| Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA droht sich zu einer internationalen Krise auszuweiten, die auch Europa in Mitleidenschaft ziehen könnte. Warum die USA trotz der Tötung des iranischen Generals Qasem Soleimani möglichweise eine strategische Niederlage davontragen werden, zeigt bereits die Abstimmung im irakischen Parlament: Alle US-Truppen sollen demnach das Land verlassen. Wilfried Buchta analysiert in seinem Text aufschlussreich die Hintergründe und Aussichten.
Bei der SPD herrscht Hochstimmung, zumindest an der Parteispitze. Munter meldete sich Saskia Esken auch über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel immer wieder zu Wort, egal ob zur Außen- oder Innenpolitik. Doch vielen in der Partei missfällt das linke Gebaren ihrer neuen Vorsitzenden. Bald schon könnten belastbare Umfragen dieses Missfallen bestätigen. Die Angst geht um in der SPD, denn es geht ums nackte Überleben.
Das Silvester-Erlebnis im Leipziger Stadtteil Connewitz um den von Linksautonomen verletzten Polizisten polarisierte Politiker und Journalisten gleichermaßen. Ganz ähnlich wie schon bei der Debatte um den WDR-2-Kinderchor und sein "Umwelt-Sau-Lied", war es kaum noch möglich, differenziert Stellung zu beziehen. Bastian Brauns schreibt über die ungute Reflexhaftigkeit, sofort der Polizei den schwarzen Peter für diese Eskalation zuzuschieben.
Die EU-Ratspräsidentschaft geht 2020 zuerst an Kroation, im Juli folgt dann Deutschland. Die Bundeskanzlerin dürfte auf ihren hochwahrscheinlich letzten großen EU-Auftritt geradezu hinfiebern. Immerhin geht es nach Eurokrise und Flüchtlingskrise um die letzte Möglichkeit, ihr europapolitisches Erbe noch positiv zu gestalten. Doch die dann anstehenden Aufgaben könnten zu groß sein. Eric Bonse schreibt aus Brüssel, was auf Angela Merkel im zweiten EU-Halbjahr zukommen wird.
Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur | 