mal wieder sorgt Andreas Helgstrand für Schlagzeilen. Erst wurde ihm die Bronzemedaille der Dänischen Meisterschaften aberkannt, dann zitierte ihn der Dänische Rundfunk (DR) mit den Worten, dass er als Geschäftsmann keine Zeit habe, seine Pferde zu küssen. Das ist bei vielen Menschen nicht gut angekommen. Natürlich war das eine überspitzte Aussage, um deutlich zu machen: Die Pflegerinnen (zumeist sind es ja junge Frauen, die diesen Knochenjob auf sich nehmen) sind immens wichtig für die Pferde. Sie sind für die Tiere da, wenn Reiter oder Reiterin längst schon auf dem nächsten sitzen. Und das ist beileibe nicht nur im Stall Helgstrand so. Dass der dänische Dressurpferdehändler ausgerechnet das Küssen heranzieht – quasi als eine Dienstleistung, die andere für ihn erledigen – ist vermutlich nicht ohne Grund passiert. Helgstrand ist bestimmt nicht der Einzige in der Dressurszene, der von den Social Media-Welten angenervt ist, in denen die Pferde geknuddelt und geknutscht werden, nur um dann Höchstleistungen zu erbringen. Denn: Training dürfte bei diesen Leistungen durchaus auch eine Rolle gespielt haben. Ich finde beide Positionen extrem. Und Extreme sind selten gut. Was ich aber entscheidend finde, ist Respekt vor der Kreatur. Die beginnt nicht erst in dem Moment, in dem man ein Pferd mit milden Koliksymptomen nicht am Folgetag in einer Meisterschaftsentscheidung an den Start bringt. Zumindestens empfinde ich das so. Respekt heißt natürlich auch, Regeln einzuhalten, erst recht wenn es um tierärztliche Behandlungen auf dem Turnier geht. In diesem Sinne grüßen Sie/grüßt ihr eure Pferde von mir. Ob mit oder ohne Kuss, ist mir egal. Beste Grüße aus Hamburg, |