 |  | WELTWIRTSCHAFT | Alles Wichtige zu Globalisierung, Sicherheit und Ressourcen |
|
|
| Schön, dass Sie hier sind! |
|
Donald Trump im Amt, der Rest der Welt unter Zugzwang. In den USA formt sich eine Allianz aus jungem Geld und dem alten Traum, eine Supermacht zu sein. Das geht nur dann gut für uns aus, wenn Brüssel und Berlin die richtigen Antworten finden. Und das rasch. |
| Die Führungsriege der reichsten Männer der Erde – von Amazon-Gründer Jeff Bezos bis Meta-Chef Mark Zuckerberg – hat dem neuen Präsidenten Donald Trump bei dessen Amtseinführung den Rücken gestärkt. Tech-Boys werden sie fälschlicherweise genannt – in Wirklichkeit sind sie knallharte Geschäftsleute mit Weltmachtanspruch. Für sie, und damit für weite Teile der Erde, beginnt eine neue Zeitrechnung. Sie können nicht nur auf die politischen Umstände reagieren, müssen nicht länger Weltpolitik über milliardenschwere Spenden an von ihnen geschaffene Stiftungen betreiben, sondern agieren seit Montag auf höchster politischer Ebene, gestalten mit, lassen ihnen genehme Dekrete und Gesetze verfassen, treiben den Präsidenten vor sich her – Goldgräberstimmung im Silicon Valley. Auch wenn offen ist, wie lange Weltmacht und Geldmacht sich akzeptieren werden.  | Christoph Hein | Leiter F.A.Z. PRO Weltwirtschaft | |
|
|
| Dass die Herren Trump mit großzügigen Wahlkampfspenden dankten und der Zusage, mit „Stargate“ eine halbe Billion Dollar in den Ausbau der KI-Landschaft zu pumpen, stärkt ihren Einfluss. Erste Kommentatoren sprechen von Oligarchen, so wie es sie in Wladimir Putins Schattenreich gibt. Der Vergleich hinkt auf mehreren Ebenen; die Machtfülle der Gründermilliardäre aber ist auf einem vorläufigen Höhepunkt angekommen.
Der Europäischen Union und auch Deutschland bleibt nach den vertanen Möglichkeiten unter Angela Merkel und Olaf Scholz nichts als die Reaktion. Wertvolle Jahre, eigene Stärke zu entwickeln haben die Regierungen verschenkt. Trump ist der Weckruf, der in den Ohren schmerzt.
Zwar haben in Amerika Richter und der Kongress noch einiges zu sagen; doch jenseits der Eiseskälte, die Andersdenkende und Bedürftige in den Vereinigten Staaten trifft, hat die Politik des neuen alten Präsidenten enorme Auswirkungen auf die Welt: Die angekündigten Austritte aus der Weltgesundheitsorganisation und dem Pariser Klimaabkommen, das Einfrieren der Entwicklungshilfe, der Abschied aus den globalen Steuerabkommen drohen, Sogkraft zu entwickeln. Trumps transaktionale Politik, das Recht des Stärkeren, steht der liberalen, regelbasierten Weltordnung entgegen.
Nun wäre es naiv zu glauben, dass Trumps Handeln weltweit auf Widerstand stieße: Populisten, Libertäre und Autokraten werden sich auf ihn beziehen. Passend zur „Wahl“ in Belarus am Sonntag sucht unser Kolumnist Christian von Soest nach Kipppunkten autokratischer Regime.
Auch auf den Bühnen in Davos blieb der selbsternannten Elite dieser Welt nichts, als die Vorgänge auf der anderen Seite des Atlantiks – je nach politischem Lager – mit Schrecken, Kopfschütteln oder Bewunderung zu verfolgen. Dann aber setzte sich auf dem Weltwirtschaftsforum professionelle Nüchternheit durch. Die Wirtschaftswelt sucht in der neuen Unordnung ihre Chancen.
Die F.A.Z. hat in diesen Stunden nicht nur in Washington, sondern natürlich auch auf dem Forum den Puls der Zeit genommen: Für uns berichten unsere beiden Herausgeber Gerald Braunberger und Carsten Knop sowie Sven Astheimer, der Leiter der Unternehmensredaktion, aus den Schweizer Bergen.
Zugleich filtern wir aus dem Wust der sich teils überschlagenden Meldungen aus Amerika die Wichtigsten heraus. Und erklären mit Blick auf Amerikas neuen Imperialismus am Beispiel von Trumps Übergriff auf den Panamakanal die Melange aus Lügen, Verdrehungen der Wahrheit und Behauptungen, derer sich der mächtigste Mann der Welt bedient, um Stimmung zu machen. Wir berichten, dass die Vereinigten Staaten nun wieder China als wichtigsten Handelspartner Deutschlands abgelöst haben. Und blicken auf die Wachstumserwartungen für die Welt.
Trumps Spiel mit der Wahrheit erinnert an eine deutsche Kanzlerkandidatin, die im Gespräch mit Trump-Buddy Elon Musk ihre niedrige Flughöhe und einen erschreckenden Eindruck hinterließ: AfD-Chefin Alice Weidel. Wir haben den früheren Staatsekretär (CDU) und Energiefachmann Friedbert Pflüger gebeten, die von Weidel mit Hass überschüttete Windkraftindustrie zu prüfen: Von Abriss, sagt er, kann keine Rede sein.
Im selben Gespräch versuchte Weidel sich daran, die Nationalsozialisten zu Kommunisten zu machen. Weil in diesen Tagen Wahrheit und Lüge dies und jenseits des Atlantiks verschmolzen werden, darf ich an dieser Stelle den Schriftsteller Bruno Frank zitieren. Auf Anregung von Thomas Mann verfasste er 1939 im Exil eine nun erstmals veröffentlichte Schrift namens „Lüge als Staatsprinzip“. Darin schreibt er: „Es begann mit dem Namen. ‚Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei‘ nannte sich diese Organisation. Sie war antisozialistischen und sie war arbeiterfeindlich. Der Name war Betrug. Jede Parole war ein Betrug.“
In diesem Sinne. Seien wir wachsam.
Und: Bitte bleiben Sie gelassen!
|
|
 | Bleiben Sie am Puls der globalen Wirtschaft! | Ihr Probezeitraum für F.A.Z. PRO ist beendet. Sichern Sie sich weiterhin Ihr wöchentliches Experten-Update in voller Länge inklusive Zugriff auf alle FAZ+ Artikel. | | |
|
Diesen Newsletter mit Freunden teilen |
|  | |
|
|
|
|
|
| Ihnen wurde der Newsletter weitergeleitet? |
| |
|
|
+++ Die Trump-Debatte +++ | |
|
|
|
|
Vor 315 Jahren fällt Asiens Porzellanmonopol: Ein Land kopiert die Technologie des fortschrittlicheren Marktführers, um sich selbst zu bereichern – diesen Vorwurf, der sich meist gegen China richtet, konnten die Chinesen im 18. Jahrhundert auch gegen die Europäer erheben: Damals ist Porzellan ein exklusives Produkt, das man nur aus China oder Japan beziehen kann. Importierte Exemplare sind daher so teuer, dass Porzellan als „weißes Gold“ gilt.
In der Region Venedig (Lattimo, Fayence) hat es nach Marco Polos Reiseberichten erste Nachahmungsversuche gegeben. Doch erst dem deutschen Forscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus aus Niederschlesien und dem Thüringer Alchemisten Johann Friedrich Böttger gelingt es, ein geeignetes Verfahren zur Massenherstellung von Porzellan zu entwickeln – es ist sogar bruchfester als chinesisches. Am 23. Januar 1710 wird auf der isoliert gelegenen Albrechtsburg im sächsischen Meißen die erste europäische Porzellanmanufaktur gegründet. Das Monopol der Chinesen und Japaner ist gebrochen. Nur acht Jahre später allerdings wird das sächsische Herstellungsgeheimnis durch Industriespionage nach Wien getragen und verbreitet sich bald über ganz Europa.
 | Eine Mitarbeiterin in der Aufglasurmalerei der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen bemalt eine Zuckerdose. dpa |
| „Wenn es Trump nicht gelingt, die Steuersenkungspläne durch Einsparungen zu kompensieren, drohen schwere Turbulenzen am amerikanischen Anleihemarkt, der globale Systemrelevanz hat.“
Winand von Petersdorff-Campen, Wirtschaftskorrespondent in Washington, kommentiert die Finanzpolitik der neuen US-Regierung. Mega-Wärmepumpe liefert erste Energie: Während hierzulande der Absatz mit Wärmepumpen einbricht, ist man in Dänemark weiter – mit deutscher Technik. In der Küstenstadt Esbjerg hat MAN Energy Solutions kürzlich die weltgrößte Wärmepumpe in Betrieb genommen . Die Anlage liefert laut Hersteller jährlich rund 280.000 Megawattstunden klimaneutrale Wärme in die Fernwärmenetze von Esbjerg und der Nachbarstadt Varde. Sie wird den Wärmebedarf von 25.000 Haushalten decken und die CO2-Emissionen um 120.000 Tonnen pro Jahr reduzieren. Im Prinzip arbeitet sie wie ein umgekehrter Kühlschrank: Die Temperatur des Meerwassers von im Schnitt einem bis 15 Grad reicht dafür aus. Die Riesen-Wärmepumpe ersetzt gemeinsam mit anderen Technologien das stillgelegte Kohlekraftwerk Esbjergs. Die Stadt will bis 2030 klimaneutral sein.
 | Die Mega-Wärmepumpe liefert erste Wärme für Esbjerg. Sebastian Vollmert/MAN Energy SE |
| Termine- 20. bis 24. Januar. Davos: Weltwirtschaftsforum in der Schweiz
- 28. Januar. Brüssel: 17. Konferenz zur europäischen Raumfahrtpolitik zum Thema „Meet the leaders. Shape Europe's future“
- 14. bis 16. Februar. München: Münchner Sicherheitskonferenz
|
|
|
|
|
| |
Verantwortlicher Redakteur für F.A.Z. PRO Weltwirtschaft: Dr. Christoph Hein Kontakt: [email protected]
| Copyright: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Pariser Straße 1, 60486 Frankfurt am Main, Hessen, Germany Tel.: (0)69 7591-0, E-Mail: [email protected]
HRB 7344, Amtsgericht Frankfurt am Main, USt.-IDNr.: DE 114 232 732
Geschäftsführer: Thomas Lindner (Vorsitzender), Dr. Volker Breid Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler | © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001 – 2025 Alle Rechte vorbehalten. |
|
|
|  This email was sent by: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH Pariser Str. 1 Frankfurt am Main, Hessen, 60486, Germany https://click.nl.faz.net/profile_center.aspx?qs=bae02cb4478d34e9ab621c2fdbda80eb4cbe45afda2feef6f6bc1ad3e5a78a8fbdb30cdb2e0d8afa299c4afe9fee8a54 unsub https://click.nl.faz.net/unsub_center.aspx?qs=bae02cb4478d34e92f8b867d00c342b0df83542ab6cc0a26a14e8c1985bd37c4a161caa735e1798e363ae80d1aee1ff8 |
|