Die EM-Spezialausgabe am Freitag, 21. Juni
| Was jetzt? | Die EM-Spezialausgabe am Freitag, 21. Juni | |
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von Laura Sophia Jung EM-Redakteurin ZEIT ONLINE |
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Guten Morgen. Ein ewiges Auf und Ab, so ein Fußballturnier. Nachdem das Spiel Dänemark gegen England gestern fast dazu geführt hätte, dass sich ein ganzer Kontinent das Fußballschauen komplett abgewöhnt, hat das Spiel Italien gegen Spanien einen wieder mit dem Sport versöhnt. |
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Das bereits fünfte Eigentor dieser EM. Wäre ein gewisser “Herr Eigentor” ein einzelner Spieler, würde er mit weitem Abstand die Torjägerliste anführen. Was ist da los bei dieser EM, alle nervös? Das neueste Eigentor jedenfalls wurde geschossen, oder eher gestolpert, von Italiens Verteidiger Riccardo Calafiori beim 0:1 gegen Spanien. Bitter, weil es das Spiel entschied. Am Ende aber war es irgendwie, ähm, unausweichlich. Einer der fast 20 spanischen Torschüsse musste einfach mal reingehen. Spanien war so überlegen, dass mein Kollege Fabian Scheler vom niedrigsten 1:0 aller Zeiten schrieb. |
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| © picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte |
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Frankreich gegen die Niederlande (21 Uhr, ARD). Noch so ein Spiel, das eigentlich viel zu schade für eine Vorrunde ist. Aber wir wollen uns nicht beschweren. Auf dem Papier und an der Käsetheke sehen wohl die meisten Frankreich vorne. Sieben der letzten acht Partien gegen die Niederlande gewannen die Franzosen, außerdem haben sie Comté, Brie und Roquefort. Die Palette der Niederländer ist da deutlich beschränkter: Gouda, Maasdamer, Edamer – und Frenkie de Jong ist verletzt. Ihre ersten Spiele haben beide Teams gewonnen, überzeugten aber noch nicht komplett. Nun gut, jeder weiß, dass es mit Europameisterschaften wie mit gutem Käse ist: Da kann noch was heranreifen. |
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Slowakei – Ukraine (15 Uhr, RTL) |
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Polen – Österreich (18 Uhr, ARD) |
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Die Nase der Nation. Frankreichs Superstar Kylian Mbappé hatte sich die an der Schulter des Österreichers Kevin Danso gebrochen. Quasi im Minutentakt veröffentlichte die französische Presse daher medizinische Bulletins und Expertenmeinungen. Kaum ein Franzose, der nun nicht mehr weiß über die Anatomie unseres Riechorgans als vor dem Turnier. Wozu so eine EM alles gut sein kann. Nun Erleichterung: Frankreichs Trainer Didier Deschamps sagte, man “würde dafür sorgen, dass Mbappé verfügbar ist”. Nicht verfügbar sein wird allerdings die windschnittige Maske in Nationalfarben, die Mbappé beim Training trug. Die Uefa, ganz die Behörde, die sie ist, erlaubt nur einfarbige medizinische Ausrüstung. |
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| © picture alliance/dpa | Jan Woitas |
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Wout Weghorst. Wie lautet das alte niederländische Sprichwort? Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Weghorst her. Im ersten Spiel gegen Polen schallerte der Mann, der schon Lionel Messi sauer machte, den Ball zum entscheidenden 2:1 ins Tor. Zwei Minuten nach seiner Einwechslung. Für Weghorst selbst kam das natürlich nicht überraschend. Er habe seiner Freundin schon am Morgen vor dem Spiel angekündigt, bei Gleichstand eingewechselt zu werden und ein Tor zu schießen. So erzählte er es der niederländischen Rundfunkanstalt NOS und wollte gleich die Nachrichten als Beweis vorlegen. Was er ihr wohl heute geschrieben hat? |
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| © picture alliance/dpa | Jens Büttner |
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Von Marcin Wesołek, Gazeta Wyborcza, Polen |
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In Hannover, wo ich – wie die polnische Nationalmannschaft – während der EM wohne, geht man das Turnier distanziert an. Die für 5.000 Zuschauer vorbereitete Fanzone war nicht mal beim Eröffnungsspiel voll. An der Qualität der Spiele kann es jedenfalls nicht liegen. Am meisten beeindruckt haben mich zwei Mannschaften, auf die im Vorfeld wohl nur wenige gesetzt hätten: Georgien und Albanien. Die polnischen Fans jedenfalls haben jetzt schon mehr bekommen, als sie erwartet haben: Hoffnung darauf, dass die Polen tatsächlich Fußball spielen und nicht nur herumkicken können. Was die Deutschen angeht: Auf dem Platz haben sie abgeliefert, besonders Toni Kroos. Nach zwei Spielen bin ich schon sicher, dass das ihr nächstes Sommermärchen werden könnte. Dann vergessen wahrscheinlich alle für eine Weile, dass die Züge wirklich nicht besonders pünktlich fahren. |
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"sędzia kalosz" | (Ein Gummistiefel-Schiri, polnisch) | |
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Wenn ein Schiedsrichter schlecht pfeift, oder jedenfalls so, dass es den Fans nicht gefällt. Der Ursprung des Ausdrucks soll auf ein Eishockeyspiel zurückgehen, bei dem der Schiedsrichter fälschlicherweise einen polnischen Spieler des Platzes verwies. Aus dem Publikum soll daraufhin ein Gummistiefel geflogen sein. (Hinweis von Marcin Wesołek) |
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Wer ist schon Europameister? |
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Österreich. Manuel Lugner ist nicht nur ein, sondern der erste Sieger der europäischen Schneepflugmeisterschaften. Dafür hat er nicht nur Fahrtüchtigkeit bewiesen, sondern auch Feingefühl an der Schaufel. Wie seine beeindruckende Finalfahrt beweist, steht er in Sachen Eleganz und Präzision anderen Elitesportlern in nichts nach. Vielleicht könnte Österreichs Trainer Ralf Rangnick ihn ja mal anrufen: Für Turniere im Sommer sollte Lugner ja Zeit haben. |
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Was war das Zitat des Tages? |
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"Ich liebe ihn sehr." | (Serbiens Trainer Dragan Stojković über Luka Jović, der gegen Slowenien in der fünften Minute der Nachspielzeit zum 1:1 traf. Hach, Männer.) | |
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Das war die Spezialausgabe unseres Was-jetzt?-Newsletters zur Fußball-EM 2024. Sie erscheint an allen Spieltagen zusätzlich zur Morgenausgabe. Keine Lust auf Fußball? In Berlin können Sie heute auch einfach den Sommer feiern. Die Stimmung ist bei der Fête de la Musique fast so gut wie im Stadion, die Musik garantiert besser. |
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