Gartenbrief vom 06.07.2018 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Die Alternative zum Kirschenklau Sehr geehrter Herr Do, Dass die Kirschen in Nachbars Garten am besten schmecken, das wissen wir. Aber auch, dass sie meist viel zu hoch hängen. Das kann dann, wenn Kletterfähigkeit und Höhe der begehrten Kirschfrüchte nicht gut zusammenpassen, durchaus nicht ungefährlich werden. Wenn ich die Kirschbäume am Strassenrand hier in Buchs beobachte - und vor allem ihre inoffiziellen Pflücker, dann staune ich immer wieder, was für eine Anziehungskraft die leuchtend roten Früchte ausüben können: Velofahrer in voller Sportmontur werfen das Rad zu Boden, der Kopf im Genick, das Gehirn weitgehend abgeschaltet - und dann wird geklettert, was das Zeug hält. Oder man reisst ganz einfach die Äste runter... Moralische Überlegungen - wem die Bäume dann vielleicht gehören könnten - spielen dann schon fast keine Rolle mehr, und das nicht nur bei Kindern. Wenn man die roten Kirschen fast schon im Mund spürt, gibt es nur noch ein Ziel! Jedenfalls bieten wir jetzt eine Alternative zum Kirschenklau an: Die Strauchkirschen, die nur bis zu 2m hoch werden. Da muss niemand klettern. Allerdings sind auch hier mögliche Diebe nicht weit - jedenfalls empfiehlt es sich, nach dem Farbumschlag die Früchte mit einem Netz vor Vogelfrass zu schützen. Aber auch das geht bei einem Strauch viel besser als bei einem 5m hohen Baum... Die Strauchkirschen sind ganz neu in unserem Sortiment und wir können sie ab sofort, aber nur in ganz begrenzter Anzahl anbieten. Wie heisst es so schön und so ähnlich: Der frühe und schnelle Vogel fängt die Kirsche! Wer zu spät kommt, wartet bis nächstes Jahr... Herzliche Grüsse Markus Kobelt |
GartenDeal: Das Lowberry®-Quartett Kompakt wachsende Beerenpflanzen, das ist etwas Herrliches! Diese Woche haben wir für Sie vier Lowberries® in unseren Deal gepackt. Wir geben über 30% Rabatt auf 4 besondere Lowberries® in diesem Wochenangebot. Durch den kompakten Wuchs ideal für Terrasse und Balkon. Selbstverständlich ist auch die Kultur im Freiland möglich. Die Früchte stehen in Grösse und Qualität den grösseren Verwandten in nichts nach! Sogar in der Rabatte machen die Lowberries® eine gute Figur. Dieses Angebot bietet über 30% Rabatt und gilt nur solange der Vorrat reicht - und nur diese eine Woche! Dieser Deal beinhaltet folgende kompaktwüchsige Pflanzen: 1 x Lowberry® Himbeere Little Red Princess® 1 x Lowberry® Brombeere Little Black Prince® 1 x Lowberry® Cassis Little Black Sugar 1 x Zwerghimbeere Lowberry® Goodasgold Eine genauere Sortenbeschreibung finden Sie, wenn Sie auf eine der enthaltenen Sorten klicken. Tipp: Auf Balkone und Terrassen kann an geschützten und sonnigen Stellen die Temperatur um die Mittagszeit sehr stark ansteigen. Bei Südausrichtung lohnt es sich deshalb, die Töpfe und Pflanzen etwas zu schattieren.
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Strauchkirschen Mit den Strauchkirschen - man könnte sie auch Kirschen-Sträucher nennen - erfüllen wir wohl den grössten Wunsch von Kirschenliebhabern: Die leckeren Sommerfrüchte mögen doch bitte erdnäher wachsen, leicht gepflückt und im Vorbeigehen genascht werden können! Strauchkirschen werden nur ca. 2m hoch, die Sorte Crimson Passion wird sogar nur 150cm hoch, sie wachsen buschig, entwickeln also sehr starke Seitentriebe, auch wenn sie als Baum mit einem Stamm bei uns angeboten und gepflanzt werden. Strauchkirschen präsentieren ihre leckeren Früchte sozusagen auf dem Präsentierteller, auf Armeslänge und Augenhöhe zum Gartenbesitzer. Er braucht nur noch den Mund zu öffnen, die Arme auszustrecken - und schon befindet er sich im Kirschen-Schlaraffenland. Im Lubera® Pflanzenshop finden Sie exklusiv eine grosse Auswahl von Strauchkirschen oder Kirschensträuchern, die nach der Pflanzung meist im 2. Jahr zum ersten Mal Früchte tragen und schon im 4. Jahr in den Vollertrag kommen, indem sie ihre Endhöhe erreicht haben und im ganzen Kronenvolumen Früchte tragen. Was für Strauchkirschen gibt es? Grosse und exklusive Auswahl im Lubera® Shop! In unserem Pflanzenshop bieten wir exklusiv eine breite Auswahl ein Strauchkirschen an, die die wichtigsten Verwendungszwecke, Geschmackrichtungen, Wuchstypen und Reifezeiten abdecken. Als früheste und sehr vielfältig einsetzbare Sorte empfehlen wir Carmine Jewel, übrigens die allererste Strauchkirsche, die auf dem Markt eingeführt worden ist. Carmine Jewel reift sehr früh ab Ende Juni. Zwar ist die Fruchtgrösse etwas kleiner als bei anderen Sorten, dafür sind auch die Kerne extrem klein, was dann trotzdem beim Esserlebnis den Eindruck einer grossen und fleischigen Kirschfrucht entstehen lässt. Wer den Geschmack von Sauerkirschen liebt, wird Carmine Jewel auch frisch geniessen, aber darüber hinaus ist diese Sorte natürlich auch für alle Arten der Verarbeitung (Saft, Kompott, Konfitüre, Einmachen) geeignet. Fruchtfleisch und Saft von Carmine Jewel sind intensiv rot durchgefärbt.
Bild: Strauchkirsche Carmine Jewel - die früheste aller Strauchkirschen, farbintensiv Wegen ihrer hellen und leuchtenden Farbe ist die Sorte Valentine für viele Verarbeitungszwecke am besten geeignet. Die Strauchkirsche Valentine wird auch bei Vollreife nie richtig dunkel und behält so die attraktive Farbe. Sie kann zu Dekozwecken auf Gerichten und auch in Süssspeisen verwendet werden und ist sicher eine der besten Sorten fürs Einmachen.
Bild: Strauchkirsche Valentine - die hellrote Strauchkirsche für Kuchen und Verarbeitung Die am schwächsten wachsende Sorte (wird nur 150 - 175cm hoch) und gleichzeitig auch die süsseste Sorte mit bis zu 22° Brix ist die Strauchkirsche Crimson Passion. Ihre Früchte werden bis zu 6g schwer, sind dunkelrot und verschieben dank des hohen Zuckergehalts und dank des festen Fruchtfleischs das Esserlebnis in die Nähe der Süsskrischen. Crimson Passion ist definitiv die Sorte, die (fast) ausschliesslich für den Frischgenuss geeignet ist. Es gibt auch tatsächlich Kunden, die sich bei dieser Sorte beschweren, dass sie zu dunkel und zu süss sei, um als Sauerkirsche verarbeitet zu werden ;-)
Bild: Strauchkirsche Crimson Passion - die süsse Zwerg-Strauchkirsche Beides, Zucker und genügend Säure, bietet die Strauchkirsche Juliet, die wie Crimson Passion in der mittleren Reifezeit angesiedelt ist. Sie kann manchmal sogar noch mehr Zucker als Crimson Passion produzieren, aber sie hat zuverlässig gleichzeitig auch genügend Säure. Geeignet ist sie daher für den Frischgenuss UND für die Verarbeitung.
Bild: Strauchkirsche Juliet - die Sorte für die Doppelverwendung: Verarbeitung und Frischgenuss Ganz ähnlich ist auch die Strauchkirschensorte Romeo positioniert. Diese Strauchkirsche hat aber eine deutlich gemässigte Säure und wirkt sehr mild und rund, was wiederum besonders gut im Frischgenuss ankommt. Romeo wird von allen Strauchkirschen am spätesten reif, Ende Juli bis in den August hinein - und verlängert so den Kirschengenuss bis in den Hoch- und Spätsommer.
