Sehr geehrter Herr Do,
letzte Woche war ich in meinem Newsletter eindeutig auf den Hund gekommen. Da habe ich Ihnen ausführlich geschildert, warum die berufliche Laufbahn des großen deutschen Humoristen Vicco von Bülow, alias Loriot, ohne die Existenz von Hunden vermutlich weit weniger erfolgreich verlaufen wäre. Heute aber will ich mich einem Wesen zuwenden, das in meinem Berufsleben eine geradezu zentrale Rolle spielt. Dem Hasen.
Immer zu Ostern rückt hierzulande der Hase stark ins Bewusstsein der Allgemeinheit. Und dabei vor allem in seiner Ausprägung als Osterhase. Jetzt monieren Sie gewiss, hach, den Osterhasen – den gibt‘s doch gar nicht. Und glauben zu wissen: Hasen können gar keine Eier legen! Zumindest letzteres ist erwiesenermaßen falsch. Es gibt sehr wohl einen Hasen, der zu Ostern Eier legt. Es handelt sich dabei um den sogenannten Seehasen. Dieser laicht in der Osterzeit und legt seine (Oster-)Eier im Wattenmeer vor der deutschen Nordesseküste ab. Ob diese auch bunt sind, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Unkenntnis ist beim Thema Ostern grundsätzlich sehr verbreitet. „Was wird da überhaupt gefeiert?“, ist eine durchaus beliebte Frage – und das nicht nur, wenn es darum geht, Menschen bloßzustellen. Manche Antworten sind andererseits auch wirklich bemerkenswert. So glauben immerhin drei Prozent der 20- bis 29-Jährigen, dass Jesus an Ostern geheiratet habe. 15 Prozent der Altersgruppe vermutet, dass an den Ostertagen die Geburt Christi gefeiert werde – und fast jeder Zehnte Befragte will überhaupt zum allerersten Mal davon gehört haben, dass Ostern „irgendwas mit Religion“ zu tun hat. Andererseits ist das auch verständlich. Kommt der Osterhase in der österlichen Ansprache des Papstes („Urbi et Orbi“) doch selten bis nie vor.

Noch etwas, das zur österlichen Verwirrung beiträgt: Weltweit sind die Osterbräuche recht unterschiedlich. Während wir hierzulande Ostereier erst verstecken, um uns anschließend darüber zu freuen, dass wir sie wiedergefunden haben, benutzen Bulgaren die Eier gerne als Waffe. Zum guten Ton gehört es dort offenbar, seine Familienangehörigen an Ostern mit Eiern zu bewerfen. Im Weißen Haus geht es da deutlich vornehmer zu: Dort werden die bunten Eier weder gelegt noch geworfen, sondern gerollt. Für die Teilnehmer des jährlichen „White House Easter Egg Roll“ gibt’s sogar etwas zu gewinnen: bunte Holzeier mit der Unterschrift des aktuellen Präsidenten. Happy Easter! Oder wie es die Macher von Monthy Python dereinst heiter formulierten: Always look on the bright side of life!
Ob Sie nun an Ostern Ihre engsten Angehörigen mit Eiern bewerfen, oder doch ein friedlicheres Beisammensein bevorzugen: Ich wünsche Ihnen – im Namen des gesamten Hasenstalls – fröhliche Ostern und entspannte Feiertage!

Bleiben Sie gesund,
Florian Boitin, Chefredakteur
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Richtig. Und zwar mein Lieblingswitz der Woche: Warum ist der Osterhase das ärmste Tier der Welt? Er trägt den Schwanz hinten, muss seine Eier verstecken und darf nur einmal im Jahr kommen. – Weitere Witze finden Sie hier
NOCH MEHR SPASS
 
 
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