Liebe/r Leser/in, der Krieg mag alle Antworten verschütten, aber er legt zumindest die Fragen offen. Die wichtigsten Fragen im Nahen Osten sind: Wer will Israel auslöschen? Wie kann sich Israel schützen? Alle anderen Fragen sind abgeleitet – auch und gerade die nach einem dauerhaften Frieden. Die Feinde Israels, dies zeigen die von der Hamas verübten Massaker, sind jene, die dem jüdischen Staat sein Daseinsrecht aberkennen wollen. Diese Feinde lassen nur das Kalkül des Massenmords gelten – je mehr Menschen sterben, desto schneller und unaufhaltsamer eskaliert der Konflikt. Und mit der steigenden Zahl der Toten, mit dem Ausufern des Leids wächst auch die Zahl der neuen Rekruten für den terroristischen Krieg gegen Israel. Dieses Kalkül gilt nicht nur für die Killer selbst, sondern auch für jene, auf deren Unterstützung sich die Killer seit Jahrzehnten verlassen können. Hinter der Hamas steht das Regime im Iran – und etliche arabische Staaten. Es sind diese „interessierten Dritten“, die unentwegt und unbeirrbar die Hamas am Leben erhalten – und auf diese Weise an der Zerstörung Israels mitarbeiten. Dass etwa die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien in jüngster Zeit eine angebliche Politik der Entspannung gegenüber Israel einleiteten, ist ohne große Bedeutung. Was zählt, ist, dass sie die Hamas unterstützen. So sind und bleiben sie mächtige und entschlossene Feinde Israels. Wer Israel schützen will, muss diese „Dritten“, diese Feinde hinter dem Feind kennen und benennen. Sie zu isolieren, sie unter Druck zu setzen und sie zu einer Änderung ihrer Politik zu drängen, ist allerdings ein beinahe hoffnungsloses Unterfangen. Kaum etwas spricht dafür, dass es gelingen könnte. Schon gar nicht in einer Welt, in der sich die großen politischen Mächte wie einst im Kalten Krieg als Antagonisten gegenüberstehen. In dieser Welt der „Blöcke“ etwa rücken die vom Westen geächteten Regime in Teheran und Moskau immer enger zusammen. Gute Zeiten für Israels Feinde. Entscheidende Zeiten für Israels Freunde. | | Herzlich grüßt Markus Krischer, stellvertretender Chefredakteur FOCUS Magazin |
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