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Immer wieder erreichen uns Leserbriefe und Rückfragen, wieso es zu den unterschiedlichen, teilweise gegensätzlichen Aussagen in den FAQ (frequently asked questions – häufig gestellte Fragen) der DGS und des Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) kommt. Im Folgenden sollen zuerst die in den Normen verwendeten Formulierungen nochmals ins Gedächtnis gerufen werden. Danach gehen wir nochmals darauf ein, dass auch das FNN nur Einschätzungen aussprechen kann, die rechtlich keinen bindenden Charakter haben.
In der 2019 in Kraft getretenen VDE-AR-N 4105, Kapitel 5.5.3 "Steckerfertige Erzeugungsanlagen" ist folgende Passage zu finden: "Wird eine steckerfertige Erzeugungsanlage über eine vorhandene, spezielle Energiesteckdose (z.B. nach VDE V 0628-1 (VDE V 0628-1)) angeschlossen und ist ein Zweirichtungszähler auf dem zentralen Zählerplatz vorhanden, dürfen im Inbetriebsetzungsprotokoll E.8 die Unterschrift des Anlagenerrichters und die Angaben zum Anlagenerrichter entfallen. Ein Lageplan ist in diesem Fall nicht notwendig. Dies gilt nur bis zu einem SAmax ≤ 600 VA je Anschlussnutzeranlage."
Hier ist eindeutig geregelt, dass bis zu einer Grenze von 600 VA eine vereinfachte Anmeldung über Laien erfolgen kann und alle zuvor erforderlichen Angaben und Erklärungen des Elektrikers entfallen können. So war es auch Konsens im Berufungsausschusses des FNN bei den Verhandlungen zur VDE-AR-N 4105. - Ist kein Zweirichtungszähler vorhanden, kann dieser mit dem DGS-Musterbrief angefordert werden. - Zur Einordung der Norm: Die spezielle Energiesteckdose nach VDE V 0628-1 (VDE V 0628-1) ist nur als Beispiel angeführt. Eine Schuko-Steckdose, die mit der Leitungsreserve gekennzeichnet wurde, erfüllt nach Auffassung der DGS ebenfalls die VDE-AR-N 4105. Da die Art des eingesetzten Steckverbinders keine Auswirkungen auf das Stromnetz hat, sind Angaben zu Steckverbindern in einer Netznorm ohnehin nicht bindend. Zweirichtungszähler sind nach den Grundsätzen der Normung nur erforderlich, wenn es zu Netzrückspeisungen kommt.
Warum vertritt das FNN einen anderen Standpunkt? Das FNN ist ein Interessenverband der Netzbetreiber, bei dem sich die Teilnehmer (hauptsächlich Netzbetreiber) die Stimmrechte kaufen: "Der Jahresbeitrag für Netzbetreiber orientiert sich an den jeweiligen gewichteten Netzlängen. Hersteller, Dienstleister, wissenschaftliche Einrichtungen und Behörden zahlen einen Beitrag basierend auf den erworbenen Stimmrechten. Unternehmen, die freiwillig einen höheren Jahresbeitrag zahlen, erhalten zusätzliche Stimmrechte. [...] Die Mitgliedschaft bei FNN ist unabhängig von einer sonstigen Mitgliedschaft im VDE e.V.
Auch aus dem Umstand, dass der vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) beauftragte VDE das FNN mit der Verhandlung der VDE-AR-N 4105 betraut hatte, ergibt sich keine Deutungshoheit des FNN über die erstellten Normen. Dieses Recht haben nur Gerichte. Dass der FNN bei der Auslegung von Normen auch falsch liegt, zeigt u.a. das folgende Beispiel (Link). Das FNN hat vor dem Gesetz den gleichen Status wie die DGS. Beide Organisationen sind eingetragene Vereine ohne judikative oder legislative Kompetenzen. Die DGS hingegen ist ein Interessenverband von Bürgern mit demokratischen Spielregeln und ohne wirtschaftliches Eigeninteresse. Die DGS FAQ haben den Anspruch den sanktionsfreien Handlungsspielraum für Bürger aufzuzeigen. Bei den FAQ beider Organisationen handelt es sich jeweils um unterschiedliche Bewertungen und Einschätzungen der gleichen Gesetzeslage – motiviert durch unterschiedliche Interessen.
Oder mit den Worten von Holger Laudeley ausgedrückt: "Wer sich beim Netzbetreiber über eigene Stromerzeugung informiert, lässt sich auch vom Fleischer zu Veganismus beraten."
Marcus Vietzke für die DGS AG PVplug
Nachhaltige Produkte, die auch noch Sozialstandards einhalten – gilt das auch für Spielwaren? Die Initiative „Fair Toys Organisation“ (FTO) versucht, dies zumindest bei den deutschen Firmen dieser Branche durchzusetzen. Maik Pflaum, Geschäftsführer des „Nürnberger Bündnis Fair Toys“, will mit FTO „eine glaubwürdige Verifizierung und Multi-Stakeholder-Ansatz“. Soll heißen: Nicht nur die Hersteller und Handel, sondern auch unabhängige Verbraucherorganisationen sowie die Vertretungen der Beschäftigten sollen gemeinsam hinter den Zertifikaten für „Gutes Spielzeug“ stehen.
Deshalb steht „Bitte einsteigen“ mittendrin auf der Webseite. Denn genau dieses Mitmachen fordert FTO von den Herstellern. Und die Organisation denkt dabei gerade an jene 230, die Mitglied beim Deutschen Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) sind. Denn die bisher freiwilligen Audits der Produzenten gerade in Asien brächten nichts, das bewiesen die jährlichen Spielzeugreports: „Die Untersuchung zeigt immer wieder: Da müssen 15 Menschen in einem Raum vegetieren, da wird kein Grundbedürfnislohn bezahlt. Selbst bei solchen Firmen, die nach dem Ethikprogramm der Weltspielwarenindustrie zertifiziert sind, gibt es solche Menschenrechtsverletzungen“, stellt Pflaum heraus, der bei der Christlichen Initiative CI Romero in Nürnberg beschäftigt ist.
Dass die FTO von Nürnberg aus startet, muss nicht verwundern. Denn hier hat nicht nur besagter DVSI seinen Sitz, sondern in der Noris ist auch die jährliche Weltleitschau „Spielwarenmesse“, auf Englisch „Toy Fair“. „Als Stadt des Spiels hat Nürnberg eine besondere Verantwortung“, erklärt die Grüne OB-Kandidatin Verena Osgyan. Sie möchte „die Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 umframen in die Stadt des Fairen Spiels“ ...
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CDU und FDP hätten sich aktiv an einer Intrige der AFD beteiligt und für einen fatalen Tabubruch gesorgt, lautet eine der Kritiklinien an den Vorgängen um die Wahl des thüringischen Ministerpräsidenten. Das, was sich am Mittwoch in Erfurt abspielte, versetzt die Republik in Aufregung. Die Presse und allen voran die TV-Anstalten begleiteten die "überraschende" Wahl des thüringischen FDP-Landesvorsitzenden Thomas Kemmerich mit Brennpunktsendungen und Kommentaren. Sie verbreiteten dabei auch das entgegengesetzte Narrativ zur gescheiterten Wiederwahl von Bodo Ramelow. Danach hätten die CDU-Landespolitiker um Mike Mohring explizit gegen die Parteilinie der Union verstoßen und sich über die "Warnungen" der Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer hinweggesetzt. Alt-Ministerpräsident Bernhard Vogel stellte sich schützend vor die Thüringer Parteifreunde, sie hätten schließlich die Wiederwahl der zweiten extremistischen Partei - der Linken - verhindert. Das sei ein Wert an sich, den man nicht vergessen dürfe.
Wie die Vorgänge tatsächlich abgelaufen sind und ob es eine Intrige mit oder ohne Wissen der Kanzlerin und ihrer Parteivorsitzenden AKK gewesen war, werden die Historiker klären müssen. Auch dürfte das Theater mit dem Rücktritt des „Ministerpräsidenten von AFDs Gnaden“ noch nicht vorbei sein. Bemerkenswert ist aber bereits jetzt, dass alle vorgetragenen Narrative eines gemeinsam haben: sie gehen nicht auf die konkrete Situation der deutschen Politik ein, in der sich das alles abspielt. Sie verbleiben in einem sehr allgemeinpolitischen Raum. Die "SED-Nachfolgepartei", so Bernhard Vogel, von der Regierungsmacht vertrieben zu haben, ist 30 Jahre nach der Wende ein ziemlich albernes Argument. Schließlich ist die Erfurter Regierungskoalition nicht die erste ihrer Art, auch wenn Ramelow der erste Linken-Ministerpräsident gewesen war. Warum ist es dann aktuell so wichtig, eine Rot-Rot-Grüne Koalition in Erfurt zu verhindern? Einmal abgesehen davon, dass dies zugleich eine Kampfansage an andere Rot-Rot-Grüne Bündnisse darstellt, etwa in Berlin, scheint es aktuelle politische Gründe zu haben, welche die Intriganten zu ihrem Coup veranlasst haben ...
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Im ersten Teil dieser Serie (Grundlagen) haben wir ja bereits einen Blick auf die verschiedenen, mit dem fossilen Zeitalter besonders eng verwobenen Industrien geworfen: Die Branchen Baustoffe, Chemie, Glas, Nichteisen-Metalle, Papier und Stahl, kurz, die energieintensiven Industrien stehen vor besonderen, je nach Branche speziellen Umwälzungen, und zwar längst nicht nur in Hinsicht auf ihre Energieversorgung. Was in der einen Branche Einsparungen und/oder differenzierteres Recycling bei den Grundstoffen bedeuten kann, betrifft in einer anderen Branche das teilweise oder gänzliche Wegbrechen der bisherigen Rohstoffbasis.
Zu den vom Wegbrechen der bisherigen Rohstoffbasis Betroffenen zählt die Bauindustrie. Während sie gerade damit begonnen hat, klimaneutralen/„CO2-neutralen“ Beton auf den Markt zu bringen, was auch nur so lange funktionieren wird, bis alle erreichbaren Moore wieder vernässt sind, droht bereits weiteres Ungemach: wegen des weltweiten Bauwahns gibt es international eine Sandknappheit, wobei man hier auch noch in Rohstoff-Konkurrenz zur Elektronik- und Glasindustrie steht. Denn wegen der sinkenden Kohleverstromung entfällt zunehmend der Leichtbaustoff Gips aus Rauchgasentschwefelungsanlagen, die immerhin 55% der benötigten Gipsmengen erbrachten, was sich durch verstärktes Gipsrecycling und die – aus ökologischen Gründen zu begrenzende – Neuerschließung von Naturgipsvorkommen nur schwer ausgleichen lässt. Weitere Problemfelder sind die Mineralwolle als Dämmmaterial, die wegen der hohen Herstellungstemperaturen von 1.200 bis 1.600°C ebenso wenig zukunftsfähig ist wie Dachziegel aus gebranntem Ton oder Dachsteine aus Beton, sowie die ganzen Baustähle mit ihren CO2-Lasten ...
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Es ist das größte Event der Erneuerbaren-Energien-Branche zu Jahresbeginn: Der Neujahrsempfang des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) in Berlin. Peter Altmaier und Annalena Baerbock sprachen dort Tacheles. Deutlich wurde: Die Erneuerbaren Energien haben ein neues Selbstbewusstsein.
Die Veranstaltung wurde in den vergangenen Jahren immer größer: Für den Termin in der vergangenen Woche waren rund 1.400 Teilnehmer angemeldet. Auch die DGS war wieder mit dabei. Allein schon die Logistik und der Ort waren erstaunlich: Im Berliner Maritim-Hotel nahe der Friedrichstrasse fand die Veranstaltung wie in den vergangenen Jahren statt, dort wurden wieder bei laufendem Hotelbetrieb in Lobby und verschiedenen Räumen Präsentationsmöglichkeiten, Buffets und Registrierung der Gäste aufgebaut. Den Hauptvorträgen können über 1.000 Zuhörer in einem großen Saal lauschen. Anschließend konnte bei Essen, Bier oder Wein und Musik noch bis tief in die Nacht gefeiert, diskutiert und genetzwerkt werden.
Nach der Begrüßung der BEE-Geschäftsführungs-Doppelspitze wies die Präsidentin des BEE, Dr. Simone Peter darauf hin, dass in diesem Jahr der 20. Geburtstag des EEG gefeiert wird, dem „Erfolgsinstrument des Stromsektors für die Erneuerbaren Energien“, wie sie betonte. Sie freute sich auch, das mit Hans-Josef Fell einer der Gründerväter des EEG der Veranstaltung beiwohnte. Mit Blick auf das damalige EEG-Ziel, 20 Prozent erneuerbaren Strom bis 2020 zu erreichen, meinte sie: „damals hielten das noch einige für unrealistisch – aktuell haben wir das verdoppelt“. Und sie sprach die Anwesenden an: „das ist vor allem Ihnen hier im Raum zu verdanken, vielen Dank dass Sie so viel geleistet haben in den letzten Jahren“ ...
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Der Solarverband Bayern (SVB) und die Landesvertretung Bayern der DGS sehen ein bayerisches Klimaschutzgesetz als wichtigen Baustein zum Erreichen der Klimaschutzziele. Der im November 2019 veröffentlichte Entwurf einschließlich des flankierenden Maßnahmenpakets „10-Punkte-Plan“ kann jedoch keine echte Gestaltungswirkung entfalten. Die beiden Verbände haben deswegen auf Einladung des federführenden Umweltministeriums eine gemeinsame Stellungnahme verfasst. Die zentralen Anliegen betreffen die Messlatte und Ambitionen bei der Emissionsminderung und die Rolle des Solar-Ausbaus in Bayern.
So sollte sich die bayerische Staatsregierung an dem vom IPCC-Sonderbericht von 2018 dringend empfohlenen 1,5-Grad-Ziel orientieren, da die gesicherten Aussagen zu den zusätzlichen Klimaschäden (menschliches Leid, Natur- und wirtschaftliche Schäden) in keinem Verhältnis zu den Kosten eines effektiven Klimaschutzes stehen. Der Gesetzesentwurf orientiert sich aber an einer Erderwärmung um 2,0 °C, die auch gemäß des Pariser Klimaabkommens deutlich unterschritten werden soll. Selbst dieses Ziel wird das Klimaschutzgesetz mit dem vorliegenden Maßnahmenpaket bei weitem verfehlen.
Notwendig ist weiterhin ein beherzter Ausbau der Erneuerbaren Energieerzeugung in Bayern. Dazu hat der Energiegipfel Bayern in einem Dialogprozess erreichbare Zielpunkte für 2030 einvernehmlich festgelegt: im Bereich der Solarenergie 30 GW Photovoltaik (PV) auf Dächern und Freiflächen und 20 GW Solarthermie. Diese Ziele sind im Klimaschutzgesetz und Maßnahmenpaket zu adressieren. Dazu ist ein Zubau im Bereich der PV von rund 2 GW jährlich notwendig. Die aktuell im Bayerischen Aktionsprogramm Energie formulierten PV-Ausbauziele von 0,8 GW jährlich bleiben weit darunter. Demgegenüber bleibt festzuhalten, dass die Potenziale der PV-Stromerzeugung in Bayern mit mindestens 40 GW auf Dächern, 20 GW an Fassaden sowie weit über 200 GW auf Freiflächen sogar deutlich über den avisierten Zielen liegen.
Die Stellungnahme von SVB und DGS unterstreicht, dass dieser Zubau ohne weitere Maßnahmen des Landes bzw. des Bundes wird dieser Zubau nicht erreichbar ist und appelliert an Bayerns entsprechen den Einsatz in der Bundespolitik: Der atmende Deckel im EEG ist von derzeit 2,5 GW deutlich zu erhöhen auf mindestens 10 GW. Kurzfristig ist die Abschaffung des 52 GW Deckels im EEG notwendig sowie eine einfache und pragmatische Anschlussregelung für PV-Altanlagen, damit diese vollfunktionsfähigen Anlagen nicht nach Auslaufen ihrer 20-jährigen EEG-Förderung unnötigerweise vom Netz gehen.
Als weitere wichtige Punkte fordert die Stellungnahme Entwurf des Bayerischen Klimaschutzgesetzes:
Der Solarverband Bayern und die Landesvertetung Bayern der DGS stellen die gesamte Stellungnahme zum Entwurf der Bayrischen Klimagesetzes auf Anfrage zur Verfügung.
Ansprechpartner
SVB: Franz Lichtner, 0179 / 9397198
DGS. Landesvertretung Bayern: Claudia Hemmerle 089 / 289-22964, [email protected]
Jon Ball vom Kraftwerksbauer GE Hitachi Nuclear Energy (GEH) kommentierte die Vereinbarung bereits als „Beispiel für das weltweit wachsende Interesse an unserer bahnbrechenden SMR-Technologie“. Dabei gibt es mit dem staatlichen Energiekonzern CEZ lediglich eine Absichtserklärung vom Montag.
Demnach wollen GEH und CEZ „die wirtschaftliche und technische Machbarkeit des möglichen Baus eines BWRX-300 in der Tschechischen Republik prüfen“. SMR steht für Small Modular Reaktor, also relativ kleine Atommeiler; wie GEH entwickle auch eine CEZ-Tochterfirma bereits an SMR, heißt es. Der BWRX-300 soll 300 Megawatt (MW) Kernkraftstrom produzieren. Nach Meinung von GEH könne er wegen seiner Wasserkühlung im Naturumlauf sicherer und billiger sein als übliche Druckwasserreaktortechnik.
Um die internationalen Pflichten Tschechiens zur CO2-Senkung zu erfüllen plant dessen Staatsregierung seit längerem, alte Kohlemeiler durch Atomkraftwerke (AKW) zu ersetzen. Für ein weiteres in Dukovany läuft bereits die Planfeststellung; auch in Temelin nahe der deutschen Grenze soll vielleicht ein weiterer Meiler gebaut werden. In vielen Ländern Europas gibt es Ankündigungen für neue AKWs. Doch durch hohe Kosten und offene Planungsfragen liegen die meisten Projekte auf Eis oder verzögern sich um viele Jahre.
Wenn CEZ versuchen will, Kohle- durch Atommeiler am gleichen Standort zu ersetzen, dürfte es aber aus anderen Gründen schwierig werden. So wurde vor langer Zeit ein in der Kohleregion Sokolov angedachtes AKW rasch wieder gestrichen: Das so genannte Egerer Becken in Nordböhmen ist Erdbebengebiet und war daher ungeeignet. Das hat sich seither nicht geändert. Aber nicht nur deshalb sagt Brigitte Artmann von der Aktionsgemeinschaft „Stoppt Temelin“ auch zu den GEH-CEZ-Plänen für SMR: „Das Märchen von einem neuen Atomkraftwerksbau glaube ich erst, wenn er steht.“
Heinz Wraneschitz
Der Klimaschutz und die Dekarbonisierung von Wertschöpfungsketten mit Hilfe von Energiespeichern und Erneuerbaren Energien sind Fokusthemen der diesjährigen Fachmesse Energy Storage Europe und der begleitenden Fachkonferenzen 14. IRES Conference von Eurosolar und 9. Energy Storage Europe Conference. Die IRES Conference ist die weltgrößte und bedeutendste wissenschaftliche Speicherkonferenz.
Vorträge zu Strategien, Verfahren und Technologien
Dr. Christian Fischer, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, wird auf der Konferenz berichten, was sein Unternehmen tut, um 2020 weltweit CO2-neutral zu sein. Dr. Volker Hille, Leiter Corporate Technology bei der Salzgitter AG, stellt dar, wie das Unternehmen mit Hilfe von Windstrom und Wasserstoff seine CO2-Emissionen senken möchte.
Im für Messebesucher kostenfrei zugänglichen Messeforum berichten Referenten über Dekarbonisierungsprojekte aus dem Handel, der Kunststoffverarbeitung, der Metallproduktion und dem Weinbau. Dafür kooperiert die Energy Storage Europe mit führenden Messen aus diesen Industriesegmenten. So stellt die kanadische Hydrogenics ein Projekt vor, bei dem das größte Handelsunternehmen Belgiens Energie aus lokalen Wind- und Solarenergieanlagen in Wasserstoff umgewandelt und damit eine Wasserstofftankstelle, 18 Wasserstoffautos und Gabelstapler versorgt.
Die Energy Storage Europe findet vom 10.- 12. März 2020 in Düsseldorf statt.
Weitere Informationen gibt es gibt es hier
Am 06. und 07.05.2020 findet in der Elbkuppel des Hamburger Hotel Hafen Hamburg das Smart Energy Symposium und das 18. Windmesse Symposium statt. Dort treffen sich Fachleute aus verschiedenen Bereichen der Erneuerbaren Energien, die gemeinsam Lösungen für eine 100% Erneuerbare Zukunft aufzeigen.
Die Themen dieses Jahr:
Wenn Sie beim Smart Energy Symposium dabei sein möchten, erhalten Sie als DGS-Mitglied Ihre Teilnahme zum vergünstigten Preis. Bei Buchung bis 07.02.2020: 310 € (statt 460 €), bei Buchung ab 08.02.2020: 360 € (statt 510 €). Den Buchungscode erhalten Sie nach Rückfrage bei der DGS-Geschäftsstelle, diesen müssen Sie bitte bei der Anmeldung unter „Anmerkung“ eingeben.
Zum Programm
„Tollhauseffekt“ praktisch: Das Recherchekollektiv „Correctiv“ hat herausgefunden: Es stimmt tatsächlich, was in dem Buch von von Michael E. Mann steht, sprich: Die „Manipulationen sogenannter Klimaskeptiker, deren Pseudo – und Antiwissenschaft, die, allzu oft als seriöse Wissenschaft verkleidet, anerkannte Erkenntnisse und physikalische Tatsachen leugnet und zu untergraben versucht“, Realität ist. Dafür waren die KollegInnen „Undercover – anders geht es nicht“ unter anderem bei EIKE. „Wir wollten wissen, wie vernetzt die Szene ist, wie sie sich finanziert, wie sie denkt und arbeitet. Dafür begannen wir bei den Klimaleugnern in Deutschland.“ Ihre „authentischen Einblicke“ haben sie hier aufgeschrieben: correctiv.org/top-stories/2020/02/04/die-heartland-lobby PS: Den „Tollhauseffekt“ gibt’s hier zu kaufen: www.dgs-franken.de/medien/tollhauseffekt/
Haben sie verstanden? Hildegard Müller, ehemals in der Energiebranche und der Politik, ist nun neue Chefin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). In dieser Funktion hat sie beim Neujahrsempfang des VDA auch ihr Fazit für das neue Jahr gezogen, genau wir Wirtschaftsminister Altmaier und Verkehrsminister Scheuer. Haben sie die Wichtigkeit des Themas Klimawandel verstanden? Die Frage beantwortet sich hier. Achtung Spolier: Der Link heißt nicht umsonst Friede-Freude-Eierkuchen: edison.media/friede-freude-eierkuchen/25200098/
Netzausbau gleich Umweltschutz: Wenn Matthias Otte, Abteilungsleiter Netzausbau bei der Bundesnetzagentur dies behauptet, dann ist das nur Unwissen, oder eine Strategie der Volksverarschung? „Ohne die Stromleitungen kann der erzeugte Strom aus erneuerbaren Energien nicht in die Verbrauchszentren transportiert werden.“ Das ist natürlich grundsätzlich richtig, besonders im Verteilnetz, also in den Regionen. Aber statt die Dezentralität der Erneuerbaren in den Vordergrund zu rücken und den – was er meint, aber nicht sagt - ÜBERTRAGUNGSNetzausbau nur dort zu fordern, behauptet der BNetzA-Mann in einem sogenannten „Kurzinterview“-PR-Filmchen tatsächlich das hier: https://m.youtube.com/watch?v=KESrXcmtSbg&feature=share
„Kirche elektrisiert“: In dieser Woche startete der Kickoff zu „Kirche elektrisiert“: Bei einer Veranstaltung in Stuttgart hat die evangelische Landeskirche in Württemberg ein Projekt zum verstärkten Einsatz von Elektrofahrzeugen (und auch Pedelecs) im kirchlichen Umfeld gestartet. Pfarrer, Pfarrerinnen und Angestellte sollen auf die neue Mobilität umsteigen, zu Beginn sind spezielle Angebote von Renault und Volkswagen für das Projekt verfügbar. „Mobilität gehört wesentlich zum kirchlichen Handeln“, so der Umweltbeauftragte der Landeskirche in einem begleitenden Impulspapier: www.elk-wue.de/29012020-kirche-elektrisiert-funke-springt-ueber