Bild: Strauchkirsche Romeo - die spätreifende Strauchkirsche Was sind denn eigentlich Strauchkirschen Strauchkirschen sind sauerkirschen-ähnlich, sind aber keine reinen Sauerkirschen, da sie aus einer interspezifischen Kreuzung oder Kreuzungsserie mit unterschiedlichen Prunusarten hervorgegangen sind: Sie sind Hybriden, Kreuzungen zwischen Prunus cerasus (der eigentlichen Sauerkirsche) und Prunus fruticosa, der Zwergkirsche oder Steppenkirsche. In der Regel tragen die Strauchkirschen zu 25% Prunus fruticosa-Gene in sich und zu 75% Prunus cerasus. Dank der Einkreuzung der Zwergkirsche sind die Trockenheitsresistenz der Sauerkirsche, die allgemeine Pflanzengesundheit und die Kältetoleranz (winterhart bis - 40°C) entscheidend verbessert worden. Und das Wichtigste: Die Zwergkirsche Prunus fruticosa hat auch ihre aus Gartensicht wichtigste Eigenschaft im neuen Kreuzungsprodukt hinterlassen: Die Schwachwüchsigkeit, die die Kirschen-Sträucher nur ca. 2m hoch werden lässt. Prairie Cherries - die Geschichte der Strauchkirschen Die Strauchkirschen werden in ihrer Heimat, in der kanadischen Provinz Saskatchewan, Prairiecherries genannt. Sie sind nämlich ursprünglich genau für die Anforderungen dieses Standorts gezüchtet worden, damit sie die harten und extrem tiefen Temperaturen im Winter überstehen (winterhart bis - 40°C), und damit sie trotz einer kurzen Vegetationsperiode ausgezeichnete Fruchtqualität abliefern können, und damit sie so kompakt und buschig wachsen, dass sie unter den kalten höheren Luftströmungen "durchrutschen". Schon in der späten 40er Jahren des 20. Jahrhunderts war es das Ziel eines Agronomen namens Dr. Les Kerr Kirschen für die Prairieprovinz zu züchten und schon damals experimentierte er mit Kreuzungen zwischen der Sauerkirsche und der Steppenkirsche - allerding blieben Fruchtgrösse und Qualität hinter den Erwartungen zurück. In den 70er Jahren dann importierten Dr. Nelson und Rick Sawatzky Cerasus x fruticosa Hybriden von einem botanischen Garten in Sibirien und Les Kerr vermachte die Resultate seiner Kreuzungsarbeit dem Züchtungsinstitut der University of Saskatchewan. Auf dieser Grundlage konnte dann der Züchter Bob Bors erneut das grosse Ziel kleinwachsender, frostharter und robuster Kirschen für die Prairie anvisieren - dieses Mal mit Erfolg! Es zeigte sich nämlich, dass bei der Rückkreuzung der fruticosa x cerasus Hybriden mit Prunus cerausus die neuen positiven Eigenschaften (Winterhärte, kompakter Wuchs, Fruchtqualität) erhalten und gleichzeitig doch die Fruchtgrösse auf 4 - 6 g angehoben werden kann. Seit Beginn des neuen Jahrtausends wurde dann eine ganze Serie von Prairiecherries, wie sie in ihrer Ursprungsregion treffend genannt werden, auf den Markt gebracht. In ihrer Heimat, in Saskatchewan, mit dem extrem harten Winter und der kurzen Vegetationsperiode werden sie vor allem im Erwerbsanbau verwendet und haben die Landwirtschaft der Prairieprovinz mit einer der wenigen möglichen Fruchtkulturen bereichert. Die Vorteile der Strauchkirschen für den Garten Für Europa und speziell für Mitteleuropa, wo eigentlich nicht die Winterkälte der begrenzende Faktor ist, stellen die Strauchkirschen, wie wir sie hier nennen wollen (denn wo bitteschön ist bei uns eine Prairie?), vor allem eine wertvolle Frucht für den Gartenanbau dar: Ihr buschiger runder Wuchs, der manchmal eher an einen Zierstrauch als an eine Kirsche erinnert, ermöglicht diese Kultur auch auf kleinstem Raum von nur 2 - 3m2 oder sogar im Topf, wenn die superkompakte Sorte Crimson Passion eingesetzt wird. Strauchkirschen pflanzen Strauchkirschen sind sehr anpassungsfähig und wachsen auf fast jedem Boden, wenn er denn keine Staunässe aufweist. Die meisten Sorten werden übrigens auch wurzelecht vermehrt, das heisst sie werden nicht