Ein Bericht von Tatiana Abarzúa
Eineinhalb Jahre nach dem Abschlussbericht der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" leitet der Bundestag den Kohleausstieg ein. Das Kohleausstiegsgesetz soll die Kohleverstromung „spätestens bis zum 31. Dezember 2038“ beenden. Es sieht Entschädigungszahlungen von 4,35 Mrd. Euro für Braunkohlekonzerne vor.
„Sie hätten die Chance gehabt, heute hier etwas wirklich Historisches zu schaffen. Etwas, das Hunderttausende Menschen auf der Straße erstritten haben“, sagt MdB Annalena Baerbock am 03. Juli vor der Abstimmung im Bundestag. Die Bundesvorsitzende der Grünen kritisiert, dass abweichend vom Beschluss der Kohlekommission das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 in Betrieb genommen wurde. „Sie haben diesen Kompromiss, der zwischen den Gewerkschaften, den Umweltverbänden, den Industrievertretern und den Wissenschaftlern gefunden wurde, einseitig aufgehoben“, so Baerbock. Stattdessen sei die Gesetzesvorlage „ein 18 Jahre langes finanzielles Kohleabsicherungsgesetz“. Die Fraktion B’90/Grüne fordert, dass die Braunkohlekraftwerke früher und kontinuierlich stillgelegt werden sollen und hat das Kohleausstiegsgesetz deshalb abgelehnt. Wie ist der beschlossene Kohleausstieg konkret geplant?
Am letzten Sitzungstag vor der sitzungsfreien Sommerzeit hat der Bundestag mehrheitlich für das „Kohleausstiegsgesetz“ und das „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ gestimmt. Beide Gesetzentwürfe wurden in der Fassung des Ausschusses für Wirtschaft und Energie angenommen (Drucksache 19/20714 (neu), 02.07.20) und vom Bundesrat bestätigt. Das Strukturstärkungsgesetz sieht Finanzhilfen von bis zu 14 Mrd. Euro für die betroffenen Bundesländer vor, sowie bis zu 26 Mrd. Euro für zusätzliche Maßnahmen des Bundes. Die gesetzlichen Regelungen zum Kohleausstieg müssen noch beihilferechtlich genehmigt werden...
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Das Umweltministerium in Baden-Württemberg hat Ende Mai die Anhörung zur Änderung des Landes-Klimaschutzgesetzes gestartet, wir haben zu dem Gesetzentwurf in den DGS-News am 26.06. berichtet. In dieser Woche hat auch die DGS eine Stellungnahme dazu abgegeben, die Sie hier nachlesen können.
Die DGS begrüßt insgesamt die Fortschreibung des Klimaschutzgesetzes und beurteilt innovative Bausteine wie die Solarpflicht für gewerbliche Neubauten und die verpflichtende Wärmeplanung für große Kommunen positiv. Kritikwürdig ist der Mangel an Ambition bei der Treibhausgasreduktion bis zum Jahr 2030 und einigen weiteren Details, auf die die DGS in der Stellungnahme hingewiesen hat.
Eine Analyse von Matthias Hüttmann
Stabilität auf tönernen Füßen: Vieles in unserem Leben und in unserer Gesellschaft ist weder beständig noch vorhersehbar. Obwohl wenn wir das oft gerne so hätten. Der Wunsch nach Stabilität ist allgegenwärtig. Auch wenn es gleichwohl Lebensbereiche gibt, bei denen Veränderungen erwünscht sind, geben gewohnte Abläufe Sicherheit und die gilt es zu wahren. Besonders sensibel reagieren wir auf alles, was unseren materiellen Wohlstand betrifft. Die Angst vor einem, wie auch immer gearteten Abstieg, ist nicht zuletzt auch wegen Auswirkungen auf den sozialen Status eminent. Selbst Mitmenschen, die unter schwierigen sozioökonomischen Bedingungen leben, sprechen sich gegen große Umwälzungen aus, auch wenn sie dazu sicherlich nur selten gehört werden. Folglich trauen sich PolitikerInnen kaum, große Veränderungen anzustoßen: Sie müssen befürchten, dass dies im Allgemeinen nicht belohnt wird, auch wenn das Ergebnis solchen Tuns letztendlich für die Mehrheit von Vorteil wäre.
Was genau unter Stabilität oder auch dem Status Quo zu verstehen ist und wie diese erhalten werden kann muss, an dieser Stelle gar nicht dargestellt werden. Jedoch sollte man eines bedenken: Stabilität kann nicht kurzfristig gesichert werden, sondern es bedarf stets einer langfristigen Projektion in die Zukunft. Nur so können Revolutionen vermieden werden. Hier liegt auch schon einer der Knackpunkte: Politik, die nicht viel ändert, suggeriert große Stabilität, obwohl sie diese gerade so nicht erreicht. So absurd das möglicherweise klingt: Ein „Weiter-so“ und das Vermeiden von Veränderungen führt mit großer Wahrscheinlichkeit zu größeren Verwerfungen und am Ende konkret zur Instabilität. Und leider finden genau diese Verwerfungen dann auch noch abrupt statt, lassen also wenig Spielraum zum Reagieren.
Auch die Klimaforschung spricht davon, dass die Wahrscheinlichkeit von besonders starken oder sogar abrupten Klimaänderungen zunimmt, wenn wir nicht rasch entsprechende Maßnahmen einleiten. Der immer knapper werdenden Zeit geschuldet können diese auch immer weniger sanft erfolgen. Dramatisch dabei ist: Wird nichts - oder wie aktuell nur sehr wenig - getan, werden kritische Schwellen im Klimasystem überschritten, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können (siehe auch DGS-News vom 09.08.19: Point of no Return). Im Fachjargon nennt man diese Prozesse auch Kipppunkte, da bereits geringe Änderungen im Klimasystem bewirken können, dass sie erreicht werden. Die Folgen wären qualitative Änderungen unseres Klimas...
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Ein Bericht von Jörg Sutter
Eine neue PV-Freilandanlage mit einer Gesamtleistung von 4,1 MWp wird in diesen Wochen im südlichen Baden-Württemberg in Betrieb genommen. Das wäre nicht weiter berichtenswert, wäre die Anlage nicht nach einem grundlegend anderen Konzept als üblicherweise bei Agro-PV errichtet. Das Vorhaben verspricht Vorteile für den zukünftigen Ausbau der PV und die Integration in das Stromsystem.
Der Projektierer ist sichtlich stolz: Nachdem mit dem Bau im September 2019 begonnen wurde, ist die Anlage zum Zeitpunkt der Besichtigung Anfang Juni schon fast fertiggestellt. Nur an der Verkabelung zum Anschluss an das Verteilnetz wird noch gearbeitet. Heiko Hildebrandt, Geschäftsführer von Next2sun führt bei einer Besichtigung durch die Modulreihen der Anlage. Schon seit dem Jahr 2011 stehen Freilandanlagen für ihn auf der Agenda, 2015 wurde der erste Prototyp mit senkrechten Modulen und 28 kWp Spitzenleistung im Saarland errichtet. Im September 2017 wurde für das Konzept vom PV-Magazine mit einem Award in der Kategorie „top innovation“ ausgezeichnet und danach noch weiterentwickelt. Inzwischen ist die Mannschaft von Next2sun auf 14 Mitarbeiter angewachsen und die ersten Anlagen auch im Ausland sind errichtet. Das größte derartige Projekt geht jetzt in Aasen bei Donaueschingen (Baden-Württemberg) in Betrieb...
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Ein Portrait von Heinz Wraneschitz
Ihre Berufung hat sich schon in den ersten Monaten als Nachhaltigkeitsschub für die Wirtschaftsweisen erwiesen: Die Nürnberger Uni-Professorin Veronika Grimm ist seit diesem Frühjahr Mitglied im „Sachverständigenrat der Bundesregierung zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung“.
