Sehr geehrte Damen und Herren, | Die Kanzlerin befindet sich in Quarantäne, in allen Bundesländern gilt ein weitreichendes Kontaktverbot, auf die Wirtschaft kommen brutale Zeiten zu, nach Berechnungen des Ifo-Instituts könnte sie in Folge der Corona-Pandemie im schlimmsten Fall um 20 Prozent schrumpfen und eine Million Jobs abbauen. Ein Fünkchen Hoffnung kommt nun vom Robert-Koch-Institut (RKI): Die exponentiell steigende Infektionskurve mit dem Virus hat sich in Deutschland leicht abgeflacht, seit soziale Kontakte innerhalb der Bevölkerung reduziert worden sind. |
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In Deutschland gibt es laut RKI 22.672 Fälle, das sind 4062 mehr als am Vortag, und 86 Tote (Stand 23.33, 9 Uhr). Grund zur Entwarnung sei diese noch sehr frühe Beobachtung aber nicht, erklärte RKI-Chef Lothar Wieler am Montag. Er sei zuversichtlich, Mitte der Woche über einen belastbaren Trend Aussagen treffen zu können. Wieler sagte aber auch: „Die Epidemie nimmt weiter stark zu“, mittlerweile seien 182 von 194 Ländern betroffen. Weltweit gebe es jetzt 283.812 registrierte Fälle, das seien 30.771 mehr als am Sonntag. In Deutschland beginnt nun die Woche der Gesetzesinitiativen, unter anderem soll bis Mittwoch ein 600 Milliarden Euro schwerer „Wirtschaftsstabilisierungsfonds“ verabschiedet werden, auch ein Nachtragshaushalt in Höhe von 156 Milliarden Euro für das laufende Jahr steht zur Abstimmung – wofür wiederum zuvor noch mit der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages eine Klausel der Schuldenbremse aktiviert werden muss. Über den „starken“ Staat schreibt mein Kollege Olaf Gersemann: „In der Endabrechnung wird es um noch mehr gehen als um Menschenleben und Steuermilliarden. In einem Tempo, wie es das in der Bundesrepublik noch nie gab, festigen die Regierenden gerade das Primat der Politik.“ Der Stabilitätspakt, für den ganze Generationen deutscher Wirtschafts- und Finanzpolitiker gestritten haben: kurzerhand aufgehoben. Ordnungspolitische Bedenken gegen Staatsbeteiligungen an Unternehmen: auf einmal auch egal. „Hier werden Grenzen verschoben und für jeden einzelnen Fall gibt es bestimmt gute Gründe. Die Frage ist nur, ob sie am Ende der Krise wieder zurückverschoben werden“, so Gersemann. Alle bisherigen Maßnahmen und Versprechen haben jedenfalls nicht ausgereicht, um die Finanzmärkte zu beruhigen. Der deutsche Aktienmarkt bleibt im Crash-Modus. Der Leitindex Dax sackte am Montag im frühen Handel um 4,08 Prozent auf 8564,59 Punkte ab. „Die Börsen geben den US-Politikern heute die Quittung für die ausgebliebene Einigung“, kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners die neuerliche Talfahrt. Denn in den USA sind die Verhandlungen um ein Konjunkturpaket in Höhe von mehr als einer Billion Dollar ins Stocken geraten. In den USA ist das Coronavirus innerhalb von zehn Tagen von einem Problem im fernen Asien und Europa zu einer amerikanischen Krise geworden. Die Zahl der Erkrankungen ist etwa um den Faktor 20 in die Höhe geschnellt, Schutzmasken und Beatmungsgeräte werden knapp. Von New York bis nach Los Angeles an der Westküste unterliegt fast ein Drittel der 330 Millionen Amerikaner Ausgangsbeschränkungen. Besonders dramatisch ist die Lage im Bundesstaat New York: Rund fünf Prozent aller Coronavirus-Fälle der Welt ballen sich hier, wie aus einer Statistik hervorgeht, die Gouverneur Andrew Cuomo am Sonntag vorstellte. Die Zahl stieg auf fast 16.000, über 5000 mehr als am Samstag. 114 Menschen sind bisher an Covid-19 gestorben. Insgesamt liegen die USA mit mehr als 32.000 Infektionen mittlerweile weltweit auf Platz drei, hinter China und Italien. Bleiben Sie gesund, |
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