auf eine Unterlage veredelt, sondern über Stecklinge vermehrt, stehen dann also auf eigener Wurzel. Gerade wenn man genügend Platz hat, kann man bei einem noch etwas lockereren Busch gerne auch einen Wurzeltrieb nachwachsen lassen und so den Strauch dichter machen. Aus den Bäumchen wird dann definitiv ein Strauch... Dennoch empfehlen wir bei der Pflanzung immer einen Pfahl von 250cm Länge 50cm tief einzuschlagen und das Bäumchen daran zu stabilisieren; der Fruchtertrag kommt bei den Strauchkirschen sehr schnell und kann die jungen Bäumchen auch mal überlasten. Die Sonne ist und bleibt der wichtigste Faktor, wenn die Sauerkirschen ihre extrem hohen Zuckerwerte von 16 - 22° Brix erreichen sollen. Entsprechend raten wir, an einen vollsonnigen Standort zu pflanzen. Dies gilt natürlich vor allem für Sorten, die für den Frischgenuss vorgesehen sind. Die Sitte, dass man Sauerkirschen auch mal in den Schatten auf der Nordseite pflanzt, ist bei den Strauchkirschen eher eine Unsitte und führt halt dazu, dass man nicht die bestmögliche Fruchtqualität erreicht. Fruchthecken mit Strauchkirschen Der kompakte und buschige Wuchs ermöglicht auch die Pflanzung von Fruchthecken. Dabei sollen die Strauchkirschen von einem Pfahl gestützt werden, der dann nach einigen Jahren meist überflüssig wird. Bei längeren Hecken ist auch ein Drahtgerüst möglich, an das die jungen Strauchkirschen-Bäume gepflanzt werden. Als Abstand in der Hecke empfehlen wir 150cm, so dass sich schnell schon nach 3 Jahren eine dichte Hecke von 120 - 200cm Höhe bilden kann - im Frühjahr voll bedeckt von attraktiven reinweissen Blüten und im Juni und Juli mit roten Kirschen. Es gibt jedenfalls nur wenige Ziersträucher, die eine solche doppelte und lange andauernde Attraktivität zeigen wie die Strauchkirschen. Strauchkirschen schneiden Strauchkirschen werden wie ihre Vettern, die Süsskirschen und Sauerkirschen, nach der Ernte im Sommer, also am besten im August geschnitten. Wir empfehlen aber, in den ersten Jahren die Strauchkirschen ganz natürlich entwickeln zu lassen, und dann nach 3 - 4 Jahren einzugreifen, indem zum Beispiel zu dicht stehende Seitenäste, oder weit hinaus ragende Äste zurückgeschnitten werden. Grundsätzlich geht es auch darum, nach und nach die Fruchtäste und das Fruchtholz zu erneuern, damit die Strauchkirschen im unteren und inneren Bereich nicht verkahlen. Lassen Sie bei jedem Schnitt an der Basis einen Stummel von 5 - 15cm stehen. Daraus können dann entweder neue Äste entstehen oder der Stummel trocknet langsam, aber ganz natürlich zurück, was erfahrungsgemäss zur besseren Wundheilung als ein Schnitt auf Astbasis führt. Strauchkirschen ernten Früchte sollte man ernten, wenn sie reif sind. Was so einfach tönt, ist in der Praxis nicht immer ganz so einfach umzusetzen. Wann bitte ist eine Frucht reif? Der Farbumschlag auf Rot signalisiert bei den Strauchkirschen Reife, die vielfach von den Inhaltsstoffen her noch gar nicht da ist. Ganz grundsätzlich bewährt sich bei den Strauchkirschen der Grundsatz, so spät wie möglich zu ernten: Kurz bevor sich die Kirschen schon zusammenzuziehen und zu schrumpfen beginnen, ist der Zuckergehalt in den Früchten am höchsten und sie schmecken dann - frisch von Baum genossen - am besten. Verwendet man Strauchkirschen-Früchte zur Dekoration von süssen und salzigen Speisen oder verarbeitet man sie zu Kuchen, kann auch ein früherer Erntetermin sinnvoll sein, weil dann die Säure eine wichtige Rolle spielt. Aber gerade bei den für den Frischgenuss prädestinierten Sorten wie Crimson Passion, Juliet und Romeo lohnt es sich, den spätest möglichen Zeitpunkt abzuwarten. Natürlich macht es dann auch Sinn, die wertvolle und immer süsser werdende heranreifende Ernte mit einem Ernteschutznetz vor Vogelfrass zu schützen.
| | Tomaten kreuzen bei Lubera® Text: Justus Schmitt Aus gegebenem Anlass folgt heute wieder einmal ein Artikel aus der Lubera® Züchtung. Aktuell kreuzen wir wie wild Tomaten…. Was die Ziele dieser Züchtung sind, wie das Tomaten Kreuzen abläuft und auf was dabei zu achten ist, erfahren Sie in diesem Beitrag. Möglicherweise möchte ja der eine oder andere selbst in die Welt der genetischen Spielerei eintauchen. Dafür erhalten Sie nachfolgend die wichtigsten Informationen, um im eigenen Garten Tomaten zu kreuzen Ziele der Tomatenzüchtung bei Lubera® Natürlich kreuzen wir nicht einfach Tomatensorten - damit wir auch im Sommer genügend beschäftigt sind... Unser Hauptziel ist es, interessante, neue Freilandtomaten zu züchten. Das heisst, durch das Kreuzen von Tomaten wollen wir Sorten produzieren, die es Ihnen einfacher machen, im Garten ohne Wetterschutz Tomaten zu produzieren. Einen ausführlichen Artikel zu Freilandtomaten finden Sie bereits im Gartenbuch unter dem Titel: 'Freilandtomaten - ein Pflanz- und Pflegeanleitung'. Um dieses Ziel zu erreichen werden krankheitstolerante Sorten mit Heirloom-Tomaten gekreuzt, die spannende neue Formen, Farben und Geschmacksrichtungen einbringen. Testung der resistenten Sorten und der Heirloom Tomaten Um die bestehenden Sorten und allfällige Muttersorten für die Züchtung und Kreuzung auf ihre Toleranz zu untersuchen, wurde ein Freilandversuch mit ca. 25 Sorten angelegt, in dem wir sehen wollen, welche Sorten das Leben im Freiland überstehen. Parallel dazu wurden in einem unserer Tunnel ca. 130 Sorten gepflanzt. Dort stehen wiederum die toleranten Sorten, aber vor allem auch die gesamte Tomatenvielfalt was Farbe, Form und Geschmack anbelangt. Ein kleiner Überblick der Vielfalt in Stichworten: Klein, gross, rund, länglich, rot, blau, grün, schwarz, orange, gestreift, marmoriert. Die verschiedenen Farben sind sowohl äusserlich, als auch im Fruchtfleisch zu finden. Was man zuallererst wissen muss: Tomaten sind selbstfruchtbar Die Blütenbiologie der Tomatenpflanze fördert die Selbstbefruchtung. Grundsätzlich und ohne Einflussnahme von aussen werden ca. 95% der Blüten der Tomaten von eigenen Pollen befruchtet. Das hängt damit zusammen, dass bei den Kulturtomaten der Stempel sehr lange von den prallgefüllten Staubbeuteln umgeben, ja eingeschlossen ist und erst dann das Licht der freien Welt erblickt, wenn er bereits vom eigenen Pollen befruchtet ist. Das heisst für die Züchtung und für das Kreuzen von Tomatensorten: Die männlichen Blütenorgane müssen möglichst früh entfernt werden, damit keine Selbstbefruchtung stattfinden kann und eine künstliche Bestäubung mit der gewünschten Vatersorte möglich wird... Tomaten kreuzen erster Schritt - Tomatenblüten emaskulieren Gekreuzt werden die Pflanzen im Tunnel, was praktischer und wetterunabhängiger ist als im Freiland. Das Tomaten Kreuzen erfolgt nach einem Plan, der von Markus Kobelt erstellt wurde und natürlich geheim bleiben muss :-) Wenn die Kreuzungspartner ausgesucht sind, folgt der nächste Schritt: Das Emaskulieren, also das Entfernen der männlichen Blütenteile der Pflanze, die den weiblichen Part übernehmen soll. Geschehen sollte dies bei Blüten, die noch nicht geöffnet sind. Dort ist die Wahrscheinlichkeit, dass bereits eine Bestäubung stattgefunden hat, sehr gering. Bild: Das richtige Blütenstadium für die Emaskulation Dafür werden die (männlichen) Staubbeutel, die den (weiblichen) Stempel umgeben, entfernt. Dazu sollten im ersten Schritt die Sepalen, auch Kelchblätter genannt, also die grünen Blätter der Blüte, entfernt werden. Dadurch kann man einerseits besser arbeiten, andererseits wird die Blüte so ein weiteres Mal markiert, wodurch man sie später leichter wiederfindet. Im zweiten Schritt geht es dann an das Entfernen der Staubbeutel. Bei vielen Sorten sind die männlichen Blütenteile stark mit den Petalen, also den Blütenblättern, verbunden. Dies kann man sich zu Nutze machen, indem man vorsichtig ein solches Blatt greift und es nach oben, gerade von der Blüte wegzieht. Dabei ist darauf zu achten, dass der Stempel, also der weibliche Teil, unversehrt bleibt, um diesen später zu bestäuben. Falls so nicht alle Staubbeutel entfernt werden konnten kann noch mit einer Pinzette vorsichtig nachgeholfen werden. Dieses Prozedere erfordert etwas Fingerspitzengefühl und klappt meist erst nach einigen Anläufen, also nicht aufgeben, wenn Sie es zu Hause probieren. Das Emaskulieren spielt eine sehr grosse Rolle für den späteren Erfolg, da man damit die Selbstbefruchtung der Blüte, die bei der Tomate sehr sehr gut funktioniert, unmöglich macht. Und das ist natürlich eine wichtige Voraussetzung, wenn man die Blüte mit fremdem Pollen bestäuben möchte. Die emaskulierte Blüte sollte zusätzlich mit einem Wollfaden, markiert werden, um sie einerseits für die Kreuzung, aber auch später für die Ernte wiederzufinden. Bild: Emaskulierte und markierte Blüte Tomaten kreuzen zweiter Schritt: Pollen gewinnen Der nächste Schritt ist dann die Pollengewinnung der Vatersorte. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Beim ersten Weg geht man wie beim Emaskulieren der Blüte vor, sammelt aber die männlichen Blütenteile, zum Beispiel, in einem Becher. Bild: Männlicher Teil der Blüte, eine Art Hülle mit Staubbeuteln, die den Stempel umgibt Diese sollten dann getrocknet werden, sodass sie den Pollen freigeben. Falls dies geschehen ist, können dann die vorbereiten Blüten mit einem Pinsel vorsichtig (!) (der Stempel ist bei den meisten Sorten sehr fragil) bestäubt werden. Ebenso können schon reife Blüten gesammelt werden, wodurch man sich das Trocken natürlich sparen kann. Der zweite Weg ist das direkte Gewinnen des Pollens aus der Blüte. Dafür sollte ein schwarzes Glas oder Plastikstück verwendet werde, da man darauf dann den Pollen sehr gut erkennen kann. Bild: Pollen auf Plastik Damit macht man sich auf die Suche nach reifen Blüten der Vatersorte. Wenn man eine solche gefunden hat, hält man das gewählte Objekt, zum Beispiel ein Glas, unter die Blüte und schüttelt diese vorsichtig. Wenn die Blüte reif ist, fällt nun der Pollen heraus und er kann aufgefangen werden. Mit diesem kann man sich dann direkt auf den Weg zu den vorbereiteten, emaskulierten Blüten machen. Nun muss nur noch der Stempel mit dem gesammelten Pollen in Verbindung gebracht werden, indem man ihn vorsichtig (!) über das Objekt mit dem Pollen streicht. Bild: Bestäuben Nach der Bestäubung sollte die Mutterpflanze noch mit einem Etikett versehen werden, auf dem die Vatersorte zu finden ist, um die Kreuzung später noch nachvollziehen zu können. Ergebnis: So hat das Tomaten kreuzen funktioniert Es gibt einige Faktoren, von denen eine erfolgreiche Befruchtung abhängig ist. Da wäre zum Beispiel die Aufnahmebereitschaft des Stempels. Um diese zu gewährleisten, sollte die Bestäubung 1-2 Tage nach der Emaskulation stattfinden. Eine wichtige Rolle spielt auch die Temperatur, so sollte es an den Tagen der Bestäubung nicht zu warm, jedoch möglichst trocken sein. Bei zu hohen Temperaturen kann sonst das Wachstum des Pollenschlauchs stoppen und die Befruchtung so misslingen. Ob die Bestäubung funktioniert hat, erkennt man bereits nach circa einer Woche an der Verdickung des Fruchtknotens. Wenn die Tomate zu wachsen beginnt, hat die 'künstliche' Befruchtung geklappt Bild verdickter Fruchtknoten - die Kreuzung hat funktioniert Tomaten kreuzen: Wie es weiter geht... Wenn die Tomate ausgereift ist, kann sie geerntet und die Samen können aus der Tomate gewonnen werden. Die gewonnenen Samen werden dann ausgesät und die Sämlinge auf Ihre Eigenschaften geprüft. Man muss sich im Klaren sein, dass die Wahrscheinlichkeit, direkt bei den ersten Kreuzungen einen bahnbrechenden Erfolg zu erreichen, sehr gering ist. Jedoch ist davon auszugehen, dass man, wenn man die richtigen Eltern gewählt hat, seiner Vorstellung von einer neuen Sorte einen Schritt näherkommen kann. Im nächsten Anlauf wird dann mit den neuen Sämlingen weitergekreuzt, so dass man nach 2-3 Kreuzungen nahe bei einer neuen Sorte mit den gewünschten Eigenschaften landet. Oder halt auch nicht;-) Unser Ziel bei Lubera® ist es ebenfalls, in einigen Jahren neue, bessere Tomatensorten anbieten zu können, die dann sowohl tolerant als auch sehr schmackhaft und farbenfroh sind. Dabei werden wir auch versuchen, auf Methoden aus der Obstzüchtung zurückzugreifen, insbesondere die Klonselektion und die vegetative Vermehrung. Unsere Idee besteht darin, interessante Klone vegetativ zu vermehren und damit gegenüber der Herstellung von samenfesten Sorten (es braucht 6-8 Selbstungszyklen, um eine Sorte samenfest und stabil zu machen) und von F1 Hybriden sehr viel Züchtungszeit zu sparen. Probieren Sie es auch gerne zu Hause in Ihrem eigenen Garten aus. Vielleicht gelingt Ihnen ja der grosse Tomatenwurf. Nachfolgend noch ein kleiner optischer Überblick über die heranreifende Vielfalt bei Lubera®:
| | Sommerliche Farben und berauschende Düfte mit Phlox, Flammenblume Text: Doris Pöppel Eine unserer bekanntesten und beliebtesten Prachtstauden ist die Flammenblume, oder botanisch 'Phlox'. Die Flammenblume ist beheimatet im östlichen Nordamerika. Dort findet man sie in lichten eher feuchten Wäldern und an Flussufern, z.B. dem des Mississippi. Schon im 19.Jahrhundert brachten Pflanzenjäger- und sammler die Flammenblume nach Europa, wo sie ab 1900 intensiv züchterisch bearbeitet wurde, denn die Wildformen hatten relativ kleine Blüten und nur eine geringe Farbpalette. Karl Foerster, der große Staudengärtner und Philosoph, hatte sich besonders der Züchtung der hohen Staudenphloxe verschrieben, und von ihm stammt auch diese wunderbare Aussage: 'Ein Garten ohne Phlox ist ein Irrtum und eine Versündigung gegen den Sommer'. Karl Foerster gab seinen Züchtungen Namen wie ‚Dorffreude‘ und ‚Kirmesländler‘ - und sofort habe ich Bilder im Kopf - fröhliche unbeschwerte Menschen, Feierstimmung, laue Sommerabende.
Bild: Phlox paniculata 'Dorffreude' - hohe Flammenblume Dufterlebnis Flammenblume Ja, ganz besonders in den Abendstunden entfaltet der hohe Phlox sein Duftpotential. Süße schwere Parfümnoten stellen so manche Duftrose in den Schatten. Noch leicht knospig geschnitten, hält die Flammenblume als Schnittblume ganz hervorragend und so hat man die Möglichkeit, sich die intensiven Düfte vom Garten mit ins Haus zu tragen. In kleinen Räumen kann der intensive Sommerabendduft fast zu stark werden und auch in Schlafräumen sollte man besser drauf verzichten. Ich liebe Phlox in bunten lockeren Sträußen direkt im Eingangsbereich. Willkommen Besucher, willkommen Sommer!
Bild: Phlox subulata 'Emerald Cushion Blue' - Polster-Flammenblume Kein Bauerngarten ohne Phlox Im Garten fühlt sich die Flammenblume am liebsten an nicht zu trockenen Standorten und im Halbschatten wohl, das entspricht am ehesten ihrem Naturstandort und hier ist sie am ehesten gefeit, gegen die manchmal auftreten Zipperlein, wie Abwelken der unteren Blätter und Mehltau. In den letzten Jahren sind viele neue Sorten auf den Markt geschwemmt worden - meist kurze kompakte Sorten für kleine Gärten, gesund und stabil. Die sogenannte ‚Flame-Serie‘ ist ein Beispiel. Ich finde sie auch sehr hübsch, aber nostalgische Freude kommt nicht auf - und in einen richtigen Bauerngarten gehören für mich die großen ausladenden Sorten, dann ist halt weniger Platz für anderes. Lesen Sie auch die letzte Stauden-Story von Doris Pöppel 'Astrantia, Sterndolden - sie schickt der Himmel!'
| | Die schönsten Stauden der 2. Juliwoche Unsere Staudengärtnerin Doris Pöppel weist auf die schönsten Stauden der Saison, der Woche hin. Wussten Sie, dass wir weit über 1000 Stauden anbieten? Und dass es sich bei Stauden auch lohnt, immer mehrere Pflanzen der gleichen Sorte zu kaufen? Nur so ergibt sich ein Bild, nur so können mehrere sich wiederholende Gruppen derselben Pflanze in einem Staudenbeet wie ein Leitmotiv wirken. Und weil wir die Stauden lieben, die ausgepflanzten noch viel mehr als diejenigen in unseren Baumschulen und Staudengärtnereien, bieten wir 5 Stauden derselben Sorte immer als Bundle mit 10% Reduktion an. Hier sind also die Staudenschönheiten der zweiten Juli-Woche:
Bild: Kirengeshoma palmata - Wachsglocke, Gartenschönheit für den Schatten
Bild: Phlox paniculata 'David' - hohe Garten-Flammenblume
Bild: Aster ericoides 'Alaska' - Myrten-Aster
Bild: Aster amellus 'Rosa Erfüllung' - Berg-Aster
Bild: Thalictrum delavayi 'Splendid White' - Garten-Wiesenraute
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Creme de Cassis Text: Pascale Treichler Kir Royal ist ein berühmter Drink der aus einem Mix aus Champagner und Creme de Cassis gemacht wird. Nehmen Sie anstelle vom Champagner einen trockenen Weisswein ist es "nur" ein Kir, aber wer stört sich denn schon daran, denn so ist er ursprünglich entstanden: Als Mischgetränk mit den beiden Beeren der Region - Trauben und schwarze Johannisbeeren. Woher kommt der Kir? Der Kir entstand im Osten von Frankreich in Dijon (sowie der Senf), der Namensgeber ist der damalige Bürgermeister von Dijon, der das Mischgetränk zum offiziellen Getränk bei Empfängen der Region machte. Schlau nicht? Wir müssen nicht nach Dijon um zu trinken, das geht auch daheim. Sie brauchen: 1 Woche Zeit und 500g Cassisbeeren (schwarze Johannisbeeren) 5 dl guten Rotwein 600g Puderzucker Zubereitung Pflücken Sie die frischen Cassis-Beeren (schwarze Johannisbeeren), waschen Sie sie und geben Sie diese in einen grossen Mörser oder in einen Mixbecher. Zerstampfen Sie die Beeren (oder pürieren Sie sie). Übergiessen Sie die Masse mit dem Rotwein und rühren alles gut um. Nun lassen Sie die Flüssigkeit während 48 Stunden stehen. Anschliessend sieben Sie die Flüssigkeit durch ein feines Sieb in eine grosse Pfanne ab. Nun geben Sie 600 g Puderzucker dazu und lassen alles zusammen während 10 Minuten köcheln. Lassen Sie das ganze abkühlen und filtrieren Sie letzte Schwebeteile hinaus. Dann füllen Sie die Creme de Cassis in Flaschen ab. Lassen Sie die Flaschen mindestens 8 Tage an einem kühlen dunklen Ort ruhen, bevor Sie sich den ersten Kir (Royal) daraus mixen. Creme de cassis ist vielseitig verwendbar Sie können den Likör aber auch über eine Kugel Vanille- oder Frucht-Eis giessen und so einem Nachtisch etwas mehr Pep verleihen. Als Dekoration hatte ich ein paar Trauben voller Cassis-Beeren am Strauch hängen gelassen, als ich diese vorhin holen wollte, waren sie weg. Mein Schatz hat die Dekoration direkt vom Strauch weggegessen. Sorry fürs Bild, freut mich für ihn ;-). Ich muss jetzt wieder los, die roten Johannisbeeren rufen auch schon wieder nach mir und die weissen Johannisbeeren sind in den nächsten Tagen auch schon reif. Dann kommen die Himmbeeren und weiterhin viele Erdbeeren. Diese Zeit ist zwar himmlisch aber auch sehr arbeitsreich. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Ernten. Grüess Pascale Treichler Probieren Sie auch das letzte Rezept von Pascale Treichler "Stachelbeer Curd - fruchtig, lecker, süss"
| | Lubera Lesefutter - neue Texte für Gartenfreunde im Gartenbuch Lubera Augenweiden - neue Videos auf YouTube Alle unsere Produkte und viele weitere Infos finden Sie in unserem Internet Shop www.lubera.com. Herzliche Grüsse Markus Kobelt
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