Grimms Ernennung war kurz vor Beginn der durch das Corona-Virus ausgelösten Weltwirtschaftskrise bekannt geworden. In ihren Medienauftritten oder in Zeitungen tritt sie seither für ein Umgestalten der Energiewirtschaft ein. Mit deutlichen Schwerpunkten auf Dezentralität. Und ihre eindeutigen Statements gegen die pauschale Auto-Kaufprämie hat offenbar selbst die regierende GroKo überzeugt. In unserem Porträt lässt die 48-jährige Hochschullehrerin Blicke auf Professionelles wie Privates zu.
Bildungsgerechtigkeit, Energiegerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit: Das sind nur drei von vielen Schlagworten, für die Veronika Grimm steht. Der in der Noris beheimatete Erlanger Uni-Bereich Wirtschaft und Soziales, kurz „WiSo war schon meine Lieblingsdestination“. Doch Sie gibt zu, „dass solche Stellen nicht aus dem Boden sprießen“. An Wochentagsabenden in normalen, nicht coronalen Zeiten legt sie ihre Arbeit als Professorin ein paar Stunden beiseite. Denn da trainiert sie auf einem Sportplatz in Nürnbergs Norden „meine Jugendfußballmannschaft. Das ist absolut Qualitätszeit“, die sich Grimm einräumt. Doch auch Fußball ist für sie eine Art Volkswirtschaft im Kleinen: „Die Mischung macht`s, die Kooperation: Schwache muss man mitnehmen, Stars mit Allüren alleine funktionieren nicht. Mannschaftssport braucht beides: Wettbewerb, und trotzdem muss man sich gut verstehen.“ Und so scheint sie eine Frau mit 1.000 Händen: Mit denen ist sie auch noch für Ehemann und drei Kinder da...
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Eine Kritik von Götz Warnke
Die deutschen Parteien wirken, so will es das Grundgesetz laut Artikel 21, bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Diese umfängliche und durch höchstrichterliche Urteile ausgestaltete Mitwirkung ist aber nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung. Dieser Verantwortung werden die verschiedenen Parteien je nach Thema in unterschiedlichster Maß (nicht) gerecht. Insbesondere im Zusammenhang mit der Klimakrise und den deutschen Verpflichtungen gemäß des Pariser Klimaabkommens vorn 2015 ist von den Klimabewegungen „Fridays for Future“, „Extinction Rebellion“ etc. immer wieder der Vorwurf erhoben wurden, keine der deutschen Parteien würde mit ihren Konzepten dem Ernst der Klimakrise gerecht. Dieses ist ein verheerendes Zeugnis angesichts einer Krise, die völlig aus dem Ruder laufen und bis Mitte diesen Jahrhunderts dem größten Teil der Menschheit das Leben kosten könnte. Da sich unser Schicksal mehr am Agieren der Parteien und den daraus resultierenden Folgen entscheidet als an schönen Sonntagsreden und wohlklingenden Parteiprogrammen, sollen im Folgenden die sechs Parteien im Deutschen Bundestag unter die Lupe genommen werden.
Fazit: Über die Spießbürger und Klima-Okkultisten der AfD muss man keinen weiteren Satz verschwenden. Für die Grünen hingegen gilt das alte Fußball-Motto: „Knapp daneben ist auch vorbei!“ Die Partei hat zwar hervorragende Energie- und Klimapolitiker, aber in der Breite leistet sie sich hier zu viele dilettantische Fehlgriffe. Ein Grund dürfte das bei vielen Mitgliedern unterentwickelte Verständnis für die unterschiedliche Wichtigkeit der Themen sein: Ohne Klimaschutz werden tausende Tierarten und wir Menschen nicht überleben, ohne Wolfsschutz schon.
