Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt setzt auf Internationalisie-rung und hofft auf weitere Unterstützung „Es fehlt an den nötigen rechtlichen und finanziellen Weichenstellungen“, kritisieren die hochschulpolitische Sprecherin der BayernSPD Isabell Zacharias und der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal nach einem Gespräch mit dem Präsidenten Professor Dr. Robert Grebner. Um den Hochschulen eine breitere Internationalisierung zu ermöglichen, benötigen diese u.a. weitere rechtliche und finanzielle Mittel und Möglichkeiten. Mit dem internationalen Campus (FHWS i-Campus) in Schweinfurt setzt die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt seit dem Wintersemester 2014/2015 Maßstäbe mit zwei englischsprachigen Studienangeboten als Zwillinge (TWINS) zu deutschsprachigen Angeboten. Allerdings ist der Aufwand hoch, Studierende aus dem Ausland nach Unterfranken zu bringen: Hürden in der Gesetzgebung und eine nicht zufriedenstellende Finanzierung der Hochschule erschweren die Arbeit. „Die HAWs werden von der Staatsregierung noch immer ganz bewusst an der kurzen Leine gehalten“, stellt Georg Rosenthal fest. (Bild von li.:) Die Vizepräsidentin Professorin Dr. Gabriele Saueressig, in der Hochschulleitung zuständig für Qualität und Hochschulentwicklung, Isabell Zacharias, Sprecherin für Hochschulpolitik der Bayern SPD, der SPD-Landtagsabgeordneter Georg Rosenthal und Professor Dr. Robert Grebner, Präsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Foto: Büro Georg Rosenthal Seit dem Wintersemester 2016/17 gibt es in Würzburg den Bachelor-Studiengang International Management. Obwohl er sich ausdrücklich auch an Studierende aus dem Ausland richtet, sind unter den sechzig Teilnehmern gerade einmal vier aus der EU und drei aus einem Nicht-EU-Ausland. Echte Internationalität sieht anders aus. Das Problem: Die Zahl der Nicht-EU-Ausländer in einem zulassungsbeschränkten Studiengang ist in Bayern auf fünf Prozent begrenzt. Gerade bei den Europäern tut sich die HAW schwer. Die FHWS ist für EU-Ausländer offensichtlich noch nicht attraktiv genug. Hier hat die Hochschule aber schon Programme und Aktionen, das zu ändern. Sprachprogramme für ausländische Studierende werden vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziert, nicht jedoch aus Landesmitteln für die Hochschulen. Damit wird auch die Integration von Flüchtlingen ins Studium gefördert. Das Sprach-Niveau B1 reicht jedoch für kaum mehr als rudimentäre Sprachkenntnisse. Dass die ausländischen Studierenden damit „Türöffner“ für andere sein könnten, wie von dem Programm angestrebt, ist illusorisch. „Die Hochschulen werden im bayerischen Integrationsgesetz in die Pflicht genommen, aber dann damit alleine gelassen“, kritisiert Rosenthal. „Es fehlt an den nötigen Mitteln und es stellt sich die Frage, wie lange der Bund das noch mit sich machen lässt.“ Bei dem deutschlandweit einmaligen, ebenfalls englischsprachigen Masterstudiengang "International Social Work with Refugees and Migrants", den die Hochschule aus eigenen Mitteln finanziert, gibt es 160 Bewerber, überwiegend kommen sie aus dem Ausland. Zu viele, um ein qualitativ hochwertiges Studium anzubieten. Die Hochschule müsste einen NC einführen und so die Zahl auf dreißig drücken. Das Ergebnis: Nach der Fünf-Prozent-Regelung reicht es dann kaum noch für einen einzigen Nicht-EU-Bürger. Ein Ausweg könnte ein Auswahlgespräch bieten. Das ist jedoch wiederum schwer zu implementieren, da vorwiegend vorausgehende Abschlüsse zur Auswahl berücksichtigt werden müssen. Ein Dilemma, aus dem es derzeit keinen Ausweg gibt. |