Liebe Frau Do, ein bisschen fühlte man sich dann schon an den großen Blonden im Weißen Haus erinnert, als der große Blonde im britischen Unterhaus sprach. Boris Johnson, der neue britische Premierminister, will Großbritannien auch ohne die Hilfe der EU zur wirtschaftlichen Großnation machen. Spätestens 2050 könne Großbritannien die florierendste Wirtschaft Europas und somit Zentrum eines neuen Netzwerks an Handelsabkommen sein, sagte Johnson. Das bisherige Brexit-Abkommen bezeichnete der Tory-Chef als inakzeptabel, einem ungeregelten Brexit ist die Europäische Union nach dem gestrigen Tag wieder einen Schritt näher gekommen. Doch zu Panik gibt es keinen Anlass. Johnson ist für markige Worte und ausufernde Rhetorik bekannt, nicht aber für das nachhaltige Durchhalten politischer Überzeugungen. Und angesichts der tiefroten britischen Handelsbilanz mit der EU müssen sich die EU-Staatschefs auch weniger Sorgen wegen eines harten Brexit machen als die Briten. Ein ungeregelter Austritt tut vor allem Großbritannien weh. Die EU, auch in Gestalt der neuen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, sollte an dem Abkommen festhalten. Und trotzdem eine gute und intensive Partnerschaft mit Großbritannien beginnen. Johnsons‘ ersten Auftritt als neuer Premierminister hat Jochen Wittmann für Sie beobachtet. Was Johnson mit Berlusconi gemein hat, habe ich hier kommentiert. Man stelle sich vor, der ZDF-Reporter Theo Koll befragte die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht im Sommerinterview nach ihrem angeblichen Faible für ältere Männer. Ein Sturm der Entrüstung wäre durch dieses Land gegangen. Zu Recht. Als die ARD-Büroleiterin in der Hauptstadt, Tina Hassel, mit einer angeblichen Leserfrage den FDP-Vorsitzenden Christian Lindner piesackte und nach seiner jüngeren Freundin fragte, blieb der Aufschrei aus. Es wird eben gerne mit zweierlei Maß gemessen, und Christian Lindner ist auch nicht gerade der beliebteste Politiker der Republik. Eine ziemlich peinliche Entgleisung war die Frage trotzdem. Und sie betrifft vor allem die zehn Jahre jüngere Freundin von Lindner, die 29-jährige TV-Journalistin Franca Lehfeldt. Sie wird in geradezu unverschämter Weise als kleines Mädchen einsortiert, dem es an Stärke und Selbstbewusstsein mangelt. Dieser Umgang von älteren Frauen mit jüngeren Frauen muss sich ändern, schreibt Alev Dogan. Zum guten Umgang mit den Lebens- und Ehepartnern gehört aus meiner Sicht immer auch eine gute Anregung für Geschenke, das erleichtert die Suche vor Geburtstag oder Weihnachtsfest. In diesem Sinne hoffe ich, dass meine Frau Tina heute diesen Newsletter ganz genau liest. In Herne hat nämlich der Bürgermeister Erich Leichner seiner Frau ein ganz besonderes, nachahmenswertes Präsent gemacht. Er hat die Namensrechte für das örtliche Fußballstadion für ein Jahr erworben. Nun heißt das Bezirksliga-Stadion der Sportfreunde Wanne „Livia-Leichner-Stadion“. Eine wunderbare Idee! Das Rheinenergie-Stadion in Köln könnte ja auch mal vorübergehend einen neuen Namen vertragen, zumal da die Geißböcke ja wieder in der 1. Bundesliga kicken. Aber wie gesagt, nur eine Anregung. Pascal Biedenweg hat die Geschichte aus Herne für Sie aufgeschrieben. Herzlichst Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |