es ist der letzte Freitag im Monat. Es ist Cicero-Tag. Heute liegt die April-Ausgabe unseres Magazins an den Kiosken, Spätis, Trinkhallen, Büdchen und den sonstigen Verkaufsstellen der Republik aus. Und diesmal geht es um nichts Geringeres als um das Ganze: um unsere Demokratie. Die Politik entfremdet sich immer weiter von der Bevölkerung. Lesen Sie daher, was es jetzt braucht, um unsere Demokratie wieder in Gang zu bringen. Direktdemokratische Mitsprache, so Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier in seinem Atticus, birgt mehr Chancen als Risiken. Das sollten gerade jene zur Kenntnis nehmen, die sonst routinemäßig vor Populismus warnen, weil sie den Wählerinnen und Wählern letztlich keinen politischen Verstand zutrauen. Höchste Zeit für eine Frischzellenkur in Sachen Demokratie. Apropos Demokratie: Erinnern Sie sich noch an die Dominotheorie für den Nahen Osten? Vor 20 Jahren marschierten die USA im Irak ein – mit der Behauptung, Saddam Hussein verfüge über Massenvernichtungswaffen und sei an den Anschlägen vom 11. September beteiligt gewesen. Die Folgen des herbeigelogenen Krieges sind bis heute zu spüren, schreibt Hilal Khashan in einem lesenswerten Artikel über den Krieg, der auf einer Lüge basierte. Eine Lüge, mindestens aber eine Schummelei war auch Angela Merkels berühmtes „Wir schaffen das“. Nun droht eine neue Migrationskrise. Die Unionsfraktion hatte daher gestern zum Flüchtlingsgipfel geladen. Friedrich Merz brachte da auch Kontrollen an Europas Binnengrenzen ins Spiel. Bisher galt das als Tabu. Die angereisten Kommunalpolitiker berichteten derweil von ihrer Not vor Ort. Cicero-Politikredakteur Volker Resing hat sich die Klagen angehört. Hier können Sie seinen Bericht lesen. Ernährungspolitikerin Renate Künast fordert derweil einen „New Protein Deal“, um die Herstellung der „Proteine der Zukunft“ zu beschleunigen. Was die Grüne nicht erwähnt: Das wird nur in Ausnahmefällen ohne Gentechnik möglich sein – und die lehnt sie ab, wie Ludger Weß in einem informativen Text über Gentechnik mit und ohne Gene schreibt. Cicero-Autor Mathias Brodkorb hat den französischen Philosophen Michel Onfray getroffen. Der bezeichnet sich selbst als „Populist“. Er verherrlicht die Weisheit des Volkes – und traut ihm doch nichts zu. Ein merkwürdiger intellektueller Spagat, bei dem am Ende der kulturelle Kältetod drohen könnte. Und dann ist Freitag natürlich auch wieder Podcast-Tag. Diesmal im Studio: der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit. Der spricht über die Aufarbeitung der Corona-Jahre in den Wissenschaften. Denn klar ist, dass in den letzten drei Jahren vieles aus dem Ruder gelaufen ist. Während nun selbst die Politik eine Enquete-Kommission fordert, spricht Schmidt-Chanasit über die Fehler der Virologie. Ein neues Heft, ein Podcast und ganz viele spannende Online-Texte: Das Wochenende kann getrost kommen! Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |