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| | | | | Illustration: iStock / by Malte Mueller |
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| | | Guten Tag, wenn ich früher mit meiner Mutter irgendwo hingegangen bin, war mir ihr Verhalten oft ein bisschen peinlich. Sie kommt nämlich schnell ins Gespräch und denkt sich nichts dabei, mit wildfremden Personen zu reden. Kein Besuch im Supermarkt verging ohne ein freundliches Wort zur Kassiererin, und auch im Bus oder auf der StraÃe plauderte sie oft mit irgendwelchen Leuten, machte nette Bemerkungen oder bot ihnen, wenn nötig, ihre Hilfe an. Das ging soweit, dass sie einmal eine junge Touristin ansprach, die mit ihrem groÃen Rucksack etwas verloren auf dem S-Bahnhof herumstand, und sie für mehrere Tage zu uns nach Hause einlud. Als etwas verschlossener Jugendlicher stöhnte ich manchmal innerlich auf, wenn ich das miterlebte. Mir schien es damals am einfachsten und besten, sich einfach anzuschweigen und jeder Gefühlsregung aus dem Weg zu gehen. Es ist ein wichtiger Wendepunkt im Leben, wenn man erkennt, dass die Eltern überraschenderweise doch mit einigem Recht hatten und dass man selbst, der man sich als Jugendlicher noch im Besitz einer groÃen Weisheit wähnte, oft total daneben lag. Jedenfalls bewundere ich meine Mutter inzwischen sehr für ihr freundliches, kommunikatives Wesen und versuche, ihr so gut wie möglich nachzueifern. Schlechte Laune gibt es wahrlich genug in der Welt â warum also nicht der allgemeinen Miesepetrigkeit etwas entgegensetzen? Welche Kraft aber tatsächlich in der Freundlichkeit steckt, habe ich erst durch das Interview mit dem US-Anthropologen Daniel Fessler verstanden, das ich Ihnen heute empfehlen möchte. Fessler ist Professor an der University of California und leitet in Los Angeles das »UCLA Bedari Kindness Institut«, wo man die Freundlichkeit nicht nur wissenschaftlich erforscht, sondern auch nach Wegen und Methoden sucht, wie man in unserem aufgeheizten und polarisierten Gemeinwesen wieder zu einem freundlicheren Umgang miteinander kommen könnte. Im Interview spricht Fessler sehr kenntnisreich und faszinierend über den evolutionären Nutzen der Freundlichkeit und auch über die Frage, ob diese Eigenschaft eher vererbt wird oder auch erlernt werden kann. Vor allem erklärt er aber, warum Freundlichkeit nicht nur allgemein dem sozialen Klima dient, sondern auch ganz konkret und unmittelbar das Leben jedes Menschen verbessert, der freundlich zu anderen ist. Fast scheint es, als sei hier ein universelles Wundermittel gefunden worden, das zudem nichts kostet und in nahezu jeder Situation angewendet werden kann! Aber lesen Sie selbst:
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| | | | | | | | »Es ist besser für Sie, freundlich zu sein als reich« | | Freundlichkeit fördert nicht nur das körperliche und geistige Wohlbefinden, sondern macht auch erfolgreicher. Der Anthropologie-Professor Daniel M. T. Fessler uÌber die wichtigste Eigenschaft der Gegenwart â und wie man sie trainieren kann. | | |
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| | | An meiner Mutter habe ich übrigens auch beobachtet, dass die Freundlichkeit, die man anderen erweist, im Lauf eines Lebens wieder zu einem zurückkommt â sogar mit Zinsen. Vielleicht auch mal ein Forschungsthema für Professor Fessler?! Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende! Ihr Johannes Waechter P.S. Fiebern Sie auch bei der EM mit, haben aber noch kein Abo? Wenn Deutschland gewinnt, schenken wir Ihnen weitere sechs Monate SZ Plus! P.P.S. In unserem Gewinnspiel verlosen wir diese Woche eine Reise nach Prag â Anlass ist die TV-Serie Kafka, die nun auf DVD erscheint.
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| | | | UNSERE EMPFEHLUNGEN | Zum Lesen |
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| | | »Negative Gefühle gehören zum Leben« | Resilienz und Achtsamkeit sind die psychologischen Schlagworte der Zeit. Tanja Michael findet das oft zu kurz gedacht. Im Interview erklärt die Psychologin und Traumaforscherin, wie man die Psyche für Krisen, Stress und Veränderungen stärkt â und wie man Mitgefühl mit sich selbst entwickelt. | | |
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| Spaghetti mit Ofen-Aglio, olio e peperoncino | Spaghetti direkt in der Pfanne zu schmurgeln, liegt im Trend. All'assassina nennt sich die wie ein Risotto gegarte Pasta. Sie hat unseren Kolumnisten zu diesen Spaghetti mit Ofenknoblauch und Peperoncino inspiriert. | | |
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| | | »Bei diesem Paar sehe ich einige Warnzeichen« | Wie gesund sind eigentlich die Beziehungen, die in Liebesfilmen gezeigt werden? Wir haben eine Paartherapeutin um einen kritischen Blick auf acht besonders bekannte Paare der Filmgeschichte gebeten. Sie entdeckte Vaterkomplexe, Red Flags und Therapiebedarf â fand aber auch ein sehr positives Beispiel. | | |
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| | | »Die Männer fingen einen Streit an, wer die Klitoris zuerst entdeckt hat« | Die Historikerin Kate Lister erforscht die Kulturgeschichte der Sexualität. Ein Gespräch über Schamhaarmoden in der Antike, maÃgeschneiderte Kondome im 17. Jahrhundert und die Frage, wie gefährdet die sexuelle Freiheit gerade jetzt ist. | | |
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| | | | Das Beste fürs Wochenende |
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| | | | | Für das herz | | Trink mich aus | | Das Sommerwetter gab bislang wenig Anlass für gute Laune. Deshalb vertraue ich meine Stimmung lieber der Musik an. Schlagartig fröhlich macht mich zum Beispiel der Song »Worth It« der britischen Sängerin Raye. Soul und R&B gepaart mit einer fantastischen Stimme und Zeilen wie »You could be my glas of wine«. Ehrlich, dieses Lied lohnt sich â sogar wenn die Sonne scheint. | | |
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