Gartenbrief vom 25.04.2025 - Lustvoll gÀrtnern mit Markus Kobelt.
Die ersten neuen Videos sind live Lieber John Wir haben es tatsĂ€chlich wieder getan: Es gibt die ersten neuen Videos auf YouTube! Ab jetzt sollten den ganzen FrĂŒhling und Sommer lang jede Woche 2 â 3 neue Videos raufgeladen und veröffentlicht werden. Alle zwei Wochen drehen meine Filmpartnerin Johanna und ich einen Nachmittag lang 5 â 8 Videos â nur dank dieser «Serien»-Produktion kann ich mich wieder auf das Videoabenteuer einlassen, weil sonst fĂŒr anderes (z.B. fĂŒr dieses Editorial und fĂŒr weitere Artikel) die Zeit fehlen wĂŒrde. Die ersten Zuschauerzahlen auf YouTube sind sehr ermutigend, da sehen auch mal innerhalb von nur einem Tag 600 Gartenfans ein neues Video. Ich stelle mir das immer so vor, dass mir 600 GĂ€rtnerinnen und GĂ€rtner ihre Zeit schenken: unglaubliche 50 â 100 Stunden. Und es wird mir fast schwindlig, wenn ich an die Wiedergabezeiten denke, die YouTube bei unserem Kanal insgesamt ausweist: 5416.4 Stunden lang werden aktuell innerhalb eines Monats Lubera-Gartenvideos geschaut, und seit wir wieder neue Videos veröffentlichen, steigt die Kurve steil an. ----------------------------------------------------------------------------------------------- Kleine Unterbrechung:Deal: GartenDeal: 2x2 Heidelbeeren zum halben Preis VerlĂ€ngerung: -20% auf alle mediterranen Pflanzen inkl. Zitrus Eine neue Hecke? mehr Rabatt geht kaum... Ăbrigens: wer aus diesem Newsletter heraus bestellt, bezahlt fĂŒr die Lieferung nach wie vor keine Versandkosten!----------------------------------------------------------------------------------------------- Wie schon frĂŒher versuchen wir, wenn immer möglich «ewiggrĂŒne» Videos zu kreieren, die auch ĂŒber Jahre GĂ€rtnern helfen und sie allenfalls auch ein bisschen unterhalten können. Immerhin kommen wir bei dem Tausch (Eure Stunden gegen unsere Zeit) ziemlich gut weg, Johanna arbeitet vielleicht 60 Stunden pro Monat fĂŒr die Videos, ich vielleicht 20 Stunden. Wir tauschen also unsere lumpigen 80 Stunden gegen Eure 5416 Stunden. Herzlichen Dank DafĂŒr! Ich gestehe, dass ich mir gerade ĂŒberlege, wie es wĂ€re, wenn wir heimlich Eure Arbeits- und Videostunden hier in unserer GĂ€rtnerei produktiv machen könnten ⊠Aber insgesamt bin ich auch glĂŒcklich und zufrieden, wenn die Videozeit Euch in Eurem Garten hilft. Aber bei aller YouTube-Euphorie: Wie gefallen Euch die neuen Videos? Sollten sie lĂ€nger oder kĂŒrzer werden, was sollen wir allenfalls besser machen? Und selbstverstĂ€ndlich suchen wir fĂŒr Mai aktuelle Themen, die Euch im Garten und mit den Pflanzen beschĂ€ftigen (bitte an [email protected] schicken). Johanna Dobrusskin hat ihr erstes Video auf unserem Kanal noch nicht veröffentlicht, aber sollten wir vielleicht auch mal ein Format mit uns beiden ausprobieren? Wir können natĂŒrlich nicht all Eure Themen, Pflanzenfragen und Gartenfragen sofort beantworten, aber Eure VorschlĂ€ge helfen Johanna und mir doch, das aktuell Spannendste rauszusuchen und dann â da sind wir unverbesserlich â wieder 5 bis 10 Minuten Eurer Zeit zu klauen. Herzlich Markus Kobelt |
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Neue Videos ... ja tatsĂ€chlich, Markus Kobelt dreht wieder! Gute Nachrichten fĂŒr alle Gartenfans:
Markus Kobelt ist endlich wieder vor der Kamera! Nach einer lĂ€ngeren Pause nimmt dich Markus ab sofort wieder mit auf spannende Gartenreisen und gibt sein Wissen rund um Pflanzen, Pflege und ZĂŒchtung weiter. Allen aufmerksamen Newsletter-Leserinnen und Lesern herzlichen Dank fĂŒr die vielen guten Anregungen! Wir haben die interessantesten Inputs gleich als Anlass genommen, um die ersten neuen Videos zu realisieren! Neu mit dabei ist Johanna Dobrusskin â sie steht hinter der Kamera und sorgt mit ihrem frischen Blick fĂŒr lebendige und eindrucksvolle Aufnahmen. Freu Dich auf praktische Tipps, faszinierende Einblicke und jede Menge Gartenleidenschaft!
Hier unsere neuesten Themen: Zitrusschnitt:Wann und wie muss ich Zitrusgehölze schneiden? Lubera Originale: Der ewige Baumkohl... Zitrus verliert BlĂ€tter:Warum verliert mein Zitrus nach der Winterpause die BlĂ€tter? Neustart:Es wird neue Videos geben! Abonniere auch du unseren Kanal, begleite Markus auf seiner neuen Video-Reise und hol dir regelmĂ€ssig frische Inspiration fĂŒr deinen eigenen Garten!
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Blattverkostung bei Zitrus
Was verrĂ€t der Geschmack ĂŒber die Poncirus-Verwandtschaft und ĂŒber die FruchtqualitĂ€t? Wie schmecken die BlĂ€tter verschiedener Zitrusarten und -sorten? Zugegeben, PflanzenzĂŒchter denken manchmal ein bisschen seltsam, um mindestens zwei Ecken herum. Aber diese Frage interessiert uns, weil wir prĂŒfen wollen, ob der Geschmack der BlĂ€tter ev. etwas ĂŒber die FruchtqualitĂ€t aussagen könnte. WĂ€re ja ganz interessant bei Zitrusarten, bei denen man nĂ€mlich 5 â 9 Jahre warten muss, bis sie endlich FrĂŒchte tragen. Und immerhin ist bei mindestens einer Zitrussorte schon jetzt das Blatt das Ziel der ZitrusgĂ€rtner: Die Kaffirlimette ist nicht wegen ihrer FrĂŒchte beliebt, sondern aufgrund des Geschmacks ihrer wĂŒrzigen BlĂ€tter, die aus der sĂŒdostasiatischen KĂŒche nicht wegzudenken sind.
Zusammenfassung Viele winterharte Zitrus-Hybriden wie Poncirus trifoliata oder Sanford Curafora sind fĂŒr ihren ungewöhnlichen, teils bitteren Geschmack bekannt. Doch lĂ€sst sich dieser «Off-Geschmack» wirklich auf die genetische Herkunft zurĂŒckfĂŒhren â insbesondere auf die frostresistente Poncirus? Eine spontane Blattverkostung von 21 Zitrussorten sollte Antworten liefern. Die Ergebnisse zeigen: Es gibt keine lineare Verbindung zwischen genetischer NĂ€he zu Poncirus und schlechtem Blattgeschmack. Ăberraschend: WĂ€hrend Poncirus trifoliata als neutral bewertet wurde, konnten BlĂ€tter konventioneller Sorten wie der Orange 'Valencia' oder der Grapefruit 'Marsh' mit intensiver Bitterkeit negativ ĂŒberraschen. Umgekehrt ĂŒberzeugten einige Poncirus-Hybriden die winterharte Mandarine 'Sanford Curafora' oder die winterharte Zitronen-Grapefruit 'Ichanglemon' mit mildem und aromatischem Blattgeschmack. Die zentrale Erkenntnis: Der Geschmack von ZitrusblĂ€ttern bietet interessante Hinweise fĂŒr die FrĂŒhselektion winterharter Zitrussorten, eignet sich aber nicht als alleiniger Indikator. Zudem könnten einige Sorten â Ă€hnlich wie die Kaffirlimette â auch kulinarisch durch ihre BlĂ€tter nutzbar sein. Kandidaten mit Potenzial: Ichanglemon, Mexikanische Limette, Zitrone 'KovĂĄÄ', und Sanford Curafora.
Bild: Ichanglemon
Bild: Mexikanische Limette
Bild: Zitrone 'KovĂĄÄ'
Bild: Sanford Curafora
Ausgangspunkt: Der Geschmack von Poncirus trifoliata und einiger von Poncirus abstammender Zitrus-Hybriden Viele winterharte Zitrussorten sind (teilweise zu Unrecht) verrufen wegen ihrer Off-GeschmĂ€cker, die hĂ€ufig auf den Elternteil Poncirus trifoliata zurĂŒckgefĂŒhrt werden, der ja auch die WinterhĂ€rte einbringt. Die ZĂŒchter-Hypothese besagt dann weiter: Je mehr wir konventionelle Zitrussorten einkreuzen, desto besser wird der Geschmack und desto weniger Off-Töne sind wahrnehmbar. Dieser spezielle Geschmack, der viele winterharte Poncirus trifoliata Hybriden und auch einige unserer SwitrusÂź-Sorten begleitet, wird hĂ€ufig als bitter und adstringierend beschrieben, als manchmal auch «medizinisch» anmutender «Fehlton». Vielleicht ist die medizinische Assoziation gar nicht so weit entfernt, sollen doch die in vielen Zitrussorten (in den BlĂ€ttern, in der Fruchtschale und im Fruchtfleisch) vorkommenden Flavanon-Glycoside hĂ€ufig auch sehr gesund sein. Zu dieser Gruppe von Bitterstoffen gehört auch das Poncirin, das sogar nach der winterharten Urzitrusart benannt ist.
Die Ausgangsfrage: Was sagt der Blattgeschmack ĂŒber die FruchtqualitĂ€t aus? Unser ehemaliger Mitarbeiter und Forscherfreund Raphael Meier schlug kĂŒrzlich in einem Post auf LinkedIn vor, dass man eventuell ĂŒber eine Blattverkostung frĂŒhzeitig die FruchtqualitĂ€t von ZitrussĂ€mlingen bestimmen könnte, lange bevor man die ersten FrĂŒchte essen kann. Dies wĂ€re besonders hilfreich bei der ZĂŒchtung von winterharten Zitrussorten, die manchmal von ihren Vorfahren (vor allem Poncirus trifoliata) einen bitteren Nebengeschmack erben. Diese bitteren Sorten könnte man dann gleich frĂŒhzeitig ausschliessen. Allerdings wĂ€re vielleicht auch einzuwenden, dass Bitterstoffe notwendig zu einigen Zitrusarten gehören: WĂ€ren je Grapefruits selektioniert worden, wenn man Bitterstoffe ausgeschlossen hĂ€tte?
Der Selbstversuch: 21 Blattproben von 21 verschiedenen Zitrussorten â gegessen von Reinhard und Markus Jedenfalls möchten wir Genaueres ĂŒber den Zusammenhang von Blattgeschmack und FruchtqualitĂ€t wissen und ernten kurzentschlossen die BlĂ€tter von 21 Zitrussorten â von winterharten Zitrus und auch von klassischen Zitrussorten und -arten. Wie schmecken die BlĂ€tter? Wir beurteilen erstens die gefĂŒhlte NĂ€he zum speziell bitteren Geschmack von Poncirus trifoliata (1 sehr weit entfernt, 5 schmeckt wie der Bitterton in Poncirus trifoliata FrĂŒchten); zweitens versuchen wir uns in einer individuellen gesamtheitlichen Beurteilung des Blattgeschmacks (1 sehr schlecht, fast ungeniessbar; 5 interessant und sehr gut) Na ja, so richtig wissenschaftlich kann man die Degustation natĂŒrlich nicht nennen. Es sind nun mal nur zwei Probanden, Markus und Reinhard. Der Test ist weitgehend blind, auf den 21 Blatt-Proben sind keine Sortennamen erkennbar. Und verlassen uns ganz auf unsere Zitruserfahrung, haben uns also auch nicht zuerst auf Poncirus trifoliata geeicht, sodass wir den spezifischen Geschmack / Geruch sicher wiedererkennen wĂŒrden. Bild: Nach jeder Probe mĂŒssen wir den Geschmack mit Wasser neutralisieren
So schmecken die BlĂ€tter von bekannten Fruchtsorten und von Poncirus trifoliata Dabei sind wir schon bei den Resultaten: Poncirus trifoliata wird zwar von beiden Probanden als Poncirus-Ă€hnlich erkannt (4 und 5), aber die Bewertung ist neutral, also nicht besonders negativ (eine 3, zwischen 1 = sehr schlecht und 5 = sehr gut). Offenbar kommen die BlĂ€tter von Poncirus trifoliata eher gut an, die FrĂŒchte dieser Wildart wĂŒrden wohl die meisten als ziemlich ungeniessbar beschreiben. Nach der Degustation genehmigt sich Reinhard â getrieben von seiner Forscherneugierde â noch ein Blatt von Flying Dragon, der gedreht wachsenden Poncirus trifoliata-Variante: Diese BlĂ€tter sollen gemĂ€ss Reinhard wirklich schrecklich schmecken. Es ist also nicht immer so wie erwartet, manchmal aber doch. Es kommt halt â wie fast immer â drauf an. Die Resultate gehen so weiter: Die Grapefruit 'Marsh', eine etablierte und beliebte Zitrussorte, beurteile ich als bitter bis ekelhaf, Reinhard als sehr bitter und unangenehm. Gut, dass wir so nur ĂŒber die BlĂ€tter reden ⊠Ich jedenfalls meine, da auch Poncirus zu erkennen (eine 5, also gleich wie Poncirus). Ăhnlich ergeht es uns mit den BlĂ€ttern der stolzen spanischen Orange 'Valencia late'. Beide Probanden beschreiben den Geschmack als sehr Poncirus-Ă€hnlich, und die Notenbewertung liegt nahe beim Minimum â eine 2 fĂŒr «unangenehm».
Blattgeschmack von winterharten Poncirus-Hybriden Und wie sieht es bei den winterharten Sorten aus, denen ja ein negativer Beigeschmack nachgesagt wird â was aber bei den FrĂŒchten hĂ€ufig nicht stimmt. Wie schmecken die BlĂ€tter von winterharten Sorten? Bei den winterharten Abkömmlingen mit Poncirus trifoliata als Vater oder Grossvater (Mutter oder Grossmutter) sind die Meinungen bei 'Thomasville', einer der besten und fruchtbarsten Sorte, geteilt. Ich finde die BlĂ€tter lecker, Reinhard war gar nicht begeistert. Bei der Mandarine 'Sanford Curafora' sind wir dann aber wieder der gleichen Meinung: Gut bis sehr gut! (Allerdings spĂŒre ich Ăhnlichkeiten mit Poncirus trifoliata, Reinhard gar nicht).
Ichang Papeda und Yuzu â was sagen die BlĂ€tter? Die andere Herkunftslinie von winterhĂ€rteren Sorten stammt von den Ichang-Papedas ab, botanisch Citrus ichangensis. Ichang Papeda wird von uns beiden ganz gut beurteilt, weit weg von Poncirus (oder von dem, was wir als negative Geschmackserfahrung bei einigen resistenten Sorten verinnerlicht haben). Bei Ichanglemon ist dann die Beurteilung nochmals besser. Hier könnten wir uns sogar vorstellen, dass die BlĂ€tter bewusst fĂŒr die Aromatisierung von Speisen eingesetzt werden (schönes Zitrusaroma). Bei Yuzu sind wir uns wiederum gar nicht einig: Yuzu erinnerte Reinhard an Wanzen, ich empfinde den Blatt-Geschmack und Duft als neutral bis gut, stelle mir sogar einen Tee vor, der genauso schmecken wĂŒrde und sicher sehr gesund wĂ€re. Vielleicht schmecken ja die BlĂ€tter wirklich etwas bitter, dann aber wenigstens so, dass man unwillkĂŒrlich an gute und wirkungsmĂ€chtige Medikamente denken muss.
Die besten ZitrusblĂ€tter Gibt es unter den 21 getesteten Zitrussorten solche, bei denen man die Verwendung der BlĂ€tter weiterverfolgen sollte? Das gibt es ja bereits bei der Kaffirlimette, deren BlĂ€tter in der asiatischen KĂŒche beliebt sind. Meine und Reinhards Kandidaten als Blattsorten wĂ€ren: Zitrone 'KovĂĄÄ': hier verbindet sich etwas Bitterkeit mit einer angenehmen Aromatik, die sogar an eines der berĂŒhmtesten Parfums erinnert â an Kölnisch Wasser. Ach ja, Kölnisch Wasser wird ja aus BlĂŒten, Schalen und BlĂ€ttern der Bitterorange (Citrus aurantium) gewonnen Ichanglemon: gewĂŒrzt, scharf, mit einem schönen Zitronenaroma Mexikanische Limette: BlĂ€tter mit sĂŒdamerikanischem Temperament: Zitrusaroma + Bitterkeit + intensive SchĂ€rfe, sogar leicht brennend Mandarine 'Sanford Curafora': die BlĂ€tter sondern ein schönes und rundes Orangenaroma ab Bild: Gewinner oben im Uhrzeigersinn beginnend: KovĂĄÄ, Ichanglemon, Mexikanische Limette, Sanford Curafora
Fazit der Zitrus-Blattverkostung Blattgeschmack, Fruchtgeschmack und Schalen-Geschmack sind unterschiedlich und nicht immer eindeutig zuzuordnen. Ebenso wenig gelingt die Zuordnung analog zur Genetik: «Je nĂ€her bei Poncirus, desto schlechter» â die Hypothese kann eher nicht aufrechterhalten werden. Im Gegenteil gehören konventionelle Zitrussorten wie die Grapefruit 'Marsh' oder die Orange 'Valencia late' zu den am schlechtesten beurteilten ZitrusblĂ€ttern. Viele dieser Off-Töne, die offenbar bei Zitrus eine wichtige Rolle spielen, sind sogenannte Flavanon-Glykoside. Diese sind â gemĂ€ss Ki â «eine Klasse von Flavonoiden, die eine Zuckergruppe (Glykosid) an ein Flavanon-MolekĂŒl (ein Flavonoid-Typ) gebunden haben. Diese Verbindungen kommen hĂ€ufig in Pflanzen, insbesondere in ZitrusfrĂŒchten, vor und sind bekannt fĂŒr ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften. Poncirin ist eine dieser Flavanon-Glykoside.» Und ja â Poncirin kommt ganz offensichtlich eben nicht nur bei Poncirus vor, sondern auch bei anderen Zitrussorten und -arten, fast sicher auch bei Grapefruit. Spannend sind aber die vier Zitrussorten, deren BlĂ€ttern wir eine intensivere Verwendung zutrauen: Ichanglemon, Mexikanische Limette, Mandarine 'Sanford Curafora' und Zitrone 'Kovac'. Vielleicht muss deshalb zum Abschluss eine deutliche Warnung ausgesprochen werden: Wenn ihr alle BlĂ€tter aberntet, können diese zwar ĂŒber den Winter nicht mehr abfallen, aber weder die Zitrone 'Kovac' noch die Ichanglemon werden das lĂ€ngerfristig ĂŒberleben. Wer also doch einmal FrĂŒchte ernten und geniessen möchte, der lasse sich nicht zu sehr von den BlĂ€ttern verfĂŒhren âŠ
| | LilienhĂ€hnchen-Alarm: So erkennst und bekĂ€mpfst du den roten KĂ€fer wirksam Die Freude an deinen Lilien im FrĂŒhling kann schnell getrĂŒbt werden, wenn sich plötzlich ein kleiner, feuerroter KĂ€fer auf ihnen breitmacht â das LilienhĂ€hnchen (Lilioceris lilii). HĂŒbsch anzuschauen, aber gefĂŒrchtet unter Gartenfans, macht es kurzen Prozess mit Lilien, Kaiserkronen und Co. Erfahre hier, warum der rote Plagegeist so gefĂ€hrlich ist, wie du ihn sicher erkennst und deine Pflanzen wirkungsvoll schĂŒtzt.
Zusammenfassung Das LilienhĂ€hnchen (Lilioceris lilii) ist ein auffĂ€llig roter BlattkĂ€fer, spezialisiert auf Lilien (Lilium) und Kaiserkronen (Fritillaria), der leider zum Problem im Garten werden kann. Erste Befallzeichen sind kleine, halbrunde FraĂstellen an den BlĂ€ttern, spĂ€ter grossflĂ€chige SchĂ€den und typische, schleimige Larvenansammlungen auf Blattunterseiten. Ab April, wenn die Temperaturen dauerhaft ĂŒber 10 °C liegen, beginnen die KĂ€fer ihre Eiablage. Innerhalb kurzer Zeit entwickeln sich daraus gefrĂ€ssige Larven, die starke SchĂ€den an BlĂ€ttern und Knospen anrichten. LilienhĂ€hnchen durchlaufen pro Jahr oft mehrere Generationen â besonders in warmen Sommern, was den Befallsdruck erhöht. Der beste Schutz: regelmĂ€ssiges Absammeln von KĂ€fern, Larven und Eiern (idealerweise frĂŒhmorgens). Ein weisses Tuch unter der Pflanze erleichtert die Arbeit erheblich. Biologische Mittel wie Neem-PrĂ€parate (besonders wirksam gegen junge Larven) bieten UnterstĂŒtzung, wenn Absammeln allein nicht ausreicht. Pyrethrum nur sparsam und gezielt einsetzen. Eine naturnahe Gartengestaltung mit duftenden KrĂ€utern, vielfĂ€ltigen Pflanzungen und zahlreichen NĂŒtzlingen hĂ€lt LilienhĂ€hnchen langfristig in Schach. LilienhĂ€hnchen: HĂŒbsch, hungrig und erstaunlich wĂ€hlerisch Das LilienhĂ€hnchen (Lilioceris lilii) ist optisch ein echtes SchmuckstĂŒck â feuerrot glĂ€nzend, mit tiefschwarzen Beinen und Kopf, fĂ€llt es sofort ins Auge. Doch Vorsicht: Hinter dem hĂŒbschen Ăusseren versteckt sich ein kleiner Gourmet mit Ă€usserst spezieller Vorliebe. Anders als viele andere SchĂ€dlinge, die sich wahllos durch den Garten knabbern, weiss das LilienhĂ€hnchen ganz genau, was es will. Neben echten Lilien (Lilium) und Kaiserkronen (Fritillaria), die als Hauptwirtspflanzen gelten, wurden in EinzelfĂ€llen auch SchĂ€den an anderen Pflanzen wie Tulpen (Tulipa) beobachtet â allerdings sind diese nicht typisch und werden vom LilienhĂ€hnchen nur selten befallen. Schneeglöckchen (Galanthus) hingegen sind fĂŒr den KĂ€fer in der Regel vollkommen uninteressant. Diese Spezialisierung macht es fĂŒr Lilienliebhaber besonders knifflig. Wo es den Lilien prĂ€chtig geht, fĂŒhlen sich leider auch die roten KĂ€fer schnell wie zuhause. Besonders kritisch wird es in dichten Beeten oder langjĂ€hrigen Topfkulturen, wo die KĂ€fer beste Bedingungen vorfinden, um sich schnell zu vermehren. Seine ursprĂŒngliche Heimat liegt ĂŒbrigens in Eurasien, vor allem in Regionen Asiens und Osteuropas. Von dort aus hat das LilienhĂ€hnchen im GepĂ€ck von Blumenzwiebeln und Topfpflanzen lĂ€ngst eine Weltkarriere gestartet. Schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts fĂŒhlt es sich auch in Nordamerika heimisch und breitet sich dank milden Wintern und unzĂ€hligen Gartenlilien schnell weiter aus. Bild: Bei Gefahr zirpt das LilienhĂ€hnchen zur Abschreckung â eine Art Warnlaut. Ob der Name daher stammt, ist jedoch nicht eindeutig belegt. Ăbrigens: Das LilienhĂ€hnchen ist nicht nur der auffĂ€lligste, sondern auch der wirtschaftlich bedeutendste Vertreter seiner Gattung. WĂ€hrend seine Verwandten wie das Gemeine SpargelhĂ€hnchen (Crioceris asparagi) eher im landwirtschaftlichen Anbau Probleme bereiten, sorgt Lilioceris lilii vor allem in GĂ€rten und auf Balkonen fĂŒr Ărger. Seine enge Spezialisierung auf beliebte Zierlilien und seine hohe AnpassungsfĂ€higkeit machen ihn zum Dauerbewohner vieler Beete â leider!
LilienhĂ€hnchen erkennen â So enttarnst du KĂ€fer und Larven HĂŒbsch, aber alles andere als harmlos â das trifft aufs LilienhĂ€hnchen voll und ganz zu. Sobald die Temperaturen steigen, sitzen die auffĂ€llig rot gefĂ€rbten KĂ€fer bevorzugt an den BlattrĂ€ndern deiner Lilien, wo sie genĂŒsslich am frischen GrĂŒn knabbern. Mit etwa sechs bis neun Millimetern sind sie zwar klein, dank ihrer leuchtend roten FlĂŒgeldecken und dem glĂ€nzend schwarzen Kopf aber kaum zu ĂŒbersehen. Ihre grelle Farbe ist ĂŒbrigens kein Zufall: Sie dient als Warnsignal fĂŒr Vögel, nach dem Motto «Vorsicht, ich schmecke schlecht!». TatsĂ€chlich schĂŒtzt sich das LilienhĂ€hnchen mit bitter schmeckenden Abwehrstoffen, die es bei Gefahr absondert. Viele Vögel meiden den auffĂ€llig roten KĂ€fer deshalb â kein Genuss, sondern ein Warnsignal mit Wirkung. Doch trotz ihrer auffĂ€lligen Optik können die KĂ€fer flink und trickreich sein: Sobald du sie störst, lassen sie sich blitzschnell fallen und stellen sich tot. Diese sogenannte «Thanatose» (Schreckstarre) macht das Absammeln nicht gerade einfacher. Tipp: FrĂŒh morgens sind die KĂ€fer deutlich langsamer unterwegs und leichter einzusammeln. Bild: Die mit Kot bedeckten Larven des LilienhĂ€hnchens sind deutlich schwerer zu entdecken als die leuchtend roten KĂ€fer. Richtig knifflig wirdâs aber mit den Larven des LilienhĂ€hnchens: Direkt nach dem SchlĂŒpfen sehen die gelblich-orangen Jungtiere noch harmlos aus, doch schnell verwandeln sie sich in wahre Fressmonster â und verbergen sich dabei genial unter einer schleimig-dunklen Kotkruste. So getarnt wirken sie auf den ersten Blick wie kleine, schwarze KlĂŒmpchen auf den Blattunterseiten. Zugegeben, appetitlich ist diese Taktik nicht, aber unglaublich effektiv: Die Larven bleiben vor RĂ€ubern geschĂŒtzt, und auch du als GĂ€rtner ĂŒbersiehst sie eventuell schnell. Die Kotkruste bietet sogar bei Regen perfekten Schutz und verhindert, dass die Larven abgewaschen werden. Ihr Schadbild ist typisch und leicht zu erkennen: Schmierige, glĂ€nzende Flecken auf den BlĂ€ttern, gepaart mit dunklen, schleimigen Larvenballen entlang der Blattmittelrippen, wo sie am liebsten fressen.
Vom Ei bis zum KĂ€fer â So lebt das LilienhĂ€hnchen Sobald im FrĂŒhling die Temperaturen dauerhaft ĂŒber 10 °C steigen, endet fĂŒr das LilienhĂ€hnchen die Winterruhe â und fĂŒr uns GĂ€rtner beginnt die heisse Phase im Kampf um unsere Lilien. Die erwachsenen KĂ€fer schlĂŒpfen aus ihren geschĂŒtzten Verstecken im Boden, in Laubstreu oder unter Pflanzenresten und machen sich zielstrebig auf den Weg zu ihren Wirtspflanzen. Dort angekommen, beginnt sofort die Paarung â und schon wenige Tage spĂ€ter legen die Weibchen die ersten Eier an den Blattunterseiten ab. Bild: Vermehrungsfreudig: Ein einziges Weibchen legt im Laufe seines Lebens mehrere hundert Eier auf der Blattunterseite ab â binnen kĂŒrzester Zeit wird so aus wenigen LilienhĂ€hnchen eine ganze, gefrĂ€ssige Truppe. Die Weibchen kleben ihre leuchtend orangefarbenen Eier in GrĂŒppchen von sechs bis zehn StĂŒck geschickt in der Regel an die Unterseiten der LilienblĂ€tter. Dort, geschĂŒtzt vor Sonne und neugierigen Feinden, entwickeln sie sich rasend schnell â nach spĂ€testens zehn Tagen ist es so weit: Die kleinen Larven schlĂŒpfen und starten umgehend ihren Fress-Marathon. Bild: Eiablage des LilienhĂ€hnchens auf Lilienblatt â fĂŒr einmal an der Blattoberseite â auch SchĂ€dlinge arbeiten nicht immer perfekt... ZunĂ€chst knabbern die Larven an den BlattrĂ€ndern, doch schnell wird aus dem anfĂ€nglichen Nagen ein echter Kahlschlag. Innerhalb weniger Tage fressen sich die kleinen Biester so systematisch durch die BlĂ€tter, dass oft nur noch die Mittelrippen stehen bleiben. Besonders Ă€rgerlich: Auch die jungen Knospen und zarten BlĂŒtenansĂ€tze werden nicht verschont â und ein stark befallenes Lilienbeet ist schneller dahin, als man denken möchte. Etwa zwei bis drei Wochen lang wachsen die Larven und hĂ€uten sich viermal. Danach lassen sie sich einfach fallen und verpuppen sich direkt unter der Pflanze in der obersten Bodenschicht. Nach etwa einer bis zwei weiteren Wochen schlĂŒpfen daraus erwachsene LilienhĂ€hnchen, die sich umgehend auf Partnersuche begeben und somit den Kreislauf erneut starten. Das TĂŒckische dabei ist, dass unter idealen Bedingungen â warmes Wetter und genug Nahrung â das LilienhĂ€hnchen locker zwei Generationen pro Saison produziert. In heissen Sommern können sogar drei Generationen entstehen. Wer sich also im FrĂŒhling ĂŒber ein vermeintliches Ende der Plage freut, kann im Sommer eine unangenehme Ăberraschung erleben, wenn plötzlich wieder KĂ€fer und Larven aktiv werden. Das LilienhĂ€hnchen ĂŒberwintert als erwachsener KĂ€fer, gut geschĂŒtzt unter Pflanzenresten oder im Boden â bereit, im kommenden FrĂŒhling erneut zuzuschlagen. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig einzugreifen und den Lebenszyklus dieses ungeliebten Besuchers frĂŒhzeitig zu unterbrechen.
Kahlgefressen! SchĂ€den durch LilienhĂ€hnchen sicher erkennen Ein Befall mit LilienhĂ€hnchen beginnt oft unauffĂ€llig und harmlos: Kleine, halbrunde Löcher und Schabstellen an den Blattkanten deiner Lilien ĂŒbersieht man leicht, besonders, wenn man nicht tĂ€glich hinsieht. Doch Vorsicht, der Schein trĂŒgt! Was heute noch harmlos wirkt, kann schon wenige Tage spĂ€ter zu einem dramatischen Kahlfrass fĂŒhren â denn die Larven des LilienhĂ€hnchens haben mĂ€chtigen Appetit und gehen systematisch zu Werke. Bild: Am hĂ€ufigsten befĂ€llt das LilienhĂ€hnchen Lilien (Lilium) und Kaiserkronen (Fritillaria imperialis), vereinzelt wurden auch Frassspuren an Schachbrettblumen (Fritillaria meleagris) beobachtet. WĂ€hrend erwachsene KĂ€fer eher gemĂŒtlich an den BlĂ€ttern knabbern, sind ihre Larven wahre Fressmaschinen. Sie fressen sich bevorzugt durch junges, zartes Gewebe und verwandeln die einst sattgrĂŒnen LilienblĂ€tter innerhalb weniger Tage in kahle Gerippe. Das Ergebnis sieht dramatisch aus: ZurĂŒck bleibt hĂ€ufig nur noch die Mittelrippe, wĂ€hrend das Blatt selbst einem filigranen Skelett gleicht. Noch schlimmer trifft es Knospen und BlĂŒten: Sind die Larven erst einmal auf den Geschmack gekommen, machen sie auch vor BlĂŒtenstielen und frisch geöffneten Knospen nicht halt. Gerade dieser Schaden ist besonders schmerzhaft, schliesslich pflanzen wir Lilien genau wegen ihrer prachtvollen BlĂŒten, nicht wahr? Einmal angenagt, öffnen sich die Knospen meist gar nicht oder verkrĂŒppeln â der Traum von blĂŒhenden Lilien ist dann schnell vorbei. Doch der Schaden geht weit ĂŒber das Optische hinaus. Ein massiver Befall durch LilienhĂ€hnchen schwĂ€cht die Pflanzen deutlich. Die Photosynthese wird stark reduziert, und die Lilie steckt ihre ganze Kraft in die Regeneration, statt in Wachstum und BlĂŒte. Im schlimmsten Fall hat das Auswirkungen auf die VitalitĂ€t der Zwiebel, sodass die Pflanze im Folgejahr nicht mehr richtig austreibt oder sogar eingeht. Besonders kritisch wird es bei Topf- oder KĂŒbelkulturen: Hier konzentrieren sich Larven und KĂ€fer meist auf wenige Pflanzen, die dann schnell komplett kahlgefressen werden. Selbst wenige LilienhĂ€hnchen können in kurzer Zeit ganze Balkon- oder Terrassenpflanzungen ruinieren, oft noch bevor die Pflanzen ĂŒberhaupt zur BlĂŒte kommen. Bild: Typisch fĂŒr das LilienhĂ€hnchen: Grosse, oft aneinander gereihte FraĂlöcher an BlĂ€ttern und BlĂŒten ab dem FrĂŒhjahr. Hinzu kommt, dass die klebrigen Kotkrusten der Larven bei feuchter Witterung das Risiko fĂŒr Pilz- oder Bakterieninfektionen erhöhen. Das ohnehin geschwĂ€chte Pflanzengewebe kann sich dadurch noch schlechter erholen. Kurz gesagt: Ein LilienhĂ€hnchenbefall ist kein blosses Schönheitsproblem â es ist ein ernsthafter Stressfaktor fĂŒr deine Pflanzen. Wer die Schadbilder rechtzeitig erkennt, kann jedoch gut gegensteuern, bevor aus kleinen Frassstellen ein grosser Pflanzenausfall wird.
Vorbeugen statt Ă€rgern â mach deinen Garten unattraktiv fĂŒrs LilienhĂ€hnchen! Die beste Methode gegen das LilienhĂ€hnchen ist eigentlich ganz einfach: Lass deinen Garten gar nicht erst attraktiv fĂŒr die roten KĂ€fer werden! Schon mit ein wenig Planung und FingerspitzengefĂŒhl kannst du das Risiko eines Befalls deutlich senken â ganz ohne grossen Aufwand und chemische Mittel. Starten kannst du bereits bei der Sortenwahl. Asiatische Lilien-Hybriden sind fĂŒr LilienhĂ€hnchen weniger anziehend als stark duftende orientalische Sorten oder Kaiserkronen (Fritillaria imperialis). Zwar garantiert das keinen hundertprozentigen Schutz, aber in gemischten Staudenbeeten fliegen die KĂ€fer diese robusten Sorten oft seltener an. Eine geschickte Sortenauswahl kann dir also einiges an Arbeit ersparen! Auch die richtige Pflanznachbarschaft hilft gegen das LilienhĂ€hnchen: DuftkrĂ€uter wie Lavendel (Lavandula), Salbei (Salvia) oder Thymian (Thymus vulgaris) wirken abschreckend auf viele SchĂ€dlinge â und sind gleichzeitig tolle Partner fĂŒr deine Lilien. Kombiniert mit blĂŒhenden Bodendeckern und niedrigen Stauden entsteht ein Umfeld, in dem sich die roten Plagegeister weniger wohl fĂŒhlen, dafĂŒr aber umso mehr NĂŒtzlinge willkommen sind. Denn Schlupfwespen, LaufkĂ€fer und andere fleissige Helfer brauchen Struktur und Vielfalt â und sind deine besten VerbĂŒndeten im Kampf gegen das LilienhĂ€hnchen. Ein echter Geheimtipp steckt ausserdem im Boden: Je naturnaher und strukturreicher dein Garten gestaltet ist, desto mehr natĂŒrliche Feinde des LilienhĂ€hnchens fĂŒhlen sich dort wohl. Totholzhaufen, offene Bodenstellen und kleine, wilde Ecken locken Spinnen, Vögel wie Rotkehlchen oder Meisen und nĂŒtzliche LaufkĂ€fer an. Sie sorgen dafĂŒr, dass sich das LilienhĂ€hnchen gar nicht erst massenhaft vermehren kann. Und auch das bewĂ€hrte Prinzip der Vielfalt gilt hier wieder einmal: Ein bunt gemischter Garten mit vielen verschiedenen Pflanzen ist deutlich widerstandsfĂ€higer gegen SchĂ€dlinge als ein monotones Lilienbeet. Wer also Abwechslung pflanzt, sorgt gleichzeitig fĂŒr ein stabiles, robustes Ăkosystem â und hat ganz nebenbei weniger Ărger mit LilienhĂ€hnchen und Co. FĂŒr Topf- und KĂŒbelpflanzen gibt es ebenfalls clevere Strategien zur Vorbeugung: Ein regelmĂ€ssiger Substratwechsel und ein heller, gut durchlĂŒfteter Standort sind wichtige, prĂ€ventive Massnahmen. Stell deine Töpfe nicht direkt neben Komposthaufen oder unter dichtes Laub â dort legen KĂ€ferweibchen besonders gerne ihre Eier ab. Eine dĂŒnne Mulchschicht aus Lavagranulat oder feinem Split wirkt zusĂ€tzlich abschreckend und macht es den Larven des LilienhĂ€hnchens schwer, sich bequem einzunisten.
LilienhĂ€hnchen bekĂ€mpfen â sanfte Methoden, die wirken Ein Befall durch LilienhĂ€hnchen ist zwar lĂ€stig, aber keine Sorge: Du kannst die kleinen roten Plagegeister auch ohne Chemie wirksam bekĂ€mpfen! Besonders im naturnahen Garten oder auf dem Balkon reicht meist schon eine simple, aber Ă€usserst effektive Massnahme: regelmĂ€Ăiges Absammeln. Der ideale Zeitpunkt fĂŒr die KĂ€fer-Jagd beginnt etwa ab Mitte April. Kontrolliere deine Lilien mindestens einmal wöchentlich â bei warmer Witterung ruhig noch öfter. Am besten startest du frĂŒhmorgens deinen Kontrollgang. Denn dann sind die sonst flinken KĂ€fer noch etwas trĂ€ge und lassen sich leichter erwischen. Kleiner Praxistipp: Halte einfach ein weiĂes Tuch oder eine Zeitung unter deine Pflanze und schĂŒttle vorsichtig an den BlĂ€ttern. Die LilienhĂ€hnchen lassen sich bei Gefahr blitzartig fallen, stellen sich tot und landen bequem auf deinem vorbereiteten Untergrund â so wird das Einsammeln zum Kinderspiel. Auch die Larven des LilienhĂ€hnchens lassen sich gut per Hand entfernen â auch wenn ihre schleimige Kotverkleidung alles andere als appetitlich ist. Doch gerade weil sie so gut getarnt sind, lohnt sich ein genauer Blick umso mehr. Mit einem HolzstĂ€bchen oder einem alten Tuch kannst du die Larven einfach abstreifen. Oder du spritzt sie mit einem gezielten, krĂ€ftigen Wasserstrahl von der Pflanze â besonders praktisch auf Terrassen oder bei KĂŒbelpflanzen. Einmal auf dem Boden gelandet, kommen die Larven selten wieder hoch. Doch wohin mit den abgesammelten KĂ€fern und Larven? Bitte setz sie nicht einfach an anderer Stelle wieder aus â sie finden erstaunlich schnell zurĂŒck und könnten dort neue Pflanzen befallen. Eine bewĂ€hrte und schonende Methode ist ein kleines GefĂ€ss mit Seifenwasser: Die Tiere verenden darin rasch, ohne unnötiges Leid und ohne schĂ€dliche Auswirkungen auf die Umwelt. So verhinderst du eine Wiederverbreitung â und schĂŒtzt gleichzeitig den natĂŒrlichen Gartenkreislauf. Ein riesiger Vorteil dieser sanften Methode: sie schont nĂŒtzliche Helfer wie Bienen, MarienkĂ€fer oder Florfliegen und passt ganz nebenbei in die Gartenroutine. Wer regelmĂ€ssig absammelt, vermeidet spĂ€ter dramatische SchĂ€den an seinen Pflanzen â und Ă€rgert sich nicht kurz vor der BlĂŒte ĂŒber böse Ăberraschungen. Und wenn du es dir besonders bequem machen willst, dann hol dir einfach natĂŒrliche Helfer in den Garten. Vögel wie Meisen oder Rotkehlchen und auch Igel freuen sich ĂŒber einen naturnahen Garten â und fressen ganz nebenbei gerne ein paar KĂ€fer und Larven. Auch wenn im naturnahen Garten parasitische Wespen zur natĂŒrlichen Regulierung beitragen können, ist ein gezielter Einsatz von Schlupfwespen gegen das LilienhĂ€hnchen â anders als bei BlattlĂ€usen â bislang nicht etabliert und im Handel derzeit nicht erhĂ€ltlich. Merke: LilienhĂ€hnchen sind echte Trickser â nĂ€herst du dich mit der Hand, fallen sie blitzschnell rĂŒcklings zu Boden und tarnen sich perfekt. Mit einem hellen Tuch oder einer Zeitung wird aber auch diese raffinierte Strategie schnell durchkreuzt â vor allem frĂŒh am Morgen, wenn die KĂ€fer noch schlĂ€frig sind!
Wenn Absammeln allein nicht reicht Manchmal genĂŒgt regelmĂ€ssiges Absammeln nicht, um das LilienhĂ€hnchen dauerhaft unter Kontrolle zu halten â besonders, wenn du einen gröĂeren Garten besitzt oder dein Standort warm und geschĂŒtzt ist, sodass sich gleich mehrere Generationen der kleinen SchĂ€dlinge wohlfĂŒhlen. Dann sind biologische Pflanzenschutzmittel die perfekte ErgĂ€nzung, natĂŒrlich verantwortungsvoll eingesetzt. Ein echter Klassiker unter den natĂŒrlichen Mitteln gegen das LilienhĂ€hnchen ist Neemöl, gewonnen aus den Samen des indischen Neembaums. Der darin enthaltene Wirkstoff Azadirachtin wirkt besonders gut gegen junge Larven: Sobald sie behandelte BlĂ€tter anknabbern, unterbrechen sie ihre FressaktivitĂ€t und sterben wenig spĂ€ter ab. Auf erwachsene KĂ€fer hingegen hat Neem kaum Einfluss â sie sollten am besten weiterhin konsequent abgesammelt werden. Auch PrĂ€parate mit Pyrethrum, einem pflanzlichen Wirkstoff aus ChrysanthemenblĂŒten, können gegen Larven und adulte KĂ€fer des LilienhĂ€hnchens wirken â allerdings nur bei direktem Kontakt und mit begrenzter Wirkdauer. Da Pyrethrum auch NĂŒtzlinge wie Bienen, MarienkĂ€fer und Florfliegen beeintrĂ€chtigen kann, sollte es gezielt und mit grosser Vorsicht eingesetzt werden. Deshalb gilt hier das Motto: Weniger ist mehr. Nutze Pyrethrum nur, wenn andere Massnahmen nicht ausreichen und achte genau auf die Dosierungsempfehlungen der Hersteller. Wichtig generell bei biologischen Spritzmitteln: WĂ€hle die Abendstunden, wenn Bienen und andere nĂŒtzliche Insekten nicht mehr aktiv sind â so minimierst du unerwĂŒnschte Nebenwirkungen auf deine fleissigen Gartenhelfer. Zudem solltest du nicht ĂŒbertreiben: Eine leichte, punktgenaue Benetzung der befallenen BlĂ€tter genĂŒgt völlig â tropfnasse Pflanzen bringen keine zusĂ€tzliche Wirkung. Und noch ein kleiner Tipp aus der Praxis: Halte beim Einsatz biologischer Mittel das Wetter genau im Auge. Ein starker Regenschauer kurz nach der Behandlung kann den Schutz schnell zunichte machen. Optimal sind trockene, milde Tage â weder zu heiss noch kurz vor einem Gewitter. So steigerst du deine Chancen auf eine erfolgreiche biologische BekĂ€mpfung der LilienhĂ€hnchen deutlich. Viel GlĂŒck!
| | | | | TĂÂŒrkenbundlilie 'Golden Morning' | Lilie 'Nightrider' (5er Set) | Lilie 'Tiger Babies' (5er Set) | Lilium martagon 'Golden Morning' - bezaubernde TĂÂŒrkenbundlilie mit fröhlichen, gelben BlĂÂŒten, die wahre Insektenmagneten sind | Lilium 'Nightrider' - faszinierende asiatische Lilie mit schwarzroten BlĂÂŒten; ein Highlight im Garten und in der Vase | Lilium 'Tiger Babies' - Tigerlilie mit orange-rosa BlĂÂŒten, die intensiv gesprenkelt sind und sowohl im Beet als auch in der Vase fĂÂŒr traumhafte Farbtupfer sorgen | | | | | | |
Mein Garten im April: Viel Goldlack, Tulpen und Narzissen
Viel Goldlack (Erysimum x cheiri), dazu Zwiebelblumen, die im FrĂŒhjahr blĂŒhen, so werden in Grossbritannien traditionell gerne FrĂŒhlings-Beete bepflanzt. Die Kombination aus Goldlack, Tulpen und Narzissen ist offensichtlich etwas Wunderbares. Trotzdem macht das bei uns in Festlandeuropa kaum jemand. Warum eigentlich nicht? Um das herauszufinden, habe ich vergangenes Jahr Goldlack ausgesĂ€t. Ich bin nun ĂŒberzeugt: Goldlack ist pflegeleicht, und bereichert im FrĂŒhling jeden Garten. Es reicht fĂŒr den Start, wenn wir eine TĂŒte Goldlack Samen kaufen und die PflĂ€nzchen im Herbst mit Tulpen und Narzissen ins Beet pflanzen. Ich zeige euch, wie das geht, und wofĂŒr sich das lohnt.
Eine der Ă€ltesten Gartenpflanzen Den Goldlack kennen wir auch als MauerblĂŒmchen. In Grossbritannien heissen sie entsprechend «Wallflowers», und in Frankreich «GiroflĂ©e des murailles». Die bedeutsamen Gartenblumen wuchsen schon in mittelalterlichen GĂ€rten, wie den KlostergĂ€rten. Die Gartenpflanze mit den kleinen BlĂŒten diente auch als Vasenschmuck auf dem Altar. Sie sorgten dort im FrĂŒhling fĂŒr gute Laune mit ihren leuchtenden Farben und dem sĂŒsslichen Nelken-Duft.
Der Name «MauerblĂŒmchen» stammt ĂŒbrigens von der Vorliebe der Pflanze, genĂŒgsam in Mauerritzen zu wachsen.
Woher stammt der Goldlack? Im seit dem Mittelalter beliebten Garten-Goldlack (Erysimum x cheiri) stecken mehrere wilde Vorfahren aus der Gattung Erysimum. Das ursprĂŒngliche Verbreitungsgebiet dieser Pflanzen ist unter anderem SĂŒdost-Europa, denn genetisch steckt ein wenig Erysimum corinthum aus Griechenland in ihnen. Welche weiteren Arten bei der ZĂŒchtung ebenfalls eine Rolle spielten, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber die Gartensorten sind vielfĂ€ltig.
Das MauerblĂŒmchen im lĂ€ndlichen Garten In Frankreich ist die «GiroflĂ©e des murailles», also das MauerblĂŒmchen, ein klassischer Bestandteil alter BauerngĂ€rten, besonders in Regionen wie der Provence oder im Loiretal. In England ist der Goldlack als «Wallflower» bekannt, und eine typische Cottage-Garten-Pflanze.
Erysimum werden hÀufig in SteingÀrten, an Mauern und in sonnigen Beeten kultiviert. Sie vertragen Trockenheit gut, und lieben Àhnliche Bedingungen wie die Tulpen, mit denen sie gerne zusammen gepflanzt werden.
Bild: Der Goldlack ist ein verbreiteter Gast in klassischen BauerngÀrten.
Moderne MauerblĂŒmchen Man unterscheidet heute Erysimum x cheiri, das im ersten Jahr ausgesĂ€t wird, um im zweiten Jahr zur BlĂŒte zu kommen. Diese Goldlack-Variante macht also eine zweijĂ€hrige Entwicklung durch. Wer jedes Jahr neu aussĂ€t, hat jeden FrĂŒhling Exemplare, die zur BlĂŒte kommen.
Das «Stauden»-Erysimum ist aus anderen Wildarten wie Erysimum linifolium enstanden. ZĂŒchtungsziel der modernen Sorten war Langlebigkeit und DauerblĂŒte. Dabei herausgekommen ist auch die derzeit berĂŒhmteste Wallflower-Sorte von allen, die 'Bowleâs Mauve'.
Bild: Eine besonders beliebte Schöterich-Sorte: 'Bowle's Mauve'
Goldlack (Erysimum) und seine Varianten: ZweijĂ€hriger Goldlack (Erysimum x cheiri) | MehrjĂ€hriger Goldlack (Erysimum Hybriden) | FrĂŒhjahrsblĂŒher | BlĂŒte von FrĂŒhjahr bis SpĂ€tsommer | jĂ€hrliche Aussaat nötig, Stecklinge | VerjĂŒngungsschnitt alle 2â3 Jahre, Stecklinge | Oft stark duftend nach sĂŒssen Nelken | Meist dezent oder nicht duftend | zweijĂ€hriger Lebenszyklus | etwas langlebiger, weil lĂ€nger als zwei Jahre blĂŒhfĂ€hig |
Goldlack im britischen Planting Design Da Goldlack meist zweijĂ€hrig ist, blĂŒht er im zweiten Jahr nach der Aussaat und stirbt danach oft ab. Englische GĂ€rtner nutzen ihn daher als «seasonal filler»: Er fĂŒllt LĂŒcken im FrĂŒhling, bevor die Stauden durchstarten. Nach der BlĂŒte wird er entfernt oder durch SommerblĂŒher ersetzt (z. B. Kosmeen, Salvien).
Goldlack wird seit vielen Jahrzehnten verwendet, um krĂ€ftige Farben wie Gelb ĂŒber Orange bis Braunrot ins Beet zu bringen. Klassische FrĂŒhlingsbeete vereinen Goldlack mit purpurfarbenen Tulpen, gelben Narzissen und gelbem Goldlack im starken Kontrast. Ebenso reizvoll ist rotbrauner Goldlack mit cremeweissen Narzissen. Aber auch Ton in Ton-Kombinationen sind wunderschön.
Wenn im Mai die Chelsea Flower Show auf YouTube zu sehen ist, bin ich tagelang fĂŒr die Welt da draussen nicht mehr zu sprechen. Andere schauen sich Fussball-Weltmeisterschaften an â ich schaue die Chelsea Flower Show. Hier sieht man, wie man mit Pflanzen gestalten kann, und wie unwichtig Beton fĂŒr die Gartengestaltung sein könnte. Das klassische Planting Design, in dem Goldlack mit Tulpen und Narzissen kombiniert wird, sieht man hier zwar eher nicht. Der Grund dafĂŒr liegt aber nicht darin, dass die Pflanzkombination als zu unattraktiv fĂŒr dieses Event wahrgenommen wird. Sie ist vielmehr einfach schon seit Jahrzehnten sehr vertraut, und daher zu selbstverstĂ€ndlich.
Goldlack aussĂ€en Ich habe es in britischen Gartensendungen gesehen: Im Land meiner Garten-Heldinnen und -Helden werden Goldlack-Pflanzen (Erysimum x cheiri) im FrĂŒhjahr als wurzelnackt angeboten. Sogar Massenpflanzungen lassen sich so blitzschnell setzen und werden nicht zu kostspielig. Das gibt es meines Wissens bei uns nicht, und ich kenne im deutschsprachigen Raum bisher leider niemanden, der das beklagen wĂŒrde.
Daher habe ich letztes Jahr die Goldlack-Mischung aus dem Lubera-Sortiment ausgesĂ€t. Ich wĂŒrde und werde es jederzeit wieder tun. Ich war ĂŒberrascht ĂŒber die Vielfalt der BlĂŒtenfarben, jede Pflanze aus dem SamentĂŒtchen ist ein Unikat!
AusgesĂ€t habe ich den Goldlack im FrĂŒhjahr (Ende Mai). Im Laufe des Sommers wurden krĂ€ftige Pflanzen daraus. Jetzt, im Folgejahr, blĂŒhen sie prĂ€chtig. Hier meine Anleitung fĂŒr die Aussaat:
Aussaat von Goldlack (botanisch Erysimum) Im Zeitraum von Mai bis Mitte August Aussaattöpfe mit Anzuchterde fĂŒllen. Samen oberflĂ€chlich aussĂ€en, nur leicht andrĂŒcken. Leicht feucht halten. Keimtemperatur: ca. 15â20 °C. Keimdauer: Etwa 3 Wochen. Nach Bildung von 2â4 Blattpaaren in Einzeltöpfe pikieren (vereinzeln). Ab Mitte September oder im darauffolgenden FrĂŒhjahr ins Beet pflanzen. Erysimum selber zĂŒchten GeblĂŒht haben im ersten Jahr nur wenige Goldlack-Exemplare. Dazu gehörte ein SĂ€mling, der alle möglichen Erysimum-Farben in sich zu vereinen scheint. Ich wusste gleich: Den möchte ich vervielfĂ€ltigen. DafĂŒr brauche ich seine Samen.
Bild: Mein liebster SĂ€mling aus der SamentĂŒte mit der Goldlack-Mischung von Lubera.
Damit ich Samen des schönen Exemplars ernten konnte, musste der SĂ€mling natĂŒrlich erstmal bestĂ€ubt werden â am besten mit sich selbst, damit die Nachkommen der Mutterpflanze Ă€hneln. Darum habe ich den liebevoll getopften SĂ€mling von seinen Artgenossen rĂ€umlich isoliert, so gut das eben ging. Im SpĂ€tsommer habe ich seine Samen geerntet, damit ich sie dieses Jahr erneut aussĂ€en kann.
Ich werde an den ausgesÀten Pflanzen auch dieses Jahr wieder Samen reifen lassen. Die Samen der Tochter-Pflanzen, die ihrer Mutterpflanze am Àhnlichsten sehen, werden im Folgejahr wieder ausgesÀt. Das wird einige Jahre wiederholt, bis sich alle Erysimum-Töchter Àhneln. Ich hoffe, mein Plan geht auf, und ich selektioniere auf diese Weise mein erstes eigenes samenfestes Saatgut.
Falls du das selber einmal ausprobieren möchtest, zeige ich dir hier die Vorgehensweise noch einmal im Ăberblick.
Goldlack zĂŒchten: In 5 Schritten zur eigenen Sorte 1. Aussaat der Goldlack-Mischung (MaiâAugust) Möglichst viele Goldlack-Pflanzen aussĂ€en (hohe genetische Vielfalt). Im Folgejahr alle genau beobachten â auf Farbe, Wuchsform, BlĂŒtezeit, Duft etc. 2. Auswahlkriterien festlegen Was sind deine WĂŒnsche an die Pflanze, z.B. nur gelbe, duftende oder kompakte Pflanzen? 3. Isolieren vor FremdbestĂ€ubung Deine Wunsch-Erysimum-Pflanzen werden isoliert, damit nicht erwĂŒnschte Eigenschaften anderer Pflanzen durch BestĂ€ubung nicht auf sie ĂŒbertragen werden. Alle Pflanzen mit unerwĂŒnschten Eigenschaften rechtzeitig aus dem Beet entfernen. Nur die Wunsch-Pflanzen ausblĂŒhen und Samen bilden lassen. 4. Samen ernten und erneut testen Im Folgejahr den Samen der Wunsch-Pflanzen erneut aussĂ€en. Die besten 10â20 % Pflanzen erneut selektieren. Wiederholen, bis du in mindestens 5 Generationen eine stabile Linie hast. 5. Du kannst der entstandenen Sorte einen eigenen Namen geben.
Mein Goldlack im eigenen Garten Ich habe viele Goldlack-SĂ€mlinge, aber jedes Exemplar mit seinen Eigenschaften existiert eben nur einmal. Ich habe von den Pflanzen, die mir am besten gefallen haben, Zweige abgepflĂŒckt, und habe sie neben zeitgleich blĂŒhende Zwiebelblumen gehalten. Dabei hat mich begeistert, wie die warmen Töne des Goldlacks die Farben der Narzissen-Trompeten wieder aufgreifen. Einige moderne Narzissen-Sorten haben Trompeten in zartem Apricot oder krĂ€ftigem Orangerot â ein Match mit dem warmen Rot des Goldlacks. Dazu die imposanten Kaiserkronen (Fritillaria imperialis), und der FrĂŒhling strahlt mich an.
Bild: Goldlack blĂŒht im FrĂŒhling zusammen mit Kaiserkronen und Narzissen. Die Narzisse 'Bella Vista' hat eine Trompete in mehreren Orangetönen, die sich auch in der Kaiserkrone 'Garland Star' und dem Goldlack-SĂ€mling wiederfinden.
Mein Plan fĂŒr die kommenden Jahre: Ich pflanze zu den Goldlack-Blumenzwiebel-Kombinationen, die mir am besten gefallen haben, gleich die passenden Stauden dazu. Sie sollen das Laub welkender Tulpen und Narzissen verdecken. Dazu haben sich bisher in meinem Garten Purpurglöckchen (Heuchera), Storchschnabel (Geranium) und Elfenblume (Epimedium) bestens bewĂ€hrt. Damit ich die Ideen nicht vergesse, habe ich gleich Fotos gemacht.
Bild: Mein absoluter Lieblings-Goldlack-SÀmling mit spannendem Farbverlauf, zusammen mit Tulpe 'Black Diamond', Purpurglöckchen 'Rachel', Narzisse 'Segovia' und TrÀnendem Herz. Eine traumhafte Pflanzkombination, was meint ihr?
Die Purpur-Mandel-Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides) 'Purpurea' ist fast das ganze Jahr optisch in Top-Form, und eine wahre Laubschluckerin. Das gilt auch fĂŒr welkes Narzissenlaub. Meine gelben und braunroten Goldlack-SĂ€mlinge und die Narzisse 'Bella Vista' ergeben in Zukunft sicherlich ein harmonisches Trio.
Bild: Goldgelbe und braunrote Goldlack-SĂ€mlinge zusammen mit Narzisse âBella Vistaâ und Purpur-Mandel-Wolfsmilch.
Eine neue Pflanz-Idee kam mir beim Lustwandeln durch den morgendlichen Garten. NÀchstes Jahr möchte ich diese drei unbedingt in ein Beet zusammen pflanzen: Die Tulpe 'Prinses Irene', die niedliche Narzisse 'Kokopelli' und dunkelroten Goldlack.
Bild: Meine Kombinations-Idee fĂŒr das nĂ€chste Jahr...
Um meine Ideen in Zukunft umsetzen zu können, brauche ich allerdings noch viel mehr Exemplare meiner Wunsch-Goldlackpflanzen. Ich werde also im Mai meine nĂ€chste Erysimum-Aussaat-Aktion starten. Dann hoffe ich, dass ich in den kommenden Jahren erstmals samenechtes Saatgut zĂŒchten kann. Damit meine Traum-Kombinationen von Goldlack, Stauden und Zwiebelblumen wahr werden können.
| | Die besten Pflanzenkombinationen: Lösen Pflanzen wirklich Probleme? Bild: Florence G. Liebe Newsletter-Leserinnen und Leser. Im vorletzten Newsletter hat euch Markus nach Ideen fĂŒr Pflanzenzusammenstellungen gefragt: Die 5 besten Gartenideen â also Zusammenstellungen von Pflanzen, die ein BedĂŒrfnis erfĂŒllen oder ein Problem lösen â erhalten einen Gutschein ĂŒber 100 CHF bzw. 100 EUR. Zusammen mit dem Versprechen, dass wir sie euch nach Ostern vorstellen - und im besten Fall - auch schon bald darauf entsprechende Pflanzenangebote prĂ€sentieren können... Unser Problem: die RĂŒckmeldungen waren enorm!!! Wir haben ĂŒber 100 RĂŒckmeldungen dazu erhalten, die es erst mal zu sichten galt. Und offen gesagt: es ist alles andere als einfach, hier eine Auswahl zu treffen. Denn mit Verlaub: es hat wirklich viele toll Ideen darunter! Deshalb einfach mal unser heisser Dank fĂŒr alle Empfehlungen! Eine Feststellung, die fĂŒr uns Anspruch und Motivation zugleich ist, um entsprechende Pflanzen-Sets zu erarbeiten: Bei sehr vielen BeitrĂ€gen ging es um folgende Themenbereiche: passende Unterbepflanzungen, vor allem auch in grossen GefĂ€ssen Ideen besonders fĂŒr kleine GĂ€rten Kombinationen aus verschiedenen Pflanzengruppen, also Gehölze, Stauden und Blumenzwiebeln als Beispiel Pflanzenideen fĂŒr Extremstandorte Normalerweise prĂ€sentieren wir die Gewinner mit Bildern. Dummerweise ist das bei dieser Sache etwas schwierig, da wir kaum Bilder haben, es handelt sich ja weitgehend um Ideen. Hier 5 der interessantesten BeitrĂ€ge, die in KĂŒrze dann auch den versprochenen Gutscheine ĂŒber 100.- erhalten werden: Yvonne K. schreibt: Eine Ganzjahres-Lösung fĂŒr trockene, sonnige (heisse) Ecken am Haus, die mich seit Jahren ĂŒberzeugt: Orangenblume Choisya ternata, z.B. 'Aztec Pearl' Unterpflanzung gelbe Wildtulpe (z.B. Tulipa tarda) weisse Violas (Viola alba) und/oder Traubenhyazinthe (Muscari) ev. Mittelmeer-Wolfsmilch dazu gesellen (Euphorbia characias ssp. wulfenii) ev. RotstĂ€ngelige Nachtkerze (Oenothera tetragona) Heiko Z. schreibt: Ideen fĂŒr Pflanzensortimente... (Auszug) Braupaket: Aromahopfen mit Braugerste, dazu die Brauhefe als Bonus Duftpaket fĂŒr Hobbyparfumier: Kombination winterharte Zitrus mit Roses Weinpaket der anderen Art: Alle FrĂŒchte, die sich gut zu Wein und Likör verarbeiten lassen, z.B. Apfel, Rhabarber, Trauben, Kirschen Calm-Down-Paket: FĂŒr gestresste Menschen eine WohlfĂŒhloase mit Baldrian, Melisse, Hopfen, Passionsblume, Johanniskraut, Wermut. Alternativ auch als Farbpaket mit ĂŒberwiegend blau blĂŒhenden Tönen (Glockenblume, Wisteria, Plumbago, Hydrangea, Rittersporn, Enzian, Veronika etc.) Ina B. schreibt (Auszug): SĂ€ulenapfelbĂ€umchen mit gestaffelten Erntezeiten Mit Varianten: z.B. Ernte jeden Monat ab Juli bis November - 4 oder 6 BĂ€umchen, Profiernte 8 oder 10 BĂ€umchen. SĂ€ulenapfelbĂ€umchen mit allen Farben Dunkelrot (mit rotem Fruchtfleisch), grĂŒn, gelb, rot (helles Fruchtfleisch), schön gestreift - 5 BĂ€umchen Obst-Mix fĂŒr Höhenlagen 1â2 ApfelbĂ€ume, Birne, Pflaume und... (so eine Lage habe ich - nicht zu hoch, dafĂŒr kalte, nasse und schattige Lage) Obst-Mix fĂŒr spĂ€tfrostgefĂ€hrdete Lagen ObstbĂ€umchen mehrere Sorten, spĂ€te BlĂŒte und frĂŒhe Reife JĂŒrg S. schreibt (Auszug): Die besten Obstsorten aus verschiedenen LĂ€ndern, natĂŒrlich so ausgewĂ€hlt, dass sie auch hier gut fruchten. Z.B. ein Ăsterreich-Set, das Beste aus französischen Vergers, Belgiens Delikatess-Obstgarten, Englands 1st class deli orchard usw. Entdecker-Set. Der chinesische, japanische, amerikanische RaritĂ€ten-Obstgarten MehrsortenobstbĂ€ume von Ăpfeln, Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Aprikosen und Pflaumen. Gerade fĂŒr kleine GĂ€rten und den Privat-Haushalt ist doch ideal, wenn man von einem Baum verteilt ĂŒber die ganze Saison (frĂŒh, mittel, spĂ€t) FrĂŒchte ernten kann. Marco K. schreibt: Sortimentsvorschlag fĂŒr ein Beet mit den Kriterien: sonnig â halbschattig / nĂ€hrstoffreicher, basischer Boden / ca. 2m2 ökologische PflanzflĂ€che: Anemone Sylvestris 4x / weiss / frĂŒhblĂŒhend Globularia Punctata 3x / blau / FrĂŒhsommer / Inula ensifolia 3x / gelb / Hochsommer bis SpĂ€tsommer / Malva moschata 2x / rosa / Hochsommer bis SpĂ€tsommer / Polemonium caeruleum 2x / blau / Hochsommer bis SpĂ€tsommer Mit dieser Bepflanzung werden ĂŒber 10 spezialisierte Arten (Wildbienen/Schmetterlinge/KĂ€fer...) gefördert. Viel weitere Arten finden Nahrung und Unterschlupf. Den Gewinnern und auch allen anderen Einsendern gratulieren wir sehr herzlich! Wir halten euch auf dem Laufenden ĂŒber neue Ideen uns Angebote.
| Alle unsere Produkte und viele weitere Infos findest Du in unserem Internet Shop www.lubera.com. Herzliche GrĂÂŒsse Markus Kobelt
Impressum Herausgeber und verantwortlich fĂŒr die Inhalte: Markus Kobelt, [email protected], GeschĂ€ftsfĂŒhrer Lubera AG, Lagerstrasse, 9470 Buchs, Schweiz Redaktion: Reto Rohner [email protected] Unsere Standorte: | | | |
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