Christian Lindner will Orientierung geben, so hat es der FDP-Vorsitzende heute bei seinem traditionellen Wahlaufruf in Berlin verkündet. Der sei ein Zeichen für die Zeit nach der Bundestagswahl. Was also ist nach dem 26. September von der FDP zu erwarten? Laut Lindner eine ganze Menge: Freier, fairer, digitaler, innovativer und nachhaltiger soll das Land werden, sollte die FDP an einer kommenden Regierung beteiligt sein. Schöne Worte, doch lassen sich daraus auch konkrete Koalitionsoptionen ablesen? Lindner stellt klare Bedingungen, bleibt bei den konkreten Anbandlungsmöglichkeiten aber schwammig. Mittig müsse eine künftige Regierung mit gelblicher Farbtupferung sein. Denn, so Lindner heute: „Die Freien Demokraten sind ein Garant der Mitte.“ Höhere Steuern, ein Aufweichen der Schuldengrenze oder eine Politik der Enteignung kämen mit der FDP nicht in Frage. Das aber hatte man sich ohnehin schon gedacht. Doch wie halten es die Liberalen am Ende mit Grünen und SPD? Hier ließ Christian Lindner alles offen, auch wenn er unumwunden eingestand, dass es die größte inhaltliche Schnittmenge mit den Unionsparteien gäbe. Mehr Informationen waren aus Lindners Wahlaufruf nicht herauszulesen. Wer es vor der Stimmabgabe dennoch gerne etwas facettenreicher und deutlicher mag, der sollte noch einmal all die Artikel lesen, die in den zurückliegenden Wochen auf cicero.de über Christian Lindner und die FDP erschienen sind. Denn bis zur Bundestagswahl am 26. September wollen wir so viel Orientierung wie möglich geben. Unser Extra-Newsletter zur FDP ist da nur der Auftakt zu einer kleinen Serie über unsere Artikel zu den Parteien und deren Spitzenkandidaten. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |