der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat bei uns nicht nur zu größeren Verteidigungsanstrengungen geführt. Er hat auch die Selbstvergewisserung unserer Demokratie gestärkt. Der Bildungsexperte und Cicero-Gastautor Rainer Werner ist daher der Meinung, dass jetzt ein Geschichtsunterricht gefragt ist, der den Schülern eine demokratische Geschichtserzählung vermittelt. Weniger gefragt ist dagegen das deutsche Kulturgut Spargel. Die Landwirte klagen in dieser Saison über eine geringe Nachfrage. Für Simon Schumacher, Geschäftsführer des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer, liegt es vor allem an der Inflation, dass Verbraucher bei Lebensmitteln zunehmend sparen. Doch im Interview mit Sophia Martus nennt Schumacher auch andere Gründe, die den Erzeugern zu schaffen machen: Wegen Klima-Auflagen, hohen Steuern, steigenden Energiekosten, Mindestlohn und Preisdruck durch Billig-Importe müssten sie die Früchte ihrer Arbeit eigentlich teurer verkaufen. Apropos Energiekosten: Mit einem weitestgehenden Verzicht auf russisches Erdöl will die Europäische Union Putin wirtschaftlich in die Knie zwingen. Doch das kann auch schiefgehen, warnt Carsten Fritsch, Rohstoff-Experte der Commerzbank, im Interview mit Daniel Gräber. Denn während der Westen unter steigenden Ölpreisen leidet und es zu lokalen Versorgungsengpässen kommen kann, freuen sich andere Länder über Russlands Rabatte. Auch die CDU kann nicht über zu wenig Arbeit klagen: Nach der verlorenen Bundestagswahl tüftelt man hier wieder einmal an einem neuen Grundsatzprogramm. Nun wurde die „Grundwertecharta“ vorgestellt. Die Partei soll „bürgerlicher“ werden, aber auch „weltoffen“ und „christlich“ sein. Eine „Aufbruchserzählung“ wird gesucht, sagt Programm-Chef Carsten Linnemann. Gefunden hat man sie allerdings noch nicht. Cicero-Redakteur Volker Resing spricht von einem „Zweifrontenkrieg der Union". Ins Ausland: Nicht nur in Schanghai setzt die chinesische Regierung ihre strikte Null-Covid-Doktrin durch – aber die einstige Vorzeigemetropole trifft es als Wirtschaftsstandort besonders hart. Viele Ausländer wollen so schnell wie möglich weg. Geht es Xi Jinping wirklich nur darum, ein Virus einzudämmen? Oder steckt mehr dahinter? Philipp Mattheis geht dem harten Covid-Kurs in Schanghai auf den Grund. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |