Der Dom muss den Baggern weichen

Liebe Frau Do,

es ist ein bitterer Tag für die Gläubigen im kleinen rheinischen Dorf Immerath. Ab heute wird ihre Kirche abgerissen. Für die Braunkohle. Das 1888 erbaute, von den Bewohnern nur „Dom“ genannte Gotteshaus, ist das Wahrzeichen des kleinen Dorfes. Ort der Zusammenkunft. Herz der Heimat. Bauern hatten den Bau durch ihre Spenden erst möglich gemacht, die Kirchenfenster stammen aus einer berühmten Glasmalereiwerkstatt aus Köln. Doch seit 2013 ist die Kirche bereits entwidmet. Wie 15 andere Dörfer und Kirchen im rheinischen Revier mussten auch Immerath und seine Kirche den Braunkohlebaggern weichen. So wollte es die Politik. So bestätigte es das Verfassungsgericht. „Der Mensch versündigt sich hier an der Schöpfung Gottes!", hatte der Immerather Dechant Günter Salentin in einer seiner letzten Predigten geschimpft. Christian Schwerdtfeger war vor Ort und hat mit Salentin  gesprochen.

Sie wollen keine Interviews mehr geben, keine Zwischenstände auf Twitter vermelden, und auch Fotos wie die Balkon-Bilder der Jamaika-Sondierer soll es nicht mehr geben. Mehr miteinander reden als übereinander, heißt die Devise der drei geschwächten Parteichefs Martin Schulz (SPD), Horst Seehofer (CSU) und Angela Merkel (CDU). So wollen sie doch noch die ungeliebte große Koalition als neue (alte) Regierung für Deutschland ins Amt bringen. Gregor Mayntz hat hinter die Kulissen der ersten Beratungen geschaut.

Wer war eigentlich damals für das „Turbo-Abitur“? Wer heute die Ergebnisse der exklusiven Umfrage unserer Redaktion unter den Gymnasien im Rheinland liest, der fragt sich schon, warum die Rückkehr zu G9 so lange gebraucht hat. Die neue NRW-Landesregierung will zwar auf Wunsch einer Schule auch das schnelle Abitur zulassen, doch dazu wird es wohl kaum kommen. Mein Kollege Frank Vollmer hat 140 Gymnasien in der Region gefragt, wie es bei ihnen weitergehen soll.  71 Schulen haben geantwortet, und 67 von ihnen erwarten an ihrer Schule die vollständige Rückkehr zur neunjährigen Gymnasialzeit. 

Herzlichst

Ihr