Bitte keinen dauerhaften Staatskapitalismus! Die Corona-Pandemie könnte die Weltwirtschaft in die schlimmste Krise seit knapp 100 Jahren schicken. Regierungen und Notenbanken versuchen deshalb, eine solche Depression zu verhindern. Sie wollen Firmen und Jobs, so gut es geht, retten und beschließen Hilfspakete in Billionenhöhe. Allein die Bundesregierung stellt 600 Milliarden Euro bereit. Das ist nachvollziehbar, schließlich folgen die Unternehmen den Vorgaben der Regierungen und stellen Verkauf und Produktion ein. Doch wie das so ist, wenn ein Patient starke Medizin bekommt: Jeder Arzt sollte wissen, wann er die Dosis verringern muss, wenn es dem Patienten wieder besser geht. Heißt: Regierungen und Notenbanken brauchen einen Exit-Plan. Mit dem gleichen Engagement, mit dem sie Hilfsprogramme auf den Weg bringen, müssen sie festlegen, wann Hilfen auslaufen und teilverstaatlichte Firmen wieder privatisiert werden. Die Finanzkrise 2008/09 und die Jahre danach haben gezeigt, dass dies die noch größere Herausforderung ist. | Jan Wolf Schäfer, Politik & Wirtschaft |
|