Der SZ-Newsletter fürs FuÃballwochenende.
| | | | | 13. Juni 2025 | | Morgen im Stadion | | Der SZ-Newsletter fürs FuÃballwochenende | | | |
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| | | | | An diesem Wochenende beginnt also das umstrittenste FuÃballturnier des Jahrzehnts. Wobei: Nicht mal das stimmt so ganz. Um ein FuÃballturnier im herkömmlichen Sinne handelt es sich nicht bei dem, was in den nächsten vier Wochen zwischen Miami und Pasadena zur Aufführung gebracht wird. Vielmehr ist es ein politökonomisches Kunst- und Showprodukt: entstanden durch den Ego-Trip eines einzigen Mannes, finanziell gestützt von Saudi-Arabiens Diktatur und scheinbar legitimiert durch keine zwei Handvoll teilnehmende GroÃklubs vom FC Bayern bis Real Madrid, denen die Dollar-Zeichen so dick in den Augen stehen, dass die Augäpfel rauszufliegen drohen. Die Abgründe des modernen FuÃballs sind selbstredend schon tausendfach dokumentiert und beklagt worden. Aber wie so oft gelingt es dem amtierenden Fifa-Boss Gianni Infantino, noch mal alles zu toppen. Quasi die komplette FuÃballwelt ist gegen diese Klub-WM: die Ligen, die Spielergewerkschaften, viele Spieler, Manager, Trainer. Wegen der Ãberlastung, wegen der Auswirkungen auf die finanzielle Statik der Branche, wegen der besorgniserregenden Machtzunahme Saudi-Arabiens. Aber was scheren Infantino (und die Führungsetagen der teilnehmenden europäischen Topklubs) schon der FuÃball und die FuÃballer? Es geht bei diesem Turnier nicht um den Sport. Wobei die Fifa und der aus Riad finanziell gepäppelte Streaminganbieter Dazn natürlich versuchen, eine Bedeutung hineinzuphantasieren â und sie darauf setzen, dass die Ãffentlichkeit dem auf den Leim geht und ein Turnier mit belanglosen Kicks wie al Ain gegen Wydad Casablanca ernsthaft wie eine zweite WM behandelt. Der rein sportliche Wert ist bei diesem infantinisch-saudischen Einladungsturnier auch nicht höher als früher beim Münchner Audi-Cup. So viele No-name-Klubs treten an, und die Fifa kann nicht mal damit werben, die aktuell beste Klub-Mannschaft der Welt zu ermitteln â weil ihr Nominierungsmodus dazu geführt hat, dass zwar Auckland City, die Mamelodi Sundowns und Red Bull Salzburg dabei sind, aber die aktuellen Meister der drei besten FuÃballligen der Welt (Barcelona, Liverpool, Neapel) nicht. | |
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| | | Finanzierung der Klub-WM: In der Not liefert sich die Fifa Saudi-Arabien aus | | |
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| Am Status des Turniers ändert auch nichts, dass die beteiligten Klubs wie der FC Bayern das Event nun vorschriftsmäÃig als ganz, ganz tolle Sache rühmen. Sie wollen (oft auch: brauchen) nun mal unbedingt einen Geldregen, diese 50 bis 100 Millionen Euro, die Europas Topvereine abstauben können, um die leerer gewordenen Kassen zu füllen. Um die nächsten Millionen für überteuerte Transfers und Beraterhonorare rauszupfeffern â und die Vormachtstellung in der heimischen Liga noch weiter ausbauen zu können. Infantinos Klub-WM ist das politischste Turnier, das die FuÃballwelt gesehen hat â und dafür hat es nicht einmal die aktuellen Eskalationen im Gastgeberland gebraucht. Russland und Katar haben als Austragungsorte der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 gewachsene Strukturen und Traditionen des FuÃballs gekapert und die Turniere zu ihrer Staatsbühne gemacht. Da war der Gastgeber der böse Bube. Bei der Klub-WM aber ist es noch übler. Hier ist ein Turnier erfunden worden, das ob seiner Dysfunktionalität sogleich an Saudi-Arabien ausgeliefert werden musste. Saudi-Arabien hat in vielen Sportarten seine Einstiegsluken gefunden, vom Tennis bis zum Golf. Jetzt ist der FuÃball dran, und das nicht erst in neun Jahren, wenn dort die WM steigt. Wie schnell wäre aus einer solchen Klub-WM ein Event gezimmert, das nicht nur alle vier Jahre stattfindet, sondern sogar alle zwei, vielleicht sogar jährlich? Wie schnell lieÃen sich die Teilnahmebedingungen so modifizieren, dass in Gestalt der Klub-WM doch jene Super League entsteht, der das Gros des FuÃballbetriebs und vor allem auch der Fans aus guten Gründen so ablehnend gegenübersteht? Und wie schnell ist der FuÃball dann zerstört von Gianni Infantino, Saudi-Arabien und ihren Alliierten aus den europäischen GroÃklubs? Trotz alledem wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende! | |
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| Johannes Aumüller | | Sportredakteur |
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| | | | | | | Ob Trump weiÃ, worum es im FuÃball geht? | | Unklar. Doch mit Fifa-Boss Infantino versteht sich der US-Präsident blendend â allen Störgeräuschen um die anstehende Klub-WM in den USA zum Trotz. | | | |
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| | | | | | Das könnten Sie verpasst haben | | | |
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| | | Dann lieber Stammspieler in Istanbul | Leroy Sané lehnt ein Vertragsangebot vom FC Bayern ab. Sein mutmaÃlicher Wechsel in die Türkei bringt ihm wohl mehr Geld â und verstärkt den Münchner Bedarf auf dem Flügel. | | |
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| | | Lewandowski-Rücktritt in Polen |
| Er wünschte, er wäre die Sonne | Robert Lewandowski und der polnische Nationaltrainer streiten sich auf offener Bühne. Es offenbart sich ein Problem, das den Stürmer schon seine ganze Karriere begleitet. | | |
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| | Wechsel von Florian Wirtz |
| Deutschlands teuerster FuÃballer | Demnächst wird der FC Liverpool bis zu 150 Millionen Euro für Florian Wirtz nach Leverkusen überweisen â und ihn zum Rekordtransfer beider Länder machen. Damit steigen die Erwartungen. | | |
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