Mit Ursula von der Leyen besetzt Deutschland bereits eines der höchsten Ämter der EU. Doch auch im – zuweilen belächelten – EU-Parlament ziehen die Deutschen die Fäden. Obwohl es dem Parlament weiterhin an gesetzgeberischer Kompetenz fehlt, kämpfen die europäischen Parteien und Nationalitäten stets um mehr Einfluss. Klar im Vorteil ist, wer mehr Abgeordnete stellt. Die 96 Abgeordneten aus Deutschland sind hier weit in der Überzahl (auf Platz Zwei bringt Frankreich 15 weniger Landsleute auf das Spielfeld). Für Gesetzgebungsprozesse von entscheidender Bedeutung sind dabei die sogenannten Koordinatoren der Fraktionen, welche vergleichbar mit fachpolitischen Sprechern der Fraktionen im Bundestag sind. Eine Analyse von Euractiv zeigt, dass besonders Deutsche unter den neuen Ausschusskoordinatoren des EU-Parlaments dominieren, welche 36 der 192 Posten besetzen (18 Prozent). Darunter sind auch besonders einflussreiche Bereiche. Damit sind die deutschen Abgeordneten entscheidend für das Schmieden von Kompromissen und können den politischen Kurs der Ausschüsse erheblich beeinflussen. Bei den wiederholten Mehrheitsfindungsprozessen in den Ausschüssen kommt man daher an Politikern der CDU und SPD kaum vorbei. Welche Nation sich trotz nur wenigen Abgeordneten, überraschend häufig an den wichtigen Schaltstellen positionieren konnte, erfahren Sie hier. |