Was Florian Hager an der Spitze der ARD bewegen will.
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Die ARD und die Antwortmaschinenwelt

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Liebe Leserin, lieber Leser,


Florian Hager leitet seit 2022 den Hessischen Rundfunk. Nun steht der Medienmanager auch an der Spitze der ARD. Eine Rolle zwischen Sparzwang, Reformblockaden und dringend gebotenem Umdenken. Wir haben dazu mit ihm gesprochen. Einige Fragen und die Antworten dazu lesen Sie vorab hier:


Anders als viele Vorgänger haben Sie zu Beginn des ARD-Vorsitzes nicht öffentlich gesprochen – auch wir mussten warten. Nun aber geben Sie Interviews. Heißt das, Sie haben inzwischen einen Fahrplan?
Die ARD hatte immer einen Fahrplan. Aber ich wollte das mal anders machen: erst intern mit vielen Menschen reden, auch in die Diskussionen gehen, aufnehmen, wo die Mitarbeitenden stehen.


Gab es denn viel Gesprächsbedarf?
Ja – in den vergangenen Jahren ist medienpolitisch, in den Landesrundfunkanstalten und gesamtgesellschaftlich enorm viel passiert. Darüber muss man reden. […]


Die letzten vier ARD-Vorsitzenden vor Ihnen waren allesamt altgediente Journalisten. Sie sind jünger – und Medienmanager. Spüren Sie Druck? Wenn nicht Sie Reformen starten, wer dann?
Ich habe noch 20 Berufsjahre vor mir. Ich werde also die Folgen meines Handelns noch selbst erleben und auch dann die Verantwortung tragen. Es ist also in meinem eigenen Interesse und mein wirklich großer Wunsch und ein großes Bedürfnis, dieses System mitzuverändern. […]


Schauen wir einmal zum HR. Dort müssen Sie sparen. Als Sie im vorigen Sommer ankündigten, die HR-Hörfunkwellen massiv zu stutzen, attestierten Ihnen Gewerkschaften eine „Strategie, die keine ist“. Trotz angekündigter „Umschichtungen ins Digitale“ seien „vor allem Leerstellen und Perspektivlosigkeit erkennbar“. Ihnen wurde „vorauseilender Spargehorsam“ unterstellt. Nehmen Sie die Kritik an?
Absolut. Ich bin nicht aus Teflon. Was mich aber stört, ist der Glaube, dass Druck über die Presse bei mir in irgendeiner Form etwas verändert. Wir haben intern große Diskussionen und Konfliktsituationen. Das ist nichts, was ich einfach von oben runter durchziehe. Und um das mal klarzustellen: Wir haben nicht gesagt, dass Radio tot ist. Klar und deutlich: Radio wird es auch in zehn Jahren noch geben. […]


Ist Ihr Dienstwagen noch der 7er BMW Ihres Vorgängers?
Nein.


Selbst fahren oder Chauffeur?
Selbst fahren. Ich habe keinen persönlichen Fahrer mehr. […]


Welche Pläne Florian Hager für die ARD hat und was er meint, wenn er sagt, die Öffentlich-Rechtlichen seien noch gar nicht aufgestellt für die neue „Antwortmaschinenwelt“, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe.


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Spannende Erkenntnisse beim Lesen
wünscht Ihnen

Frederik von Castell
Chefredakteur "medium magazin"

 

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