Die EM-Spezialausgabe am Sonntag, 14. Juli
| Was jetzt? | Die EM-Spezialausgabe am Sonntag, 14. Juli | |
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von Fabian Scheler Sportredakteur bei ZEIT ONLINE |
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Guten Morgen. Hüpfen Sie ein letztes Mal von links nach rechts, zerbrechen Sie auch gerne eine Packung Spaghetti, und den schottischen Kilt tragen Sie ja bestimmt schon eine ganze Weile. Tun Sie also alles, was ein letztes Mal EM-Stimmung aufkommen lässt, denn wir nehmen Abschied vom Turnier. |
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Jeder weiß Bescheid, jeder hat es erlebt, England wird's wieder vermasseln. So beginnt das berühmteste aller englischen Fußballlieder, It's coming home. Es ist eine selbstironische Hymne auf die Gefühle, die englische Fußballfans seit Jahrzehnten kennen: Trotz größter Enttäuschungen, blinde Hoffnung zu haben. Doch heute könnte es vorbei damit sein. Darf der Fußball endlich nach Hause kommen? England spielt gegen Spanien sein zweites EM-Finale in Folge, das sind innerhalb von drei Jahren zwei mehr als in den 60 Jahren zuvor. Gewinnt ihr physischer Fußball oder setzt sich doch die favorisierte spanische Spielkultur durch? Dieser Frage sind wir in unserem Fußballpodcast nachgegangen. Hören Sie schnell noch rein. Oder lesen Sie bei meinem Kollegen Oliver Fritsch, warum sowieso Spanien gewinnen wird. |
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Harry Kane. Der GQ erzählte er, dass er sich zur Regeneration seit Jahren täglich 100 Akupunkturnadeln in den Körper stechen lässt. So wie Englands Kapitän sich bisher durchs Turnier schleppt, sei die Frage erlaubt: Haben die sicher auch keine inneren Organe getroffen? All die Schmerzen werden ihm egal sein, wenn heute seine tatsächliche Leidenszeit endet. Vierfacher Vater ist er, diverse Male wurde er Torschützenkönig, und aufgenommen in den Order of the British Empire wurde er auch, ansonsten ist er der beste titellose Fußballer aller Zeiten. Ein Fluch, der abfärbt: Mit ihm blieb selbst der FC Bayern in diesem Jahr titelfrei. Gleich als er im vergangenen Sommer nach München kam, hatte er die Chance auf den Supercup. Es war nach dem verlorenen Champions League Finale 2019 und dem verlorenen EM-Finale 2021 sein drittes Endspiel. Doch ein gewisser Dani Olmo sorgte mit drei Toren dafür, dass Leipzig gewann. Raten Sie mal, welcher Spieler Harry Kane heute sowohl die Torjägerkrone bei dieser EM als auch den Titel wegnehmen kann. |
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| Richard Pelham / Getty Images |
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"síndrome de pipoqueiro" | (Popcornverkäufer-Syndrom, Portugiesisch) | |
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Das nächste große Turnier der Männer ist die WM 2026. Ein guter Moment also, um im schönsten, weil bildlichsten, Fußballwortschatz der Welt – dem der Brasilianer – erste Schritte zu gehen. Kommt eine Mannschaft, gesegnet mit den talentiertesten Spielern, in ein großes Finale, kann es passieren, dass sie plötzlich vergessen hat, wie man einen Pass spielt oder einen Ball annimmt. Weil der Druck wie beim Mais auch zu groß werden kann. Puff, paff! |
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Wer ist schon Europameister? |
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Österreich. Gleich sieben Titel gewannen rot-weiß-rote Gartengestalter, Kälte- und Klimatechniker und Änderungsschneiderinnen bei der Berufs-EM (Euro Skills) im vergangenen Jahr in Danzig. "Dies ist von großer Bedeutung für die Stärke der österreichischen Wirtschaft", jubelte der Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, Martin Kocher. Am überraschendsten war das Gold für die 22-jährige Lara Tynnauer. Die Grazerin ergatterte sich erst kurz vor der EM einen Startplatz, überzeugte dann aber mit den zärtlichsten Wimpernzupfern und gründlichsten Mitesserbeseitigungen. Sie wurde verdient Kosmetikerinnen-Europameisterin 2023. Den Titel nutzte sie für einen Appell: "Ich glaube, dass es jetzt wieder mehr am Aufleben ist, dass Lehrberufe im Allgemeinen wieder mehr Anerkennung bekommen." Das wäre doch was. |
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Was war das Zitat des Tages? |
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"Papa, bitte stirb vor dem Finale nicht!" | | |
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(Das soll Curtis aus Nottingham zu seinem Vater Ash gesagt haben. Für Halbfinaltickets zahlten sie 700 Euro pro Person. Es war ihre Schmerzgrenze. Dann gewann England. Nun sind sie in Berlin. Da sie auch Finaltickets besitzen, haben sie ihre Schmerzgrenze glaube ich vergessen, und der Sohnemann fleht seinen Vater mit einem dramatischen Appell an, dass sie das nun auch gemeinsam erleben müssen.) |
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Das war die letzte Spezialausgabe unseres Was-jetzt?-Newsletters zur Fußball-EM 2024. Wir hoffen, Sie hatten Freude. Immer noch keine Lust auf Fußball? Besorgen Sie sich alle Zutaten für den Pimms Cup und holen Sie die Erdbeeren raus: Das Wimbledon-Finale steht an. Ein Spanier darf auf dem heiligsten englischen Rasen seinen Titel verteidigen. Ein Spanier! In London! Carlos Alcaraz trifft auf Novak Djokovic. Sie müssen sich auch nicht grämen, falls Sie die Fußballlust doch noch packen sollte: Man schafft es, beides zu gucken. Aufschlag in London ist um 15 Uhr. |
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