21.07.2017 Cartoon der Woche: Nach mir die Dekarbonisierung
21.07.2017 Tauender Permafrost setzt altes Treibhausgas frei Darstellung der Methanemissionen im nördlichen Teil des untersuchten Gebiet. Abb.: B. Juhls, GFZ Der auftauende Dauerfrostboden in arktischen Regionen könnte in doppelter Hinsicht zur Verstärkung des Treibhauseffektes führen: Zum einen erhöht sich mit wärmerer Umwelt die oberflächennahe Produktion des Treibhausgases Methan durch Mikroben. Zum anderen öffnet der tauende Untergrund zunehmend Austrittspfade für uraltes Methan, also Erdgas. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ, des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und US-amerikanischen Partnern im kanadischen Mackenzie-Delta. Sie berichten davon im Fachjournal „Scientific Reports“. Der arktische Permafrost liegt wie ein gigantischer Deckel aus gefrorenem Material über Bodenschätzen und fossilen Energieträgern. Schon lange befürchtet die Klimaforschung, dass ein Auftauen dieses gefrorenen Bodens erhöhte Methanemissionen nach sich ziehen könnte. „Wir wollten herausfinden, wie viel Methan aus einer Region austritt und ob es räumliche Muster in den Emissionen gibt“, sagt Katrin Kohnert vom Potsdamer GFZ. Deswegen hatten Wissenschaftler ein 10.000 Quadratkilometer großes Gebiet im hohen Norden Kanadas untersucht. Mit dem Forschungsflugzeug Polar 5 vom AWI bestimmte das Team während zahlreicher Überflüge in den Sommern 2012 und 2013 kontinuierlich die Gaskonzentration der umgebenden Luft. Das Ergebnis war eine Karte mit einer Auflösung von je 100 mal 100 Metern, welche die Methanemissionen zeigt. „Wir haben sehr starke Methanausgasungen genau dort nachgewiesen, wo es im Permafrostboden schon Bereiche gibt, die dauerhaft aufgetaut sind“, sagt Kohnert. „Wir glauben, dass der Großteil dieses Methans nicht aktuell von Mikroben produziert wird, sondern altes, aus Lagerstätten stammendes Gas ist – sogenanntes geologisches Methan, also schlicht Erdgas.“ Die „Hotspots“ mit den größten Austritten von Gas machten zwar nur 1 Prozent der Fläche des Mackenzie-Deltas aus, so Kohnert, trügen aber schätzungsweise mit 17 Prozent zur Gesamtemission des Treibhausgases in dieser Region bei. Das Fazit der Forscherin und ihrer Kollegen: Das wärmer werdende Klima regt nicht nur die natürliche Produktion von Methan an, sondern kann auch vermehrt fossiles Gas freisetzen. Dies wiederum trägt erheblich zur Permafrost-Treibhausgas-Klima-Rückkopplung bei. Deshalb, so Kohnert und Kollegen, „müssen wir die Regionen, wo der Permafrost auftaut, künftig noch viel genauer beobachten als bisher.“ Klaus Oberzig 21.07.2017 Mieter nutzen rund 80 Prozent ihres Balkonstroms selbst Der Elektrizitätsversorger EWE hat Solarmodule an die Balkone dieses Mietshauses in Delmenhorst montieren lassen, Foto: Laudeley Betriebstechnik (pv-magazine) Seit einem Jahr sind die Balkonmodule in Betrieb, mit denen die EWE ein ganzes Mietshaus ausgestattet hat. Die Ertragsbilanz zeigt, dass Mieter fast 80 Prozent des Solarstroms selbst nutzen und bis zu 20 Prozent ihres Stromverbrauchs damit decken können. Im Mai 2016 hat der Elektrizitätsversorger EWE die Balkone eines Miethauses in Delmenhorst mit Solarmodulen versehen. In dem vergangen Jahr konnten die Mieter fast 20 Prozent ihres Stromverbrauchs daraus decken, zieht Holger Laudeley, Geschäftsführer der Laudeley Betriebstechnik, Bilanz. Er hat die Module im Zuge der kompletten Sanierung des Hauses installiert und sieht bei dem Projekt einige wichtige Entwicklungen. Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit einem großen Energieversoger, der EWE, entstanden. Die EWE hat die Module bezahlt. Nach der Projektphase von zwei Jahren können die Mieter sie kaufen. „Daran sieht man, das die Front der Ablehnung der Technik bröckelt“, sagt Laudeley. Erledigt hat sich das Thema noch nicht. Sowohl in Normungsgremien als auch bei den Netzbetreibern gibt es noch eine Fraktion, die gegen die Balkonmodule kämpft. lesen Sie hier den vollständigen Artikel DGS SolarRebell: Umfangreiche Unterlagen im Netz veröffentlicht Mit ihrem DGS SolarRebell startete die DGS 2016 ihr neues Projekt der dezentralen Energiewende für jedermann. Mit ihm kann jeder seine kleine Energiewende in die Hand nehmen. Der Clou: Durch die kleine Leistungsgröße kann bei geschicktem zuschalten von Verbrauchern der gesamte Strom direkt verbraucht werden, was eine Einsparung von bezogenem Strom und CO2 mit sich bringt. Durch gesunkene Modulkosten ist das meist sogar wirtschaftlich. Damit schützt ein DGS SolarRebell nicht nur das Klima, er schont auch Geldbeutel. Der DGS SolarRebell ist in seiner klassischen Anwendung ein „Balkonmodul“, kann aber auf vielfältigste Weise installiert werden. Die dazugehörige Unterkonstruktion aus Aluminium sowie das Montagezubehör erlauben es das rebellische Solarmodul an die individuellen Gegebenheiten anzupassen. Im Gegensatz zu einer gängigen Solarstromanlage kann man als Mieter seinen SolarRebellen auch problemlos umziehen. Alles in allem ist er eine wunderbare Möglichkeit die dezentrale Energieerzeugung weiter voranzubringen und ein Ausrufezeichen zu setzen. Ganz gemäß dem Motto: „Wir sind die Energiewende“ schlägt man dem Energieversorger ein Schnäppchen. Die Avantgarde einer künftigen grünen Zukunft rebelliert solar. Wie genau ein Aufbau eines DGS SolarRebell aussehen kann, welche Erträge zu erwarten sind, welche Komponenten im Detail verbaut sind und vieles mehr finden Sie jetzt auf unseren DGS-SolarRebell-Internetseiten 21.07.2017 Im Gespräch mit Josef Göppel Josef Göppel, deutscher Politiker der CSU, von 2002 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages, Foto: Wraneschitz Josef Göppel: Nach 16 Jahren im Bundestag und vorher einigen Jahren im Bayerischen Landtag bewirbt sich der CSU-Abgeordnete aus Herrieden bei Ansbach im Herbst nicht mehr um ein Bundestagsmandat. Doch ganz zieht er wohl doch nicht aus der Politik zurück. Unsere Redaktion sprach am 10. Juli mit dem „Grünen Gewissen“ der CSU. Frage: Nach 16 Jahren Bundestag und zuvor einer Landtagstätigkeit ist bei Ihnen nun offiziell Politik-Rente angesagt. Kommt nun ein Loch? Göppel: Für den Ruhestand fühle ich mich noch nicht in der richtigen Stimmung. Mit 67, nach vier Wahlperioden im Bundestag ist ein guter Zeitpunkt, um etwas anderes zu machen. Ich werde Entwicklungsminister Gerd Müller bei seiner Energiestrategie in Afrika unterstützen. Das ist ein ehrenamtlicher Posten, nicht ständig unterwegs, aber weiterhin aktiv. Frage: Worum geht es dabei? Göppel: Um konkrete Energiepartnerschaften mit Afrika. Die Vision ist: Wir bilden Afrikaner in Elektrotechnik aus. Die Absolventen erhalten Starthilfe für Unternehmensgründungen. Die Afrikaner sollen das Endkundengeschäft mit Solarzellen selber machen. Und ganz wichtig: Diese Kleinunternehmer sollen persönliche Kontakte zu deutschen Organisationen bekommen, zu Energiegenossenschaften, Verbänden, aber auch zu Kirchengemeinden. Frage: Effizienter Umgang mit Energie ist heute fast selbstverständlich. Trotzdem konnte der Anstieg des Energieverbrauchs durch Effizienzmaßnahmen bislang nicht gebremst werden, die Klimaschutzziele sind in weiter Ferne. Und auch die Erneuerbaren haben Grenzen. Deshalb setzt die DGS auf die drei Säulen der Nachhaltigkeitsstrategie: Suffizienz - Effizienz – Konsistenz. Was ist Ihre Meinung dazu? Göppel: Dem stimme ich zu. Statt „Efficiency first“ sollte es besser heißen: „Suffizienz mit Erneuerbaren“. Das hat einen direkten Zusammenhang mit dem Rohstoffkreislauf, wie das Beispiel 3D-Druck zeigt: Man produziert künftig Industrieteile nicht mehr im Voraus, sondern nur bei konkretem Bedarf. Transportiert werden virtuelle Dateien statt materieller Produkte. Frage: Können Sie erkennen, dass die Politik das Thema „Energiewende“ inzwischen nicht mehr als Strom-, sondern als echte Energiewende begreift, also Sektorenkopplung für sie zur Normalität wird? Göppel: Sektorenkopplung in der jetzigen technologischen Phase lebt nur vom Überschussstrom. Bremsend wirkt, dass die „Alten“ Energiekonzerne die Erneuerbaren wieder unter ihre Fittiche bekommen wollen. Dieses Denken steckt auch noch in den Köpfen vieler Koalitionspolitiker. Für viele gilt immer noch „größer ist besser“. Solche Abgeordnete haben Angst, das dezentrale Element sei nicht kontrollierbar. Frage: Ein kaum beachtetes Thema ist die Wärmewende. Wie wichtig ist die für Sie? Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden und was läuft falsch? Göppel: Wir brauchen hier einen hoheitlichen Ansatz als Basis. Da reichen nicht nur finanzielle Anreize. Nehmen Sie Baden-Württemberg: Dort gibt es ein Landesgesetz zur erneuerbaren Wärmeversorgung, und viel mehr Erneuerbare Wärme als in den anderen Bundesländern. Baden-Württemberg ragt hier deutlich heraus. lesen Sie hier das ganze Interview 21.07.2017 14.09.: Infoveranstaltung "Mieterstrom für Wohngebäude“ in Nürnberg Bildquelle: C.A.R.M.E.N. e.V. Das Mieterstromgesetz ist beschlossen. Mit dem Mieterstromgesetz wird Solarstrom gefördert, der mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach von Wohngebäuden erzeugt und direkt vor Ort an Mieter geliefert wird. Die Solarstromlieferung an die Mieter wird zwar weiterhin mit der vollen EEG-Umlage belastet, aber der Anlagenbetreiber erhält für seine Lieferung nun ein "Mieterstromzuschlag" von 3 bis 4 Cent/kWh. Damit ergeben sich weitere Geschäftsmodelle für Projekte in Mietsgebäuden in unterschiedlichen Größen, die auch Eigenverbrauch und Gewerbe umfassen können. Um kommunale und private Immobilieneigentümer, Stadtwerke, Energiegenossenschaften und Projektentwickler über die Möglichkeiten, Grenzen und Alternativen zur Mieterstromförderung zu informieren, veranstalten C.A.R.M.E.N. e.V. und DGS Franken e.V. am 14. September, von 10 bis 17 Uhr am Energie Campus Nürnberg die Informationsveranstaltung „Mieterstrom für Wohngebäude“. Die Veranstaltung beleuchtet die Geschäftsmodelle als auch entscheidende technische und wirtschaftlichen Faktoren. Fünf verschiedene Referenten erläutern die rechtlichen Anforderungen und geben wertvolle Hinweise für eine Umsetzung. Kooperationspartner sind die ENERGIEregion Nürnberg e.V. / Initiativkreis Wohnen & Energie der Metropolregion Nürnberg, die Solarinitiative Nürnberg / Umweltreferat der Stadt Nürnberg und Energiewende ER(H)langen e.V. Inhalte Einführung: Konzepte und Wirtschaftlichkeit von Solarstromlieferungen im Mehrfamilienhaus Die neue Mieterstromförderung - Wie sieht der Mieterstromzuschlag aus? Rechtliche Anforderungen für Mieterstromprojekte (Rahmenbedingungen, Vertragliche Ausgestaltung) Messkonzept und Abrechnungswesen Praxisbeispiele von Projektentwicklern und Dienstleistern (mit Hinweisen zur Dimensionierung, Eigenverbrauchsquote, Einbindung von E-Mobilität) Die Teilnahmegebühr beträgt 90 € inkl. MwSt., DGS-Mitglieder zahlen nur 80 €. Zur Anmeldung über C.A.R.M.E.N. e.V. 21.07.2017 25.09.: Zertifizierte DGS/VDE-Fachkraft für Elektrische Energiespeicher in München Seit diesem Jahr bieten die VDE VERLAG GMBH und der DGS Landesverband Berlin Brandenburg gemeinsame Seminare im Bereich Solar- und Batterietechnik an. Das Seminar Fachkraft für Energiespeicher (VDE/DGS) befähigt Elektrofachkräfte, Techniker und Ingenieure Batteriespeicher fachgerecht sowie VDE-regelkonform auf hohem Qualitätsniveau zu planen, zu errichten, in Betrieb zu nehmen und zu betreiben. Den Teilnehmern werden Grundlagen auf dem neuesten Entwicklungsstand der Batterie- und Speichertechnik unter Berücksichtigung des aktuellen Standes der Technik, der geltenden Normen, Bestimmungen und Sicherheitsanforderungen vermittelt. Es wird die wirtschaftliche und technische Dimensionierung und Installation von netzgekoppelten PV-Anlagen plus Batteriespeicher mit dem Schwerpunkt Eigenverbrauch im häuslichen und gewerblichen Bereich behandelt. Dazu gehören die aktuelle Förderung, theoretische Grundlagen und praktische Integration von Energiespeichern. Thematisiert wird zudem die Einbindung von Speichern in bestehende Systeme. Grundlagen und Zusammenhänge von Lastmanagement und Energiespeicherung werden ausführlich erläutert. Darüber hinaus wird die Auslegung in Bezug auf die Optimierung des Eigenverbrauchs sowie Aspekte der Netzintegration beleuchtet (gemäß EEG-Einspeisemanagement, FNN-Hinweispapier). Die normativen Anforderungen insbesondere der VDE 2510-2 sowie DIN EN 50272-2 an die Installation, den elektrischen Anschluss sowie an den Standort und die Sicherheit werden vermittelt. Dabei wird auf die speziellen Anforderungen von Blei- und Lithium-Ionen-Akkumulatoren eingegangen. Das Thema Sicherheit bei Auslegung, Installation und Bau sowie Betrieb wird der Wichtigkeit des Themas angemessen, vertieft vermittelt. Dabei wird auch auf aktuelle Veröffentlichungen, bauliche und Brandschutz- Anforderungen, Störungen, Fehlersuche, Recycling und ökologische Bewertung eingegangen. Der Lehrgang wird von VDE und DGS als Institutionen für elektrische Sicherheit und internationale Anwendungspraxis gemeinsam veranstaltet. Bei erfolgreichem Bestehen einer schriftlichen Abschlussprüfung (optional, kostenfrei) wird das Zertifikat Fachkraft für Energiespeicher (VDE/DGS) erworben. Die Dozenten sind in den entsprechenden Normungs- und Richtliniengremien aktiv und arbeiten in einem praxisnahen Forschungsprojekt zur Speichersicherheit mit. Das nächste 3-tägige Seminar startet ab 25. September 2017 in München. Weitere Informationen und Termine 21.07.2017 Kleiner Medienspiegel China, das E-Auto-Wunderland, legt nach: Das Reich der Mitte ist schon heute das Land, in dem die meisten Elektroautos verkauft werden und in dem die Regierung vormacht, wie man E-Mobilität konsequent fördern kann. Mit einer Zwangsquote sollen diejenigen Automobilhersteller, welche am Verbrennungsmotor festhalten wollen, gezwungen werden, E-Autos anzubieten. Den westlichen Autokonzernen stinkt dies gewaltig. Wie die ARD aus Peking berichtete, haben die vier größten Auto-Lobbyverbände aus Europa, den USA, Japan und Südkorea gemeinsam einen Brief nach Peking geschickt. Sie fordern von der chinesischen Staatsführung das Gesetz zur geplanten E-Auto-Quote um mindestens ein, besser aber um drei Jahre zu verschieben. Sie begründen dies damit, dass es für sie unmöglich sei, die Vorgaben der Zwangs-Elektroquote bereits ab nächstem Januar einzuhalten. Wird die Quote umgesetzt, müssten alle in China produzierenden Autohersteller ab Januar 2018 schätzungsweise acht Prozent ihrer in China montierten Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb bauen und ausliefern. Überzeichnung der 2. Auktionsrunde Wind an Land erwartet: Die zweite Auktionsrunde für 1.000 MW Wind an Land am 1. August wird absehbar mehrfach überzeichnet sein und wieder einen hohen Anteil von „gefakten“ Bürgerenergiegesellschaften aufweisen. Dies erwartet die Berliner Unternehmensberatung enervis energy advisors GmbH nach Angaben des IWR Pressedienstes. Neben den laut Bundesnetzagentur 1.225 MW an bereits genehmigten Onshore-Projekten dürften sich Projekte mit rd. 710 MW an Bürgerenergiegesellschaften beteiligen, die in der ersten Runde erfolglos geboten hatten. Bis zum 1. August sei zudem von einem weiteren „Zuwachs an Bürgerenergiegesellschaften“ auszugehen. Hintergrund dafür sei, dass Bürgerenergiegesellschaften sich in den zwei bevorstehenden Ausschreibungsrunden noch ohne die eigentlich erforderliche Bau- und Betriebsgenehmigung beteiligen könnten. Werden sie bezuschlagt, erhalten sie den Höchstpreis der Auktionsrunde. Da ab 2018 diese beiden Vorteile durch das Bürgerenergie-Moratoriums ausgesetzt werden, entsteht ein großer Anreiz, die zwei Auktionsrunden 2017 noch nutzen zu wollen. Normung der Kommunikation für Ladeinfrastruktur und Netzintegration in Arbeit: VDE-Normungsexperten haben jetzt den VDE|DKE-Arbeitskreis „Backend Kommunikation für Ladeinfrastruktur“ gegründet und die neue Normenreihe IEC 63110 initiiert, die ein standardisiertes Management bei Ladevorgängen anstrebt. Notwendig ist ein normierter Datenaustausch, um ein E-Mobilitätssystem zu etablieren, bei dem sowohl der Kommunikationsfluss zwischen den verschiedenen Akteuren als auch der Datenfluss in das elektrische Energieversorgungsnetz definiert wird. Auch die IT-Sicherheit und die Anbindung der Elektromobilität an das Smart Grid werden bei der Entwicklung der IEC 63110 berücksichtigt. Parallel zur IEC 63110 arbeiten die Experten im VDE an der Netzintegration von Elektromobilität. Denn mit wachsender E-Mobilität wird die Bedeutung „netzverträglicher Ladevorgänge“ immer größer. Der Ladeinfrastruktur dabei kommt die Rolle eines „Vermittlers“ zwischen den lokalen Bedingungen des Verteilnetzes zu. Kalifornien kontert Trump mit eigenem Klimaschutz-Plan: Nachdem US-Präsident Trump die Abkehr vom Pariser Klimaabkommen bekannt gegeben hat, regt sich Widerstand im eigenen Land. Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown und der Finanzunternehmer Michael Bloomberg haben die Klimaschutz-Inititative "America´s Pledge on climate change" ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Aktivitäten von US-Bundesstaaten, Städten und US-Unternehmen zu erheben und zu quantifizieren, um so die Treibhausgasemissionen im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens zu bringen. Die Pledge-Initiative will die Maßnahmen, welche einzelne Bundesstaaten, Städte, Unternehmen und andere zum Klimaschutz durchführen, auch vernetzen. Der internationalen Gemeinschaft soll damit auch gezeigt werden, dass und in welcher Weise diese Aktivitäten in den USA dazu beitragen, ihr Versprechen aus dem Pariser Abkommen doch noch zu erfüllen. Globale Holzpellet-Produktion nimmt rasant zu: Das Biomasseforschungszentrum in Leipzig (DBFZ) hat für die Internationale Energieagentur (IEA) eine Studie zur Holzpellet-Branche sowie der Märkte für mehr als 30 Länder erstellt. Im Jahr 2006 lag die Produktionsmenge noch zwischen 6 und 7 Megatonnen (Mt), während im Jahr 2015/2016 bereits 26 Mt. erreicht wurden. Zwei Marktsegmente seien dabei von Bedeutung: Zertifizierte Holzpellets werden in Kohlekraftwerken mit verbrannt oder auch zur Einzelfeuerung in umgewandelten Kohlekraftwerken zur Verringerung der Treibhausgasemissionen bei der Stromerzeugung eingesetzt. Die EU ist 2015 mit 54 Prozent der mit Abstand größte Produzent, gefolgt von Nordamerika (2015: 35 Prozent). Auf Länderbasis dominieren die USA die Pelletproduktion mit 7,4 Mt. im Jahr 2015 deutlich. Kanada verzeichnete die weltweit dynamischste Entwicklung und konnte den Export von 1,6 Mt. in 2015 auf 2.4 Mt. im Jahr 2016 steigern. Weitere große Produzenten sind Deutschland mit 2,2 Mt. und Schweden mit 1,5 Mt. Zunehmende Konkurrenz entsteht durch Russland und die baltischen Staaten. Israel baut Erneuerbare Energien massiv aus: Dabei setzt das Land vor allem auf den Ausbau der Photovoltaik. Bis 2020 soll der Anteil der EE an der Energieerzeugung auf zehn Prozent steigen, teilte die auf Aus- und Weiterbildung im Bereich EE spezialisierte Renac AG aus Berlin mit. Im Frühjahr gab es eine Ausschreibung der Electric Authority mit insgesamt 300 MW. Drei weitere Photovoltaik-Ausschreibungen mit weiteren 700 MW sollen noch bis Ende des Jahres 2017 folgen. Die dann bezuschlagten 2.400 MW entsprechen einer Verdoppelung der bereits vorhandenen Kapazität in nur einem Jahr. Windkraft rangiert mit 28 MW auf Platz 2, wobei zwei größere Projekte mit insgesamt 21 MW erst 2016 in Betrieb genommen wurden. Vergleicht man den PV-Zubau des kleinen Israel mit dem Deutschlands, so wird die fundamental gegensätzliche Haltung der Regierungen zu den Erneuerbaren deutlich. Klaus Oberzig
21.07.2017 SONNENENERGIE 2|17: Bürgerfreiheit und Dezentralisierung Installierte Leistung Erneuerbarer Energien nach Eigentümergruppen in Deutschland 2012, Quelle trend:research, Leuphana, Stand 2013 Das Energiesystem als technische und politische Herausforderung (Teil 2): Im ersten Teil dieses kleinen Fortsetzungswerkes hatten wir das Recht auf freie Energieerzeugung als Bürgerrecht beschrieben, dessen Ausübung allerdings in vielfältiger Art und Weise behindert und eingeschränkt wird. Im Mittelpunkt stand dabei das Stromsystem, das zwar den höchsten Anteil an regenerativer Energieerzeugung vorzuweisen hat, inzwischen aber Regelwerke aufweist, die „nach 15 Jahren Lobbying bekanntermaßen vollkommen aufgebläht und auch für Fachleute nur noch kryptisch auszulegen“ sind (Online Magazin Telepolis). Gleichzeitig hatten wir festgestellt, dass mit diesem aberwitzigen Konvolut das Wachstum regenerativer Stromerzeugung massiv behindert und eingeschränkt wird, um die herrschenden Stromkonzerne mit ihren atomaren und fossilen Großkraftwerken so lange im Erzeugergeschäft zu halten, bis sie ihre entwerteten Geschäftsmodelle durch neue ersetzt hätten. Parallel dazu ist zu beobachten, dass im Bereich der Netze der Versuch unternommen wird, monopolartige Strukturen zu erhalten bzw. zu festigen, um nach dem Verlust eines beträchtlichen Teils der Erzeugung an PV- und Windanlagenbetreiber, nicht auch noch die Systemkontrolle an die Bürgerenergie zu verlieren. Diese Bewegungen, die zeitgleich mit dem Erstarken eines rechten Populismus einhergehen, beschränken sich nicht auf Deutschland. Sie sind in anderen europäischen Ländern zu beobachten, am deutlichsten aber in den USA. In einem jüngst erschienen Buch hat die Ökonomieprofessorin und DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert dies auf die treffende Formel „Das fossile Imperium schlägt zurück“ gebracht. Auch wenn die Klarheit darüber, dass zwei völlig gegensätzliche Vorstellungen von Energiewende existieren, begrüßenswert ist, muss darüber hinaus ein Bild entwickelt werden, wie ein dezentrales und fossilfreies Energiesystem unter maßgeblicher Systemverantwortung der Bürgerenergie eigentlich aussehen soll. Es ist an der Zeit, die Visionen über eine solche Zukunft nicht länger den Ideologen aus gutbezahlten Denkfabriken zu überlassen, sondern eigene Vorstellungen zu entwickeln. lesen Sie hier weiter 21.07.2017 Welser Öko Energietechnik-Studierende entwickelten solarunterstütztes Liegerad Wolfgang Kröpfel (sitzend) mit FH-Prof. DI Rudolf Kraft (re) und den beiden Technikern Georg Huber (li) und Ing. Helmut Hüttmannsberger (hinten), Bildquelle: FH OÖ Öko Energietechnik-Studierende haben im Rahmen von fächerübergreifenden Projekten ein solarunterstütztes, gefedertes Liegerad „Solar Energy Vehicle“ entwickelt. Jetzt haben die Studierenden eine erste große Testfahrt erfolgreich nach Wien durchgeführt. In einem zweiten Test soll es über die Alpen ans Meer gehen. „Für die Tour ans Meer bräuchten wir aber noch Sponsoren“, appelliert Projektleiter FH-Prof. DI Rudolf Kraft an potenzielle Förderer. Fernziel ist sogar eine Weltumrundung. Das „Solar Energy Vehicle“ kann je nach Belieben mit Muskelkraft, Akku-Energie oder Solarenergie betrieben werden. Das Sonnendach liefert dabei bis zu 360 Watt – so viel, wie normalerweise nur gut trainierte Rennradfahrer auf die Straße bringen. Die Energiequellen-Kombination soll das Rad ohne CO2-Ausstoß rund um die Welt bringen. Derzeit wird das solarunterstütze Liegerad im Rahmen einer Bachelorarbeit des Öko Energietechnik-Studenten Wolfgang Kröpfel endgefertigt und getestet. „Wir begrenzen die Geschwindigkeit auf die höchstzulässigen 25 km/h. Es wäre aber sogar eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 40 km/h möglich“, berichtet Kröpfel. Der 500 W-Radnabenmotor kann optional zugeschaltet werden, wenn die Muskelkraft nicht mehr ausreicht. Dieser Motor wird mit Sonnenenergie oder Akku-Energie gespeist. „Der Überschuss an Sonnenenergie wird in den Akku geladen. Immerhin liefert das Solardach bis zu 360 Watt“, freut sich sein FH-Betreuer DI Rudolf Kraft. Ohne CO2-Ausstoß die Welt erkunden „Unser Fernziel ist es, diese Idee der Fortbewegung zu Menschen und Studierende in andere Länder zu bringen, um zu zeigen, dass es auch ohne CO2-Ausstoß geht. Der Verbrauch liegt bei etwa 0,25 Liter Elektrolythgetränk pro Stunde“, so Kraft schmunzelnd. „Jetzt beginnen wir mit den ersten Testfahrten nach Wien und bei erfolgreichem Verlauf möchten wir nach Italien ans Meer fahren“, steckt er die nächsten Entwicklungsschritte ab. Jetzt bewerben Alle Interessierten, die sich gerne mit erneuerbarer Energie beschäftigen oder umweltfreundliche Fortbewegungsmittel entwickeln möchten, können sich noch bis Ende August für ein FH OÖ-Studium in Wels bewerben. Nähere Infos unter www.fh-ooe.at/oet 21.07.2017 Nächste Woche ist die letzte Woche: Rabattaktion für DGS-Mitglieder Die DGS startete zur Intersolar 2017, zusammen mit ihren Mitgliedsunternehmen Caterva und Snow Leopard Projects, eine Rabattaktion für DGS-Mitglieder. 8 Wochen lang können sich Vereinsmitglieder Sonderkonditionen auf den Stromspeicher „Caterva-Sonne“ sichern. Laut Prof. Dr. Volker Quaschning von der HTW Berlin brauchen vier von fünf Einfamilienhäusern einen Stromspeicher, um die Energiewende in Deutschland zu schaffen. Die Energiewende, dafür steht auch die DGS und arbeitet mit der Mission „100% Erneuerbare Energien bis 2050“ genau darauf hin. Doch die Energiewende ist träge geworden. Sie stockt und wird immer wieder von Politik, Wirtschaft und auch von der Gesellschaft sabotiert und zurückgestellt. Alte Energieträger werden subventioniert und neue Technologien unterdrückt und ignoriert. Die wichtigsten Eckdaten in Kürze DGS startet eine Rabattaktion vom 30. Mai bis zum 26. Juli 2017 (8 Wochen)Sonderkonditionen (gelten für alle Bestellungen, die vor Ende der Aktion schriftlich eingegangen sind): € 714,- für Frühbucher, die innerhalb der ersten 4 Aktionswochen DGS-Mitglied werden€ 649,- für vollwertige DGS-Mitglieder€ 349,- für NichtmitgliederEnergiewende für DGS-Mitglieder Mit dieser Rabattaktion möchten DGS, Caterva und Snow Leopard Projects die Energiewende beschleunigen und den DGS-Mitgliedern die Teilnahme an der Energiewende erleichtern. Alle notwendigen Informationen können Sie hier zu finden Stromspeicher, ein Schlüssel zur Energiewende Eine dieser neuen Technologien sind die Stromspeicher. Durch ihre Fähigkeit, den volatilen Strom von Sonne und Wind zu speichern und in den sogenannten Dunkelflauten (der Abwesenheit von Sonne und Wind) nutzbar zu machen, ein ganz entscheidender Schlüssel für die Umstellung auf 100% Erneuerbare Energien in Deutschland. Noch hilfreicher sind Stromspeicher, die auch noch netzdienlich sind und dadurch nicht nur das Eigenheim mit Strom versorgen, sondern auch Schwankungen im Stromnetz direkt ausgleichen können und sogenannte Regelenergie betreiben. Speicher am Regelstrommarkt Der Speicher des Unternehmens Caterva besitzt eine Nutzkapazität von 18 kWh und ist momentan der einzige Stromspeicher, der nicht nur alle technischen sondern auch alle juristischen Voraussetzungen für die Teilnahme am Regelstrommarkt erfüllt und dies bereits heute erfolgreich tut. Bei Stromüberschuss und negativen Börsenpreisen stellen diese Speicher in den Kellern ihrer Besitzer die Netzstabilität sicher, indem sie sich aufladen und so den Überschuss abnehmen. Bei einem Stromdefizit speist jeder Speicher Strom ins Netz ein und hält so das Netz stabil. Strom der vorher teuer ins Ausland verkauft und dann wieder zurück gekauft werden musste, bleibt so im Land. Neben der Teilnahme am Regelstrommarkt beteiligen sich die Speicherbesitzer 20 Jahre lang an den Erlösen aus der Regelenergie in Form einer Gemeinschaftsprämie. Bei passender PV-Größe erhalten sie zudem kostenfrei eine Strommenge von maximal 10.000 kWh jährlich (ebenfalls 20 Jahre lang). Bei einem Haushalt mit einem Stromverbrauch von unter 10.000 kWh im Jahr kann dies optimaler Weise dazu führen, dass 20 Jahre lang nur noch die Grundgebühr anfällt. Die Wartung ist über den Vertragszeitraum ebenfalls kostenfrei. Infoflyer zum Download Impressum
Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen. Halten Sie die Ziele der Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. für wichtig? Dann können Sie die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. voranbringen indem Sie Mitglied werden oder finanziell die gemeinnützige Vereinsarbeit unterstützen. So können Sie auch von den Leistungen des ältesten Deutschen Vereins für erneuerbare Energien dauerhaft profitieren. Redaktion Matthias Hüttmann (Chefred.), Eva Augsten, Klaus Oberzig, Heinz Wraneschitz Mail an die Redaktion
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