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Professor Adolf Goetzberger ist ein Pionier der Energiewende. Er kam nach Forschungsjahren im Halbleiterbereich in den USA wieder nach Deutschland, hat 1981 das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg gegründet. 1992 erhielt er das Bundesverdienstkreuz und war von 1993 bis 1997 Präsident der DGS. In diesem Monat wird er 91 Jahre alt. Jörg Sutter hat mit ihm gesprochen.
Frage: Herr Professor Goetzberger, Sie waren beruflich und in vielen Ehrenämtern mit dem Thema Sonnenenergie beschäftigt. Wieweit spielt das heute noch eine Rolle für Sie?
Goetzberger: Ich hatte noch lange ein Büro im Fraunhofer-Institut und das habe ich erst vor vier, fünf Jahren aufgegeben, als das Institut Platz gebraucht hat. Dann habe ich auch aufgehört, selber etwas aktiv zu machen. Seither bekomme ich noch diverse Zeitschriften, die ich lese, die SONNENENERGIE der DGS gehört natürlich dazu. Dadurch bin ich immerhin noch einigermaßen informiert.
Mit dem jahrzehntelangen Blick aus Ihrer Erfahrung: Wo stehen wir heute im Solarbereich?
Goetzberger: Eigentlich könnten wir viel weiter stehen, wenn man kontinuierlich daran gearbeitet hätte, aber es gab ja einen großen Einbruch im deutschen Solarmarkt, dadurch sind auch viele andere Entwicklungen wenn nicht zum Stillstand gekommen so doch sehr verlangsamt worden. Vieles ist nach China abgewandert. Wir könnten heute mit den Erneuerbaren Energien viel weiter sein, wenn man die Förderung kontinuierlich durchgezogen hätte. Man will ja die fossilen und umweltschädlichen Energien weitgehend ersetzen.
Glauben Sie, dass die Fridays-for-Future-Bewegung jetzt neuen Schwung bringt? In den letzten Jahren ging ja – trotz den politischen Bekenntnissen – nicht viel voran.
Goetzberger: Es führt zumindest dazu, dass das Ganze mehr in den Blick der Öffentlichkeit gerückt wird und man auch in der Politik dessen gewahr wird und mehr darüber spricht und plant - aber ob wirklich Taten folgen, muss sich erst noch erst noch erweisen.
Das gilt dann wahrscheinlich aus Ihrer Sicht auch für das Klimapaket der Bunderegierung?
Goetzberger: Ja, ich habe dazu viel Kritik gehört. Aber immerhin finde ich es positiv, dass mal was getan wird, auch wenn man so die Klimaziele wohl nicht erreichen wird. Ich erinnere mich, kurz nach der ISE-Gründung [Anmerkung: das war 1981] in Vorträgen immer wieder die Forderung erhoben zu haben, dass die Energiepreise die Wahrheit sagen müssen. Damals wäre sowas schon angemessen gewesen, dann wären wir heute viel weiter ...
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Gesellschaftliche Umbrüche – seien sie ökonomisch oder technisch getrieben – erzeugen immer auch ihre Verlierer. Das ist weder überraschend noch neu: als in den 1960ern die Computer und Anfang der 1970er die japanischen Taschenrechner aufkamen, verschwanden die exzellenten deutschen Hersteller für mechanische Rechenmaschinen (z.B. Brunswiga in Braunschweig), zwanzig Jahre später erledigte der Siegeszug von PC und Nadeldrucker die großen Schreibmaschinenhersteller wie Olympia in Wilhelmshaven. Dass dies kein deutsches Phänomen ist, zeigen Handy-Hersteller wie Nokia oder Schmalfilm-Produzenten wie Kodak, die dem Smartphone bzw. der Digitalkamera unterlagen.
Doch heute steht ein Umbruch ganz anderer Größenordnung an: der Abschied von unserem seit 130 Jahren vorherrschenden fossilen Energiesystem mit allen seinen Ausprägungen und Synergien im energetischen und stofflichen Bereich. Dieser Epochenumbruch, der auch eine weitere industrielle Revolution umfasst, wird gemeinhin als „Große Transformation“ beschrieben. In dieser Umbruchszeit werden nicht nur bekannte Industrien, Techniken, Marken und Produkte verschwinden, sondern auch viele bisher sichere Arbeitsplätze.
Die erste und wohl überflüssigste der Industrien hat es bereits erwischt: die Biotope und Dörfer vernichtende Braunkohlenindustrie muss aus Klimaschutzgründen zügig abgewickelt werden. Hier gibt es zwar nur noch rund 20.000 direkte Arbeitsplätze, aber mit Hilfe der Lobbyisten und „Lautsprecher“ in Politik und Gewerkschaften hat man es geschafft, den entsprechenden Kohleregionen im Rahmen des „Kohlekompromisses“ aus dem Bundeshaushalt umfangreiche Strukturhilfen von ca. 40 Milliarden Euro bis 2038 zukommen zu lassen – eine geradezu überbordende Fürsorglichkeit der Merkelschen Bundesregierung, derer die ausgebremste Solar- und Windindustrie auch bei erheblich höheren Arbeitsplatzverlusten nie teilhaftig werden durfte ...
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„Climate Action Tracker“ (CAT) veröffentlicht unabhängige wissenschaftliche Analysen, welche staatlichen Klimaschutzmaßnahmen mit dem weltweit vereinbarten Ziel misst, die Erwärmung deutlich unter 2°C zu halten und die Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. CAT ist ein Zusammenschluss von Climate Analytics, Ecofys und dem NewClimate Institute. Noch bevor US-Präsident Donald Trump die Tage den Rückzug der USA aus dem Pariser Abkommen formell bestätigte, hatte CAT die Auswirkungen auf die US-Emissionen untersucht. In dieser Veröffentlichung wird genauer darauf eingegangen, wir haben das Dokument für Sie frei übersetzt:
Zusammenfassung
1. Der beabsichtigte Rückzug der USA aus dem Pariser Abkommen und die Rücknahme nationaler Klimapolitik durch die Trump-Administration werden dazu führen, dass die Treibhausgasemissionen der USA im Jahr 2030, verglichen mit den heute noch geltenden Vorschriften, um mindestens 3% höher sein. Dennoch prognostiziert CAT, dass die US-Emissionen um 2% unter dem liegen werden, was noch im Zuge der Machtübernahme von Trump (ebenfalls von CAT) prognostiziert wurde. Insgesamt werden die Emissionen dann 13% unterhalb des Niveaus von 2005 sein.
2. Durch Trump konnte der schnelle Rückgang bei der Kohleverstromung und den Anstieg der Erneuerbaren Energien nicht gestoppt werden. Trotz der Schwächung des „Clean Power Plans“ dürfte der US-Stromsektor somit seine Emissionsminderungsziele übertreffen.
3. Die Aktivitäten der Regierung haben, insbesondere durch die verstärkten Gasexporte, jedoch auch erhebliche Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen außerhalb der USA. Die Befürchtungen, dass der Austritt viele andere Länder ebenso dazu animieren könnte sich aus dem Pariser Abkommen zurückziehen, haben sich jedoch als unbegründet erwiesen ...
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IENA, die Erfindermesse Nürnberg: Sie ist alle Jahre wieder ein Universum, in dem zwei Welten aufeinandertreffen. Da ist einerseits die Welt jener Erfinder, die über reale Möglichkeiten hirnen, wie sie ihren Mitmenschen das Leben leichter machen könnten, ohne die Erde zu schädigen. Doch auf der anderen Seite finden Besucher dort auch immer solche Erfindungen, die mit der realen Welt nichts gemein haben. Das ist gerade bei Energie-Ideen öfters zu erleben.
Die IENA mit echter Energie
Eine echt reale Erfindung ist auf jeden Fall Particleex. Vor allem auf abschüssigen Straßen-Strecken will Erfinder Johannes Fick aus Großschafhausen gleichzeitig Strom erzeugen sowie Feinstaub, gerade solchen vom Reifenabrieb, aus der Luft absaugen und filtern. Ein Hausboot auch für`s Trockene: eWalker heißt das solarelektrisch aufblasbare und angetriebene „Hausboot für den Kofferraum“. Strom aus dem Fluss: Ein Wasserkraftwerk, das an einen Schlepplift erinnert, hat Erwin Ginter aus Oberndorf am Neckar präsentiert. Ein komplett neuer Mobilitätsansatz: Das „Dr. Kerner Verkehrssystem des 3. Jahrtausends“ besteht unter anderem aus genormten Standard-Elektrofahrzeugen für Personen- und Gütertransport ...
Die Dunkle Energie-Seite der IENA
Begeben wir uns aber noch kurz in das Schattenenergie-Paralleluniversum der IENA. Wieder war es für unseren Reporter kein Problem, „echte“ Energieerzeugungsmaschinen zu finden ...
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Unter dem Titel "Menschheit in der Klimakrise – die wichtigsten Daten und Fakten" findert am Mittwoch, den 13.11. um 12 Uhr ein Vortrag über die "Ursachen der Erderwärmung, das Pariser Klimaabkommen und die neuesten Daten" statt. Ort ist der Hörsaal G der Friedrich-Alexander Universität (FAU) in Erlangen, Staudtstraße 5.
Der wärmste und längste Sommer in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen, schwächelndes Golfstromsystem, steigender Meeresspiegel und eine nicht abreißende Folge von Wetterextremen – wie sehen die neuesten Daten zur globalen Erwärmung aus? Darüber spricht der bekannte Klimaforscher Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung im Rahmen des physikalischen Kolloquiums an der FAU.
In seinem öffentlichen Vortrag wird sich der Wissenschaftler mit Fragen beschäftigten wie: Ist die Ursache der Erderwärmung wissenschaftlich gesichert? Was hat es mit Kipp-Punkten des Klimasystems auf sich? Und was bedeutet das Pariser Klimaabkommen für uns – wie lässt sich die globale Erwärmung noch deutlich unterhalb der 2-Grad-Grenze stoppen?
Seit 1996 ist Stefan Rahmstorf am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung als Wissenschaftler tätigt, seit 2000 lehrt er als Professor im Fach Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Davor arbeitete er unter anderem am New Zealand Oceanographic Institute sowie am Institut für Meereskunde in Kiel. In den Jahren 2004 bis 2013 war er Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen, der die Bundesregierung als unabhängiges Gremium berät. Er war zudem einer der Leitautoren des 4. Berichts des Weltklimarats (IPCC).
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Digitale Trends werden den Energiesektor in den nächsten Jahren radikal verändern. Die Energiewelt von morgen wird effizienter, aktueller und schneller sein als wir es uns heute vorstellen können. Ein Umbruch, der Deutschland erneut die Chance bietet, eine Vorreiterrolle einzunehmen und große Visionen Realität werden zu lassen.
Mit der Digitalisierung entstehen neue Chancen für die Energiewirtschaft. So können heute z.B. dezentrale Anlagen viel besser vernetzt und vermarktet werden. Gleichzeitig werden Themen wie Cybersecurity, Datenschutzrecht und die Macht der Informationssysteme immer bedeutender.
Die Tagung bietet Orientierungshilfe zu aktuellen Trends und Entwicklungen der Digitalisierung speziell für Akteure der Energiewirtschaft und die Möglichkeiten für einen praktischen Erfahrungsaustausch bezogen auf die alltäglichen Herausforderungen der Arbeitsprozesse.
Auf der Konferenz Digitale Energiewelt am 5. Dezember 2019 beim Gastgeber Vattenfall in Berlin-Mitte diskutieren Experten, Visionäre und Praktiker die nie zuvor dagewesenen Chancen. Neue Geschäftsmodelle und bereits markterprobte Praxisbeispiele der digitalen Energiewende stehen dabei im Mittelpunkt – eine einzigartige Möglichkeit, bei der die Energiewirtschaft auf Experten und Treiber der Digitalisierung trifft.
Werden Sie aktiver Teil des Wandels und informieren Sie sich rechtzeitig: Konferenz Digitale Energiewelt.
www.digitale-energiewelt-berlin.de/tickets.html
Holztürme für Windräder: Laut einer Veröffentlichung auf Telepolis (Heise) wurde auf der schwedischen Ostseeinsel Gotland ein Vorhaben genehmigt, bei dem zehn Anlagen mit einer Blattspitzenhöhe von 240 Metern einen Turm aus laminiertem Holz erhalten. Der Vorteil von Holz liegt zum einen in seiner erheblich besseren Emissionsbilanz gegenüber von Stahl oder Beton. Zum anderen ist das Holz, gemessen an der Festigkeit, um rund die Hälfte leichter als vergleichbare Bauteile aus Stahl. Zudem sind die Holzmodule kleiner und deutlich einfacher zu transportieren. Nachdem Holz im Geschosswohnungsbau gerade auf Rekordjagd ist, könnte es auch bei Windkraftanlagen an Bedeutung gewinnen. Das könnte erhebliche Mengen an Emissionen einsparen, die graue Energie die zur Herstellung von Zement eingesetzt wird ist erheblich, knapp fünf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen gehen auf das Konto des Betons: www.heise.de/tp/features/Holztuerme-fuer-Windraeder-4571340.html
Italiens neuer Bildungsminister macht Tabula Rasa: Seit 2004 war dort die Welt eine Scheibe, Darvins Evolutionstheorie aus den Lehrplänen radiert. Doch nun kommt ein „Technokrat“ namens Lorenzo Fioramonti und will ab dem nächsten Schuljahr das neue Fach "Klimawandel" einführen. Darauf können wir trotz unserer wandelbaren Minister- und Präsidentenriege wohl ewig warten. Eher geht es in die Vergangenheit zurück, wenn man Sachsens Ministerpräsident Kretschmer folgt. Welch mutiger Entschluss also, welch gute Entwicklung dagegen in Italien: www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/schulen-in-italien-neues-schulfach-klimawandel-fuer-alle-a-1295107.html
Strom oder Wasserstoff: Nachdem in den vergangenen Wochen wieder die Diskussion aufflammte, ob nun Strom oder Wasserstoff der Auto-Treibstoff der Zukunft sein wird, hat Professor Doppelbauer vom KIT in Karlsruhe ein Strategiepapier in die Diskussion gegeben. Er stellt beide Technologien nebeneinander und nennt Vor- und Nachteile mit ausführlichen Quellenangaben. Sein Statement: Es gibt keinen Wettbewerb zwischen den beiden Techniken. Fazit: Allein aufgrund des hohen Energieverbrauchs und der großen Infrastrukturkosten taugt Wasserstoff nicht für die Versorgung von Millionen PKW. Doppelbauer: „Batterieelektrische Pkws sind der einzig gangbare Weg in eine abgasfreie und CO2-emissionsarme Zukunft der individuellen Mobilität“: www.electrive.net/2019/11/03/kit-professor-doppelbauer-fordert-fokus-auf-elektroautos/
Keine Entschädigungen für Kohlemeiler: Im Zusammenhang mit dem Kohleausstieg wurden von den Kohlekonzernen Forderungen nach Entschädigungszahlungen für Kraftwerke erhoben, die früher als geplant vom Netz gehen sollen. Die erstaunliche Diskrepanz: Die Gesamtforderungen von RWE wären derzeit höher als der Börsenwert des Unternehmens. Wäre es also günstiger, wenn der Bund RWE aufkauft und dann als neuer Eigentümer keine Entschädigungen verlangt. Vielleicht könnten die Entschädigungsforderungen aber auch ohne Aufkauf ins Leere laufen, so ein aktuelles Gutachten von ClientEarth. Die Juristen der Organisation halten es für unwahrscheinlich, dass die Forderungen im Einklang mit dem EU-Beihilferecht stehen. Die meisten Kohlekraftwerke in Deutschland sind älter als 25 Jahre und damit auch finanziell bereits abgeschrieben. Den Konzernen entstehe also kein Schaden. Und: der wirtschaftliche Niedergang der Kohle war schon länger absehbar – auch das spricht gegen Entschädigungen: www.energiezukunft.eu/wirtschaft/kohlekonzerne-wollen-entschaedigungen-juristen-sehen-das-anders/
Start für das Welt-E-Auto: Am Montag dieser Woche hat VW in seinem Zwickauer Werk mit der Serienproduktion seines lange angekündigten E-Autos ID.3 begonnen. Das Fahrzeug in der VW-Golf-Klasse basiert auf dem neuen, konzerneigenen „Modularen Elektrobaukasten“ und soll in seiner hochpreisigen Version ab 45.000 Euro bis zu 550 Kilometer Reichweite bieten. Die Umstellung des Werkes in Zwickau soll ein Start-Signal für den gesamten VW-Konzern sein: bis 2025 will der Konzern einer der führenden Volumen-Hersteller bei E-Autos, bis 2030 nach dem Willen von VW-Chef Herbert Diess sogar die weltweite Führungsrolle übernehmen. Der in Massen produzierte ID.3 soll dabei als Weltauto eine wichtige Rolle spielen, gerade auch im entscheidenden chinesischen Markt – notwendiges groß Denken oder Größenwahn: www.zdf.de/nachrichten/heute/vw-startet-produktion-von-elektroauto-id3-in-zwickau-100.html<
Mailands Motorad-Messe EICMA: Wie alljährlich im Herbst ist auch dieses Jahr auf der EICMA wieder das Schaulaufen übergewichtiger, zweirädriger PS-Protze angesagt. Neben all' den Fossil-Fuels fressenden Brubbel-Bratzen sind dieses Jahr einige E-Fahrzeuge zu finden: die Eva Ribelle (Bild Nr. 4 im Link) von Energica soll 2020 mit einem 21,5-kWh-Akku auflaufen – der größte der Zweiradbranche. In der Stadt käme sie damit sogar 400 km weit – doch wer fährt schon ein solches Geschoss (145 PS, 215 Nm Drehmoment) in der Stadt? Vespa hat bei seiner neuen Elettrica 70 (Nr. 17) die Drosselung auf 45 km/h Spitze herausgenommen, damit die Kult-Stiler flüssiger im Verkehr mitschwimmen kann. Wer das will – und nicht den Eco-Modus für 100 km Reichweite nutzt – muss schon nach 70 km für 4 Stunden an ein normales Stromkabel. Die RevoNex (Nr. 18) von Kymco/Taiwan soll zwar erst 2021 bei den Händlern aufschlagen, aber sie steht schon auf der Messe, und es gibt wenige, für den potentiellen Zweirad-Suizidenten wichtige Fakten: Spitze 205 km/h, von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden, dazu Schnelladefähigkeit und Sechsganggetriebe: www.spiegel.de/fotostrecke/motorradmesse-eicma-kein-ersatz-fuer-hubraum-fotostrecke-171419.html. Nicht in Mailand, sondern Mitte November im heimatnahen Barcelona stellt SEAT mit dem „SEAT eScooter“ sein erstes E-Motorrad vor. Auf dem Smart City Expo World Congress soll das der 125ccm-Klasse entsprechende, und daher relativ kleine Fahrzeug erstmals zu sehen sein. Vielleicht hätte es auch einfach nicht neben die PS-Protze in Mailand gepasst: www.heise.de/newsticker/meldung/Seat-will-2020-Elektromotorrad-anbieten-4579349.html
Britannien ist ziemlich leicht geladen: Der Guardian fragt, ob jetzt das Ende der Shell- und Esso-Tankstellen komme und präsentiert sechs Ladeverfahren für die beginnende Mobilitätswende hin zum E-Auto. Neben den bekannten Lade-Laternen und Induktions-Plätzen (SONNENENERGIE-Leser wissen mehr) finden sich hier auch Bordsteinkanten-Lader. Diese können in unauffälligen Klein-Kuppeln auf dem Bordstein stehen oder in Poller etc. integriert werden. Die Geräte der Firma Connected Curb sind zwar keine Schnelllader, fungieren aber auch als Meßgeräte für etwa Temperatur und Luftfeuchtigkeit und als schnelle WLAN-Punkte: www.theguardian.com/money/2019/oct/05/electric-car-ways-to-charge
Gericht stoppt Stromnetz-Vergabe an landeseigene Berlin Energie: Im Rechtsstreit um den künftigen Betrieb des Stromnetzes der Bundeshauptstadt hat das Land Berlin am Donnerstag vor dem Landgericht eine Niederlage einstecken müssen. Der Vorsitzende Richter hat die Vergabe gestoppt und damit der Vattenfall-Tochter "Stromnetz GmbH" Recht gegeben. Diese betreibt seit 20 Jahren das Berliner Netz. Der Rot-Rot-Grüne Senat strebt aber an, die Stromversorgung nach zwei Jahrzehnten Privatisierung wieder zu verstaatlichen. Nach einem langwierigen Ausschreibungs-Verfahren hatte der landeseigene Betrieb Berlin Energie im März dieses Jahres den Zuschlag für die kommenden 20 Jahre erhalten. Die Stromnetz GmbH hatte dagegen eine einstweilige Verfügung vor dem Landgericht eingelegt – und war damit nun erfolgreich. Eine endgültige Entscheidung ist das allerdings nicht. Es wird erwartet, dass der Senat vor die letztmögliche Instanz ziehen wird – das Kammergericht: www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-unterliegt-bei-stromnetzvergabe-gericht-bestaetigt-einstweilige-verfuegung-durch-vattenfall/25199964.html
Abstandsregel für Windräder wird Windenergie unter aktuelles Niveau drücken: In ihrem Klimaschutzpaket hatten sich Union und SPD trotz einer deutlichen Warnung des Umweltbundesamtes auf einen Mindestabstand für Windräder von 1.000 Metern zu Wohnsiedlungen geeinigt. Damit, so die Kritik des UBA, dürfte das Ausbauziel von 65 % Ökostrom bis 2030 nicht zu erreichen sein. Jetzt wurde ein bislang noch unveröffentlichtes Gutachten der Energieberater Navigant und des Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik bekannt, das die Warnungen des UBA bestätigt. Die für Windanlagen verfügbaren Flächen würden, je nach Ausgestaltung, um 10 bis 40 % reduziert. Letzteres gilt etwa dann, wenn die Abstandsregel auch zu Wohngebäuden bzw. -siedlungen im Außenbereich von Dörfern und Städten angewandt wird. Noch drastischer wären die Folgen dann, wenn der geplante Mindestabstand auch für das Repowering gelten würde. Befänden sich solche Anlagen in einer kleineren Entfernung, müssten sie abgerissen werden. Aus dem bislang unveröffentlichten Gutachten geht laut ZDF zugleich hervor, dass nach diesem Szenario nur noch eine installierbare Gesamtleistung der Windenergie von 48,9 GW möglich wäre. Der durch Windräder erzeugte Ökostrom würde sich dadurch sogar verringern. Im ersten Entwurf des Mindestabstandsgesetzes, der dem ZDF ebenfalls vorliegt, sind die Mindestabstände so ausgelegt, dass sie bereits für eine Siedlung von fünf existierenden Gebäuden oder Flächen, wo solche Wohngebäude errichtet werden könnten, gelten sollen. Die von der Bundesregierung beim Autogipfel verkündete Förderung der Wasserstofftechnologie wird sich damit, entgegen anderen Versicherungen, nicht auf grünen Wasserstoff beziehen können: www.zdf.de/nachrichten/heute/zdf-exklusiv-geplante-abstandsregel-fuer-neue-windanlagen-100.html
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