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Ein Gastbeitrag von Christfried Lenz
Indem sich an den kritikwürdigen Details Zorn entzündet, gerät aus dem Blick, um was für eine Art Manöver es sich bei dem Kohleausstieg insgesamt überhaupt handelt. Dass entgegen dem Willen der Kohlekommission ein Hinweis auf den Ausbau der Erneuerbaren im Ausstiegsgesetz fehlt, wurde u.a. vom BEE dankenswerterweise kritisiert. Niemand scheint sich aber zu fragen, wodurch die Kohle abgelöst wird, wenn es nach dem Willen der Bundesregierung offensichtlich nicht die Erneuerbaren sein sollen, deren Ausbau dann nämlich exponentiell sein müsste.
Nun, den exponentiellen Ausbau haben wir, nicht bei den Erneuerbaren, aber beim Erdgas:
Mit einem billigen Taschenspielertrick wird das Erdgas als "Brückentechnologie" verkauft: Dass die Erdgasflamme weniger CO2 emittiert als die Kohle, wird ausposaunt. Dass durch die Methanemissionen in der Vorkette Erdgas unterm Strich klimaschädlicher ist als Kohle, wird verschwiegen. Der Teufel wird also mal wieder durch Beelzebub ausgetrieben. Ist es da eigentlich von Belang, ob Beelzebub ein paar Jahre früher oder später kommt?
Doch Teile der Klimaschutzbewegung merken gar nicht, dass es sich bei dem Ausstieg aus der Kohle nur um den „Switch“ auf einen anderen mindestens ebenso klimaschädlichen fossilen Brennstoff handelt. Die Initiative „German Zero“ applaudiert den Plänen Altmaiers sogar, indem sie selber einen Zubau von Erdgaskraftwerken im Umfang von 30 GW fordert. Die repräsentative Demokratie legt die Haltung nahe: "Wir haben euch gewählt, jetzt macht mal" – was dann häufig Unzufriedenheit und Kritik nach sich zieht. Die Energiewende braucht stattdessen das "autonome Selbermachen". Hierzu schrieb Hermann Scheer in "Energieautonomie und Energieautarkie":
"Die autonome Aneignung Erneuerbarer Energien durch eine Vielzahl von Akteuren ist die einzige erfolgversprechende Methode, den Energiewechsel rechtzeitig und unumkehrbar gegen die Funktionslogik des überkommenen Energiesystems durchzusetzen. Dieser Weg zum Durchbruch erneuerbarer Energien führt zu einer durchgängig neuen Struktur der Energienutzung, die nur neben der gegenwärtigen entstehen kann – und diese Zug um Zug ersetzt und schließlich überflüssig macht" (Zitiert nach „SolarStrategie“ von MetropolSolar). Diese Akteure sitzen nicht in Parlamenten und auch nicht in den Führungsetagen von Verbänden. Es sind mittelständische innovative Firmen und Menschen, die „Lust auf Zukunft“ haben. Und Zukunft ist das Unvorhersehbare, das absolut Neue. Das werden diese Menschen erkunden und dazu auch niemanden um Erlaubnis fragen. - Wer könnte ihnen diese auch erteilen oder vorenthalten?
Rundumschlag zu Kohleausstiegsverlängerungsgesetz: Einen ziemlich guten, breiten Überblick, wie unterschiedlich die Meinungen dazu aussehen können, ermöglicht das berufliche Sozialnetzwerk LinkedIn. Die Statements, die unterschiedlicher nicht sein könnten, reichen vom Ökostrom-Professor Volker Quaschning – „Warum erhalten Energiekonzerne auch noch Steuermilliarden?“ - bis zum Marktkapitalisten Guido Schickendanz – „RWE bleibt ein Top Pick und Basisinvestment mit steigendem Gewinnprofil, schon ansprechender Dividende und visiblen Zukunftsaussichten.“. Sie sind aber mehrheitlich zukunftsorientiert: www.linkedin.com/comm/feed/news/4164385
In Deutschland wird das (Grund)Wasser knapp: Auch wenn es regional teilweise stark geregnet hat und so manch einer über das schlechte Wetter schimpft fordert der Hydrologe Dietrich Borchardt in der Tageszeitung (taz) dass das knapper werdende Wasser künftig zwischen der Trinkwasserversorgung, der Landwirtschaft, dem Naturschutz und der industriellen Nutzung wie der Schifffahrt, Wasserkraft oder Kühlung nach neuen Prioritäten verteilet werden muss. Aufgrund der dramatisch niedrigen Grundwasserstände wird auch das Baumsterben noch zunehmen. Sollte der menschengemachte Klimawandel weiter an Fahrt gewinnen wird es zu einer anderen Form von Landwirtschaft kommen müssen, auch Nutzungskonflikte werden sich auftun. Aber selbst bei 1,5 Grad wird die Wassernutzung eine massiv andere sein: taz.de/Hydrologe-ueber-Duerreperiode-2020/!5693923
Strom aus der Blockchain: Beim Lehrstuhl für Energiewirtschaft der TU München wird eine Perspektive des zukünftigen Stromhandels erforscht: Der regionale Handel von Regenerativstrom per Blockchain, einem über viele Computer verteilten Protokollsystem, mit dem sowohl Verträge als auch Käufe und Verkäufe dokumentiert werden. Mit diesem EDV-Handel soll auch eine Stromkennzeichnung, hier die Eigenschaft als regionaler grüner Strom, bis zum Endkunden nachverfolgbar sein. Projektpartner Thüga hat nun mitgeteilt, dass jetzt der Feldtest beginnt und dafür Haushalte mit Stromerzeugern gesucht werden. Sie erhalten Messtechnik eingebaut, um den Stromhandel ein Jahr realistisch zu simulieren. Zum Projekt: www.ei.tum.de/ewk/forschung/projekte/reghee , Aktuelle Infos zum Stand des Feldtests: www.thuega.de/digitalisierung-und-vernetzung/reghee-nimmt-fahrt-auf
17 Stunden vollständig erneuerbar: Am vergangenen Wochenende wurde sowohl am Samstag als auch am Sonntag tagsüber der komplette deutsche Strombedarf aus Erneuerbaren Energien gedeckt – ein neuer Rekord. Durch die Wetterlage gab es viel Wind und viel Sonne, daher konnte der Beweis erbracht werden, dass unser Stromsystem auch damit klarkommt. In der gesamten Woche lag der Anteil bei 62 %: www.pv-magazine.de/2020/07/07/100-prozent-erneuerbare-an-17-stunden-am-vergangenen-wochenende
Natur- und Klimaschutz vereint: Der Solarpark Mooshof beim Bodensee ist ein echter Vorzeige-Solarpark. Er liefert klimafreundlichen Strom und bietet durch seine naturnahe Gestaltung gleichzeitig vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Wo früher ein Maisacker war, fliegen nun Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel zwischen den Solarmodulen. BUND und NABU haben dazu ein kleines Video veröffentlicht: www.youtube.com/watch?v=fiBZnaYRx6I&feature=youtu.be
Nachweis für saubere Gase: Der BDEW fordert einen europäischen Rechtsrahmen, um erneuerbare und dekarbonisierte Gase handeln zu können. Ein Positionspapier fordert die Standardisierung von Herkunftsnachweisen. Ein Kunde kann dann transparent sehen, ob eine Gaslieferung „sauber“ ist oder nicht: www.zfk.de/energie/gas/artikel/8a018f95e6cbd629ed37791e13ba81ab/bdew-fordert-ein-handelssystem-fuer-erneuerbare-und-dekarbonisierte-gase-2020-07-03
