Antwort von Dr. Henriette Rudolph, pädiatrische Infektiologin in Frankfurt Täglich passieren immense Massen an Luft (20 Kubikmeter!) unsere Nase. Diese gewaltige Menge wird von unserem Nasensekret befeuchtet, angewärmt und gereinigt. Der Schleim sammelt Schmutzpartikel und enthält viele Abwehrstoffe, um Krankheitserreger am Eindringen in die Lunge zu hindern. Über ganz feine Härchen gelangt das Sekret schließlich in Richtung Rachenhinterwand, wird dort gespült und heruntergeschluckt. Im Magen wird der Schleim dann vom Magensaft unschädlich gemacht. Und irgendwann scheiden wir das Nasensekret einfach wieder aus. Fakt ist also: Wir schlucken unbewusst ohnehin ständig einen Großteil unseres Nasenschleims, ohne dass wir davon krank werden. Popeln ist da schon problematischer: Denn an den Fingern hängen Dreck und Krankheitserreger. Schnupfenviren können sich auf diese Weise verbreiten. Außerdem sorgt jedes Nasenbohren für Mini-Verletzungen der Nasenschleimhaut. Die führen zu Krusten und damit zu neuen Popeln. Man kann also sagen: Popeln ist aus medizinischer Sicht keine gute Angewohnheit. Das Essen der Popel ist aber eher unschädlich – wenn auch nicht gerade besonders appetitlich. |
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