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| | | | | „Schule vorbei, endlich selbst loslegen“ Interview mit der Verbraucherjournalistin Isabell Pohlmann |
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| | | | | | | Es gibt einiges zu tun – Kindergeld, Krankenkasse, Wohnungssuche. |
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| | | | | | | | | Isabell Pohlmann arbeitet freiberuflich als Journalistin für Finanz- und Verbraucherthemen. Als Autorin hat sie bereits mehrere Ratgeber für die Verbraucherzentrale und die Stiftung Warentest verfasst, unter anderem den Ratgeber „Ausbildung und Studium. Geld, Recht, Versicherungen in einer spannenden Zeit“. |
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| | | | | Liebe Frau Pohlmann, das Schuljahr geht zu Ende, Abschluss- und Abi-Feiern stehen an. Eine spannende Zeit für viele Schülerinnen und Schüler, die jetzt große Entscheidung treffen müssen. Ja, es steht einiges an: Studienfach und Hochschulort wählen, vielleicht noch um einen Ausbildungsplatz bewerben oder ein Übergangsjahr organisieren. Dazu eventuell die Suche nach der ersten eigenen Wohnung oder nach einem Nebenjob – all das klingt nach viel Aufwand. Aber anderseits sind viele Schulabgänger und Abiturienten auch einfach froh, sich endlich mit solchen Themen beschäftigen zu können nach dem Prüfungsstress vorher. Gehen wir die einzelnen Bereiche einmal durch: Was ist jetzt wichtig für alle, die in diesem Sommer mit einer betrieblichen Ausbildung beginnen? Vor dem ersten Arbeitstag müssen sich Auszubildende zum Beispiel um eine eigene Krankenkasse kümmern, denn sie können sich nicht mehr über die Eltern krankenversichern. Hier lohnt es, wenn Sie sich bei mehreren Kassen umschauen und prüfen, welche Leistungen sie anbieten: Wie viel zahlen sie zum Beispiel zur Zahnreinigung dazu oder bei Reiseimpfungen? Da gibt es durchaus Unterschiede. Wichtig ist darüber hinaus, dass Sie die Familienkasse über den Beginn der Ausbildung informieren, damit weiterhin Kindergeld fließt. Außerdem muss der Arbeitgeber Ihre Steueridentifikationsnummer kennen. Und Sie sollten prüfen, ob Ihnen Berufsausbildungsbeihilfe zusteht, wenn Sie Ihre Ausbildung in einer anderen Stadt beginnen und deshalb nicht mehr bei den Eltern leben können. Informationen dazu erhalten Sie über die Seite arbeitsagentur.de in der Rubrik „Schule, Ausbildung und Studium“. Was ist vorab zu erledigen, wenn ich im Herbst mit dem Studium beginne? Muss ich mich dann zum Beispiel auch um die Krankenversicherung kümmern? Nicht unbedingt. Wer zum Beispiel bisher beitragsfrei über die Eltern in einer gesetzlichen Krankenkasse familienversichert ist, kann es während des Studiums erst einmal bis zum Alter von 25 Jahren bleiben. Trotzdem gibt es etwas zu tun: Auch hier muss die Familienkasse Bescheid wissen, damit das Kindergeld weiter fließt. Hinzu kommt der große Block der Studienfinanzierung, der zu klären ist: Wie stehen die Chancen auf BAFöG? Kommt ein Stipendium infrage oder müssen Sie sich direkt auf die Suche nach einem oder mehreren Nebenjobs machen? Bleibt noch die Herausforderung der Wohnungssuche – gerade in vielen Hochschulstädten ist das ja mittlerweile alles andere als einfach. Ja, die Suche nach Wohnheimplatz, WG oder eigener Wohnung ist je nach Stadt sicher eine besondere Herausforderung für viele Studierende und Auszubildende. Wer studiert, sollte sich auf jeden Fall an das Studierendenwerk vor Ort wenden. Hier können Sie sich oft nicht nur um einen Wohnheimplatz bewerben, sondern häufig übergangsweise auch andere Angebote nutzen und Aushänge finden. Sobald Sie wissen, in welche Stadt es voraussichtlich geht: Nutzen Sie alle Kontakte, die Sie haben – sei es das eigene Netzwerk oder das der Eltern. Überlegen Sie auch, ob besondere Wohnformen für Sie infrage kommen, etwa dass Sie bei einer älteren Dame oder einer jungen Familie einziehen und im Haushalt oder Alltag unterstützen – quasi als Gegenleistung für einen Mietanteil. Eine größere Gruppe fehlt noch: alle, die nach Ende der Schulzeit noch gar nicht wissen, was Sie studieren oder welche Ausbildung sie machen wollen. Ja, viele haben zum Beispiel den Wunsch, nach dem Lernen erst einmal etwas ganz anderes zu machen und absolvieren etwa ein freiwilliges soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst. Während eines solchen Jahres bleibt übrigens der Anspruch auf Kindergeld bestehen. Oder zieht es Sie erst einmal ins Ausland? Ob einfach nur reisen, Work-and-Travel oder Au-Pair-Jahr – in diesem Sommer ist ja wieder mehr möglich als in den letzten beiden Pandemie-Jahren. Eine gute Vorbereitung ist da sicher hilfreich. Manchmal geht es nicht ohne die Unterstützung einer Agentur, wenn Sie etwa als Au-Pair in die USA reisen wollen. Ansonsten können Sie aber vieles selbst organisieren. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass Sie sich für Ihre Reise um passenden Versicherungsschutz kümmern. Dazu gehört unter anderem, dass Sie eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abschließen, wenn Sie in Deutschland in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind. Auf diesen Schutz sollten Sie auf keinen Fall verzichten. Liebe Frau Pohlmann, vielen Dank für das Gespräch. |
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