Sehr geehrte Damen und Herren, | | Eva Marie Kogel Ressortleiterin Forum |
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| wenn nichts mehr geht, hilft immer noch ein Duell. Das wussten schon die Griechen und Trojaner, als sie sich in einem langen Krieg bis an den Rand ihrer Kräfte bekämpften. Schließlich kamen beide Parteien, völlig ausgezehrt, überein, die Sache durch ein Duell zu beenden (es ging um die Frage, wem die schöne Helena gehört). Damals mischten selbstverständlich auch die Götter mit. Natürlich haben etwas mehr als 3000 Jahre Menschheitsgeschichte, die zwischen dem Zweikampf von einst und heute liegen, entscheidende zivilisatorische Fortschritte gebracht. Was jedoch bleibt, ist die Kernidee des Duells: Es geht um die Ehre. Entsprechend ist die Auseinandersetzung geprägt von Würde. Oder besser: Sie sollte es sein. Wer sich die TV-Duelle der US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Joe Biden anschaut, ist sich dieser Vereinbarung nicht mehr so sicher. Ein Duell setzt feste Regeln voraus. Im Jahr 2020, in dem der Kampf um das Weiße Haus mitten in eine globale Pandemie fällt, heißt das: Die Kandidaten stellen sicher, dass sie das Virus nicht in sich tragen, wenn sie den Duellplatz betreten. Donald Trump konnte beziehungsweise wollte das beim ersten Duell nicht sicherstellen. Das ist einer der Gründe, warum das zweite Duell im strengen Sinne kein Duell mehr war – sondern eine getrennte Fragestunde der einzelnen Kandidaten, die auf verschiedenen Fernsehsendern ausgetragen wurde. Was die Ehrenhaftigkeit der Auseinandersetzung angeht, kommen Zweifel auf. „Sie sind hier nicht irgendein verrückter Onkel, der irgendetwas retweeten kann“, maßregelte die Moderatorin den amtierenden US-Präsidenten. Sie hatte durchaus Anlass zu Ihrem Einwurf. Auch Joe Biden bekleckerte sich nicht durchgehend mit Ruhm. Eine definitive Antwort, ob er als Präsident eine Aufstockung des Supreme Courts vorantreiben würde, blieb er schuldig. „Ich war kein Fan von der Ausweitung des Gerichts“, und er sei es auch heute nicht, sagte Biden. Dafür stimmte seine Show: Nach seinem Auftritt blieb er noch 20 Minuten im Studio. Er wollte sicherstellen, dass er jeden Besucher grüßen kann. Das ist natürlich auch Teil der Inszenierung. „Decency“, der Anstand, ist wohl der Wert, der am Ende die Wahl entscheiden wird. Nur, dass bei diesem Duell nicht die Götter entscheiden. Sondern die Amerikaner. Was den Tag heute bestimmt, darüber berichtet für Sie jetzt aus dem WELT-Newsroom meine Kollegin Judith Mischke. |
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WAS HEUTE SCHLAGZEILEN MACHT |
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Quelle: Sebastian Gollnow/dpa |
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Corona-Infektionen auf neuem Höchstwert |
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In Deutschland gibt es einen neuen Rekord an Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden: Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 7334 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Erst am Donnerstag war mit 6638 neuen Fällen der bis dato höchste Wert seit Beginn der Pandemie in Deutschland registriert worden. Inzwischen gibt es außerdem bundesweit mehr als 70 Hotspots, in denen die Grenzwerte überschritten wurden. Welche Regionen betroffen sind, erfahren Sie auf welt.de. In Baden-Württemberg entschied das Kultusministerium heute außerdem, die Maskenpflicht auch an weiterführenden Schulen einzuführen. Dort müssen Schüler ab Montag auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen. |
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Schockfotos und Aroma-Verbot bei Zigaretten bleiben |
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Aroma-Zusatzstoffe wie Menthol dürfen weiterhin nicht in Zigaretten verarbeitet werden. Mit dieser Entscheidung lehnte das Bundesverfassungsgericht heute die Verfassungsbeschwerde einer Tabakfirma ab. Die Berliner Firma hatte sich auf Menthol-Tabak zum Selbstdrehen spezialisiert. Das Gericht bestätigte außerdem, dass die Schockbilder auf Zigarettenschachteln weiterhin verpflichtend sind. Auch dagegen war die Firma vorgegangen. In Karlsruhe verwiesen die Richter auf die Tabakrichtlinie der EU von 2014, die Deutschland 2016 in nationales Recht umgesetzt hatte. |
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Fukushima: Radioaktives Wasser darf ins Meer |
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Mehrere Tonnen an radioaktiv verseuchtem Wasser aus dem Atomkraftwerk Fukushima dürfen ins Meer abgelassen werden. Das soll die japanische Regierung gebilligt haben, wie mehrere japanische Medien berichten. Der Betreiber des Kraftwerks, Tokio Electric, hatte zuvor erklärt, auf dem Gelände werde es ab 2022 keine Lagerkapazitäten mehr geben, daher müsse man das Wasser entsorgen. Das Kraftwerk war durch einen Tsunami im Jahr 2011 schwer beschädigt worden. |
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WORÜBER HEUTE DISKUTIERT WIRD |
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Quelle: Gregor Fischer/dpa |
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„Fürchtet euch nicht“ – dieser Satz taucht mehr als 120-mal in der Heiligen Schrift auf. In Corona-Zeiten aber hat er es schwer. So ist die Angst der Deutschen, sich mit Covid19 anzustecken, laut ARD-Deutschlandtrend auf ein Sechsmonatshoch gestiegen. Rund 37 Prozent der Befragten fürchten sich inzwischen davor, dass sie selbst oder ein Familienmitglied infiziert werden könnten. Bemerkenswert: Die Risikogruppe, also Personen über 65 Jahre, macht sich weniger Sorgen (29 Prozent) als jüngere Menschen. So hat der Umfrage zufolge fast jeder zweite Deutsche unter 40 Jahren (45 Prozent) Angst vor einer Ansteckung. Geschürt werden solche Ängste durch das politische Maßnahmen-Chaos – Regelungen, die das Virus begrenzen sollen, aber offenbar die Sorgen der Menschen wachsen lassen. 68 Prozent der Befragten wünschen sich bundesweit einheitliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Verwunderlich ist die allgemeine Verunsicherung nicht, schließlich gelten von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Maßnahmen sowie Bußgelder. Das wohl größte Durcheinander hat das Beherbergungsverbot geschaffen, das mittlerweile ein Fall für die Justiz geworden ist. So hat heute das Oberverwaltungsgericht in Schleswig-Holstein den Eilantrag einer Familie abgelehnt, die gegen dieses Verbot geklagt hat. In Niedersachsen und Baden-Württemberg hingegen setzten am Donnerstag Gerichte die Beherbergungsverbote außer Kraft. Und in Bayern hat die Landesregierung jetzt von sich aus diese Regelung beendet. Oder wie es der Sprecher der Staatskanzlei formuliert: Die Maßnahme werde nicht verlängert und laufe nun aus. Ministerpräsident Markus Söder war einer der großen Verfechter des Beherbergungsverbots. Vielleicht aber fürchtet er eine richterliche Entscheidung und will ihr zuvorkommen. Auch in Berlin hat nun die Justiz geurteilt, und zwar über die Zulässigkeit der Sperrstunde, die der Senat für die Hauptstadt beschlossen hatte. Die wurde soeben gekippt, wie das Verwaltungsgericht mitteilte. Na dann, Prost! | |
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WAS HEUTE NOCH WICHTIG WIRD |
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Quelle: Michael Kappeler/dpa-pool/dpa |
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Nicht nur Schulen sind bei steigenden Corona-Neuinfektionen vor große Herausforderungen gestellt, auch die Kitas brauchen Lösungen für die ganz Kleinen und vor allem auch deren Eltern. Gegen Mittag wollen Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) daher ein neues Konzept vorstellen, wie es nach den Herbstferien in Kitas weitergehen kann. | |
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Für viele Menschen wird der Alltag durch Angst bestimmt – aber nur etwa die Hälfte sucht sich professionelle Hilfe. Der Angstforscher Borwin Bandelow erklärt in der neuen Folge von „Peinlich – gibt's nicht", wie man soziale Phobien und Zwänge überwinden kann. Und wann man einen Therapeuten aufsuchen sollte. Die aktuelle Folge können Sie hier anhören. | |
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Ich wünsche Ihnen einen siegreichen Tag. Eva Marie Kogel Ressortleiterin Forum | |
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Wie verändert sich die globale Wirtschaft durch die Corona-Pandemie? Was sind die neuen Trends? Um diese Fragen geht es beim virtuellen Business Insider Global Trends Festival: Die Konferenz bietet einen spannenden Mix aus Diskussionsrunden, Vorträgen sowie Workshops und findet vom 19. bis 23. Oktober 2020 statt, ausschließlich online. Mit dabei sind Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft, wie Reed Hastings, Adena T. Friedman, Uğur Şahin, Audrey Tang und weitere. Sie können exklusiv für 25 EUR (statt 160 EUR) teilnehmen. Und so geht's: Über diesen Link wählen Sie ein Plus-Ticket, klicken auf den blauen Hinweis „You have a discount code“ und geben den Rabatt-Code GTF_WELT ein. Der Preis wird automatisch reduziert. | |
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MEINE WELTPLUS-EMPFEHLUNGEN FÜR SIE |
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CHAOS & PROFITGIER WARUM CORONA IN DEN USA WIRKLICH ZUR KATASTROPHE WURDE Die USA haben weltweit den höchsten Anteil an Covid-19-Toten. Was lief alles falsch? Zum Artikel | |
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NEUER CORONA-TEST STATT STÄBCHEN JETZT SPÜLUNG Die bisherigen Coronatests waren für die Patienten eher unangenehm. Eine Mundspülung soll Abhilfe schaffen. Zum Artikel | |
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