DAX: Muss das Szenario einer Top-Formation überdacht werden?
DAX: Muss das Szenario einer Top-Formation überdacht werden? von Sven WeisenhausUnd schon ist es passiert: Der DAX hat das alte Tief vom März zurückzuerobern können (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart). Muss damit nun schon das Szenario einer Top-Formation überdacht werden? Die Schulter-Kopf-Schulter-Formation Eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS), wie sie fälschlicherweise bis zuletzt noch von einigen Analysten angenommen wurde, wäre nun selbst dann definitiv hinfällig, wenn sie regelgerecht ausgebildet worden wäre. Denn die vermeintliche Nackenlinie, die auch durch das März-Tief läuft (siehe blaue Linie im folgenden Chart), wurde nun schon nach kürzester Zeit zurückerobert (grüne Ellipse). Der bearishe Bruch der Nackenlinie ist damit zunächst neutralisiert. Gut, wenn man es nicht zu genau nimmt, könnte man noch argumentieren, dass die Nackenlinie bislang noch gar nicht klar gebrochen wurde und ein bearisher Ausbruch daher noch aussteht. Aber in meinen Augen hat es diese SKS sowieso nie wirklich gegeben. Denn schon im April schrieb ich, dass die Umsätze nicht zu der Formation passen - und das ist eines der wichtigsten Kriterien. Zudem waren die beiden Schultern zu wenig symmetrisch. Daher handelte es sich maximal um eine SKS-ähnliche Formation. Der Diamant Bleibt allerdings noch der Diamant (blaue Linien im folgenden Chart). Hier ist der bearishe Ausbruch klar und eindeutig erfolgt. Und mit der aktuellen Kurserholung ist der DAX lediglich an das Ausbruchsniveau zurückgelaufen (gelber Pfeil). Es besteht also noch die Möglichkeit, dass sich diese Formation entfalten kann. Allerdings ist wie bereits beschrieben auch hier eine gewisse Skepsis angesagt, da die Unterseite des Diamants untypisch flach ist. Der Bear-Keil und der Trendkanal Dennoch liegen sehr bearishe Signale im DAX vor. So hatte Torsten Ewert in der Analyse vom 8. Oktober noch einen Bear-Keil ins Spiel gebracht (rote Linien im folgenden Chart). Und in diesem logarithmischen Chart ist auch der seit dem 2009er-Tief gültige Aufwärtstrendkanal weiterhin klar gebrochen. Gegenbewegung noch im Normalbereich Zudem hat der DAX mit der aktuellen Kurserholung lediglich 38,20 % der jüngsten Abwärtswelle korrigiert (siehe roter Pfeil im folgenden Chart). Damit wurde bisher nur das Mindestziel einer Gegenbewegung abgearbeitet. Zudem wurde auch noch nicht einmal die Rechteckbegrenzung bei 11.880 Punkten erreicht. Und nach der Target-Trend-Methode ist ein Retest an diese Linie von unten auch noch völlig normal. Fazit Mit der starken Kurserholung von gestern und heute haben sich die Bullen zwar recht eindrucksvoll zurückgemeldet, doch nach den vorangegangenen Kursverlusten war eine Gegenbewegung zu erwarten. Diese hat bislang lediglich das Mindestziel erreicht. Um das Ende der Korrektur einzuläuten, braucht es noch weitere bullishe Tage. Aktuell haben die Kurse aber schon wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Daher kann man noch längst keine Entwarnung geben. Wenn der Dax jedoch weiter ansteigt, können damit weitere bearishe Signale egalisiert werden. Das bleibt aber noch abzuwarten. Und da in dieser Woche auch noch der Verfallstag wartet, kann es sogar noch einige Zeit dauern, bis wir wirklich wissen, womit wir es im DAX zu tun haben. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage Ihr Sven Weisenhaus www.stockstreet.de
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