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Ein Kommentar von Heinz Wraneschitz
Und Alexander Dobrindt hat es wieder getan: Nachdem der erste Rauch verflogen ist, beharrt er weiterhin darauf, dass „die Entstehung einer Klima-RAF verhindert“ werden müsse. Wie ein kleines Kind, das immer wieder mit dem Fuß aufstapft, auch wenn es nicht recht hat.
Doch Dobrindt ist kein kleines Kind mehr, sondern wie die RAF 1970 geboren. Und aktuell ist er 1. Stellvertretender Sprecher der CDSU-Bundestagsfraktion, da sollte er eigentlich wissen, was die „Rote Armee Fraktion“, kurz RAF war: Eine Terrororganisation, die in den Jahren ab 1970 über 30 Morde an Führungskräften aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, deren Fahrern, an Polizisten, Zollbeamten und amerikanischen Soldaten verübt hat, für die Schleyer-Entführung, mehrere Geiselnahmen, Banküberfälle und Sprengstoffattentate mit über 200 Verletzten verantwortlich war. 1998 hat sich die RAF offiziell selbst aufgelöst.
Man kann dem CSU-Mann Dobrindt natürlich zugutehalten, dass er womöglich wirklich nicht mitbekommen hat, was in seinen Kleinkindjahren zwischen Null und Sieben außen um Peißenberg in Oberbayern herum so passierte an Mord und Totschlag. Oder er hat einfach von Old Schwurhand gelernt, dem einstigen CSU-Hardcore-Innenminister Friedrich Zimmermann: Der hat einst auf was auch immer geschworen, alles Mögliche schlichtweg vergessen zu haben.
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Ein Bericht von Tatiana Abarzúa
Bislang galt es fraktionsübergreifend als beschlossene Sache, dass Deutschland 2022 die letzten AKWs vom Netz nimmt: die Druckwasser-Reaktoren Isar-2 in Bayern, Neckarwestheim-2 in Baden-Württemberg und Emsland in Niedersachsen. Nach geltender Rechtslage läuft ihre Betriebserlaubnis am 31. Dezember 2022 aus. Am Freitag stimmten die Bundestagsabgeordneten über eine Änderung des Atomgesetzes ab, um einen Streckbetrieb dieser drei verbleibenden Reaktoren zu ermöglichen.
Abstimmung über Gesetzentwurf der Bundesregierung
Im Gesetzentwurf der Bundesregierung ist ein befristeter Weiterbetrieb der AKW bis zum 15. April 2023 vorgesehen und die Anschaffung neuer Brennstäbe explizit ausgeschlossen. Begründet wird diese Gesetzesänderung für einen Streckbetrieb mit der Haltung von Erzeugungskapazitäten im deutschen Stromnetz, einen positiven Beitrag zur Energieversorgungsicherheit, zur Leistungsbilanz und zur Netzsicherheit.
Erst zwei Tage zuvor fand die Anhörung im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages statt. Der Bundestag hat sich in einem Schnellverfahren mit der Gesetzesnovelle befasst. Für die Annahme des Gesetzes waren 369 Stimmen nötig gewesen. 375 Abgeordnete stimmten dafür. 216 stimmten dagegen; unter anderem die Fraktionen der CDU/CSU und die Linke. 70 enthielten sich.
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Ein Veranstaltungsbesuch von Jörg Sutter
Heute soll das Thema ein kurzer Rückblick auf den Solarbranchentag am 20.10. in Stuttgart sein. Der Solarbranchentag fand in diesem Jahr zum neunten Mal statt und wurde wieder als Präsenzveranstaltung in einer kirchlichen Veranstaltungsstätte im Zentrum der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt durchgeführt. Veranstalter war das Solar Cluster Baden-Württemberg (bei dem die DGS auch Mitglied ist) mit Kooperation der Plattform Erneuerbare Energien (PEE).
Unter der Moderation von Tina Barroso (Conexio) begann die Veranstaltung mit den wie immer markigen Einführungsworten von Ralf Hofmann, dem früheren Kaco-Geschäftsführer und aktuellem Vorstand des Solar Clusters. Der Wechselrichter Kaco mit Sitz in Neckarsulm wurde 2019 von Siemens übernommen. Hofmann mahnte vor allem mit Blick auf die derzeitigen geopolitischen Probleme an, dass Deutschland und Europa dringend eine Industriestrategie für Solartechnik brauchen, vor allem um auch die Abhängigkeiten von China im Bereich von Solarzellen, aber auch anderen Produkten und Rohstoffen, zu reduzieren. Hofmann wies auch auf die im neuen EEG geforderten massive Steigerung der Zubauzahlen für PV hin und mahnte neue Offensiven für Material und Fachkräfte genauso an wie Anstrengungen, um die technologische Spitzenleistung bei Forschung und Entwicklung erhalten zu können.
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Mit Kleinwindkraft zu mehr Autarkie: In den vergangenen Jahren hat die DGS wesentlich dazu beigetragen, die als „SolarRebell“ bezeichneten Balkonkraftwerke durchzusetzen. Auch wenn es, anders als in Nachbarstaaten, in Deutschland immer noch politische Widerstände gegen diese einfachen Steckersolargeräte gibt, und z.B. der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) dabei für einen gesonderten „Wielandstecker“ kämpft – seine Mitglieder, die Installateure, dürften den dann kostenpflichtig einbauen –, ist das einfache Anschrauben, Einstöpseln, Stromsparen bei der Balkon-PV längst üblich. So können auch Menschen, die kein eigenes Haus besitzen, ein Stück Energieautarkie gewinnen.
Viele Menschen träumen daher davon, sich mit einem „WindRebell“ noch autarker machen zu können. Doch das ist nicht so einfach, weil die Energie des Windes mit seinen Extremen wie Flauten und (Wirbel-)Stürmen sehr viel schlechter abschätzbar ist als die der Sonne mit ihren regional 940 bis 1.200 kWh/m2 im langjährigen Mittel. Auch unterscheidet sich der Windenergieertrag viel stärker von Region zu Region und sogar innerhalb einer Region. Deshalb ist es notwendig, sich die verschiedenen Einflussfaktoren genauer anzusehen.
Geographie und Physik
Ganz Deutschland liegt zwar in einer Westwindzone, aber das Angebot an Windenergie für Kleinwindanlagen ist höchst unterschiedlich. Grob gesagt finden sich weiträumig lohnende Windgebiete nördlich der Linie Hamburg-Schwedt/Oder, westlich der Linie Hamburg-Bielefeld, und nördlich der Linie Bielefeld-Emmerich/Rhein, so dass sich ein um die Vertikalachse gespiegeltes Z ergibt. In diesem Bereich liegt die Windgeschwindigkeit in 10 Metern Höhe im langjährigen Mittel über vier Meter pro Sekunde. Außerhalb dieses Bereichs gibt es natürlich immer wieder Orte, an denen sich die kleine Windenergieernte lohnen kann: auf Höhenzügen z.B. der Mittelgebirge und an deren Westflanken, sowie an einzelnen breiten (Fluss-)Tälern in Ost-West-Richtung. Nicht lohnen dürfte sich die Ernte in dicht bebauten, talkesselartigen topographischen Strukturen, wie wir sie u.a. in Stuttgart, Karlsruhe, Dresden oder Frankfurt/Main finden. Einen guten, ersten Überblick über die regionale Windsituation bietet der Global Wind Atlas. Hier kann nach einzelnen Orten gesucht werden, um dort die durchschnittliche Windgeschwindigkeit und die genaue Hauptwindrichtung zu erfahren...
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Zum Inhaltsverzeichnis der SONNENENERGIE 3|22
Elektromobilität in der Rückschau: Armin Grasmuck hat sich die Mühe gemacht, die Geschichte der Elektromobilität in einer Zusammenstellung der Meilensteine zusammenzustellen. Spannend, wie schnell das aus heutiger Sicht alles ging – ist die Gründung von Tesla doch mal gerade 20 Jahre her: www.electricar-magazin.de/post/meilensteine-der-e-mobilit%C3%A4t
Ausbau-Forderungen: Der BEE hat Forderungen zum beschleunigen Ausbau der Erneuerbaren Energien vorgelegt, viele genannten Maßnahmen betreffen auch die Photovoltaik. Das Spektrum reicht von der Erbschaftssteuer im landwirtschaftlichen Bereich bis zur Beschleunigung der Genehmigung zur Kabelverlegung bei PV-Freiflächenanlagen: www.pv-magazine.de/2022/11/14/bee-legt-vorschlaege-fuer-beschleunigten-erneuerbaren-ausbau-vor/
Nach Hause photovoltieren: Eine Projektidee der ganz besonderen Art beschreibt das pv-magazine hier: In der Schweiz wurde erstmals eine PV-Anlage in eine nicht mehr genutzte riesige Satellitenschüssel eingebaut. Ein Rechenzentrumsbetreiber nutzt den Strom zukünftig. E.T. würde sich freuen: www.pv-magazine.de/2022/11/15/axpo-tochter-ckw-installiert-photovoltaik-anlage-in-ausrangierter-satellitenschuessel
Mehr Geld im Lehrerbeutel: Dass man mit einer Photovoltaik-Anlage Geld verdienen kann – geschenkt. Dass aber Lehrer wegen einer PV-Anlage ein besseres Gehalt bekommen – das ist was Neues, allerdings (leider?) nicht bei uns, sondern in den USA, wo die Gesamtfinanzierung der Schulen anders erfolgt als hierzulande. Einsparungen bei der Energie und Solarerträge werden hier an die Pädagogen direkt weitergegeben: efahrer.chip.de/news/schule-setzt-auf-solarstrom-die-lehrer-verdienen-ploetzlich-mehr-geld_104429
Auch wenn damit Adressen gesammelt werden: das E-Mobil-Spezial 2022 vom Magazin Photovoltaik ist sehr gut gemacht, aktuell und noch dazu kostenfrei zu haben. Und nach dem Runterladen ist die Adresse ohnehin wieder zu löschen: www.photovoltaik.eu/spezial-e-mobilitaet-2022
Das Redaktionsteam der DGS-News
... gibt die AfD ihre Angst vor Klimafakten inzwischen ganz offen zu. Mit der Fake-Überschrift „Aktivisten haben auf Professuren nichts verloren“ versucht die AfD-Fraktion im Baden-Württembergischen Landtag aktuell, die promovierte Chemikerin und Fernsehjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim zu diskreditieren. Die wurde nämlich von der Uni Heidelberg auf die „Nature Marsilius Gastprofessur für Wissenschaftskommunikation“ berufen, wie wir gerade von der AfD erfahren. Und die Berufung auf Gastprofessur ist genau richtig - sagen wir.
... empfiehlt ausgerechnet das BHW, eine Tochter der Postbank und damit wiederum der Deutschen Bank: Leute, baut mit Strohballen. Das sei hervorragend gedämmt, umweltverträglich und nicht so teuer. Nur das deutsche Baurecht mache manchmal einen Strich durch die Strohhaus-Rechnung.
... findet vom 15. bis 17.02.2023 in niederländischen ’s-Hertogenbosch die Ausstellung und Konferenz "PVinMotion" statt, die sich mit Vehicle-Integrated Photovoltaics (VIPV), also der Integration von PV-Modulen in die Fahrzeugkarosserie befasst.
... ist an der Hochschule für Künste (HfK) Bremen ein thermoelektrischer Generator entwickelt worden, bei dem man durch ausdauerndes Sitzen Strom erzeugen kann. Die „A chair for co-responding“ genannte Sitzgelegenheit wurde von der Master-Studentin Boeun Kim geschaffen, um eine Lampe zu versorgen, die die Photosynthese von Pflanzen anregt. In der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. gibt es Überlegungen, diesen Stuhl als Preis für den künftigen Negativ-Wettbewerb "Größte Bremsbacke der Energiewende" zu verleihen.
... hat der DGS-Sicherheitsstandard noch eine weitere Verbreitung erhalten: Im aktuellen Werbeprospekt einer Baumarktkette wird nun ein Steckersolargerät beworben, das deutlich das DGS-Signet trägt. Das freut uns!
... werden derzeit vermehrt Heizlüfter für die Steckdose und geheimnisvolle Stromsparboxen beworben, die hohen Strompreise sollen damit gedrückt werden können. Dass das alles Humbug ist, hat die Verbraucherzentrale NRW hier zusammengestellt.
... hat sich die Regierungskoalition in Berlin auf einen Ausstieg aus dem umstrittenen Energiecharta-Vertrag geeinigt. Ein ganz starkes Signal für den Klimaschutz, auch wenn noch unklar bleibt, wann die Bundesrepublik dann endgültig den Vertrag verlässt. Und es ist kein Alleingang: Etliche andere europäische Länder haben das auch bereits angekündigt (die DGS-News berichteten)
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum
Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken
Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen.
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Die DGS-News sind ein Informationsangebot der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. im Sinne der Volksbildung, das sich mit Sonnenenergie, Umstieg auf Erneuerbare Energien bis 2030 und rationeller Energieverwendung (Effizienz/Suffizienz) befasst, sowie die Themen Klima- und Umweltschutz behandelt, die die Dringlichkeit der Solarisierung der Gesellschaft nochmals unterstreichen. Hingegen geben die einzelnen Beiträge in den News nicht die Meinung der DGS wieder, es sei denn sie sind explizit gekennzeichnet - zumal die DGS als Solarverband naturgemäß keine Position zu fachfremden Themen bezieht -, sondern sie sind im Sinne einer redaktionellen Freiheit Ausdruck der Fragestellungen und Meinungen der jeweils zeichnenden Autoren, die sich den Zielen der DGS verpflichtet fühlen.
DGS News-Redaktion
Matthias Hüttmann (Chefred.), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz
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