Bußgeld für E-Autos: Wie viele andere Städte hat Wiesbaden eine Umweltzone eingerichtet, nur Autos mit grüner Umweltplakette dürfen einfahren, alte Stinker müssen draußen bleiben. Krankenwagen, Oldtimer und einige andere Fahrzeuge sind von dieser Plakettenpflicht befreit. Nicht aber Elektroautos, diese erhalten ohne Plakette ein saftiges Bußgeld. Wäre Wiesbaden geografisch im Schwäbischen gelegen, würde es heißen „Herr, schmeiß Hirn ra“ merkurist.de/wiesbaden/umweltplakette-umwelt-bussgeld-auch-fuer-elektroautos_UtH
Große Solarthermie in Großstädten - geht doch! Trotz vieler konstruktiver Vorschläge von Seiten der DGS – angeblich ließ sich in Hamburg kein Platz für eine große Solarthermieanlage finden. Doch nun kommt Bewegung in die Frostige Hansestadt: Der Energieversorger Engie soll an den Böschungen der Autobahn A25 zwischen Nettelnburg und Oberbillwerder zwei Solarthermie-Anlagen auf einem 2,4 km langen Abschnitt bauen: 20.000 qm Gesamtfläche, jährlicher Solarertrag ca. 10 GWh, Fertigstellung schon 2021 – geht doch, wenn man denn will!: www.mopo.de/hamburg/mega-solarpark-geplant-sonnenwaerme-reicht-fuer-1000-hamburger-einfamilienhaeuser-33803384
Mit Supercaps zur Superreichweite? Nawa Technologies, ein französischer Hersteller von Speichertechnologien, hat auf der CES die Studie eines minimalistischen Cafe Racer (aufgemotztes Serienmotorrad) mit E-Antrieb vorgestellt. Was eigentlich keiner weiteren Erwähnung wert wäre, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als interessante, vielleicht sogar revolutionäre technische Lösung. Denn als Energiequelle dient hier ein Hybrid aus physikalischen (Ultrakondensatoren/Supercaps) und chemischen (Lithium-Ionen-Batterien) Speichern. Sinn des Systems: die Supercaps sind ideal für effiziente, schnelle Leistungs-Aufnahme und -Abgabe, die LiIo-Akkus für dauerhafte Energiespeicherung. Dass der kleine Einsitzer damit in drei Sekunden von Null auf 100 km/h kommt – geschenkt. Interessant ist vielmehr eine andere Info: Durch die Supercaps sollen sich bis zu 80 Prozent der Bremsenergie zurückgewinnen lassen. Wenn sich das auch nur annähernd bewahrheitet, könnte das für E-Autos in bestimmten Fahrbereichen eine Reichweiten-Erhöhung um > 10 Prozent bedeuten: manofmany.com/rides/motorcycles/nawa-showcases-their-tech-in-cafe-racer-hybrid-concept und www.cleanthinking.de/nawa-racer-cleantech-unternehmen-zeigt-motorrad-mit-hybridbatterie
Eigenstrom und Weiterverkauf: Das EEG ist nicht nur mit über 100 Paragraphen für Laien völlig unüberschaubar, es hat auch jede Menge Fallstricke für Fachleute parat. Und selbst Juristen sind völlig überfordert – außer, sie beschäftigen sich tags (und nachts?) damit. Dieser hier, Thomas Binder aus Freiburg, bezeichnet sich als Öko-Energie-Spezialist – und wenn man den Beitrag liest, darf man das auch glauben: www.haustec.de/energie/energie-energie-eigenverbrauch-und-stromverkauf-die-tuecken-der-eeg-umlage
Positive Bilanz bei städtischem Wärmespeicher: Der fränkische Energieversorger N-Ergie hat mitgeteilt, dass in den rund 33.000 Kubikmeter großen Speicher seit seiner Errichtung vor 5 Jahren rund 240.000 MWh Wärme geladen und zeitversetzt an die Fernwärmekunden abgegeben wurde. Dies entspräche dem jährlichen Wärmebedarf von rund 24.000 modernen Einfamilienhäusern. Mit dieser Zwischenspeicherung überschüssiger Energie spart der Wärmespeicher, so die N-Ergie, rund 30.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Der Nürnberger Wärmespeicher ist heute einer der höchsten Wärmespeicher Europas. Er hat einen Durchmesser von 26 Metern und eine Höhe von 70 Metern. Er arbeitet als erster Heißwasserspeicher in Deutschland mit einer Zwei-Zonen-Technik. Sie ermöglicht es auf diese Weise, Wasser mit einer Temperatur von über 100 Grad einzuspeichern und entkoppelt damit auch die Stromerzeugung: www.solarserver.de/2020/02/05/bilanz-grossspeicher-flexibilisiert-die-waermeversorgung
