Liebe Leserinnen und Leser,
manche Medikamente können ganz schön starke Nebenwirkungen haben, davor wird dann auf dem Beipackzettel gewarnt. Aber ganz ehrlich: Lesen Sie immer den Beipackzettel? Ich komme meist nur bis zu dem Absatz, an dem die empfohlene Dosierung angegeben ist. Dabei kann es unter Umständen schon sehr wichtig sein, neue gesundheitliche Probleme auf ein Medikament zurückführen zu können. Eine Freundin erzählte mir als junge Erwachsene beispielsweise, dass sie die Pille wechseln musste, weil sie von ihrem Präparat eine depressive Verstimmung erlitten hat. Das ist eine Nebenwirkung, die man erstmal in Zusammenhang mit einem Verhütungsmittel bringen muss.
Und nun wird es auch für unsere männlichen Leser interessant: Denn ein bekannter Haarwuchs- und Prostata-Wirkstoff, nämlich
Finasterid, muss seit neuestem auch eine Warnung vor psychischen Nebenwirkungen enthalten: Die häufigsten Nebenwirkungen von Finasterid betreffen zwar die Sexualfunktion, wie zum Beispiel Erektionsstörungen, verringerte Libido oder Probleme beim Samenerguss. Gelegentlich kann es auch zu Hautausschlägen kommen. Nun wurde aber auch bekannt: Finasterid kann depressive Verstimmungen,
Depressionen oder sogar Suizidgedanken auslösen. Wie häufig diese auftreten, ist bisher nicht genau bekannt. Falls Sie das Mittel in Form von Tabletten oder Spray benutzen – achten Sie bitte auf sich und sprechen mit Arzt oder Ärztin, falls es Ihnen mental nicht gut geht.
Was für ein empfindliches System unser seelisches Wohlbefinden ist, merken Frauen auch häufig Wochenbett. Die intensiven Gefühle, die starken Hormonschwankungen nach der Geburt und dazu noch Schmerzen und Schlafmangel – das kann von Babyblues bis hin zu einer ausgewachsenen Depression führen. In diesem
Artikel erzählt Julia, Mutter von zwei Kindern, wie sich die Krankheit bei ihr geäußert hat. Zu ihrem Schutz musste sie sogar einige Zeit in der Psychiatrie verbringen. Wichtig ist in solchen Fällen die Unterstützung von außen. Durch Partner, aber auch Großeltern oder Freunde. Die Erwartungen an das Wochenbett sind so groß, dass wir dem Thema aktuell sogar einen ganzen Titel widmen: Fragen Sie in Ihrer Apotheke doch das nächste mal auch nach unserem ELTERN-Heft.
Herzliche Grüße,