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Guten Tag, immer mal wieder wird das Leben schwerer als sonst. Was mich angeht: Ich bin etwas erschöpft. Vor der US-Wahl hatte ich geradezu manisch die Nachrichtenseiten der Weltpresse und natürlich der SZ verfolgt â immer in Erwartung, dass sich Entscheidendes tut. Es tat sich nichts. Dann kam Dienstagnacht vergangener Woche. Ich war in meiner Fassungslosigkeit dann doch irgendwann eingeschlafen, erwachte um kurz vor 6 Uhr morgens vor laufendem Fernseher, CNN meldete Unglaubliches. Es fühlte sich an, als hätte mich eine Welle von den Beinen geholt und verschluckt, durchs Salzwasser geknödelt, untergetaucht und an einem besonders hässlichen Strand wieder ausgespuckt. Und dann folgte der internationalen gleich noch eine nationale politische GroÃlage, schöne GrüÃe nach Berlin, staunend blicke ich seither auf die Welt und unser Land, gespannt und angespannt zugleich. Der erste Reflex: Die Nachrichtenlage einfach ignorieren. Mich ermattet zurücklehnen. Der Melancholie nachgeben. Reizvoll ⦠für einen Journalisten allerdings keine nachhaltige Option. Also sah ich mich um nach einem Hilfsmittel, um durch die Zeit zu kommen. Und ich fand etwas. So wie Musik bei Liebeskummer, Bücher bei Trauer, Malerei bei Wut, Museumsbesuche bei Rastlosigkeit â so bot die Kunst auch diesmal einen Ausweg aus meiner Starre. Seit 1990 zeigen jeweils eine zeitgenössische Künstlerin oder ein Künstler einmal im Jahr â immer in der 46. Kalenderwoche â exklusive Werke im SZ-Magazin, die eigens für diese Ausgabe geschaffen wurden. »Zur Sprache kommen« heiÃt der Bilderzyklus, den Wolfgang Tillmans für uns gefertigt hat und den wir in dieser neuen »Edition 46« veröffentlichen. Seine Arbeit ist für mich zugleich eine Einladung und eine Aufforderung. »Nur wenn eine Verbindung besteht, kann Sprache und auch die Sprache der Kunst ihre Wirkung entfalten«, erklärt Tillmans in einem Gespräch mit der SZ-Magazin-Redakteurin Mareike Nieberding in diesem Heft. Ich war wirklich kurz davor, die Augen zu verschlieÃen vor der aktuellen politischen Situation. Aber als ich die Kunst von Wolfgang Tillmans betrachtete, im Magazin zu sehen auf 16 Seiten, und las, wie er seine Arbeit für das SZ-Magazin angelegt hat, wurde mir klar, dass aufgeben, zumachen, abschlieÃen, untertauchen einfach keine Optionen sind. Egal, was geschieht, egal, wie die Weltlage ist, egal, wer welches Land regiert â wir müssen unsere Augen und all unsere Kanäle offenhalten. Ich lade Sie also ein, diese Arbeit von Wolfgang Tillmans nicht nur zu betrachten, sondern sich ernsthaft mit ihr auseinanderzusetzen. Schauen Sie sie nicht nur an â lassen Sie sie wirken. Nehmen Sie Anteil. Es wird Ihnen guttun. Sein Werk ist, wie jede gute Kunst, ein Rettungsring, der uns im Irrsinn des Daseins über Wasser halten kann.
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| | | | »Es macht die Leute verrückt, wenn man die Dinge so zeigt, wie sie wirklich sind« | Der Künstler Wolfgang Tillmans bespielt die wichtigsten Museen der Welt, nebenbei kämpft er für die DemoÂkratie. Für das SZ-Magazin hat er die diesjährige »Edition 46« gestaltet. Ein Gespräch über Schaffenskrisen und die Freiheiten, die es zu verteidigen gilt. | | |
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Ihr Michael Ebert | | Chefredakteur |
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HEFT 46 | Die Themen der aktuellen Ausgabe | |
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| | | | Das ewig kauernde Lichtlein | | Auf der Suche nach Trost wendet sich Axel Hacke dem FuÃballtrainer Dragoslav StepanoviÄ und dem US-Dichter Robert Frost zu. Und lernt von beiden eine unumstöÃliche Wahrheit. | | | | |
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| | Was empfinden Sie an sich selbst als deutsch, Tino Sehgal? | Der Künstler im Interview ohne Worte über seine Wurzeln, seinen wichtigsten Sinn und die Frage, wie Kunst nicht sein soll. | | |
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Heft 46 | Weitere Kolumnen der aktuellen Ausgabe | |
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| Nachts allein vorm Kühlschrank | Für unseren Autor führt der nächtliche Weg ins Bad oft in die Küche, auf der Suche nach einem kalten Glas Orangensaft. Manchmal kommt es dort zu einem Kampf um Leben und Tod. | | |
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| Muss ich der Deutschen Bahn mein Geld schenken, um sie zu unterstützen? | Die Probleme der Deutschen Bahn sind bekannt, auch unserem Leser. Er fragt sich: Soll er auf die Entschädigung für eine Verspätung verzichten, damit es nicht noch schlimmer wird? Johanna Adorján hat darauf eine klare Antwort. | | |
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| Leise Erinnerung an den Sommer | Dieses Gericht vereint winterliche Würze mit sommerlicher Fruchtigkeit: Aus Chicoree, aromatischem Comté und Orangen zaubert unsere Kochkolumnistin ein besonderes Abendessen für den Herbst. | | |
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| | Nix los | Das neue »Kreuz mit den Worten« aus dem SZ-Magazin 46/2024 â hier können Sie das Rätsel online spielen und das PDF zum Ausdrucken herunterladen. | | |
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| Frühstücken mit Oma Leni | Im Hotel »Haltmair am See« sorgen sich drei Generationen um das Wohl der Gäste. So familiär geht es am Tegernsee nur noch in wenigen Häusern zu. Hier bringen sich alle ein - und sorgen für eine einmalig wohlige Atmosphäre. | | |
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| Alles eine Frage der Zeit | Anlässlich des Kinostarts von »Toni und Helene« verlosen wir diese Woche zweimal eine Armbanduhr der Schweizer Marke Mondaine. | | |
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HEFT 46 | Die neue Ausgabe lesen | | | |
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| | Edition 46 | Wolfgang Tillmans: Zur Sprache kommen. | | |
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