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+Berlin hat mehr Geld+Zwölf Jahre Bauarbeiten am BER+Chaos um Mauer-Kunstprojekt DAU+
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von Lorenz Maroldt

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Donnerstag, 6.9.2018 | Auf einen sonnigen Morgen folgen Wolken und vereinzelte Schauer bei 25 °C.

Guten Morgen,

das Mauer-Kunstprojekt DAU teilt die Berliner Politik – fast könnte man meinen, dies sei die eigentliche Idee dahinter. Das Datum auf der aktuellen Antragsversion unterstreicht jedenfalls den Charakter einer Realsatire: 13. August 2018 - der Jahrestag des Mauerbaus. Die Grenze zwischen Befürwortern und Gegner verläuft direkt durchs Bezirksamt Mitte: Baustadtrat Grothe gibt für die untere Denkmalbehörde grünes Licht, Bürgermeister von Dassel und Grauflächenstadträtin Weißler sehen rot – und viele andere schwarz: Es gibt bisher weder eine Genehmigung der Polizei, noch eine der Feuerwehr, der Datenschutz ist nicht beteiligt usw. Wie soll das bis zum 8.10. zu schaffen sein? In der Senatskanzlei und der Kulturverwaltung registrierten die Seismographen in ihren Mailboxen gestern jedenfalls Erschütterungen und tektonische Verschiebungen.
Im Anhang zum DAU-Antrag, rund um die Staatsoper zwischen Spreekanal und Bebelplatz eine Mauer zu bauen, finden sich übrigens die Unterstützerschreiben von Michael Müller, Klaus Lederer, Monika Grütters und Burkhard Kieker. Der Regierende Bürgermeister begrüßt darin das Projekt, und zwar „außerordentlich“ – wegen seiner „internationalen Strahlkraft“ liege es im öffentlichen Interesse: „Deshalb unterstütze ich das Projekt ‚Freiheit‘ nachdrücklich und bitte die bei der Erstellung von Genehmigungen und in anderer Form beteiligten Dienststellen des Landes, bei der Umsetzung zu helfen.“ Die Senatskanzlei wies gestern darauf hin, dass es sich dabei um ein Schreiben vom Juni 2017 handelt – damals war das Projekt noch an der Volksbühne geplant.
Das DAU-Konzept sieht übrigens u.a. vor, dass die bis zu 20.000 Besucher täglich am Eingang in der Tiefgarage Bebelplatz ihre Handys abgeben müssen – dem 35-seitigen Antrag zufolge werden diese „in Plastiktüten gesteckt“ und in Schränken aufbewahrt. Für Sicherheitsexperten eine Horrorvorstellung: Tausende Handys an einem Ort – das ist brandgefährlich. Auch politisch wird den Verantwortlichen die Mauer jetzt offenbar zu heiß: Die einen trauen sich nicht, die Sache zu genehmigen, die anderen trauen sich nicht, sie abzusagen.

Im Streit um die Gestaltung am Checkpoint Charlie setzt der Investor jetzt die Berliner Politik ultimativ unter Druck: Sollte es bis zum 31.12.2018 keine beurkundete Vereinbarung und keine Zustimmung des Parlaments geben, „wird Trockland sich gezwungen sehen, die Zwangsversteigerung der Grundstücke zu veranlassen“, heißt es in einem Schreiben, das Abgeordneten zuging. Das Land könne wegen der Insolvenzverwaltung dann auch kein Vorkaufsrecht ausüben: „Der Verkauf wird an den höchsten Bieter erfolgen.“ Trockland plant u.a. ein Hardrock-Hotel und die Vermietung eines Museums. Die Bauverwaltung will die Vereinbarung abschließen, die mitregierenden Grünen und die Opposition wollen sie ändern. Hinter den Kulissen versuchen unterdessen zwei alte Bekannte für den Investor Stimmung zu machen: Ex-Finanzstaatssekretärin Gabriele Thöne und der frühere SED-Bezirksbürgermeister von Treptow, Günter Polauke.

Münchner Philharmoniker in der Philharmonie
Chefdirigent Valery Gergiev und sein Orchester kommen am 7. September zum Musikfest Berlin. Im Gepäck haben sie Anton Bruckners Neunte und Bernd Alois Zimmermanns Ich wandte mich und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne. Die Schauspieler J. Bierbichler und M. Rotschopf, sowie der Sänger G. Nigl sind Teil der Aufführung des Zimmermann-Werkes. Infos & Tickets

Jubiläum am BER: Vor zwölf Jahren begannen die Bauarbeiten mit einem fröhlichen Spatenstich – kennen Sie die damals beteiligten Herren noch (hier im Bild)? Zur Feier des Tages rief mich gestern Sonja Meschkat von „Deutschlandfunk Nova“ an, um ein bisschen BER-Schlagzeilen-Roulette zu spielen, die Aufgabe: Meldungen dem passenden Jahr zuzuordnen (hier geht’s zum Podcast).
Wollen Sie’s auch mal probieren? Bitte sehr (Auflösung weiter unten). Ich habe übrigens ziemlich versagt – es war über die Jahre ja auch oft dasselbe…
1) „In sechs Monaten wird der Flughafen ‚Willy Brandt International‘ eröffnet“
2) „Die Brandschutzanlage muss komplett umgebaut werden“
3) „Berlin bald ganz ohne Flughafen?“
4) „BER-Baustelle seit dem Sommer im Winterschlaf“
5) „Keine Teileröffnung des BER in diesem Jahr“
6) „Am BER funktioniert immerhin jede zweite Tür“
7) „Neuer Flughafen startet als Provisorium“
8) „600 Wände müssen ausgetauscht werden“
9) „1500 Tage Nicht-Eröffnung: JuBERläum!“
10) „Gericht bestätigt Flugroute über den Müggelsee“

Die FBB antwortete gestern übrigens auf meinen Jubiläums-Tweet so: „12 Jahre nach dem ersten Spatenstich ist der BER noch nicht in Betrieb. Das findet niemand ärgerlicher als die Flughafengesellschaft.“ Was zu beweisen wäre. Und Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup (am Freitagabend ab 18 Uhr auch zu Gast bei unserem „Creative Bureaucracy Festival“) versicherte: „Heute können wir verlässlich planen und arbeiten daran, den Hauptstadtflughafen 2020 in Betrieb zu nehmen.“
Und wie läuft‘s in SXF und TXL? „Berlins Flughäfen haben plötzlich beste Pünktlichkeitswerte“, meldet das Fluggasthelfer-Portal Air Help. Ich werd‘s am Wochenende überprüfen (per Easyjet nach Köln) und Montag hier berichten.

Zurück zum BER-Schlagzeilenroulette – die Auflösung:
1) 02.12.2011
2) 08.04.2014
3) 10.04.2018
4) 24.12.2012
5) 18.07.2013
6) 29.06.2017
7) 21.04.2012
8) 29.09.2015
9) 11.07.2016
10) 18.12.2014

Traumwohnung im Rathaus-Center Pankow
Erleben Sie beim „Fest an der Panke“ das Flair des beliebten Stadtteils Pankow hautnah und finden Sie dabei Ihr neues Zuhause! Besuchen Sie am Sonntag, 9. September von 13 bis 18 Uhr unseren Stand im Rathaus-Center Pankow und informieren Sie sich über unsere hochwertigen Neubauvorhaben.
www.pankow-immobilien.com

Zu unserer Serie „Wege aus der Wohnungsnot“, heute: Oliver Kociolek (Grüne), Mitglied der BVV Mitte und Vorsitzender im Ausschuss „Soziale Stadt“. Er schlägt vor, Berlin soll sein Werbekonzept ändern, um nicht mehr so viele Menschen anzuziehen (Q: „Leute“-Newsletter von Laura Hofmann). Hm, wie wär’s mit Insta-Storys von der Müllkippe Gradestraße unter dem Titel „Gendarmenmarkt“? Oder Facebook-Posts aus dem Senioren-Wohnpark Lichtenberg mit dem Kommentar „Boa ey, das Berghain wieder: 12 Monate auf den Einlass gewartet – und jetzt sind wir drin“. Aber vielleicht tut’s fürs Erste ja auch ein antitouristischer Schutzwall.

Der FDP-Abgeordnete Luthe hat zwischen dem massenhaften Verfassen parlamentarischer Anfragen (466 seit dem 27.10.16) schnell noch per siebenseitigem Schreiben (plus Anhang) an den leitenden Oberstaatsanwalt Raupach Innensenator Geisel angezeigt, der Vorwurf: „Anfangsverdacht von Straftaten, insbesondere einer nach § 339 StGB strafbaren Rechtsbeugung sowie der Anstiftung dazu“. Es geht um die Frage, warum gegen die damalige Polizeivizepräsidentin und heutige Generalstaatsanwältin Koppers kein Disziplinarverfahren eingeleitet wurde, obwohl gegen sie wegen Körperverletzung im Amt durch Unterlassen ermittelt wird - sie soll die Gesundheitsgefahr in den Schießständen gekannt, aber nicht gehandelt haben. Erst am Dienstag war ein Schießtrainer der Polizei an seiner Krebserkrankung gestorben – laut „Abendschau“ hätte er demnächst 50.000 Euro aus dem Entschädigungsfond bekommen.

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Kurzstrecke

Riesenriss im Jobcenter Birkbuschstraße (Steglitz) – die Feuerwehr räumte gestern das Gebäude, erst Stunden später hob sie die Sperrung auf. Könnte sein, dass Maurer gerade gute Vermittlungschancen haben.

Krawall mit Ansage in der BVV Neukölln: Die fraktionslose AfD-Verordnete Anne Zielisch kabbelt sich seit Wochen mit Journalisten, von denen sie behauptet, sie würden sie stören - gestern Abend ging sie mit ausgetrecktem Zeigefinger auf einen Reporter los, der sich während der Sitzung mit einem Kollegen unterhielt. Er schlug ihre Hand weg, sie holte die Polizei: Anzeige wegen Körperverletzung. Offenbar teilt sie den Traum ihres Vorsitzenden Gauland – der hatte in der „FAZ“ davon schwadroniert, Journalisten, die sich nicht dem Kampf gegen Merkel anschließen, in einer „friedlichen Revolution (…) zu vertreiben“.
Beobachtet hat die missratene Neuköllner Gewaltenteilung meine Kollegin Julia Weiss für den nächsten „Leute“-Newsletter – dort treffen Sie alle Protagonisten des gestrigen Abends wieder. Vollzug meldete sie überraschend bei einem anderen Tagesordnungspunkt, den die BVV vom Januar bis in den Herbst geschleppt hatte: DerAntrag „Stopp dem Feuerwerkswahnsinn“ ist endlich durch – in bezirkseigenen Häusern dürfen keine Böller mehr verkauft werden. Unter anderen Umständen hätte man da wohl gesagt: Is‘ ja echt mal ein Kracher.
Und nochmal Neukölln: Die Polizei erhöht ihren Druck auf die Clans – gestern gab es wieder eine Razzia, beschlagnahmt wurde u.a. ein Karabiner, Munition und Geld. Wenn das so weitergeht, muss „4 Blocks“ umgeschrieben werden – in „For Cops“.
In Wedding wurde dagegen Schokolade beschlagnahmt – die Tafeln hatten die unzulässige Geschmacksrichtung „Magic Mushroom“ (Wirkung: Wahnsinn).

Staatsopern-Saisonstart im FFF
Im »Forte-Fortissimo« eröffnet die Staatsoper Unter den Linden kraftvoll die neue Saison ab 16. September mit drei eindrucksvollen Werken, jeweils mit einem markanten F im Titel: »Die Frau ohne Schatten«, »Der Freischütz« und »Le nozze di Figaro«. Mit Camilla Nylund, Anna Prohaska, Michael Volle u.a.

Nach Ann-Kathrin Hipp hier gestern im Checkpoint („Ein gerupfter Spatz verspottet das Gefieder seiner Artgenossen“) zerlegt Sabine Rennefanz heute in der „Berliner Zeitung“ Markus Söders Bierzeltspruch „Bayern ist Sprungbrett und Schutzschild, Bundesländer wie Berlin sind dagegen die Resterampe der Republik“ – ihr Fazit: Leider falsch (sonst gäbe es hier ja mehr Kitaplätze und günstige Wohnungen) - „Berlin ist ein angesagter Concept Store.“
Der Finanzsenator des Concept Stores hat übrigens auch ein Konzept – er will unsere Schulden weiter tilgen: Denn die betragen noch immer 58 Milliarden Euro, für die das Land Berlin pro Jahr 1,3 Milliarden Zinsen zahlt. Was für eine Verschwendung! Dafür ließen sich locker weitere 1300 Tage Nichteröffnung des BER finanzieren.
PS: Nein, Herr Kollatz, der Checkpoint „erfindet“ keine Meldungen, ist auch gar nicht nötig: Dafür ist die Berliner Wirklichkeit viel zu interessant und ergiebig.
Falls Sie zufällig vorhaben, jugendlicher Intensivtäter zu werden, wäre jetzt eine gute Zeit dafür: Das Polizeipräsidium hat den Jugendarrest von Freitag früh um 7 Uhr bis zum 1. Oktober wegen Platzmangels komplett ausgesetzt.
In der Grünanlage am Moritzplatz ist ein Fünfjähriger in die Nadel einer Spritze getreten – Ergebnis eines Schnelltests: Das Blut an der Kanüle war HIV positiv.

Anlässlich des größten Bartender Wettbewerbs der Welt eröffnet der erste WORLD CLASS Space mit Bar, Shop und Eventlocation in Berlin. Vom 21.8. bis 25.11. (Di-Sa 14-22 Uhr) sind Besucher in der Torstraße 114 eingeladen. Cocktails, Vorträge und Workshops von Bartendern aus aller Welt erwarten den Gast. www.worldclassberlin2018.de

Der AfD-Abgeordnete Ronald Gläser, pikanterweise Vorsitzender im Datenschutzausschuss, hatte Teile des Haftbefehls gegen die Verdächtigen im Chemnitzer Mordfall bei Twitter gepostet – jetzt prüft die Staatsanwaltschaft eine vorliegende Strafanzeige. Grenzüberschreitungen sind bei der Anti-Flüchtlingspartei offenbar ansteckend - trotz Immunität (die vor offiziellen Ermittlungen vom AGH aufgehoben werden muss).
Zum Ressort „Berliner Animalitäten“: Panzernashorn Betty kam mir am Sonnabend beim Spaziergang durch den Tierpark gleich recht füllig vor – und tatsächlich: Gestern brachte sie ein kleines Hörnchen auf die Welt (hier im Bild).
Ach, und wenn Sie mal sehen wollen, wie kuschelbedürftig ein von der Sommerhitze geplagtes kleines Eichhörnchen ist, hätte ich hier auch noch was im Angebot. Aber ich warne Sie: Von dem Bild kommen Sie so schnell nicht wieder los!
BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2287

Zitat

„Ich würde Ihnen das gerne zeigen, aber das wäre nicht im Sinne unserer Nutzer.“
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup lässt bei einem Rundgang durchs neue Regierungsterminal die Besucher nicht in den VIP-Raum. Allerdings gibt‘s gar keine Nutzer – der Bund bleibt lieber noch ein paar Jahre in Tegel.

Tweet des Tages

@Elquee
„Ich mag dieses verkniffene Bemühen, bloß nicht als Tourist erkennbar zu sein, so gar nicht, deswegen werde ich nächste Woche die Zeil auf- und abspazieren und ständig sehr laut erklären, dass wir das alles in Berlin auch haben, nur viel größer.“

Berlin heute

Verkehr Der Tunnel Tiergarten-Spreebogen (Tiergarten und Moabit) ist zwischen 21 und 5 Uhr in Richtung Invalidenstraße / Heidestraße gesperrt. Und die S25 fährt zwischen 22 und 1.30 Uhr nicht zwischen Nordbahnhof und Bornholmer Straße – mit der S2 kommt man dort aber alternativ hin.

Demonstration Der ADFC Berlin e.V. radelt mit 200 Menschen von 16.30-19 Uhr bei der Fahrraddemo unter dem Motto "Keine halben Sachen: Sichere Radstrefen statt Schmalspurlösungen" von der Hasenheide über den Südstern zurück zur Hasenheide. Etwa 40 Personen versammeln sich von 17-21 Uhr zur "Friedensdemo für junge Menschen - Impulse für die Zukunft" am Alexanderplatz vor der Weltzeituhr. Ebenfalls am Alex, vor dem Galeria Kaufhof, stehen etwa 15 Leute und betreiben "Tierrechtsaktivismus!" (16.50-20 Uhr).

Zu Gast ist der japanische Außenminister Tarō Kōno.

Gericht Gegen einen 24-Jährigen beginnt der Prozess wegen Totschlags. Er soll seinen Vater in der elterlichen Wohnung erstochen und seine Mutter schwer verletzt haben. Der Sohn gilt als psychisch krank (12.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 129).

Prominent verraten

Der Berliner der Woche sorgte im Sommer 1993 mit einer architektonischen 1:1-Simulation im Stadtraum für Aufsehen.

Bekannte Berliner fotografieren für uns eine Woche lang täglich Ausschnitte aus Ihrem Leben. Erraten Sie, wer sich diesmal hinter den Bildern versteckt? Senden Sie uns bis Donnerstag eine Mail an [email protected] mit dem richtigen Namen und gewinnen Sie zwei "Checkpott"-Kaffeetassen. Die Auflösung kommt immer freitags - mit einem Selfie. Alle bisherigen Fotos und Hinweise finden Sie hier.

Stadtleben

Neu in der Brunnenstraße inmitten von Dönerläden und Asia-Imbissen ist das Hirsch und Hase. In der Nummer 73, wo zuvor das Volta Hipster-Klientel aus Mitte anlockte, servieren seit letztem Monat Fraser McCabe und Emma Dutton in warmer, einladender Atmosphäre „No bullshit food“, wie sie selbst sagen. Anders formuliert: Schmecken soll es und nicht mehr als 5 bis 7 Euro kosten. Dafür bekommt man schottische Gerichte aus Frasers Küche, in der er rustikalen Gerichten, wie Rinderbraten mit Kartoffeln und Yorkshire Pudding, oder Lachs in Whisky gebeizt einen edlen Fine-Dining-Touch gibt. U-Bhf Voltastraße, Di 12-15 Uhr, Mi-Do 12-24 Uhr, Fr-Sa 12-2 Uhr, So 13-23 Uhr

Trinken im Natürlichen Lebensraum von Antje Menz: Gehört man zum gleichen Schlag Kaffeehaus-Besucher wie die Inhaberin, fühlt man sich bestimmt wohl zwischen weiß lackierten Holzmöbeln und pastellfarbiger Blumentapete, die zusammen eine niedliche Puppenhaus-Ästhetik erschaffen. Natürlich bekommt man seinen Filterkaffee oder Tee von der französischen Marke Mariage Frères in Porzellantässchen serviert. Dazu sollte man unbedingt ein Stück der täglich wechselnden, selbstgebackenen Kuchen probieren. Denn eine ordentliche Portion Zucker macht nicht nur glücklich, sie hilft auch gegen Kopfschmerzen. Ein Abstecher in die Jonasstraße 7 in Moabit ist bei dieser Symptomatik auch Laura Hofmanns Gegenmittel Nummer eins, wie sie in ihrem Mitte-Newsletter erzählt. U-Bhf Turmstraße, tägl. 8-20 Uhr

Diskutieren Sie mit hochkarätigen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zur Zukunft der Arbeitswelt, digitaler Bildung, Sicherheit, Schutz und Vertrauen in einer vernetzten Gesellschaft sowie Ethik und Regulierung. Melden Sie sich jetzt für die GI-Jahrestagung #INFORMATIK2018 am 26./27.9.2018 in Berlin an. Jetzt anmelden!

Berlinbesuch in die Diskussion zur historischen Aufarbeitung des Kriegsgefangenenlagers Lichterfelde-Süd einführen: Die Geschichte des Zwangsarbeiterlagers aus dem Zweiten Weltkrieg an der Osdorfer Straße ist erst kürzlich neu erforscht worden. Darüber referieren um 19 Uhr der Historiker Thomas Irmer und die Architektin Barbara Schulz in der Schwartzschen Villa in Steglitz (Grunewaldstraße 55, S/U-Bhf Rathaus Steglitz) mit besonderem Augenmerk auf den heutigen Umgang mit diesem Ort, der alles andere als unstrittig ist. Es moderiert Tagesspiegel-Autor Boris Buchholz. Der Eintritt ist frei.

Mitmachen beim „Flashmob der Solidarität“, wie es der Regierende Bürgermeister Michael Müller bei der Auftaktveranstaltung der „Gemeinsamen Sache“ gestern formulierte. Parks von Zigarettenstummeln säubern, Kulturzentren streichen und Stolpersteine putzen - bei den diesjährigen Berliner Freiwilligentagen - eine Kooperation von Tagesspiegel und Paritätischem Wohlstandsverband - beteiligen sich am Freitag und Samstag mehr als 230 Organisationen und Initiativen, um sich für gemeinnützige Zwecke, ja für ein besseres Zusammenleben in Berlin zu engagieren. Eine Karte mit allen Aktionen finden Sie hier. Schauen Sie einfach vorbei und packen Sie mit an!

Lernende Maschinen auf dem Vormarsch - Diskutieren Sie mit Richard Benjamins (Telefónica), Ralf Herbrich (Amazon Development Center) und Lars Klingbeil, MdB (SPD-Generalsekretär) bei der 10. „Tagesspiegel Data Debate“, wie Künstliche Intelligenz unsere Wirtschaft und Gesellschaft verändert. Am 11. September um 18:30 Uhr im Telefónica BASECAMP. Zur Anmeldung

Karten sichern für „Yes But No“ im Maxim Gorki Theater: Eine Diskussion mit Songs von Yael Ronen und dem Ensemble soll im Nachhall der #metoo-Debatte sexuelles „Begehren und Grenzen“ erforschen, wobei die Schauspieler auf der Bühne kritisch mit sich selbst umgehen: Ihr Ziel ist es, sich selbst „als Opfer und als Täter“ zu begegnen und ehrliche Kommunikation auch in Momenten der Scham aufrechtzuerhalten. Für die Aufführungen am 28. September sowie am 5. und 29. Oktober sind Karten ab 10 Euro zu haben. Am Festungsgraben 2, S/ U-Bhf Friedrichstraße

Last-Minute-Tickets ergattern können Sie noch für „Stranger in Polaroid“ in der C/O Berlin. „Stranger than Paradise“, der filmische Durchbruch des international bekannten Regisseurs Jim Jarmusch, ist jedem Connaisseur des Independent-Films, der etwas auf sich hält, ein Begriff. Einen künstlerisch wertvollen Einblick hinter die Drehkulissen des Schwarz-Weiß-Streifens hat nun Produzent Otto Grokenberger mit dem Fotosammelband „Stranger in Polaroid - Forgotten Production Images“ ermöglicht. Grokenberger wird bei der Vorstellung um 20.30 Uhr in der Hardenbergstraße 22 (S/U-Bhf Zoologischer Garten) zu Gast sein und über seine Zusammenarbeit mit Jim Jarmusch erzählen, anschließend wird der Film gezeigt. Karten kosten 15 Euro.
Last-Minute-Diskussion zu neuen Mobilitätskonzepten: Rücksichtslosigkeit dominiert das Miteinander auf Berlins Straßen immer mehr. Unachtsame Autofahrer bringen Radfahrer und Fußgänger in Gefahr, manche Radler zuweilen sich selbst und andere Passanten. Die Infrastruktur lässt zu wünschen übrig und bessert die Situation nicht – im Gegenteil. Was müssen also Stadtplaner beachten und künftig anders machen, damit sich Verkehrsteilnehmer in Berlin nicht mehr regelmäßig ins Krankenhaus katapultieren – oder katapultiert werden? Und wie ist klimafreundliche, inklusive Mobilität möglich? Darüber soll um 19 Uhr im Nachbarschaftscafé MaDaMe (Mehringplatz 10, U-Bhf Hallesches Tor) beim „DiB-Tisch: Krieg auf Berlins Straßen?“ diskutiert werden. Der Eintritt ist frei. Barrierefrei

Berlin bewirbt sich bei Ihnen. Auf dem „Gemeinwohl als Beruf“-Stand beim Creative Bureaucracy Festival erfahren Sie, was Sie für die Zukunft von Berlin tun können - und für Ihre eigene - hängt ja sowieso alles mit allem zusammen.
Jetzt hier anmelden.

Noch hingehen zur Urban Art Week, bei der sich die urbane Kunstszene mit Street-Art-Führungen, kostenlosen Workshops, Live-Paintings und anderen Veranstaltungen in der ganzen Stadt bis zum 12. September präsentiert. Die Führungen kosten 10 Euro, die restlichen Angebote sind kostenfrei.

Das Stadtleben heute von: Maria Kotsev.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag - Klaus Eschen (79), ehem. Rechtsanwalt, Mitbegründer des "Sozialistischen Anwaltskollektivs" / Herwig Mitteregger (65), Rockmusiker, Songschreiber und Produzent / Lennart Paul (50), „dem besten Kollegen aller Zeiten, von Anni und Heike“ / Bernd Römer (66), Gitarrist der Ost-Berliner Rockband "Karat"
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an [email protected].
Gestorben - Henry H. Arnhold, * 15. September 1921 / Rose Brieger, * 9. Janaur 1921 / Dr. jur. Wilm Tegethoff, * 24. März 1927, Großkreuzritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Träger der Goldenen Palme von Jerusalem und des Verdienstkreuzes am Bande
Stolperstein - Thomasiusstraße 17, Moabit: Hier lebte Martha Silbermann (Jhg. 1884) vor ihrer Deportation nach Theresienstadt am 11. Juni 1942. Ein gutes Jahr später, heute vor 75 Jahren, wurde sie in das Vernichtungslager Auschwitz-Bikrenau weiterdeportiert, wo die Nazis sie zu einem nicht bekannten Zeitpunkt ermordeten.

Ihre Flucht hat sie berühmt gemacht, mit der Schwester zog sie ein Boot durchs Meer. Nun will Sarah Mardini anderen helfen - und wird auf Lesbos verhaftet. Zu Hause in Berlin wird ihr Schwimmtrainer einmal mehr zum Katastrophenmanager. Lesen Sie die Reportage von Lars Spannagel heute auf Seite 3 im Tagesspiegel und im E-Paper.

Encore

So, zum Schluss noch ein Blick auf die Wahlkampfslogans, die Sie für den Checkpoint vorgeschlagen haben – der CP hat, wie gestern berichtet, immerhin genauso viele Newsletter-Abonnenten wie Sahra Wagenknechts „Aufstehen“-Bewegung. Also dann:
Auflesen, Verstehen, Wachbleiben, Überstehen, Weitergehen, We‘ll check it out, Wir lesen mehr, Wir sind die CheckerInnen, Wir checken das, Wir checken mehr, Gecheckt, Check die Lage, Checken statt aufstehen… und einiges mehr.
Am Ende kam dann auch die Frage: „Wann ist denn endlich Checkpointparteitag?“ Ach, ich glaube, der fällt aus – wir planen lieber mal wieder eine Party. Check it out!

Ich wünsche Ihnen einen Tag mit viel Durchblick, morgen früh geht’s hier weiter – bis dahin, Ihr
Lorenz Maroldt
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