Liebe Frau Do, vor einem Dreivierteljahr fragte ein europäischer Regierungschef einen deutschen Journalisten ungläubig, warum in Deutschland denn keiner mehr über eine mögliche Merkel-Nachfolgerin Ursula von der Leyen schreiben würde. Tja, die Antwort lautete: Weil kein Journalist hierzulande dies als realistische Option betrachtete. Die stellvertretende CDU-Chefin hat kaum noch Rückhalt in den eigenen Reihen, vor allem in der Unionsfraktion ist der Widerstand gegen die siebenfache Mutter groß. Meine Kollegin Eva Quadbeck hat mit der Verteidigungsministerin über den Machtwechsel in der CDU und die Affären in ihrer Behörde gesprochen. Ausweise und Taschen – die kontrolliert Stefan K. in der Düsseldorfer Disco, in der er als Türsteher im Einsatz ist, an jeden Arbeitsabend. Denn immer wieder probieren Gäste, Gegenstände mit in die Disco zu nehmen, die dort definitiv nichts zu suchen haben – und immer öfter findet K. bei seiner Suche Pfefferspray und fischt es heraus. Denn: „Gerade in geschlossenen Räumen ist Pfeffersprach besonders gefährlich“, sagt die Feuerwehr. Die Polizei fordert nun härtere Beschränkungen. Christian Schwerdtfeger hat die ganze Geschichte. Neulich war ich zu Besuch bei meinem Fußball-Verein, dem 1. FC Köln. Das 2:3 gegen den VfL Bochum habe ich mir vor Ort angeschaut, und ich traf auf der Tribüne Lukas Podolski. Die lebende FC-Legende schimpfte bei den vergebenen Chancen seiner Jungs wie ein Rohrspatz, er hätte die natürlich alle reingemacht, gab er zu verstehen. Nach dem Spiel musste er mit Dutzenden Fans Selfies machen, sie applaudierten ihm zu, und ich dachte mir, das Problem dieses Vereins wird wohl immer diese Mischung aus Folklore und Selbstüberschätzung sein. Das Team ist auf Bundesliga-Kurs, aber die Fans in der Südkurve fordern bei jedem Heimspiel den Rauswurf des Vorstands. Die FC-Führung wird im Umfeld des Vereins angezählt, das Triumvirat aus dem 70-jährigen Präsidenten Werner Spinner (ein Ex-Bayer-Manager mit viel Herz, aber wenig Plan), der Torwart-Legende Toni Schumacher (das fleischgewordene Maskottchen, aber ein Manager?) und dem zweiten Vize-Präsidenten Markus Rittersbacher (ein echter Karnevalspräsident, aber was sonst?) steht in der Kritik. Clemens Boisserée hat sich den Verein grundsätzlich angeschaut und mit der Vereinsführung gesprochen. Herzlichst Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |