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Ein Bericht von Götz Warnke
Sonnenenergie und Weltraumfahrt haben eine lange gemeinsame Geschichte: Nachdem 1954 verschiedene US-Forscher-Teams praktisch gleichzeitig PV-Zellen präsentieren konnten, die mit einem akzeptablen Wirkungsgrad von 4 bis 6% Strom aus Sonnenstrahlung produzierten, flogen diese bereits 1958 mit Vanguard I - dem zweiten US-Satelliten - in den Weltraum. Dass die Zellen, unterstützt von einem Akku, den künstlichen Weltraumkörper immerhin bis 1964 mit Energie versorgen konnten, war ein großes Plus für die Durchsetzung der Photovoltaik auf diesem Gebiet. Denn in der Anfangszeit der Raumfahrt konkurrierten noch verschiedene Energietechniken um diesen profitablen Zukunftsmarkt: Radionuklid- /Atombatterien, Thermoelektrische Elemente, Solar-Stirlingmotore, solare Dampfmaschinen mit geschlossenem Kreislauf etc.
Der jungen und aktiven Solarcommunity war die Bedeutung der Weltraumfahrt für die Entwicklung des eigenen Fachbereichs durchaus bewusst; in der Zeitschrift "Solar Energy" der International Solar Energy Society (ISES) finden sich schon früh viele entsprechende Publikationen wie "Solar-power sources for satellite applications" oder "Power sources for satellites and space vehicles". Selbst mögliche Reisen durch unser Sonnensystem mit Antrieben durch Sonnenwind-Segeln waren 1959 schon ein Thema: "Solar sailing-a practical method of propulsion within the solar system". Heute sind die - meist nachführbaren - PV-Paneele aus der Weltraumfahrt nicht mehr wegzudenken; sie versorgen von kleinen Satelliten bis zur Internationalen Raumstation ISS praktisch alle Raumfahrzeuge. Selbst Ionentriebwerke beziehen ihren benötigten Strom aus Solarzellen. Und die meisten Marssonden wurden per PV mit Energie versorgt, wobei z.B. "Spirit" und "Opportunity" ihre geplante Einsatzdauer von 90 Tagen auch dank der PV um viele Jahre übertrafen.
Nun ist es eine Sache, durch unser Sonnensystem "schippernde" Raumschiffe mit Energie zu versorgen, zumal hier - neben den o.a. solaren Antrieben - weder das CO2 aus konventionellen Raketentriebwerken noch die Strahlung aus Nukleartriebwerken irgendwelche Schäden anrichten können. Eine ganz andere Sache ist es, Raumfahrzeuge von der Erde erst einmal in den Weltraum zu bringen. Und um der Anziehungskraft der Erde ganz oder zumindest teilweise (Erdorbit) zu entfliehen, sind viel größere Kräfte notwendig als für das Gleiten durch den luftleeren, schwerelosen Raum...
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Ein Kommentar von Tatiana Abarzúa
2019 war nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme die Erzeugung aus Solar und Wind – mit 173 Terrawattstunden (TWh) – erstmals größer als die Erzeugung aus Braun- und Steinkohle (151 TWh). 20 Jahre nach Einführung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) ist das eine der Fakten, die den erreichten Ausbau der Erneuerbaren Energien im Stromsektor in Deutschland beschreiben. Doch entscheidend ist auch, welche politischen Weichen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte gesetzt werden, um 100% Erneuerbare zu erreichen sowie ein Ende der politischen Blockaden, die es vor allem im letzten Jahrzehnt beim Ausbau der Erneuerbaren Energien gab. Zum Beispiel mit der Einführung von einer EEG-Umlage auf den Eigenstromverbrauch, Ausbaukorridore in Verbindung mit einem „atmenden Deckel“ sowie verpflichtenden Ausschreibungen – ein Systemwechsel, der mit der EEG-Novelle von 2014 zunächst für PV-Freiflächenanlagen eingeleitet wurde.
Zugpferde der Energiewende: Solar und Wind
Wenn es nach den Plänen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und den Co-Autoren des Referentenentwurfs für die EEG-Novelle gehen sollte, dann sieht der „Ausbaupfad“ für die Windenergie bis Ende 2030 so aus: 71 GW Onshore- und 20 GW Offshore-Windenergie. Das sind nur 17 GW mehr an installierten Windenergieanlagen an Land und 12 GW bei offshore Windenergieanlagen.
Insgesamt ist der 140-Seiten-dicke Gesetzesentwurf schwer zu erfassen, denn eine klare Einordnung der Änderungen und Streichungen ist dadurch erschwert, dass die vom BMWi gewünschten Änderungen Paragraf für Paragraf und Spiegelstrich für Spiegelstrich beschrieben sind, DGS News berichtete.
Für die Photovoltaik (PV) ist ein Ausbau auf 100 GWp bis 2030 geplant. Das ist nicht ehrgeizig, da das für die PV lediglich einen jährlichen Zubau von weniger als 5 GWp bedeutet. Erforderlich ist stattdessen mindestens eine Anhebung auf einen jährlichen Zubau von10 GWp (wie es beispielsweise der Solarverband Bayern fordert) oder bis 20 GWp (wie im 10-Punkte-Plan für eine Solaroffensive genannt). Ein weiterer Aspekt für den Ausbau der PV ist die Einführung einer bundesweiten Solarbaupflicht, wie von verschiedenen Umweltorganisationen gefordert, da damit ein großes vorhandenes Potential an Dachflächen genutzt werden könnte. Eine solche Verpflichtung wird im Referentenentwurf nicht genannt...
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Eine Analyse von Jörg Sutter
Vor vier Monaten hat die DGS gemeinsam mit dem Umweltinstitut München einen „10-Punkte-Plan“ zum Ausbau der Solarenergie in Deutschland veröffentlicht, die DGS-News haben damals darüber berichtet. Jetzt liegt ein erster (inoffizieller) Entwurf der EEG-Novelle vor, es ist also an der Zeit, einen ersten Vergleich zu ziehen. Welche Aspekte wurden aufgegriffen, welche fehlen?
Bei einer Bewertung des Novellierungsentwurfes möchte ich betonen, dass das jetzt vorliegende Papier ein erster Entwurf ist. Der zeigt natürlich, in welche Richtung das Wirtschaftsministerium denkt und welche Themen angepackt werden und welche nicht. Es sind durchaus noch Änderungen durch die derzeit laufende Ressortabstimmung und das folgende parlamentarische Verfahren zu erwarten. Und: Die DGS wird erst eine offizielle Stellungnahme abgeben, wenn auch ein vom Ministerium veröffentlichter Text vorgelegt wird.
Wurden die Punkte aufgegriffen? Wir haben uns in der Analyse auf die Aspekte beschränkt, welche die EEG-Novellierung betreffen...
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Ein Bericht von Matthias Hüttmann
Der virtuelle Abendvortrag von Prof. Dr. Stefan Rahmstorf auf dem diesjährigen PV-Symposium hätte eigentlich einen vollen Seminarraum im Kloster Banz verdient gehabt. Der Titel "Menschheit in der Klimakrise – die wichtigsten Daten und Fakten" versprach viel und hielt alles. Damit sich auch ein breiteres Publikum die eindringlich präsentierten Tatsachen beiwohnen konnte, war der Abendvortrag für jeden frei zugänglich. Aber es geht noch mehr: Es gibt einen Mitschnitt des Abends, der kostenlos heruntergeladen werden kann.
Auch wenn sicherlich weitgehend bekannt ist, welche Ursachen die Erderwärmung hat und wie die Weltgemeinschaft mithilfe des Pariser Klimaabkommens dagegen ankämpfen möchte, so sind die neuesten Daten, die historischen Zusammenhänge als auch die politisch-wirtschaftlichen Verfehlungen und Manipulationen nicht immer präsent. Um darüber aufzuklären und auch ein klein wenig hinter die Kulissen des Wissenschafts-Skeptizismus zu blicken, reiste der bekannte Klimaforscher vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in seinem Vortrag gar zurück bis zu Alexander von Humboldt. Er machte damit klar, dass die Erkenntnisse über die bereits heute wirksame globale Katastrophe alles andere als neu sind.
Rahmstorf selbst ist bereits seit den 1990’ern in der Klimaforschung als auch publizistisch aktiv. Er ist einer der eifrigsten und akribischsten Erklärer. Das tut er auf seinem Klimalounge-Blog, in Funk und Fernsehen und nicht zuletzt eben auch auf seinen Vorträgen. Das ist durchaus bemerkenswert, ist speziell die klimaforschende Wissenschaft bekanntlich schon seit langer Zeit Angriffsziel von Schmutzkampagnen. Aber während er von Klimaleugnern massiv angegangen wird, genießt er in der Fachwelt ein hohes Ansehen. Und, das sollte herausgestellt werden: Ohne die anerkannte Klimawissenschaft wäre es mit dem Erkennen der Katastrophe nicht weit gediehen...
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Ein Tagungsbericht von Heinz Wraneschitz
„Können wir die Energiewende im Quartier überhaupt lösen?“ Auf diese Frage gibt es eigentlich nur die Antwort: Nein! Denn die Quartiere dieser Welt können nicht autark betrachtet, sondern sie alle müssen in übergreifende Energieversorgungssysteme eingebunden werden. Warum die Teilnehmer des Fachforums „Quartier und Sektorkopplung 2020“ des ZEBAU, des „Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt GmbH“ in Hamburg, diese Frage mehrheitlich mit „Ja“ beantwortet haben, bleibt also deren Geheimnis. Kein Geheimnis dagegen machte Bastian Pfarrherr von „SNH Innovation“ aus den Plänen, welche das stadteigene Stromnetz Hamburg (SNH) für viele Gebäude und Quartiere der Hansestadt hat.
„Wie kann man den Strom dort bedarfsgerecht zuführen?“ Die Fragestellung in Pfarrherrs Vortrag könnte ob des Tagungsschwerpunkts „Sektorenkopplung“ deplatziert klingen. Ist sie aber nicht. Denn: „Wegen Erweiterungen und Ertüchtigungen im Elektro-ÖPNV, neuer Stadtteile und Elektromobilität zeigen unsere Prognosen zur Lastentwicklung steil nach oben.“ Fossile Energieträger für Verkehr und Heizung würden durch Strom ersetzt; 40 Prozent mehr Lastanforderungen gegenüber heute müsse SNH bis 2040 befriedigen.
Das alles will der Netzbetreiber mit möglichst wenig neuen Kabeln schaffen. Dafür aber „müssen wir erst einmal den Zustand des Netzes erfassen: Das war bisher nicht nötig“, weil der Strom bislang immer von zentralen Erzeugern zum Verbraucher floss, wie Pfarrherr erläuterte. Und danach soll „das Stromnetz Hamburg in Richtung Smart Grid“ umgebaut werden. Einer von vielen Punkten dabei: ELBE, ausgeschrieben „Electrify Buildings for EVs“, also „netzdienliches Laden von E-Mobilen im digitalen Verteilnetz“. Dass dabei zum Beispiel die E-MobilistInnen die Veränderung von Ladeleistung hinnehmen müssen, „ist bereits juristisch in den Anschlussbedingungen abgesichert“, so der Netze-Ingenieur...
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Ein Tagungsbericht von Heinz Wraneschitz
Sie ist etwa anderthalb Jahre alt, die brisante „Elab-Studie“ der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zur Frage: Wie wirkt sich die erwartete Elektromobilität auf die Beschäftigung in der Automobilindustrie aus? In Nürnberg diskutierten kürzlich Gewerkschafter Chancen und Risiken der „Wirkungen der Elektrifizierung des Antriebsstrangs auf Beschäftigung und Standortumgebung“, wofür Elab ausgeschrieben steht.
Elab: Auch wenn darin auf Initiative des Daimler- Gesamtbetriebsrats hauptsächlich diese Autofirma unter die Lupe genommen wurde, ist Jürgen Dispan überzeugt: „Die Studie ist alles andere als ein Daimler-Projekt, sondern idealtypisch auf die gesamte Antriebsstrangwelt umzulegen.“ Zumal mit BMW und Audi zwei bayerische KFZ-Unternehmen ebenfalls befragt wurden.
Idealtypisch sei die Region Stuttgart auch deshalb, weil im dortigen „Automotive-Cluster“ insgesamt etwa 200.000 Menschen beschäftigt sind „mit starker Konzentration auf den Antriebsstrang“. Doch der Technologiewandel im Auto betrifft viele weitere Bereiche. Deshalb konstatiert Dispan: „Der Schritt vom Verbrennungs- auf Elektroantrieb ist ein krasser Strukturwandel.“ Und das fast unabhängig davon, ob im Jahr 2020 - wie von der Bundeskanzlerin vor Jahren versprochen - eine Million Elektroautos oder weniger über Deutschlands Straßen fahren.
Dispan hat maßgeblich an der Elab-Studie mitgearbeitet. Der Forscher vom IMU-Institut Stuttgart stellt besonders die stark veränderte Qualifikation heraus. „Mechatroniker, Elektroniker werden immer wichtiger. Bisher waren in der Ausbildung üblicherweise 2/3 Mechaniker, 2010 schon 50:50, und der Wandel wird sich fortsetzen.“ Für 2015 erwartet er „2/3 elektrodominierte Berufe“ für die er „mehr Standardisierung“ fordert. Denn während der heutige Elektro- und Elektronikanteil am Auto 40 Prozent beträgt, ist beim E-Auto 75 Prozent Elektrik, und nur noch 25 Prozent mechanischer „Rest“...
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Beim Online-Seminar am Dienstag, den 15. September von 17:30 bis 19:00 Uhr wird das DGS-Projekt PVLOTSE vorgestellt, das eine Beratung für Solarstromanlagen-Betreiber bietet, deren Anlagen demnächst aus der EEG-Vergütung herausfallen.
Dabei wird das Projekt vorgestellt, verschiedene Möglichkeiten zum Weiterbetrieb vorgestellt und in einer Fragerunde aktuelle Aspekte, z.B. zu den Inhalten des aktuellen Novellenentwurfs, behandelt.
Ablauf
17:30-18:15 Uhr: Das Projekt PVLOTSE - Weiterbetrieb von Ü20-Anlagen
18:15-18:45 Uhr: offene Diskussion, Austausch
19:00 Uhr: Ende der Veranstaltung
Der Link zur Teilnahme lautet: https://global.gotomeeting.com/join/759242805
Für die Teilnahme ist ein PC mit Mikrofon und Lautsprecher oder Headset erforderlich, alternativ kann auch per Smartphone teilgenommen werden. Am Computer erfolgt die Teilnahme direkt durch Eingabe des Links in Ihren Internet-Browser, auch ohne die GotoMeeting-Software auf dem eigenen Rechner zu installieren. Ein Passwort ist nicht erforderlich. Sie können auch die Software installieren und nutzen dann den Zugangscode: 759-242-805.
Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme der DGS-News-Leser und anderer Interessierter. Gerne können Sie diese Terminankündigung weitergeben.
Mit Fridays for Future auf die Straßen!
Nicht nur die Corona-Krise stellt uns vor nie dagewesene Herausforderungen, sondern erst recht die Klimakrise: Wälder sterben an Trockenheit, eine Hitzewelle legt ganz Europa lahm und im Globalen Süden verlieren Millionen Menschen durch Dürren, Stürme und Überflutungen ihre Lebensgrundlagen. Selbst die Arktis erreicht Hitzerekorde von bis zu 38 Grad. Hier gilt wie bei Corona: Die Bundesregierung muss auf die Wissenschaft hören und endlich entschlossen handeln.
Diesen Herbst hat sie die beste Gelegenheit dazu: Beim EU-Gipfel im Oktober wird über die europäischen Klimaziele als Beitrag zum Pariser Klimaabkommen entschieden. Deutschland hat den Vorsitz und steht deshalb in der Verantwortung, dass die EU-Staaten beschließen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent zu reduzieren. Dabei erkennen wir an, dass alle ernsthaften Schritte bis dahin bereits ein herausforderndes Ziel darstellen. Doch nur so können wir unseren Teil dazu beitragen, dass die Erderhitzung nicht die kritische 1,5-Grad-Schwelle überschreitet. Jenseits der 1,5-Grad-Grenze wird die Klimakrise brandgefährlich und beginnt sich selbst zu verstärken. Schon jetzt verstärkt die Klimakrise Ungerechtigkeiten und trifft diejenigen besonders hart, die am wenigsten zur Erderhitzung beitragen, insbesondere im Globalen Süden.
Die Bundesregierung muss ihre Hausaufgaben machen, denn genau diese 1,5-Grad-Grenze ist mit dem derzeitigen Stillstand beim Erneuerbaren-Ausbau und einem Kohleausstieg in Deutschland erst 2038 nicht einzuhalten. Mit tausendfachem Protest machen wir deutlich: Das Kohle-Gesetz der Großen Koalition befriedet den Konflikt um die Kohle nicht. Wer unsere Stimme für die Bundestagswahl im nächsten Jahr will, muss spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen. Wir lassen nicht zu, dass Menschen heute noch für Kohle ihr Zuhause verlieren - in den Dörfern im Rheinland, in der Lausitz und weltweit. Für die Energiewende brauchen wir jetzt den massiven Ausbau der Erneuerbaren: auf mindestens 75 Prozent bis 2030.
Mit den Corona-Konjunkturhilfen nimmt die Bundesregierung viel Geld in die Hand. Statt Staatshilfen für klimaschädliche Industrien braucht es angesichts der Klimakrise jetzt eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft: Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit müssen die Eckpfeiler aller Investitionen sein. Die klimapolitischen Herausforderungen eröffnen die Chance, Soziales neu zu denken und so mehr Lebensqualität für alle zu schaffen. Wir wollen einen solidarischen Sozialstaat, in dem Strom, Wohnen, Lebensmittel und Mobilität klimafreundlich und für alle bezahlbar sind.
Für starke EU-Klimaziele, einen Kohleausstieg 2030 und eine sozial-ökologische Transformation gehen wir als Klimaaktivist*innen, Umwelt-, Entwicklungs- und Sozialverbände am Freitag, den 25. September bundesweit auf die Straßen. Wir protestieren Corona-konform mit Alltagsmaske und Abstand. Gemeinsam stellen wir uns hinter Fridays for Future und ihren weltweiten Aktionstag. Der Protest und die Forderungen der Schüler*innen sind notwendig, um die Erderhitzung zu stoppen. Sei dabei für eine Zukunft ohne Klimakrise!
Ein Kommentar von Christfried Lenz
Die Klimaerwärmung schreitet schneller voran als bisher prognostiziert. Laut "World Meteorological Organization" (WMO) wird bereits bis 2024 mit 20%iger Wahrscheinlichkeit in mindestens einem Jahr die in Paris gesetzte Obergrenze von 1,5 Grad Temperaturerhöhung gegenüber der vorindustriellen Zeit erreicht.
Wenn unsere Bemühungen zur Begrenzung der Klimaerwärmung mit auch nur einer Spur Realismus ausgestattet sein sollen, dann muss bis spätestens 2030 die Energie in allen Sektoren auf 100% Erneuerbar umgestellt werden. MetropolSolar, Bündnis Bürgerenergie (BBEn), Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV), Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), Energy Watch Group (EWG), Europäische Energiewende Community und weitere Organisationen am "Runden Tisch" der Erneuerbaren Energien sind gemeinsam zu dieser Einsicht gelangt und arbeiten an ihrer Verbreitung.
Ganz anders die Bundesregierung. Laut Referentenentwurf zur EEG-Novelle sollen bis 2030 65% des Stroms regenerativ erzeugt werden - 65% des Stroms, also nicht der Gesamtenergie, innerhalb der der Stromanteil derzeit etwa 21% ausmacht. Der Unterschied zu dem, was mindestens nötig wäre, ist gewaltig! Was soll man dazu sagen? Der Hintergrund ist klar: Für Wirtschaftsminister Altmaier steht das Jahr 2030 nicht für 100% Erneuerbare, sondern für die Erdgas-Zukunft. Nach dem "Dialogprozess Gas 2030" im Herbst 2019 verkündete er in denkbarer Offenheit: "Als erste Bilanz des Dialogs ist festzuhalten, dass gasförmigen Energieträgern in der Energieversorgung der Zukunft weiterhin eine zentrale Rolle zukommen wird."...
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... nehmen nach Ansicht der Journalistin Sara Schurmann nicht nur die Klimaleugner, sondern auch Vertreter ihrer eigenen Zunft die Klimakrise nicht ernst genug. Mit einem offenen Brief will sie ihren Kollegen die Augen öffnen und fordert dazu auf, die eigene Arbeit darauf auszurichten. Wir von den DGS-News nehmen das schon lange ernst, geben die Aufforderung aber gerne an Kollegen weiter. Frau Schurmann fragt: „Wann wollen wir anfangen, ausführlicher und prominenter über die Auswirkungen der Klimakrise zu berichten?“
... geht wegen der EEG-Novelle der Nordbayerische Energieversorger N-ERGIE AG heftig mit dem Bundeswirtschaftsministerium ins Gericht. Doch wer meint, dem Konzern geht der Entwurf zu weit, irrt gewaltig. Im Gegenteil! Vorstandsvorsitzender Josef Hasler kritisiert: „Es verstärkt sich der Eindruck, dass mit dem Entwurf eine Nebelkerze gezündet wurde und das bisherige Energieversorgungssystem manifestiert werden soll. Das schafft vor Ort aber regelmäßig keine Akzeptanz. Die Energiewende und die Klimaschutzziele werden ohne aktive Einbindung der Bürger und weiteren Akteuren vor Ort nur schwer erreichbar sein.“
... heißt es bald auch im Eigentumswohnungskeller: E-Mobil-Anschluss, ja bitte! Denn eine Änderung des Wohneigentumsgesetzes soll dies erleichtern. Und so dürfen wohl bald auch Menschen in Eigentumswohnanlagen an ihren Tiefgaragen-Stellplätzen Ladeeinrichtungen für Elektroautos montieren. Doch auch wenn der örtliche Stromversorger die Ladeleistung bereitstellen kann: ganz ohne Bürokratie geht das nicht ab. „Anspruchsberechtigte Eigentümer setzen den Wunsch über den Verwalter auf die Tagesordnung der nächsten Eigentümerversammlung. Hier wird darüber abgestimmt“, heißt es von der SPD-Bundestagsfraktion. Die Eigentümergemeinschaft entscheide dann, ob jeder Eigentümer selbst bauen darf, oder ob die Installation als „Maßnahme durch die WEG umgesetzt“ werde. „Wird die Mehrheit nicht erreicht, kann der Eigentümer seinen Anspruch über eine Beschlussersetzungsklage durchsetzen“, heißt es weiter. Immerhin. Denn bisher forderte das WEG-Gesetz einstimmige Entscheidungen für solche Vorhaben. Bezahlen muss die Installation natürlich jede/r Ladewillige selbst.
... die anthropogene Erderhitzung ist außergewöhnlich. Darauf weisen nun auch aktuelle Ergebnisse einer Analyse der Breite der Wachstumsringe von Bäumen hin.
Das Redaktionsteam der DGS-News
CSU-Generalsekretär Söder fordert sofortiges Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren: Das ist mal ein Ding. Gerade noch fordert der bayerische Ministerpräsident die Förderung von „sauberen Verbrennern“, schon rudert er zurück und will per Gesetz die Deutschen dazu zwingen, nur noch klimafreundliche Pkw zu fahren in dem er vorschlägt ab dem Jahr 2020 nur noch Autos zugelassen werden dürfen, die über einen umweltfreundlichen Antrieb verfügen. Aber Hoppla, da ist jetzt doch was durcheinander geraten. Es war 2007 als er meinte, dass bis 2020 herkömmliche Verbrennungsmotoren durch Wasserstoff- und Hybridtechnik abgelöst werden müssen und mit "grünen Motoren“ neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollten. Davon will man in der bayerischen Staatskanzlei wohl heute nichts mehr wissen, aber das Gedächtnis des Internets ist bisweilen hartnäckig: www.spiegel.de/spiegel/vorab/a-469671.html
Ein Schatten der Digitalisierung: Dass die Schufa und andere Wirtschaftsauskunfteien Daten nach dem Motto sammeln „je mehr desto besser“, ist allgemein bekannt. Zukünftig könnte das dazu führen, dass der Versorgerwechsel bei Strom und Gas erschwert wird. Wie der NDR gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung herausfand, bereiten die genannten Organisationen Datenbanken vor, in denen gezielt die Verbraucherdaten von „normalen“ Energiekunden gespeichert werden sollen – auch von Kunden, die keine Säumnisse bei den Zahlungen vorweisen. Das könnte die Kunden zu „Freiwild“ machen und gegen den Datenschutz verstoßen, so Experten: www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Umstrittene-Plaene-Mit-Datenbanken-gegen-Wechselkunden,energieversorger106.html
Plug-In ist meist Plug-Off: Dass die meist Suff-ähnlichen Kisten der Umwelt wenig nützen, vermuten wir zwar schon länger. Doch nun tragen selbst Händler diese Meinung öffentlich vor. >>Zweifel, dass viele PHEV-Fahrer ihr Auto derart nutzen, hatte zuletzt allerdings auch ein VW- und Audi-Händler gegenüber »kfz-betrieb« geäußert. Ihrer Meinung nach würden Plug-in-Hybride zum größten Teil nur wegen des steuerlichen Vorteils und der E-Auto-Prämie gefahren. „Vielen Fahrern ist dabei Nutzung des Elektromotors völlig egal“, meint der Händler.<< Da wird er wohl nicht mehr lange ID-een verkaufen dürfen, steht zu erwarten: www.kfz-betrieb.vogel.de/plug-in-hybride-sind-auch-in-der-kfz-branche-umstritten-a-961684
E-inkauf beim Discounter: Schon vor zwei Jahren konnte Aldi Süd vermelden, dass 1.300 PV-Anlagen auf den Filialen installiert waren und der Ausbau von E-Tankstellen weitergeht (DGS-Link dazu). Heute sind über 90 Ladestationen an den Geschäften vorhanden, 200 sollen es bis Jahresende werden. Ab 2021 werden dann rund 300 neue Stationen pro Jahr installiert, 1.500 Stück sollen insgesamt dazukommen. Dann kann an der Mehrzahl der Geschäfte e-ingekauft werden: www.electrive.net/2020/09/04/aldi-sued-plant-1-500-weitere-ladestationen
Moover bleibt stehen: E-Scooter waren in der Corona-Zeit kaum gefragt, bei den Verleihern geht es nun wieder langsam aufwärts. Auch für die Hersteller der Fahrzeuge war das eine schwierige Zeit, der Hersteller Metz Mecatech aus Zirndorf bei Nürnberg hat nun Insolvenz beantragt, damit wird beim Edel-E-Roller „Moover“ vermutlich der Stecker gezogen: t3n.de/news/keiner-kauft-moover-metz-1319768
Leichte Stromschläge von Hochspannungsleitung: Im bayerischen Niederaichbach wird Spaziergängern derzeit geraten, die Unterquerung von Hochspannungsleitungen zu meiden. Der Hintergrund sind Beschwerden über kleine Stromschläge, vor allem bei feuchtem Wetter. Der Netzbetreiber Tennet muss die Seilbelegung der Stromtrasse neu anordnen, um auch zulässige Werte wieder einzuhalten. Bis dahin: Spazieren nur, wo keine Freileitung über einem schwebt: www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/spazierg%C3%A4nger-bekommen-stromschl%C3%A4ge-von-hochspannungsleitung/ar-BB18JqXd?ocid=msedgntp
E-Tanken mit Whiskey-Resten: Abfälle aus der Whiskey-Destillation sollen künftig zum Laden von E-Autos dienen: Die Firma Abbey Ecosse Ltd. hat vom zuständigen Highland Council die Genehmigung erhalten, im Forss Business and Technology Park ein Bioenergie-Kraftwerk zu errichten. Das dort verwendete Gärmaterial liefert die Inverhouse Distillery in Pulteney. Das entstehende Biogas wird verstromt, und soll u.a. für eine E-Fahrzeug-Ladestation verwendet werden: www.bbc.co.uk/news/uk-scotland-highlands-islands-53249366
Bangkok macht‘s elektrisch: Die am Chao-Praya-Fluss gelegene Hauptstadt Thailands wird wegen ihrer 2.600 km langen Kanäle ("khlongs") auch „Venedig des Ostens“ genannt. Doch der dichte Wasserverkehr aus Fähren, Frachtschiffen, schwimmenden Märkten und privaten Personen-Booten hat zu erheblichen Verschmutzungen geführt: Benzin und Öl im Wasser, Abgase in der Luft – im Januar 2019 mussten deshalb sogar die Schulen geschlossen werden. Jetzt setzt die Regierung auf eine E-Boot-Offensive, die Bangkok zur Welthauptstadt der elektrischen Fähren machen soll: bis 2021 sollen ca. 30 Fähren in Dienst gestellt werden, bis 2025 sollen ca. 170 weitere folgen. Mit dabei ist das thailändische Privatunternehmen „Energy Absolute“, das bereits 5.000 kleine E-Taxis produziert hat, und die Fähren mit 800 kWh Li-Ionen-Akkus aus der eigenen Batteriefabrik ausrüsten soll: plugboats.com/bangkok-becoming-electric-ferry-capital-of-the-world
