War „Rambo I“ noch eine mit schmalem Budget und ohne Pathos gedrehte Literaturverfilmung (nach der Romanvorlage „First Blood“ von David Morrell), so entwickelten sich die Fortsetzungen zunehmend zu martialischen Propaganda-Inszenierungen der Ronald-Reagan-Ära. Die fiktive Kampfmaschine Rambo als realer Traumabewältiger nationaler Niederlagen: Vietnamkrieg verloren? Was soll’s: Dann kehrt der Leinwandpatriot ganz einfach dorthin zurück und erledigt den Vietcong im Alleingang („Rambo II“, 1985). Afghanistan-Desaster? Kein Problem: Dann nimmt er es eben mit der gesamten Sowjetarmee auf („Rambo III“, 1988). 20 Jahre später ist Reagan Geschichte, aber Rambos Rachedurst noch immer nicht gestillt. In „Rambo IV“ kehrt Stallone 2008 wieder als Mensch gewordene Waffe auf die Kinoleinwand zurück.
Nun, elf Jahre nach Rambos letztem Kampfeinsatz, sind die Haare ab. Ob der Lack ebenfalls ab ist, zeigt sich im fünften und angeblich letzten Teil der „Rambo“-Reihe. Am 19. September wird Stallone, inzwischen 73-jährig und ergraut, ein letztes Mal – und erstmals ohne seine berühmte Vokuhila-Mähne – die bösen Jungs bis aufs Blut bekämpfen. „Last Blood (Rambo V)“ beschließt eine der erfolgreichsten Filmreihen der Kinogeschichte. Mein Kollege David Goller verrät in der neuen Ausgabe unter dem Titel „Der ewige Rebell“, wie Rambo so lange überleben konnte und warum diese Filmfigur so oft zu Unrecht von der Kritik verachtet wurde. |