Aylin Matlé über glaubwürdige Abschreckung ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
 
 
Webversion lesen Berlin  |  18. Januar 2024
 
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Die Abschreckung der NATO muss glaubwürdig sein: Deutschland ist in der Pflicht

Aylin Matlé, Research Fellow im Zentrum für Sicherheit und Verteidigung

WORUM ES GEHT: Nach der russischen Invasion der Ukraine hatte die Bundesregierung angekündigt, mehr Verantwortung in der NATO zu übernehmen. Dies sollte unter anderem im Rahmen einer in Litauen dauerhaft stationierten Bundeswehr-Brigade geschehen. Heute stellt sich die Frage, ob glaubwürdige Fortschritte erzielt wurden. Folgendes Szenario könnte bei der Beantwortung helfen: Was wäre, wenn, wie vor der Invasion der Ukraine, Russland immer mehr Truppen und Militärgerät entlang der lettischen Grenze versammeln würde? Wenn die Behörden der anderen baltischen Staaten vermehrt Cyberangriffe auf die kritische Infrastruktur und Desinformationskampagnen über die angebliche Unterdrückung ethnischer Russen in ihren Ländern verzeichnen würden? Wäre Deutschland gerüstet? Nach derzeitiger Lage: eher nicht.

WAS AUF DEM SPIEL STEHTSo hat die Bundeswehr Aufholbedarf bei elektronischer Kampfführung, bewaffneten Drohnen und Artillerieabwehr. Gleichzeitig müssen verteidigungspolitische Prozesse vereinfacht und verschlankt werden. Im September 2023 wurde bekannt: Digitale Funkgeräte konnten nicht in Fahrzeuge eingebaut werden, weil die Montage nicht rechtzeitig organisiert wurde. Dabei hatte die Bundesregierung gegenüber der Allianz angekündigt, ab 2025 eine vollausgestattete Division mit drei Brigaden bereitzuhalten. Zur Vollausstattung gehört allerdings auch die digitale Befähigung. Will Deutschland für seine Verbündeten ein verlässlicher Partner im euroatlantischen Raum sein, dürfen sich solche Fehlleistungen nicht wiederholen.

WAS ZU TUN IST: Die Bundesregierung muss die „Litauen-Brigade“ zügig dauerhaft und voll einsatzfähig bereitstellen. Für die Zeit bis dahin – bis zur vollen Einsatzfähigkeit könnte es bis 2028 dauern –, wäre es sinnvoll, zusätzlich eine in Deutschland ansässige „flexible Brigade“ aufzubauen. Auch sollte Deutschland in Erwägung ziehen, die Kräfte der bislang rotierenden multinationalen Kampftruppe „enhanced Forward Presence“ (eFP) aus der „Litauen-Brigade“ auszugliedern und durch ein anderes Bataillon aus Deutschland für die dauerhafte Stationierung in Litauen zu ersetzen. Alternativ könnte auf den rotierenden Charakter der eFP-Truppen verzichtet werden, um diese permanent in Litauen zu haben. Zudem muss ausreichend einsatzbereites Material auf litauischem Boden stationiert werden. Nur, wenn die Fähigkeiten der Bundeswehr zur unmittelbaren Verteidigung bereitstehen, kann das Abschreckungsdispositiv der NATO glaubwürdig gestaltet werden.

Lesen Sie zum Thema auch Aylin Matlés Beitrag in der Zeitschrift Internationalen Politik: Szenario 3: Russland massiert Truppen an der lettischen Grenze.

 
Publikationen
 
 
Abbildung: Brandenburger Tor
 
 

IPQ-Beitrag von Roderick ParkesFlorence Schimmel, Benjamin Tallis (unter Mitarbeit von: Leonie Stamm, Jacob Ross, Jan Stöckmann, Julian Stöckle, Jannik Hartmann, Niklas Hintermayer, Aylin Matlé, and Nicolas Teterchen)

 
 
 
 
 

Sicherheit ist die Voraussetzung funktionierender Demokratie. Das hat der Westen in den vergangenen zwanzig Jahren bei den Versuchen gelernt, in Afghanistan, im Irak, oder in Mali demokratische Strukturen zu schaffen. Die Lehren aus dem Scheitern dieser Versuche sollte für die Zukunft vor allem die EU ziehen: Will die Union eine Zukunft haben, muss sie fähig sein, ihre Bürgerinnen und Bürger zu schützen.

 
Externe Publikation von Jacob Ross
 
 
 
 
 

2024 will likely test Germany when it comes to its two most important defense and security tasks: helping Ukraine and improving the Bundeswehr.

 
IPQ-Artikel von Henning Hoff
 
 
 
 
 

For the first time, the EU has made a nexus between trade policy, which is the European Commission’s domain, and security policy, which still largely rests with the member states. Its Anti-Coercion Instrument is a deterrence tool.

 
IPQ-Artikel von Kim B. Olsen und Claudia Schmucker
 
 
 
 
 

The current German government is the first to pursue a feminist foreign policy (FFP) in various policy fields. The article explains what the concept of FFP is aiming at and  how the understanding and practices  of diplomacy have changed so far. Furthermore, it provides an outlook on what still needs to be done.

 
Externe Publikation von Anna Hauschild und Leonie Stamm
 
 
 
Podcast BerlinsideOut
 
 
Thumbnail: BerlinsideOut
 
 
 
 
 
Events
 
Abbildung: Speaker Morning Briefing
 
18.01.2024 | 08:30 - 09:30
 
 
 

Speakers: Ambassador Rolf Nikel, Vice President of DGAP and Former German Ambassador to Poland; Joanna Bekker, Deputy Managing Director of Warsaw-Based Polityka Insight

Chair: Henning Hoff, Executive Editor, Internationale Politik Quarterly, DGAP

 
DGAP Berlin
 
Zur Anmeldung
 
 
Abbildung: Wahlzettel
 
22.01.2024 | 14:30 - 16:00
 
 
 

Speakers: Tom Davis, Republican, Distinguished Professor of Public Policy at George Mason University’s Schar School of Policy and Government; Steve Israel, Democrat, Professor of Practice and Director of the Institute of Politics and Global Affairs at Cornell University; Katja Muñoz, Research Fellow, DGAP

Chair: Joseph Verbovszky, Young DGAP

 
DGAP Berlin
 
Zur Anmeldung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jobs
 
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Studentische Hilfskraft im Team Fundraising und strategische Partnerschaften
Bewerbungsfrist: 15.02.2024
 
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Assistenz im Team Fundraising und strategische Partnerschaften
Bewerbungsfrist: 15.02.2024
 
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RechtsreferendarIn für die Wahlstation mit dem Schwerpunkt Internationales Recht (m/w/d)
 
In den Medien
 
 
 

Orbán wittert einen neuen Verbündeten in der EU

 

Zitate von Milan Nič I Die Welt (+) I 16.01.2024

 
 
 
 
 

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Interview mit Rolf Nikel | 3sat | 15.01.2024

 
 
 
 
 

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Zitate von Dominik Tolksdorf | web.de | 15.01.2024

 
 
 
 
 

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Zitate von Jacob Ross | Tagesspiegel Plus | 12.01.2024

 
 
 
 
 

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Gespräch mit Christian Mölling | Podcast „Lage international", Stern I 12.01.2024

 
 
 
 
 

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