Sehr geehrter Herr Do, Markus "beichtet" - aber nur ein bisschen - zum Thema "Säulennektarine", Lesya erinnert sich an Omas Stachelbeeren (und noch einiges mehr), Pascale überrascht mit neuen Frühlingsrezepten und Ideen, ein schmales Nektarinen-Säulenbäumchen Alicecol wartet sehnsüchtig darauf, mit seinen Blüten und aromatischen Früchten ein südländisches Flair auf Ihrem Balkon oder Terrasse zu verbreiten … bei uns ist echt was los! Und bei Ihnen? Der Frühling ist da! Und damit die klassische Frage: „Wie schneide ich dieses oder jenes RICHTIG???“ Diese Frage kann man nicht häufig genug beantworten. Vielleicht könnten wir mit der Antwort auch ein bisschen helfen, dass Sie die Schneideblockierung überwinden, die wir alle haben, wenn wir mit Schere und Säge vor dem Baum stehen. Ja, genau so, wie der Esel vor dem … Themenbersicht dieses Newsletters: · GartenDeal: Sulennektarine Fruttini Alicecol · Wie schneide ich die 'Sulennektarine' Fruttini Alicecol? · Omas Stachelbeeren · Frhlingsrezepte und Ideen mit Pascale · Der Winterrhabarber Livingstone · Delicious! · 10 Grnde, warum man jetzt nicht schneiden soll – widerlegt
| | | GartenDeal: Sulennektarine Fruttini Alicecol Lecker, schön und platzsparend: Alicecol, die Nektarine für den kleinen Gärten Eigenes Obst im Garten hat seinen ganz besonderen Reiz. Unterschiedliches eigenes Obst hat noch viel mehr Reiz ;-) Einzig: Der liebe Platz, wer hat ihn schon, wer hat schon einen so grossen Garten, dass man Äpfel und Birnen und Zwetschgen und und und anpflanzen kann? Wer ihn hat, der schätze sich glücklich! Wer nicht, für den haben wir etwas. Die Säulennektarine Alicecol! Nun fragen Sie sich, ob so eine Säulennektarine auch taugt? Die Antwort überlassen wir getrost ... unseren Kunden, genauer gesagt, einem Kundenkommentar: Die Alicecol ist eine tolle Pflanze. Wir haben Sie seit 2 Jahren und hatten dieses Jahr die besten Nektarinen unseres Lebens ... Wir freuen uns schon auf die Blüte im nächsten Jahr, nachdem sie so toll gewachsen ist und man schon sieht, wieviele Knospen sie hat ... Wir wünschen allen viel Spass mit diesem Baum. Müssen wir dem noch etwas hinzufügen? Ah ja, vielleicht, dass man das Wort Säule nicht ganz wörtlich nehmen darf. Anders wie bei Säulenapfelbäumen, unseren Malinis, die wirklich echte Säulen bilden, erinnert Alicecol in der Wuchsform eher an eine Pappel. Wie man diese richtig schneidet, ja, dazu bleibt Ihnen freilich Markus Kobelt auch keine Antwort schuldig! Alicecol im Video, im Garten von Robert Maierhofer, unserem Betriebsleiter in Buchs: Die Säulennektarine Alicecol Zum Deal ...
| | | Wie schneide ich die 'Sulennektarine' Fruttini Alicecol? Das mit der "Säulennektarine" ist so eine Sache, die mir immer ein bisschen die Schamesröte ins Gesicht treibt. Warum? Weil es beim Steinobst - vielleicht mit Ausnahme der Säulensauerkirsche Fruttini Jachim - eigentlich gar keine Säulenobstbäume gibt. Jedenfalls nicht in dem Sinne wie bei den Säulenäpfeln. Die Säulensteinobstsorten, auch die Fruttini, haben keine so stark verkürzten Internodien wie die Malini, und sie machen auch jede Menge Seitentriebe (was beim Säulenapfel aufgrund der extremen Apikaldominanz - Spitzenförderung weitgehend unterdrückt ist). Eine Rechtfertigung des Namens liegt nur darin, dass die Säulen-Steinobstbäume insgesamt eine eher hoch-schmale als breite Krone ausbilden, dass sie sich ungeschnitten pappelartig entwickeln, und dass sie mit dem richtigen Schnitt relativ schlank und säulenähnlich gehalten werden können. Jetzt also konkret zur "Säulennektarine" Fruttini Alicecol, die eine wunderhübsche schmale-hohe Krone ausbildet und auch leckere Früchte trägt. Wie muss man sie konkret schneiden, damit sie möglichst schmal bleibt - und doch nicht verkahlt (genau das nämlich wird passieren, wenn man sie nicht schneidet, und wenn sie den pappelartigen Wuchs entwickeln würde). Wie fast immer fassen wir die Schnittanleitung in einige wenige, leicht nachvollziehbare Punkte: Geschnitten wird jetzt, im März, knapp bevor die Knospen zu wachsen beginnen. Es ist auch kein Problem, wenn die Knospen schon drücken … Abgetragene 2jährige und höchstens 3jährige Ästchen schneiden wir auf einen Zapfen von 2-5 cm zurück. Daraus sollten im nächsten Jahr neue 1jährige Ästchen entstehen, die dann im Folgejahr wieder Früchte tragen. So kann die Krone jung, frisch, schmal und fruchtbar bleiben. Und wie bitte erkennt man die 2 und 3jährigen Triebe? Nun, sie sind dicker, verholzter als die frischen Triebe, meist sind sie gegen den Stamm zu auch schon etwas verkahlt, haben da also nur noch sehr wenige Knospen. Die frischen, im letzten Jahr gewachsenen Äste werden um mindestens einen Drittel zurückgeschnitten. Das bezweckt zweierlei: Erstens wird dadurch der Fruchtbehang reduziert, der ohne diesen Eingriff gigantisch wäre, weil bei Pfirsichen mindestens die Hälfte bis zwei Drittel der Knospen fruchtbar sind. Und zweitens regt der Rückschnitt, vor allem wenn man etwas mehr wegschneidet als nur einen Drittel, das frische Wachstum an, somit kann ein solcher Trieb auch noch ein weiteres Jahr Früchte tragen (1. Jahr Wachstum; 2. Jahr Früchte, neues Wachstum als Reaktion auf den Rückschnitt; 3. Jahr Früchte vor allem am neuen Triebteil; 4. Jahr Rückschnitt auf einen Zapfen - siehe oben Punkt 2) Alle 2-3 Jahre wird die Spitze auf einen kurzen Seitenast in der gewünschten Höhe (z.B. 2.5 m) zurückgeschnitten. Das wär‘s dann schon … Übrigens: In ein bis zwei Wochen sollte auf Gartenvideo.com und auf Youtube.com/gartenvideos ein Video zum Thema livegeschaltet sein. Aber ich rate Ihnen dringend, es doch mal selber und ohne Video zu probieren. Am Video können Sie dann überprüfen, ob sie es "richtig" gemacht haben … Und noch viel wichtiger: In einem Jahr können Sie dann beurteilen, ob meine Tipps zielführend waren;-) Vielleicht sollte ich das nicht sagen, aber ich kann der Wahrheit ja nur schwer wiederstehen: Schneiden lernt man am Ende nicht mit Videos und Anleitungen, sondern über Versuch und Irrtum. Just do it! Markus Kobelt Alicecol im Video, in unserem Mundraubgarten auf Schloss Ippenburg: Die Säulennektarine Alicecol
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| | | Omas Stachelbeeren Meine Oma leitete eine Apotheke. Die Hälfte des Hauses war die Apotheke, in der anderen Hälfte lebte Oma. Die Apotheke im Haus versorgte die Menschen mit Medikamenten, Omas persönliche Apotheke im Garten versorgte Oma selber. Denn meine Oma hat nämlich nie Medikamente geschluckt, ehrlich nicht. Sie lag fast nie in einem Krankenhaus. Einmal wurde sie im Alter von ca. 67 mit der Ambulanz unfreiwillig ins Krankenhaus gebracht, am nächsten Tag, früh morgens, ist sie in Hausmantel und Hausschuhen durchs Fenster geflohen. Sie hatte natürlich Glück: Es war im Erdgeschoss und es war Sommer. Sie war sehr stolz darauf, was sie getan hatte. In Omas Garten gab es viele sehr gesunde Pflanzen, aber am meisten liebte sie die Rosen. Sie hatte sie in allen möglichen Farben, vermehrte sie selber und sie alle sahen nicht nur schön aus, sie dufteten nach Wahnsinn und bis zum Wahnsinn. Die Rosen waren zwar keine Heilpflanzen im wahrsten Sinne des Wortes, aber sie taten Omas Seele und Omas Herz so gut, dass ihr Körper sehr lang gesund und munter blieb. Meine Oma liebte aber auch die Stachelbeeren. Warum gerade Stachelbeeren? Vielleicht, weil sie mit ihren Stacheln an die Rosen erinnerten? Auf jeden Fall haben die Stachelbeeren für meine Oma eine breite Palette an Medikamenten ersetzt. Sie waren abführend und harntreibend, sie stärkten ihre Blutgefäße. Sie wirkten vorbeugend gegen Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Arteriosklerose und Krebs. Stachelbeerensaft – mit Honig vermischt – war super gegen Anämie und Hautausschlag. Meine Oma hatte sehr viele Pflanzen in ihrem kleinen Stadt-Garten, Apfelbäume hatte sie nicht. Warum nicht? Vielleicht weil Oma genau wusste, dass die Stachelbeeren deutlich mehr Eisen als die Äpfel enthalten? Und was die Menge an Ascorbinsäure angeht, müssen sich Stachelbeeren nur von den Johannisbeeren geschlagen geben. Dass in der Beere reichlich die Vitaminen A, C, E, B (B1, B2, B6, B9) etc. stecken, dass sie Kalium, Phosphor, Eisen, Jod, Calcium, Magnesium, Kupfer, Natrium … enthält, all das wusste meine Oma sehr gut, da sie Apothekerin war. Oma meinte, wir in der Ukraine (nach der Tschernobyl-Katastrophe) sollten ganz viel Stachelbeeren essen, da in den Stachelbeeren die Stoffe erhalten sind, die unserem Körper helfen, der schlechten Ökologie zu trotzen und Toxine abzubauen. Meine Oma war eine Feinschmeckerin. Wenn sie schon etwas aus ihrem Obst und Beeren gemacht hat, anstatt sie roh zu essen, was sie natürlich bevorzugte, hat sie daraus etwas Besonders gekocht und immer nur ganz wenig. Aus den Stachelbeeren machte Oma eine „Königskonfitüre“. Leider habe ich mich damals für ihre Rezepte nicht interessiert. Ich weiss nur, dass die Stachelbeeren sehr gross sein mussten, sie mussten noch grün und hart sein und dass Oma jede einzelne Beere mit der Nähnadel mehrere Male gestochen hat. In der Konfitüre waren auch Walnusskerne: Was für eine tolle Kombination! Ich weiss noch, dass Omas durchgestochenen Stachelbeeren auch mit Fleisch gekocht wurden (wieder mit Walnüssen zusammen!) und dann alles anderes, was auch meine Mutter immer dazu getan hat: Zwiebel, Möhren, Zitrone, Sauergurke, Öl, Salz, Pfeffer. Meine Mutter hatte leider keinen Stachelbeerstrauch im Garten, meine Mutter hatte keinen Garten, aber immerhin - wir hatten einen Balkon. Meine Oma war eine feine Dame. Von allen wurde sie für Ihre frische zarte junge Haut bewundert. Die Stachelbeeren haben dabei nicht die unwichtigste Rolle gespielt: Sie zermahlte ein paar Stachelbeeren, vermischte sie mit einer Teelöffel Olivenöl und machte eine Maske für 15-20 Minuten. Auch Gurken mussten das gleiche Schicksal teilen. Und wenn sie Erdbeeren naschte, bemalte sie sich für ein paar Minuten damit, tauchte plötzlich vor uns, den spielenden Kindern, auf und erschreckte uns fürchterlich. Ich habe vor kurzem erfahren, dass aus Stachelbeeren Wein gemacht wird, der sich in Qualität und Geschmack durchaus mit echtem Traubenwein messen kann. Schade, dass Oma davon nichts wusste, aber sie hat einen himmlischen Likör aus Rosenblüten gezaubert, den wir Kinder auch ein wenig naschen durften. Vom Rosen-Likör erzähle ich ein anderes Mal. Und falls Sie nichts dagegen haben, verrate Ich Ihnen irgendwann auch, was meine Oma sonst noch so in ihrem Garten hatte. Lesya Kochubey
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| | | Frhlingsrezepte und Ideen mit Pascale Haben Sie bereits unsere liebe Bloggerin Pascale Treichler von Gartenkraut.blogspot.com kennengelernt? Im Jahr 2016 nimmt sie uns samt ihren saisongerechten Rezepten und Ideen auf eine Reise durch den Garten mit. Pascale wird für uns nicht nur essbare Sachen kochen, sie hat in ihrer Rezeptschublade auch spannende Anwendungen für Salben, Öle und Kosmetik. Einige davon können Sie bereits in unserem Magazin finden. Und vielleicht machen die Rezepte Ihnen mehr Freude, als den Kindern von Pascale? Ihr Sohn versucht immer wieder der Mutter beizubringen, dass die Blumen nicht in seinen Salat, sondern in die Vase gehören, ihre Tochter hat nach dem Süsskartoffel-Experiment mit dem Auszug gedroht… Deshalb freut sich Pascale umso mehr, ihre Ideen mit Ihnen teilen zu dürfen und ist gespannt auf die Rückmeldungen! In unserem Magazin finden Sie bereits ein neues Rezept für den Frühlings-Entschlackungs-Smoothie aus Spinat, der uns gegen die Frühjahrsmüdigkeit hilft und uns fit für die kommende Gartensaison machen wird. Nicht weniger gesund und auf jeden Fall leckerer ist der Rhabarber-Sirup, den Pascale jeder Saison aus den Grünen-Rhabarbern macht. Und selbstverständlich noch Rhabarber-Wähe oder Rhabarber-Fladen aus den milden Roten-Rhabarbern. „Rhabarber im Garten zu haben ist keine Kunst“,- sagt Pascale. Im Lubera-Shop hat sie die Sorte Livingstone entdeckt, die man sogar im Herbst ernten darf (die anderen Sorten sollte man nach Juni nicht mehr abernten, da die Oxalsäure in den Stängeln zu hoch wird). Damit kann sie reichlich Sirup auf Vorrat für den kalten Winter herstellen und - mit einem Silvester-Sekt vermischt – in das Neue Jahr 2017 reinfeiern. Und pünktlich, passend zum Frühling, die Rezepte aus Duftveilchen: In einer Kräuterbutter verarbeitet ergeben sie tolle Farbtupfer, im Sommer gibt es wieder unwiderstehlich duftendes Veilcheneis in einer Farbe, von den Augen schon verschlungen bevor der Mund an der Reihe ist, vom Frühling bis in den Herbst hinein zupft Pascale ein paar Blüten für den Salat und für die Seele ist auch reichlich was da: Die Blüten schon im frühen Frühling, im Sommer eine schöne dunkelgrüne Blattstruktur mit den herzförmigen Blättchen und meistens im Herbst nochmals einzelne Blüten, die wie Schmetterlinge nur wenig über den Blättern thronen. Dazu ein Duft – mmmmh. Mit vollem Elan werden demnächst die Fahrräder und Motorräder aus der Garage geholt und wie man sagt, im Frühling wird am schnellsten gefahren … dann passiert es ab und zu - um Gottes Willen! hoffentlich nicht -, dass man runterfällt. Pascale hat einen Biker in der Familie und deshalb plant sie, sobald die ersten Veilchen da sind, eine Narbensalbe herzustellen.
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| | | Der Winterrhabarber Livingstone So sieht der Rhabarber vor unserem Küchenfenster aus: Rote Stiele, fett-grüne Blätter, etwas zerzaust von Wind und Wetter, und fast schon bereit, ein erstes Mal geerntet zu werden. Jedenfalls beobachte ich jetzt interessiert, wie lange meine Frau der Versuchung der roten Stangen vor dem Küchenfenster widerstehen kann … bis es einen Sonntagsrhabarberkuchen gibt. Wir haben den ersten März. Und wir hatten hier, im St. Galler Rheintal, zwischen Bodensee und Alpen, einen mittelmilden Winter, aber doch mit Schnee, etwas Frost, viel Wind und Wetter, aber eben auch mit 2 Wochen Föhn und Temperaturen bis 18 Grad. Welche Sorte, fragen Sie? Natürlich Livingstone, der Sommer- und Herbstrhabarber, der sich jetzt als Winterrhabarber entpuppt. Diese Woche war ich im Lubera Mundraubgarten zu Ippenburg, da waren die rosa Vegetationsspitzen von Livingstone auch unverkennbar am Drücken, aber nur 1-2 cm hoch, viel weiter als alle anderen Sorten, aber natürlich nicht zu vergleichen mit dem Livingstone vor unserem Küchenfenster. Der Föhn, der bei uns in diesem Jahr schon mindestens zwei Wochen extrem mildes Wetter verursachte, macht den Unterschied aus. Wohl war es in Norddeutschland overall gleichmässig milder als bei uns, aber es fehlte halt eben der warme Südwind. (Bei 120 Stundenkilometer, mit denen er manchmal an Häusern und Pflanzen rüttelt, würden wir gerne auf die Wärmewirkung des Föhns verzichten und ihn den Grönländern schenken … dazu macht er Kopfweh, mir leider ziemlich häufig) Aber was heisst das alles nun für unsere neue Rhabarbersorte Livingstone, und für den Gärtner und Rhabarberliebhaber? Erstens: Livingstone reagiert sofort auf milde Temperaturen, die Schwelle, wieder mit dem Wachstum zu beginnen, ist bei ihm viel niedriger angesetzt als bei konventionellen Sorten. Letztlich ist Livingstone wohl ein Jahresrhabarber: Ohne Winter würde er einfach durchwachsen. Dies entspricht übrigens auch genau der Beschreibung der von Luther Burbank vor über 100 Jahren schon gezüchteten Ganzjahresrhabarber. Zweitens: Damit ist Livingstone perfekt geeignet für die Treiberei. Will man Rhabarber verfrühen, ist neben der grünen und dickstieligen Sorte Early Green vor allem Livingstone angesagt. Drittens: Die letztlich zu früh entwickelten Triebe halten überraschend viel aus: Leichte Frosttemperaturen, Wind, Wetter, etwas Schnee. Das heisst wiederum, man muss nicht allzu viel Angst um seinen Livingstone haben, wenn er als erster im Haus und Garten den Frühling spürt. Viertens: An Standorten, wo es im Winter und im Frühling zwischendrin sehr kalt werden kann, ist es trotzdem angebracht, Livingstone etwas vor dem Auswintern zu schützen. Am besten macht man das mit Laub, Kompost, Holzschnitzeln, die die Rhabarberkrone 5-10 cm dick abdecken. Damit schützen wir den Rhabarber nicht primär vor der Kälte, sondern vor der Wärme. Denn die Wärme ist die eigentliche Gefahr, sie verleitet unseren ungeduldigen Rhabarber zum Austrieb, worauf ihm dann die Kälte zum Verhängnis werden könnte. Fünftens: Rhabarber-Verfrühungshauben, ein schwarzer Kübel oder noch besser natürlich ein stylisches Tongefäss führen zu frühem Wachstum und gleichzeitig schützen sie die Pflanze im Februar bis April vor Wetter- und Kälteeinbrüchen. Der verfrühte Rhabarber ist auch besser geschützt! Also ab in den Garten und gleich einen Versuch machen: Der frühste und erste Rhabarber ist immer der beste Rhabarber. Markus
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| | | Delicious! Stark Brothers und die Delicious Äpfel Wir erinnern uns, Clarence Stark hatte in den eingesendeten Apfel des Quäkers Jesse Hiatt aus Iowa gebissen und ausgerufen: Delicious! Und gleichzeitig haben wir das Bild eines amerikanischen Motelfrühstücks vor Augen: Der Waffelbrenner, unendlich viel Plastikgeschirr und dazu passend eine Schale mit gewachsten Red Delicious Äpfeln. Und wenn man aus Versehen reinbeisst, ist der Red Delisious schlimmstenfalls mehlig (bösartiger Weise ohne dass man es ihm äusserlich ansehen würde), meist aber verliert man sich beissend und kauend in einem wohl festen, aber wenig saftigen, süssen Nichts … Nun die Frage: Hatte Clarence Stark einfach gelogen, um dem so speziell geformten, hoch gebauten Apfel mit den charakteristischen Höckern zum Durchbruch zu verhelfen? Hatte er etwa schon so früh die politische Korrektheit verinnerlicht, die "wundervoll" sagt, aber "schrecklich" denkt? Ganz sicher nicht! Clarence war ein ausgezeichneter Obstfachmann und die Juries des Jahres 1893 und 94, die den Red Delicious als Sieger ermittelten, waren unbestechlich. Wir dürfen also davon ausgehen, dass Red Delicious damals, nach den Massstäben der Zeit, ein guter, wahrscheinlich ein sehr guter Apfel war. Und er wurde, was er heute ist, letztlich vor allem durch die sich im 20. Jahrhundert entwickelnde Apfelindustrie: Fieberhaft suchten die Baumschulen nach roten Mutationen, genetischen Veränderungen, die bei jeder Pflanze auftauchen, wenn sie stark vermehrt wird (und Red Delicious wurde millionenfach vermehrt): Man wollte eben keinen gestreiften Apfel, was der Red Delicious ursprünglich war, sondern einen zu 100% dunkelroten. Und das wurde er auch, bis ganz nahe zum Schwarz. Und zusätzlich wünschte die Industrie eine frühere Ernte, um schneller auf den Markt zu kommen. Dabei aber ging der Ausgangspunkt, "Delicious!", der Geschmack ganz einfach verloren. Übrigens, schauen Sie sich mal im Supermarkt um: Fällt Ihnen auf, dass sowohl Jonagold als auch Gala immer voller rot und immer dunkelroter werden? Hier ist in den letzten 30 Jahren genau die gleiche Entwicklung wie beim Red Delicious zu beobachten, und wieder bleibt der Geschmack auf der Strecke! Beim Red Delicious kam hinzu, dass sich in den USA der Apfelanbau im Verlaufe des letzten Jahrhunderts auf Washington State im Nordwesten konzentrierte, wo zeitweise 80% aller USA Äpfel angebaut wurden. Das dieser logistischen Herausforderung, von Wenatchee, der Apfelhauptstadt in Washington State in 2 Wochen nach Tampa Florida transportiert zu werden, nicht jeder Apfel gewachsen war und ist, versteht sich von selbst - auch dann, wenn er dick und glänzend gewachst ist. Aber der Grosse Rote war den Stark Brothers noch nicht genug Delicious; sie wollten mehr, sie brauchten wieder eine neue Sorte, um ihr unterdessen gigantisches Baumschulgeschäft am Laufen zu halten. Aufgrund ihres guten Namens wurden ihnen regelmässig Testäpfel, meist von Zufallssämlingen zugeschickt. So öffnete eines Tages im anderweitig denkwürdigen Jahr 1914 der junge Lloyd Crow Stark eine solche Musterbox und war zunächst gar nicht beeindruckt. Er kannte andere gelbe Äpfel (z.B. Grimes Golden), meist waren sie kaum transportfähig und schnell weich und mehlig. Er schnitt zwei Schnitze, gab einen an den vorbeigehenden Paul Stark ab, und die beiden Baumschuldynasten sahen sich nur noch erstaunt an: Da war trotz des langen Transports nichts mehliges, da war Zucker und Säure, da war Aroma, Geschmack und Würze. Die Einsendung kam von einem H. Mullins aus Odessa in West Virginia, einem Kaff, das auf den meisten Karten nicht mal eingezeichnet war. Paul machte sich auf den Weg zum Besitzer, 1000 Meilen lang, von Louisiana in Missouri, am Mississippi bis nach Odessa in West Virginia. Er zahlte Mullins 5000 USD für die Vermehrungsrechte und für das Stück Land, auf dem der Zufallssämling gewachsen war. Der Baum überlebte übrigens bis 1958. Die Sorte floppte zunächst. Niemand wollte einen anderen, nicht-roten Apfel. Ein Apfel musste rot sein. Die ingeniösen Star Brothers wiederholten den Marketing Trick, den sie schon beim Red Delicious angewendet hatten, sie fügten bei jeder grösseren Bestellung einige gratis-Golden Delicious (ja so hiess er jetzt natürlich!) hinzu, in der Hoffnung, die Bäume und ihre wunderbaren Früchte würden für sich sprechen … aber auch das wirkte zunächst nicht, da die als wertlos erachteten gelben Apfelbäume einfach nicht richtig betreut und umsorgt wurden. So ging es einige Zeit, bis doch immer mehr Obstbauern von der schieren Qualität der Frucht überzeugt wurden, und die Sorte langsam aber sicher abhob, um dann zu Beginn der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fast überall, und bis zum Überdruss, angebaut und verkauft zu werden. Das ist wohl auch der eigentliche Grund für den schlechten Ruf des Golden Delicious: Dieser wärmebedürftige Apfel wurde überall angebaut, und damit auch in Anbaugebieten, wo er eigentlich nichts zu suchen und nichts zu gewinnen hatte. Der Preis: Er wurde vielerorts von Gelben Köstlichen zum Grünen Schrecklichen herabgestuft (so jedenfalls war sein Kosename in der DDR). Dennoch möchte ich eine Ehrenrettung versuchen: Ein Golden Delicious Apfel, produziert an den Hängen des Südtirols, mit unendlich Sonnenschistunden im Sommer und mit kühlen Nächten im Herbst, gehört noch heute zu den besten Äpfeln überhaupt: Mit einer leichten, und doch festen Textur, mit viel Zucker und einer vollmundigen Säure im Hintergrund, saftig und die Essarbeit unmittelbar belohnend, mit einem leichten Muskatton im Abgang - was könnte es Besseres geben. Bei Lubera haben wir deshalb Golden Delicious bei der Züchtung von gelben Apfelsorten ausgiebig benutzt und so haben alle Bionda-Äpfel, unsere schorfresistenten gelben Paradis-Sorten, Golden Delicious als Grossvater. Bei dieser Gelegenheit: Danke Mr. Mullins, danke Stark Brothers! Markus Kobelt Quelle: LeAnn Zotta, 200 Years and Growing: The Story of Stark Bro's Nurseries & Orchards Co.
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| | | 10 Grnde, warum man jetzt nicht schneiden soll – widerlegt Seit Ende Februar/Anfang März erreichen mich wieder diverse Mails zum Thema schneiden, was und wie und warum. Bei überraschend vielen Mails geht es aber interessanterweise eigentlich nicht darum, wie man jetzt schneiden könnte, sondern viele Kunden sind eigentlich nur bestrebt, von mir eine Absolution zu erhalten, dass man jetzt nicht, nicht mehr, noch nicht oder gar nicht schneiden muss … Es ist immer wieder ein Freude zu sehen, wie viele Gründe uns Menschen einfallen, um etwas nicht zu tun. Prokrastination - so heisst nämlich Verschieberitis auf wissenschaftlich - ist all überall. Da bin ich natürlich keine Ausnahme: Diesen Newsletterbeitrag schreibe ich im allerletzten Moment, sozusagen schon nach Redaktionsschluss;-) Um es ein für allemal - und offiziell - festzuhalten JETZT ist für fast alle Pflanzen der richtige Zeitpunkt, um zu schneiden. Punkt. Und wenn Sie dazu zusätzliche Tipps und Anleitungen wünschen, gibt es von uns buchstäblich Hunderte von Videos zu den verschiedensten Pflanzen. Hiergeht’s zu einer Linksammlung in unserem Magazin, von wo sie dann gezielt die richtigen Videos ansteuern können. Und im nächsten Newsletter in 2 Wochen hoffe ich gut 20 neue Schnittvideos präsentieren zu können. Wir haben letzte Woche unseren Mundraubgarten in Ippenburg gepflegt und geschnitten und selbstverständlich alles auch videomässig festgehalten … Für diesen Newsletter aber möchte ich mich für einmal darauf konzentrieren, all die Gründe fürs Nicht-Schneiden zu wiederlegen, die ich so oft höre: Wir haben im Herbst nicht geschnitten und damit den besten Zeitpunkt verpasst. Es ist doch sicher richtig, jetzt bis zum nächsten Herbst zu warten, oder? - Ha natürlich, und dann noch ein Jahr, und wieder ein Jahr undsoweiterundsofort. Etwas nicht getan zu haben ist ganz sicher kein zureichender Grund, es jetzt nicht nachzuholen. Das stinkt nach Verschieberitis in Reinkultur, ist aber clever getarnt. Den argumentativen Ausweg, der das Perpetuum mobile des Verschiebens erst ermöglicht, sperren wir jetzt gleich ab: Grundsätzlich und für fast alle Pflanzen ist der Frühling, Ende Februar bis Anfang April, der beste Schnittzeitpunkt. Die Pflanzen, die wir eigentlich schneiden sollten, drücken schon. Es ist doch jetzt sicher zu spät und wir warten besser bis zum nächsten Frühjahr. - Wieder soll die eigene Verschieberitis - oder nennen wir sie vielleicht doch lieber Prokrastination? - selber die Begründung dafür sein, dass man etwas nicht tun muss. Weil ich es nicht getan habe, muss ich es nicht mehr tun. Fast schon genial, diese Begründung: Der Verschieber/die Verschieberin zieht sich sozusagen an den eigenen Haaren aus dem Verschiebungssumpf. Weil ich es schon verschoben habe, kann ich‘s weiter verschieben! Meine Frau/mein Mann sagt, jetzt sei nicht der richtige Zeitpunkt!- Na ja, das tönt jetzt nicht wirklich ganz ehrlich. Aber so ist das wahre Leben … Und wann hören wir sonst noch auf unseren Mann / unsere Frau? Immer dann, wenn ihr/sein Argument uns in den Kram passt. Mein Nachbar schneidet auch nicht. - Na ja, da könnte ich den obigen Kommentar glatt wiederholen. Allerdings ist uns ja der Nachbar weniger nah als der eigene Partner. Deshalb wohl ist seine Autorität höher. Oder etwa nicht? Noch etwas ist hier interessant: Dass man etwas macht, was der Nachbar auch macht, ist psychologisch gut nachvollziehbar. Aber dass man etwas nicht macht, nur weil es auch der Nachbar nicht macht, ist doch etwas eigenartig. Wenn schon, würde man hier eigentlich eine Gegenreaktion, einen trotzigen Widerpart erwarten. Aber halt: Eigentlich geht es halt eben nur um die pseudo-objektive und nachträgliche Begründung der eignen Prokrastination. Und dafür darf der Nachbar jederzeit gerne herhalten. Ich weiss nicht, wie ich schneiden soll, also mache ich besser nichts! - Das ist schon fast sokratisch. Ich weiss, dass ich nichts weiss ... deshalb bleibe ich gleich in meinem Fass liegen. Das war aber wieder ein anderer antiker Philosoph … Nichts-wissen ist kein hinreichender Grund für Nicht-handeln, sondern für kluges Handeln. Ich lerne nur, wenn ich schneide und dann die Reaktion, das Resultat beobachte, und daraus wieder Folgerungen für das Schneiden ziehe: Versuch und Irrtum. Nichts machen führt am wahrscheinlichsten zu gar nichts. Ich weiss nicht, wie ich schneiden soll, also beauftrage ich den Galabauer. - Da muss ich jetzt sehr vorsichtig sein … Ich halte den Galabauer für keine sehr gute Lösung für den Schnitt. Als Obstbauer sage ich nur so viel: Gerade bei Obstgehölzen versagen die Gartenbauern häufig beim Schneiden, weil es ihnen nicht um die Frucht geht, nur um die Pflanze. Auf Deutsch: Sie schneiden bei Obstbäumen fast immer zu stark, das geht auf Kosten des Fruchtansatzes. Ich liebe meine Pflanzen, ich kann einfach nicht zusehen, wie sie beschnitten werden? - Es ist kaum zu glauben, wie oft diese Argumentation dem Schneiden entgegensteht. Vor einigen Jahren zogen Falko Berg und ich jeden Samstag durchs Land, schnitten Pflanzen bei Lubera-Kunden und filmten dabei. Ganz häufig standen die Gartenbesitzer daneben, freudig überrascht, aber auch fast zitternd vor Angst (um ihre Pflanzen). Nur die Autorität der Kameralinse hinderte sie daran, zwischen meine Schere und ihre Pflanzen zu treten (so, aber jetzt reicht's auch, das ist genug). Vielleicht ist es auch genau diese Angst, die uns in vielen Fällen Kaffee und Kuchen bescherte: Wenn sie trinken, essen und reden, können sie nicht noch mehr Pflanzen beschneiden=schädigen … Vor Jahren habe ich meine Reben, meine Kiwi im Frühjahr geschnitten und sie haben geweint ohne Ende. Das will ich ihnen nicht noch einmal antun. - Wie im letzten Punkt geht es hier eigentlich um die Vermenschlichung der Pflanze. Darüber kann man natürlich diskutieren. Aber man sollte auch nicht vergessen, dass Pflanzen im Unterschied zu Menschen und Tieren einen grossen Vorteil haben: Die Omnipotenz der Zelle und kleiner Zellverbände, aus denen jederzeit wieder eine ganze heile Pflanze nachwachsen kann. Was wir schneiden ist nicht unwiederbringlich verloren. Wenn ich schneide, schneide ich sicher falsch. Also schneide ich nicht. - Das ist stubenreiner Defätismus. Kapitulation im Vornherein. Falsch könnte man ja eigentlich nur schneiden, wenn man wüsste, wie man richtig scheidet. Und wenn man das wüsste, gäbe es eigentlich keinen Grund mehr, falsch zu schneiden … In Tat und Wahrheit ist es aber ganz anders: Es gibt kein richtig oder falsch und viele Wege führen nach Rom. Mein Lehrmeister im Obstbau, z.B. Christian Krebs, schnitt ganz anders als viele seiner Kollegen, aber trotzdem produzierte er wunderschöne Äpfel und auch genug. Es ist wohl wirklich der Prozess, der zum besten Resultat führt: Ich schneide, der Baum reagiert, ich überprüfe das Resultat und passe meine Massnahmen an … Sie haben mal gesagt, dass die meisten Leute im Garten eher zu stark als zu wenig schneiden! Touché. Ja, das habe ich wohl gesagt und im Auge hatte ich vor allem die Obstbäume. Aber ich habe definitiv nicht gesagt, dass man gar nicht schneiden soll, aber halt so wenig wie nötig. Aber ich gebe zu: Faul, mit wenig Aufwand zu Gärtnern liegt mir durchaus nahe. Prokrastination (jetzt wissen Sie, was das bedeutet;-) führt aber à la longue eher zu mehr Arbeit und weniger Vergnügen. Auf den 11. bis 13. Punkt verzichte ich jetzt schweren Herzens. Aber ich muss endlich meinen schon längst überfälligen Artikeln abliefern, sonst wird mich unsere neue Redakteurin Lesya gleich zur Prokrastinationstherapie anmelden. Markus Kobelt
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