Darin steht, dass BeamR am 11. bis 14. Februar auf einer bestimmten Video-Konferenz in Denver/Colorado sein gemeinsames Research zur automatischen Video-Modernisierung mit Nvidia vorstellen wird. Dann wird erklärt, dass dieses AOMedia Video 1 ein effizientes aufstrebendes Videoformat sei und von Techriesen wie Amazon, Google und Microsoft unterstützt wird. Allerdings gebe es bisher nur eine langsame Annahme (âadoptionâ) dieses Formats, was an den hochkomplexen und kostspieligen Prozessen liege, die existierenden Videobibliotheken in wachsenden Märkten wie Artificial Intelligence (AI), Machine Learning (ML), Streaming (OTT) und User-Generated-Content (UGC). Aber nun würden eben BeamR und Nvidia auf dieser Konferenz zum ersten Mal eine Lösung für diese Herausforderung vorstellen. Gelauncht werde der Cloud-Service dann am 20. Februar 2024. Ich habe alle Buzzwords, die in der Nachricht vorkommen gefettet. Dem Verfasser oder der Verfasserin dieser Pressemeldung sollte man meiner Meinung nach einen âMarketing-Ordenâ verleihen. Denn es wurde hier wirklich geschafft, in eine Nachricht die Namen von gleich vier Tech-Giganten, vier der so genannten âMagnificent Sevenâ, einzubauen (hätte nur noch gefehlt, dass in einem Nebensatz erwähnt worden wäre, dass die Chefin einen Tesla als Geschäftswagen fährt). Und darüber hinaus wurden Buzzwords wie Artificial Intelligence, Machine Learning, Streaming und User-Generated-Content, jeweils mit den entsprechenden Abkürzungen, sowie Cloud-Service, Launch-Tag und Disruption bzw. âdisruptierenâ in diese relativ kurze Meldung reingepackt. Das heiÃt BeamR erweckt hier den Eindruck, dass man mit den wichtigsten Tech-GröÃen maÃgeblich zusammenarbeitet, und in den heiÃesten Tech-Wachstumsmärkten aktiv ist. Jeder, der sich etwas näher mit der Firma beschäftigt bzw. der auch nur die Pressemeldung etwas genauer liest, erkennt mit wenig Anstrengung, dass BeamR mit Google, Facebook oder Amazon wenig bis gar nichts zu tun hat, sondern lediglich ein Produkt dieser Firma verwendet (im Fall Amazon, nämlich AWS) oder mit diesen Firmen konkurriert (Google, Facebook) bzw. dass die Firmen den Standard nicht ablehnen. Mit Nvidia gibt es zwar eine Kooperation, aber die läuft bereits seit über 2 Jahren. Sie erstreckt sich vor allem darauf, dass BeamR einen Encoder von Nvidia verwendet. Also könnte man auch hier strenggenommen sagen, dass eher BeamR Kunde von Nvidia ist, statt dass es eine Partnerschaft auf Augenhöhe sei. Die Tatsache, dass in der Pressemitteilung zwar die CEO von BeamR zu Wort kommt, nicht aber ein Vertreter von Nvidia ist zudem ein untrügliches Zeichen dafür, dass der in der Meldung beschriebene Produkt-Launch für Nvidia nicht wirklich von Bedeutung ist. Erfolgreich das Algo-Roulette manipuliert Der Punkt ist: Bei extrem kleinen Aktien aus dem Pennystock-Sektor â und BeamR hatte vor dem Hype nur eine Marktkapitalisierung von rund 20 Mio. US-Dollar und ein 52-Wochen-Tief von 91 Cent â spielen solche âqualitativen Aspekteâ oft keine Rolle. Es geht darum zunächst die Aufmerksamkeit der Zocker zu erregen oder vielleicht auch von KI-Programmen, die im Auftrag von Tradern die News nach Buzzwords filtern, damit erstmal Volumen in die Aktie kommt und selbige anspringt. Das ist Stufe 1 und das wurde in dem Fall von der IR-Abteilung von BeamR vorbildlich gelöst. Bei der BeamR-Meldung ging da zum Beispiel im vorbörslichen Handel, also zwischen 10 Uhr und 15:30 Uhr MEZ, folgende Kurz-Zusammenfassung über die Ticker: âBeamR and NVIDIA team up to accelerate adoption of the newest video standard â AV1â Das kann jeder schnell erfassen und vor allem erweckt diese Zusammenfassung die Assoziation, dass es sich hier um eine ganz neue Zusammenarbeit â quasi auf Augenhöhe â handelt zwischen BeamR und Nvidia. Dass dem in Wirklichkeit gar nicht so ist und man bereits seit 2 Jahren zusammenarbeitet und BeamR vor allem Kunde von Nvidia ist, hat der Wirkung der Meldung nicht geschadet. Und selbst der Launch-Day, der 20. Februar, war bereits seit einer Meldung vom 7. Februar bekannt, also schon 5 Tage früher: |