Kleinwindkraft gibt es nicht umsonst: ... aber immerhin das neue "Kleinwind-Journal" des E&M-Verlags. Mit vielen aktuellen Informationen, aber auch viel Input durch den auch vom Team der DGS-News hochgeschätzten Kleinwind-Fachmann Patrick Jüttemann. Die 28 Seiten, die sich lohnen, ohne etwas zu kosten, gibt es hier: http://emvg.energie-und-management.de/filestore/newsimgorg/Illustrationen_Stimmungsbilder/Studien_als_PDF/2020_01_EM_Magazin_Kleinwind_E-paper_Neu.orig.pdf
Kaufprämien und Steuerförderung für Hybrid-Autos in der Kritik: Messungen des Vereins zeigten, dass mehrere Hybrid-SUV deutlich höhere Emissionen an Kohlendioxid haben als angegeben. Der Verband der Automobilindustrie reagierte auf die Kritik und bestätigte, dass sich höhere Verbrauchswerte ergeben "wenn allerdings ein Plug-in-Hybrid mit leerer Batterie und im extremen Sport-Modus gefahren wird.": www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/ueberhoehte-abgaswerte-hybride-im-visier-der-umwelthilfe-100.html
Effektives Plastikrecycling im Blick: Das Recycling von Kunststoffen hat Grenzen. Fakt ist, dass durch Plastikrecycling Ressourcen eingespart werden. Ein informatives Video von 3sat erklärt, warum Preise und Produktdesign die Wiederverwertung erschweren können. Kann eine höhere Recyclingquote die Situation verbessern? www.3sat.de/wissen/nano/200902-warum-wir-ein-recycling-problem-haben-100.html
Ü20 - Keine Ahnung, ob sich das jemals rechnet: Normalerweise stellen wir keine Beiträge in den Medienspiegel, die sich hinter einer Bezahlschranke befinden. Hier machen wir mal eine kleine Ausnahme, da wir als DGS und in Person von Matthias Hüttmann sehr offensiv zitiert werden. Der Artikel beginnt mit „Matthias Hüttmann ist „Ü50“, also älter als 50 Jahre, seine Photovoltaikanlage erst „Ü20“. Dennoch zählt sie gesetzlich schon zum alten Eisen: Nach 20 Jahren fällt Hüttmanns kleines Dachkraftwerk zum 1. Januar kommenden Jahres aus der Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) heraus. Die Begrenzung war sinnvoll und politisch gewollt, denn die Pioniere bekamen 20 Jahre lang eine hohe Vergütung garantiert, die irgendwann enden musste: 99 Pfennig je Kilowattstunde oder 51 Eurocent…“ www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/warum-alte-solaranlagen-ohne-eeg-foerderung-weiterlaufen-16933348.html
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen. DGS News-Redaktion Matthias Hüttmann (Chefred.), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz Kontakt Presserechtliche Verantwortung: Dipl.-Met. Bernhard Weyres-Borchert (DGS Präsident) Für alle Links gilt: Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir keinerlei Einfluss auf den Linktext, die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von den Linkformulierungen, sowie von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf unserer Homepage und machen uns ihre Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf unserer Website angebrachten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns angemeldeten Banner oder Links führen. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung. Datenschutz
Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken
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Pressesprecher: Matthias Hüttmann
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