Holzkohle als Lungenkiller: Dass Holzkohle-Grills als Klimakiller wirken, ist bekannt. Doch was wird über das CO2 hinaus noch so in die Umwelt und die Lungen der Umstehenden emittiert? Für das Umweltbundesamt hat sich Dr.-Ing. Mohammad Aleysa vom Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) dieses Themas bei Gastronomiebetrieben angenommen. Und siehe da: auf einer Grillrostfläche von gerade mal einem halben Quadratmeter entwichen 400 bis 500 kg Feinstaub sowie 1,5 t Kohlenwasserstoffe – rund das 300-fache eines normalen Holzkamins. Jetzt entwickeln die Forscher vom Fraunhofer IBP ein Verfahren, um diese Abgase zu reduzieren. Die Klimagase allerdings dürften bleiben. Warum also nicht gleich auf Elektro- und Solargrills umsteigen? www.laborpraxis.vogel.de/grillen-im-labor-fuer-bessere-luft-a-945854. Siehe auch unser Artikel "Warum das mit Holzkohlegrillen ein Klimaverbrechen ist" vom 05.Juni
PV-Garage für E-Boote: Sie sind umweltfreundlich und in den letzten Jahren deutlich beliebter geworden. Doch an vielen Ufern und kleinen Häfen fehlt die Infrastruktur, die Akkus der Boote auch wieder aufzuladen. Dieses Problems haben sich nun Studierende der Chalmers Universität/Göteborg und der Pennsylvania State University in einem Wettbewerb angenommen. Die Aufgabe war, eine Garage mit Wetterschutz und Ladestationen für Elektroboote zu entwickeln. Das Sieger-Zweierteam Agnes Tunstad und Aime Vesmes entwarf einen auf Stege zu montierenden „Carport“ mit insgesamt 18 PV-Panels – leichtgewichtig, materialsparend und für gegenüberliegende Boote: www.chalmers.se/en/areas-of-advance/Transport/news/Pages/International-student-project-awarded.aspx
In Bayern können Investoren künftig nicht mehr auf bestehende Gesetze vertrauen: Mit der Änderung der Bayerischen Bauordnung ist diese eherne Regel dahingeweht worden. Denn mindestens 18 Windräder, die vor der unseligen Abstandsregel „10H“ genehmigt worden waren, aber noch nicht fertiggestellt sind, dürfen nun nicht mehr gebaut werden. Ein Tiefschlag für die Windenergie – aber auch für den Wirtschaftsstandort Bayern: www.br.de/nachrichten/bayern/landtag-aendert-bauordnung-aus-fuer-nicht-fertige-windraeder,S49PIMn
„Wir setzen große Hoffnungen in das Geschäft mit Wasserstoff“ (H2): Klar, bei dem Geldhaufen, den zurzeit die Bundes- und Landesregierungen in H2-Projekte stecken, will natürlich ein Energiekonzern wir RWE einen großen Batzen abbeißen. Der einstige Kohleriese fiebert ganz wilde Träume: Selbst in der Stromproduktion könnte Wasserstoff als Brennstoff eingesetzt werden und „Gas teilweise oder perspektivisch ganz ersetzen“. Woher der Grünstrom für die H2-Elektrolyse kommt, ist RWE offensichtlich schnurz: „Wir sollten für eine Übergangszeit auch blauen oder türkisen Wasserstoff verwenden.“ Und andere Geschäftemacher mit der kollabierenden Umwelt stimmen zu. Was für uns schon lange klar war, bestätigt jetzt auch das Handelsblatt: app.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energiewende-stromkonzerne-wittern-das-grosse-geschaeft-mit-wasserstoff/25970788.html
VW, Diess und die Ehrlichkeit bei Volks-E-Autos: Zuerst behauptete - man könnte auch sagen: versprach - der VW-Konzernchef, es gäbe bald nur noch Volkswagen-Stromer von. Dann gab Herbert Diess die Marken-Verantwortung für VW im Konzern ab. Und jetzt kommt raus: Die interne Wirtschaftslobby gewinnt in Wolfsburg wieder die Oberhand. Soll also bald wieder Schluss sein mit E-Up oder 3 Ideen, also ID.3? Oder wie anders ist es zu erklären, dass der Herr Konzernchef intern seinen Manager*innen vorrechnet, ja vorhält, dass die Umstellung von Stink- auf E-Autos Geld kostet? Wir warten gespannt darauf, ob in Zwickau bald wieder Golfe vom Band rollen: www.businessinsider.de/wirtschaft/mobility/vw-e-auto-up-golf-kosten-diess
„Wir ziehen am selben Strang und werden den Südlink-Strang weiter bekämpfen“: Dieses Statement stammt nicht von Umweltschützern oder Stromtrassengegnern, sondern vom Ministerpräsidenten (MP) des Landes Thüringen, Bodo Ramelow. Der wiederum will eine trassenkritische Studie des hier öfters zitierten Wirtschafts-Professors Lorenz Jarass seinen MP-KollegInnen in den anderen betroffenen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt oder Bayern persönlich übergeben, wie er am Mittwoch bekanntgab. Und – was dem Thema „Hochspannungs-Gleichstromleitungsneubau“ weitere Brisanz verleihen dürfte: Bodo Ramelow versprach, „wir werden weiter mit allen juristischen Mitteln gegen die Trasse kämpfen“: www.thueringer-allgemeine.de/leben/vermischtes/suedlink-gegner-uebergeben-studie-ueberdimensionierter-netzausbau-behindert-energiewende-id229471742.html
So gut wie jede Region in Deutschland war seit 2018 von Trockenheit betroffen: Karten des Dürremonitors veranschaulichen den Bodenfeuchtezustand im Bundesgebiet. Sie zeigen den tagesaktuellen Dürrezustand des Gesamtbodens und des Oberbodens sowie das pflanzenverfügbare Wasser im Boden. Der Dürremonitor basiert auf einem hydrologischen Modell, das atmosphärische Prozesse auf räumlichen Skalen von wenigen Kilometern bis zu tausend Kilometer auflöst. Es wurde am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung entwickelt. Für die tägliche Aktualisierung werden Daten von 2.500 Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes abgefragt, qualitätsgeprüft und auf ein Raster von vier Kilometern interpoliert: www.ufz.de/index.php?de=37937
Bundesregierung wird durch Steuermittel EEG-Kontostand auffüllen: Wie IWR Online berichtet, wird die Bundesregierung Haushaltsmittel des Bundes einsetzen, um das EEG-Kontostand aufzufüllen. Vergangenes Jahr hatte sie beschlossen, die EEG-Umlage ab 2021 über Einnahmen aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz zu senken. Der Finanzbedarf für diese Reduzierung soll sich auf 11 Mrd. Euro belaufen. Das Guthaben auf dem EEG-Konto der Netzbetreiber (ÜNB) sank um ca. 6 Mrd. Euro in einem Jahr. Neben Mindereinnahmen aufgrund geringer Stromnachfrage führten auch sehr niedrige Vermarktungserlöse für den EEG-Strom zu dieser Entwicklung, da dieser Strom aufgrund gesetzlicher Vorgaben an der Strombörse als neutraler Graustrom vermarktet werden muss. Zusätzlich erhöhten sich die monatlichen Auszahlungen an die Betreiber von EEG-Anlagen. Als Ursache dafür wird die Fertigstellung mehrerer Offshore Windparks genannt und die damit verbundene hohe Anfangs-Einspeisevergütung für Offshore-Windstrom: www.iwr.de/news.php?id=36819
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen. DGS News-Redaktion Matthias Hüttmann (Chefred.), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz Kontakt Presserechtliche Verantwortung: Dipl.-Met. Bernhard Weyres-Borchert (DGS Präsident) Für alle Links gilt: Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir keinerlei Einfluss auf den Linktext, die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von den Linkformulierungen, sowie von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf unserer Homepage und machen uns ihre Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf unserer Website angebrachten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns angemeldeten Banner oder Links führen. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung. Datenschutz
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