Liebe Frau Do, als das erste Tor fiel, startete ein Wolkenbruch über Düsseldorf, der Heimat der „Stimme des Westens“. Zufall, klar. Nein, der Himmel weinte nicht. Aber die Enttäuschung war groß und wurde größer: Zehn Minuten später fiel das zweite Tor der Engländer, die das Achtelfinale gegen Deutschland im Wembley-Stadion klar für sich entschieden haben. Das DFB-Team ist raus, die Ära von Jogi Löw vorbei. Heute wichtig: EM: Am Ende dieses Turniers für das DFB-Team muss man leider sagen, dass es zu wenig war, was Deutschland in seinen vier Spielen gezeigt hat. Das frühe Ausscheiden ist verdient. Besser machten es gestern am späten Abend die Ukrainer, die sich das letzte Ticket für das Viertelfinale sicherten. Wie immer finden Sie alle Fakten und Hintergründe in unserem EM-Blog. Zum Artikel Unwetter: In der Nacht sind heftige Gewitter und Regenfälle über NRW gezogen. Zahlreiche Keller in der Region mussten leergepumpt werden. In Bochum regnete es nach Angaben der Feuerwehr sogar so stark, dass in einigen Kellern das Wasser bis zur Decke stand. Bei der Krefelder Feuerwehr gingen mehr als 2000 Anrufe ein. Zum Artikel Corona: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 5,2, gestern lag sie noch bei 5,4. Das Robert-Koch-Institut meldet heute Morgen 808 neue Positiv-Tests – 208 weniger als am Mittwoch vor einer Woche. 56 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Zum Newsblog Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast. Meinung am Morgen: Reisen: Das Thema Reisen in der Pandemie beschäftigt uns leider auch in diesem Sommer. Die Debatte über die Regeln für zurückkehrende Urlauber spaltet gerade die Politik. Hagen Strauss argumentiert in seinem Kommentar, warum es nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird. Zum Artikel [RP+] Impfen: Und weil wir bei der Urlaubssaison auch auf die Corona-Lage in anderen Ländern schauen, empfehle ich Ihnen einen Gedankenanstoß von Florian Rinke. Neidvoll haben wir das Impftempo in den USA verfolgt. Aber jetzt? Warum wir auf die EU stolz sein können, argumentiert er in seinem Kommentar. Zum Artikel [RP+] Europa: Klar, es gibt auch Dinge, auf die wir in der EU nicht ganz so stolz sein können. Ungarn hat dafür einige Beispiele geboten. Morgen übernimmt nun Slowenien die EU-Ratspräsidentschaft. Warum das überzeugte Europäer und damit auch die „Stimme des Westens“ mit Besorgnis erfüllt, schildert unser Korrespondent Ulrich Krökel in seiner ausführlichen Analyse. Zum Artikel [RP+] Sie wollen noch mehr Analysen und Kommentare? Unser Meinungs-Ressort versorgt Sie jeden Tag mit aktuellen Beiträgen. So gesehen: Von Europa war hier heute schon mehrfach die Rede, am Anfang beim Fußball, dann in der Politik. Ich hatte Ihnen neulich geschrieben, dass mein Vater gestern 102 Jahre alt geworden wäre – das muss Sie nicht zwingend interessieren. Aber in den Biografien seiner Generation finden sich viele Ansatzpunkte, warum wir in der Tat auf Europa, die EU stolz sein können. Als Schüler jubelte er Hitler am Brandenburger Tor zu, zog als Abiturient in den Krieg, war in Polen, Frankreich, den Niederlanden, schließlich in Russland, um 1949 aus der Kriegsgefangenschaft zurückzukehren. Er hat sich mit seiner Vergangenheit selbstkritisch und offen auseinandergesetzt. Aber die Freundschaft, die uns mit den ehemaligen Kriegsgegnern innerhalb Europas verbindet, ist eben keine Selbstverständlichkeit. Und die Trümmerwüsten, die der Krieg hinterlassen hat, sind heute zu prosperierenden Orten in einem besonders friedlichen Teil der Welt geworden, auch das keine Selbstverständlichkeit. Das erfüllt mich, 20 Jahre nach Kriegsende geboren, mit tiefer Dankbarkeit und prägt mein Wertefundament. Vielleicht sind diese Gedanken etwas zu schwer für diese Uhrzeit. Deswegen noch dies: Zu Europa gehört auch Fußball. Der hat zwar keine existenzielle Bedeutung, und doch lehrt das Aus der Deutschen, was für alle Lebensbereiche gilt: In jedem Ende steckt auch ein Anfang. Starten Sie gut in den Tag! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |