Liebe Frau Do, Europa und die USA reagieren auf die Eskalation in der Russland-Ukraine-Krise mit Sanktionen, die schneller und härter kommen, als im Vorfeld vermutet wurde. Kanzler Scholz legt Nord Stream 2 auf Eis. US-Präsident Biden verkündet massive Einschränkungen im Finanzsektor. Dass Putin sich davon beeindrucken lässt, ist nicht zu erwarten. Viele Anzeichen sprechen dafür, dass Russland eine Invasion der Ukraine vorbereitet. Und jetzt? Meine Berliner Kollegen unternehmen den Versuch, in die nähere Zukunft zu schauen. Aktuelle Entwicklungen finden Sie wie immer im Newsblog. Demokratie, Freiheit und Haltung sind die großen Themen dieser Ausgabe der „Stimme des Westens“. Schön, dass Sie wieder dabei sind. Heute wichtig: Gipfeltreffen: Angesichts der jüngsten Eskalation Moskaus in der Ukraine-Krise plant das Weiße Haus vorerst kein persönliches Treffen von US-Präsident Biden und Russlands Präsident Putin. Auch US-Außenminister Antony Blinken sagte ein für morgen in Genf geplantes Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow ab. Blick nach NRW: Der Russland-Ukraine-Konflikt treibt auch die Landespolitik um. Einmal geht es um die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Krisengebiet. Zudem wird über die Energieversorgung an Rhein und Ruhr diskutiert. SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty fordert einen Plan für mehr Unabhängigkeit von Gas-Importen aus Russland. Das zuständige Ministerium dämpft jedoch die Erwartungen. Maximilian Plück und Jana Wolf wissen mehr. Essener Wohnkomplex: Nach dem verheerenden Großbrand in Essen laufen die Untersuchungen der Sachverständigen weiter. Weil der Wohnkomplex noch nicht betreten werden kann, kamen gestern Drohnen und der neue Roboter-Hund der Polizei zum Einsatz. Eine Entscheidung ist aber bereits gefallen: Der Komplex muss abgerissen werden. Claudia Hauser berichtet. Meinung am Morgen: Eine andere Welt: Für unseren Chefredakteur Moritz Döbler markieren diese Tage einen Wendepunkt in der Geschichte, der mit dem Fall der Mauer 1989 vergleichbar ist. Putins Russland nimmt demnach bewusst Abschied von Europa. Wirtschaftlich demonstriere das Land gemeinsam mit China, dass Marktwirtschaft auch ohne Demokratie funktionieren kann. Washington, Brüssel, Paris und Berlin müsse es gelingen, einen Gegenentwurf zu entwickeln, der nicht nur moralisch überlegen sei, sondern sich auch rechne. „Die Welt ist jetzt eine andere“ heißt sein Text. Gazprom und Fußball: Verglichen mit der Zukunft von Demokratie und Freiheit erscheint das Thema Sponsoring im Sport auf den ersten Blick nachrangig. Doch auch hier geht es um Haltung und Glaubwürdigkeit. Das russische Staatsunternehmen Gazprom ist Trikotsponsor des Traditionsvereins Schalke 04 und wichtiger Werbepartner der Champions League. Was also tun? Stefan Döring und Maximilian Lonn suchen in ihrer Analyse nach Antworten. Habecks Signale: Russland, Inflation, Corona: Die Ampel-Koalition steht in vielen Bereichen unter Druck. Das gilt besonders für Wirtschaftsminister Robert Habeck, ein Krieg in Europa würde auch Deutschland massiv schaden. Welche Signale der Grünen-Politiker jetzt bei seinem Besuch in NRW sendete, arbeitet Jana Wolf in ihrer Analyse heraus. So gesehen: Elegant zu meinem letzten Thema überzuleiten, ist nicht ohne größere Verrenkungen möglich, deshalb versuche ich es gar nicht erst. Der Landschaftsverband Rheinland hat eine tolle Webseite online gestellt, die sich den vielen regionalen Dialekten in unserer Region widmet. Denn eigentlich regnet es bei uns ja nie, es „pladdert“, „klatert“, „plästert“ oder „schödet“ bekanntlich. Martin Bewerunge bringt Ihnen das Projekt mit vielen Sprachkarten und Hörbeispielen näher. Einen tollen Ausdruck, den ich mal bei einem Radiomoderator hörte, habe ich auch noch für Sie. Ruckelige, unelegante Übergänge zwischen zwei Themenblöcken heißen dort nämlich „russische Industrieblende“. Womit wir am Ende des Newsletters wieder irgendwie beim großen Thema dieser Tage sind. Machen Sie es gut, bis morgen! Herzlich, Ihr Christian Sieben Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |