Deutsche Verbraucher gehen souverän mit günstigen Krediten um Die Deutschen können derzeit zu historisch niedrigen Zinsen Kredite aufnehmen und gehen mit den entstehenden Schulden verantwortungsbewusst um. Wie aus dem heute vorgestellten Kredit-Kompass der Auskunftei Schufa hervorgeht, wurden 97,9 Prozent der Konsumentenkredite im vergangenen Jahr vertragsgemäß zurückgezahlt – der beste Wert seit zehn Jahren. "Die Menschen haben ihre Finanzen im Griff", resümmierte Schufa-Vorstandschef Michael Freytag. Die Rückzahlquote belege, dass das Kreditsystem in Deutschland funktioniert und Verbraucher vor Überschuldung bewahrt werden. Bei der Aufnahme eines Konsumentendarlehens handeln Verbraucher aus Sicht der Schufa zunehmend überlegt: Die Zahl der Anfragen nach Kreditkonditionen stieg im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf rund 34,8 Millionen und im Schnitt holten Verbraucher zwei bis drei Angebote ein. Der Kredit-Kompass widerlegt auch das Vorurteil, sehr junge Menschen könnten nicht mit Kreditverpflichtungen umgehen. Bei den jüngsten Kreditnehmern zwischen 18 und 19 Jahren liegt die Rückzahlungsquote bei überdurchschnittlichen 98,3 Prozent. In dieser Altersgruppe ist allerdings der Kreditbestand auch vergleichsweise gering. Schufa-Chef Freytag äußerte sich zuversichtlich, dass der private Konsum die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland vorerst weiter stützen wird: "Wir sehen derzeit keine Anzeichen dafür, dass die Kreditnachfrage sinken wird." Verbraucher dürften Experteneinschätzungen zufolge auch weiterhin von der lockeren Geldpolitik in der Eurozone profitieren, zumal vieles auf weitere Zinssenkungen hindeutet. |
Ökonomen blicken pessimistisch auf deutsche Industrie Die Industriebranche in Deutschland hat im Mai deutlich weniger Aufträge erhalten als im Vormonat. Das Statistische Bundesamt teilte heute in Wiesbaden mit, dass 2,2 Prozent weniger Bestellungen als im April eingegangen seien. Medien deuteten dies als Schwächesignal für die deutsche Konjunktur: Für Mai war nur ein leichter Rückgang von durchschnittlich 0,2 Prozent erwartet worden. "Die heutigen Zahlen unterstreichen noch einmal unsere Erwartung, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal geschrumpft ist, und die Hoffnungen auf eine spürbare Besserung im dritten Quartal schwinden", kommentierte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Die Volkswirte der BayernLB erklärten, die Rahmenbedingungen für die Industrie hätten sich "spürbar verschlechtert". Mehr Cum-Ex-Verdachtsfälle als bisher angenommen Der Skandal um die Cum-Ex-Steuertricks mit mehrfachen Dividendensteuererstattungen erreicht ein größeres Ausmaß. Die "Wirtschaftswoche" berichtete heute unter Berufung auf das Bundesfinanzministerium, die Zahl der Verdachtsfälle habe sich 2018 um 81 auf 499 erhöht. Gleichwohl hätten die Ermittlungsbehörden der Länder die Schadensprognose für den Fiskus inzwischen um 120 Millionen Euro nach unten korrigiert. Die Summe betrage nun knapp 5,5 Milliarden Euro. Das Ministerium erwarte dem Bericht zufolge "nach jetzigem Stand nicht", dass noch eine erhebliche Zahl von Neufällen hinzukomme. Bankenexperten: Bad-Bank-Gesetz nicht konsequent genug Zehn Jahre nach Einführung des deutschen Bad-Bank-Gesetzes blicken Bankenexperten in heutigen Medienberichten kritisch auf die Maßnahmen zurück. Das Gesetz von Juli 2009 ermöglicht Kreditinstituten, faule Wertpapiere oder Geschäftsbereiche, die nicht mehr zum Kerngeschäft zählen, unter staatlichem Dach in Zweckgesellschaften zu bündeln. Nach Einschätzung des Hohenheimer Bankenprofessors Hans-Peter Burghof war ein "Konstruktionsmangel" des Gesetzes, dass die Bank dafür aufkommen muss, wenn am Ende der Abwicklung ein Verlust anfällt. Der Frankfurter Bankenprofessor Martin Faust sieht das ähnlich: "Konsequent wäre eine staatliche Bad Bank gewesen, die die Risiken übernimmt. Dann hätten das wahrscheinlich auch mehr Institute genutzt, und die deutsche Kreditwirtschaft stünde heute möglicherweise besser da." Weniger deutsche Konzerne im globalen Börsenranking Zu den 100 wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt zählen nur noch zwei deutsche Konzerne. Das ergab eine heute veröffentlichte Untersuchung des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY. Im ersten Halbjahr 2019 befanden sich demnach die deutschen Unternehmen SAP (Rang 52) und Allianz (Rang 98) unter den Top 100. Der Siemens-Konzern rutschte auf Platz 107 ab. Dominiert wird das Ranking weiterhin von Technologiekonzernen wie Microsoft, Amazon und Apple. Ende 2017 zählten den Angaben zufolge noch sechs deutsche Unternehmen zu den 100 Börsenschwergewichten. Spekulationen um Konzernumbau der Deutschen Bank Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank soll am Sonntag über Pläne für einen Umbau des Instituts beraten. Medien berichteten heute über Spekulationen, es solle unter anderem um eine Zerschlagung des bisherigen Investmentbanking-Bereichs gehen. Die "Süddeutsche Zeitung" berief sich auf informierte Kreise, denen zufolge eine neue Firmenkundensparte namens "Corporate Bank" im Gespräch ist. Hier solle die Betreuung großer Firmen- und Konzernkunden mit der sogenannten Transaktionsbank gebündelt werden, in der die Deutsche Bank Dienstleistungen wie Handelsfinanzierung oder Zahlungsverkehr für Großkunden anbietet. |
Deutsche Bank: Sewing übernimmt Investmentbanking von Ritchie Der Investmentbankchef der Deutschen Bank, Garth Ritchie, tritt Ende Juli von seinem Posten zurück. Das teilte das Geldhaus heute in Frankfurt mitten in den Beratungen über eine Neuaufstellung der Deutschen Bank mit. Konzernchef Christian Sewing werde die Verantwortung für die Unternehmens- und Investmentbank übernehmen. Ritchie werde die Bank "in gegenseitigem Einvernehmen" verlassen und zum 31. Juli als Vorstandsmitglied zurücktreten. Er stehe aber noch bis Ende November beratend zu regulatorischen Fragen rund um den Brexit zur Verfügung. Spanischer Notenbankchef de Cos bemängelt Bankenabwicklungsregeln Pablo Hernández de Cos, Chef der spanischen Notenbank, hat auf Schwachstellen der europäischen Regeln für Bankenrettungen hingewiesen. Bei einer heutigen Konferenz in Madrid forderte er genügend Mechanismen der Liquiditätsversorgung für Geldhäuser in der Abwicklung. Dies sei nötig, um den Abwicklungsprozess glaubwürdig zu gestalten, sagte das EZB-Ratsmitglied. Im Prozess einer Rettung sind Geldhäusern zumeist die üblichen Wege der Geldversorgung versperrt. Während die europäische Abwicklungsbehörde SRB die Bankenrettung organisiert, darf die Europäische Zentralbank (EZB) keine Mittel bereitstellen. Commerzbank-Analyst Schubert erwartet stärkere EZB-Zinssenkung Die Commerzbank rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei der nächsten Ratssitzung Ende Juli den Einlagenzinssatz um 0,2 Prozentpunkte auf minus 0,6 Prozent senkt. Zuvor war sie von einer Reduzierung um 0,1 Prozentpunkte ausgegangen. Dies sei erforderlich, "um ein starkes Signal zu senden, anstatt den Markterwartungen erneut hinterherzulaufen", wird Commerzbank-Analyst Michael Schubert in heutigen Berichten zitiert. Für die EZB sei es nicht so einfach, ein kraftvolles Signal zu senden. Schubert zufolge würden die Märkte eine Senkung des Einlagezinses erwarten, da EZB-Präsident Mario Draghi auf der Notenbankkonferenz im Juni eine geldpolitische Lockerung angedeutet habe. "Die Gefahr wird also größer, dass die EZB-Reaktion aus Marktsicht erneut enttäuschend ausfällt", erklärte Schubert. Schäuble wirbt für von der Leyen, kritisiert aber Nominierungsverfahren In der Diskussion um die Nominierung von Ursula von der Leyen als EU-Kommissionschefin hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble das Verfahren kritisiert, aber auch für die derzeitige Verteidigungsministerin geworben. "Ich glaube, dass Ursula von der Leyen eine gute Kommissionspräsidentin werden kann – ob sie aber gewählt wird, weiß ich nicht", sagte der frühere Bundesfinanzminister in einem heute veröffentlichten Interview. Schäuble riet dem Europaparlament, den gefundenen Kompromiss der Staats- und Regierungschefs zu akzeptieren. "Wir können uns in dieser Welt der großen Sorgen und Nöte nicht wochenlang damit beschäftigen, wer welche Position in Europa bekommt", erklärte er. Er teile aber die Kritik, dass der Weg zur Nominierung von der Leyens befremdlich und überraschend gewesen sei. |
Facebooks Pläne zur eigenen Kryptowährung #Libra haben eine breite Diskussion ausgelöst. Wir haben uns mit unseren Mitgliedern – Banken wie #FinTechs – daran beteiligt, hier kommt ein erstes Positionspapier. #BdBdigital go.bdb.de/kutG6 |
Gelassen bleiben im Büro Provokationen und zynische Kommentare vom Chef oder den Kollegen kennen Sie wahrscheinlich auch. In den Kampfmodus zu schalten, ist aber meistens eine schlechte Reaktion darauf. Behalten Sie stattdessen lieber einen kühlen Kopf und zeigen Sie mehr Gelassenheit. Doch wie funktioniert das genau? Mit diesen fünf Tipps meistern Sie provokante Situationen im Arbeitsalltag: |
Was die nächsten Tage wichtig wird |
Am Sonntag wird in Griechenland das neue Parlament gewählt. Es ist die erste Wahl nach dem Ende der fast zehnjährigen Finanzkrise. Umfragen sagen dem konservativen Oppositionschef Kyriakos Mitsotakis den Sieg voraus. – Am Montag treffen sich die Euro-Finanzminister in Brüssel. – Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ist zu Besuch in den USA. Geplant sind bis Freitag Gespräche mit US-Regierungsvertretern in Washington sowie mit Unternehmen und Start-ups im Silicon Valley. – Das Statistische Bundesamt veröffentlicht Zahlen zu den diesjährigen Mai-Exporten. |
Erfolgsfaktoren für Teamarbeit 95 Prozent der Fachkräfte mögen Teamarbeit. Das geht aus einer Umfrage der Jobbörse Stepstone mit 14.000 Fach- und Führungskräften sowie 2.000 Recruitern und Managern hervor. Aber was macht ein Team harmonisch und leistungsfähig? Entscheidend sind die fünf Faktoren Chemie, Verlässlichkeit, Klima, Ziele und Teamleiter. Wie diese zu erfolgreicher Zusammenarbeit mit den Kollegen beitragen, lesen Sie hier: |
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