Nur drei Prozent des Stroms in NRW kommt von der Sonne: Für Reiner Priggen, dem Vorsitzenden des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE NRW) ist die Photovoltaik „der schlafende Riese der Energieversorgung in NRW“. Zusammen mit Peter Asmuth, dem NRW-Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), will er diesen Riesen wecken und drängt auf mehr Tempo, um die Nutzung der Solarenergie voranzubringen. Bisher stammten gerade mal etwas mehr als drei Prozent des in NRW verbrauchten Stroms aus Solarenergie. Perspektivisch könnten es bei Nutzung aller Potenziale aber um die 50 Prozent werden: www.wz.de/nrw/das-schattendasein-der-photovoltaik_aid-48731225
Perowskit-Tandemsolarzelle mit 29,15 Prozent Wirkungsgrad: Berliner Forschern ist es gelungen, im Labor eine Perowskit-Tandemsolarzelle mit einem Rekordwirkungsgrad von 29,15 Prozent herzustellen. Dass man im Labor bei Perowskit- auf Silizium Solarzellen bei über 29% ist, ist durchaus eine interessante Neuigkeit. Solche Wirkungsgrade kannte man bisher nur von viel teureren Materialien. Die Gruppen von Steve Albrecht und Bernd Stannowski haben eine Tandemsolarzelle aus den Halbleitern Perowskit und Silizium entwickelt, die 29,15 Prozent des eingestrahlten Lichts in elektrische Energie umwandelt. Dieser Wert ist offiziell durch das CalLab des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) zertifiziert. Damit ist die Überwindung der 30% Effizienz-Marke in greifbare Nähe gerückt: www.elektronikpraxis.vogel.de/rekord-wirkungsgrad-von-perowskit-tandemsolarzelle-springt-auf-2915-prozent-a-901450/
CO2-Tourismus: Nach dem überdimensionierten Stromtransport soll jetzt wohl auch noch der CO2-Tourismus kommen. Aus dem Bundeswirtschaftsministerium wurde dieser Tage ein irrer Green-Washing-Plan zur Wasserstoffproduktion bekannt. Wenn das freiwerdende CO2 gespeichert werde, sei auch r aber auch mit fossilen Brennstoffen erzeugter Wasserstoff „Grünes Gas“, sagte ein WiMi-Abteilungsleiter. Zum Verstecken des CO2 sollen beispielsweise leere Gasfelder in Norwegen herhalten. Irgendwie erinnert uns das an die Atommüll-Asse, also „Was ich nicht mehr sehe, ist nicht da“: de.reuters.com/article/deutschland-energie-idDEKBN1ZU290
Quer liest DGS-News: Als wir am 17. Januar über Bayerns Energiewende rückwärts am Beispiel des Windkraftwerks Vogtsreichenbach berichteten, wussten wir das noch nicht. Aber nun ist es amtlich: Die kritische BR-Quer-Redaktion orientiert sich an DGS-News: www.br.de/mediathek/video/energiewende-rueckwaerts-windkraft-in-bayern-vor-dem-aus-av:5e334d918ebb480019e49466
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen. DGS News-Redaktion Matthias Hüttmann (Chefred.), Klaus Oberzig, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz Kontakt Presserechtliche Verantwortung: Dipl.-Met. Bernhard Weyres-Borchert (DGS Präsident) Für alle Links gilt: Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir keinerlei Einfluss auf den Linktext, die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von den Linkformulierungen, sowie von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf unserer Homepage und machen uns ihre Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf unserer Website angebrachten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns angemeldeten Banner oder Links führen. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung. Datenschutz
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Pressesprecher: Matthias Hüttmann
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