die Ost-Erweiterung des westlichen Verteidigungsbündnisses traf nie auf russische Gegenliebe. Dennoch wurde sie zu Beginn von gewissen Rücksichtnahmen flankiert. Damit ist Schluss, seit Außenpolitik „wertebasiert“ sein soll, wie es auch die neue Bundesregierung propagiert. Doch ein Verkennen russischer Interessen trägt zur Eskalation bei – dabei ist es völlig egal, wer moralisch auf der richtigen Seite steht, meint Cicero-Gastautor und Botschafter a.D. Rüdiger Lüdeking in einem Text über Russlandversteher, kalte Krieger und Realpolitik. Für letztere braucht es übrigens reale Daten. Die aber sind in der aktuellen Corona-Krise immer seltener zu haben. Nach wie vor etwa gibt es keine belastbaren Zahlen zum Impfstatus derjenigen, die wegen Covid-19 auf den Intensivstationen liegen. Mehr noch: Viele der angeblichen Covid-Patienten in deutschen Krankenhäusern wurde aus ganz anderen Gründen eingewiesen. Dennoch wird mit diesen falschen oder ungenauen Zahlen umso dreister Politik gemacht, wie es im Cicero-Kommentar „Zahlen, bitte!“ heißt. Derweil wachsen Sofortlieferdienste für Lebensmittel in schwindelerregender Geschwindigkeit. Sie liefern sich einen harten Konkurrenzkampf, oft zulasten der Mitarbeiter. Kann dieses Geschäft dauerhaft funktionieren oder platzt bald die Milliardenblase? „Delivery Hero“ hat kurz vor Heiligabend bereits aufgegeben. Kurzfristiger Gewinner ist der Lieferdienst „Gorillas“, wie Ulrich Thiele in seinem Text „Dienstbote 4.0“ berichtet. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |