgabe nach. Und es empfiehlt den großartigen Film „Diego Maradona“, ab Donnerstag im Kino. |
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